Hachenburg im Westerwald

Der prince de Condé 1762 vor Hachenburg

Lagekarte 1762[Bild: HHStAW]

Der Siebenjährige Krieg (1756-1763), der Kampf zwischen Preußen und Großbritannien auf der einen sowie Österreich, Frankreich und Russland auf der anderen Seite, fand eigentlich weitab des Westerwaldes in Schlesien statt. Doch die Auswirkungen dieses europäischen Krieges, bei dem es im Wesentlichen um die Zerschlagung Preußens ging, waren bis in die Grafschaft Sayn zu spüren. Immer wieder zogen Truppen durch das Land. Am 18. Dezember 1758 rückten Franzosen in Hachenburg ein, im Frühjahr 1759 General Douvet mit 424 Mann. Im Mai schlugen 1.192 französische Soldaten mit 150 Offizieren ihr Lager in der Stadt auf. Für kurze Zeit waren im Oktober 1.759 hannoveranische Soldaten in Hachenburg stationiert. Die Anwesenheit vor allem großer französischer Truppenverbände, die sich bis zum 3. Februar 1763 in Hachenburg aufhielten, setzte der Bevölkerung und den Vorräten der Stadt merklich zu.
Der militärische Betrieb um Hachenburg muss damals beachtlich gewesen sein. Am 1. August 1762 wurde sogar eigens eine Karte angefertigt, die das Lager einer Reserveeinheit des französischen Generals Louis V. Joseph de Bourbon, prince de Condé (1736-1818) im Bereich der Ziegelhütte zeigt. Endlos sind zudem die Listen der Schäden, Kontributionszahlungen, Einquartierungskosten und Lebensmittellieferungen, die die Stadt damals zu erdulden hatte.