Wolfsheim in Rheinhessen

Evangelische Pfarrkirche

Blick auf den Ostchorturm der Kirche.[Bild: Rudolf Stricker]

Die Kirche war ursprünglich dem hl. Martin geweiht und Gerhard Truchsess von Alzey besaß 1292 als pfälzisches Lehen das Patronatsrecht. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche zu einer reformierten. Von 1697-1705 kam es zu einem Simultaneum, das heißt die Katholiken und die Reformierten teilten sich das Gebäude. Danach wurde die Kirche nur noch von den Reformatoren genutzt. Von 1967-69 wurde die Kirche umfassend restauriert. Es handelt sich um eine der wenigen Chorturmkirchen im Süden von Rheinland-Pfalz.

Der romanische Ostchorturm aus dem 12. Jahrhundert war wohl ursprünglich mal höher, befindet sich heute aber in einer Baulinie mit dem Langhaus. Das schiefergedeckte Satteldach ist von 1887, die Gauben wurden nachträglich als Schallöffnungen installiert.

Der rechteckige Altarraum besitzt ein Kreuzrippengewölbe, welches auf Konsolen sitzt. Die Konstruktion stammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. An der Ostwand des Raumes befinden sich drei barocke, reliefierte Grabplatten aus Rotsandstein. Die nördliche Sakristei wurde um 1968 angebaut.

Das Kirchenschiff - ein bescheidener Rechteckraum - wurde 1586/87 errichtet und 1747/48 nach Norden erweitert und barock überformt. Die Erweiterung geschah wohl auf der Grundlage von Rissen des kurpfälzischen Hofbaumeisters Sigismund Zeller aus Mannheim. Die Empore, welche heute nur auf der West- und der Nordseite erhalten ist, war ursprünglich dreiflügelig und wurde um 1780 erbaut.  

Die barocke Kanzel ist polygonal geformt, der achteckige Taufstein ist von 1628. Die Chorfenster sind von 1969 und zeigen Christus im Weinberg.[Anm. 1]

Nachweise

Verfasser: Lutz Luckhaupt

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.1: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2007.

Erstellt am: 10.01.2017

Anmerkungen:

  1. Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.1: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2007, S. 707-708. Zurück