Hachenburg im Westerwald

Seifensiederei Hachenburg

Im Jahr 1792 errichtete der Jude Löb Baruch in der Wänn gegenüber dem Lesegarten, die die Färber- mit der Weberstraße verbindet, eine Seifensiederei.[Anm. 1]
Das Haus befand sich neben dem ehemaligen jüdischen Schlachthaus.
Stadtschultheiß Bitzer berichtet am 25. Juli 1840 an das herzogliche Amt Hachenburg, das Gesuch des Jakob Feist um Abgabe des aus dem nahe gelegenen Wasserbehälter über die Straße fließenden Wasserablaufs betreffend. Der Wasserbehälter unter dem ehemals reformierten Schulhaus, jetzt angekauftes Wohnhaus des Schreiners Daniel Freudenberg, welches städtisches Eigentum war, circa 22 Fuß im Quadrat groß und 13 Fuß tief war, wurde in diesem Jahr auf städtische Kosten ausgeputzt, ist längst wieder gefüllt, und hat etwa 1 Fuß unter dem Pflaster an der Ecke des besagten Hauses seinen Ausfluss, der hier in einem kleinen Behälter zutage kommt, und über die Straße läuft. Dieser kleine Behälter hat dazu gedient, dass der Ablauf von dem einen und anderen benutzt werden konnte.
Der Seifensieder Jakob Feist stellte am 18. Juli 1840 den Antrag, das überfließende Wasser des seinem Haus gegenüberliegenden städtischen Wasserbehälters per Röhrenleitung in sein Haus leiten zur dürfen.
Heute befindet sich an der Stelle der ehemaligen Seifensiederei ein kleiner Parkplatz. Ein noch heute sichtbarer Abfluss um Boden könnte zu dieser Seifensiederei gehört haben. Wann die Seifensiederei ihre Tätigkeit einstellte, ist nicht bekannt, sie ist aber ebenfalls Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.


Anmerkungen:

  1. Söhngen S. 181. Zurück