Altenkirchen im Westerwald

Der Bismarckturm

Einweihung des Bismarckturmes 22.05.1922[Bild: Sammlung M. Herrmann]

Im Zuge einer nationalen Feier am 18. Januar 1910, bei der auch der Schützen- und Turnverein, Musik- und Gesangsverein, der Altdeutsche Verband und der Flottenverein anwesend waren, wurde die Gründung des Bismarckturm- Vereins beschlossen. In der Gründungsurkunde des Vereins wurde dabei festgelegt, dass der Turm nicht nur zu Ehren Bismarcks gebaut, sondern auch als Wahrzeichen, das heißt als Erkennungsmerkmal der Stadt Altenkirchen und Aussichtsturm dienen soll. Anhänger Bismarcks wollten zu Ehren Bismarcks als „Schmied der deutschen Reichseinheit“[Anm. 1] ein Denkmal setzen. Seit 1890 gab es schon Gruppierungen, die Bismarcktürme in sehr ähnlicher Bauweise im ganzen Land errichteten[Anm. 2]. Um 1910 haben sich auch die Altenkirchener für solch ein Denkmal stark gemacht. Laut der Autoren Denecke und von Thadden muss von einem Nationalkult, der durch Bismarck personifiziert wird gesprochen werden, da überall in Deutschland Bismarckstauen und –Denkmäler gebaut und Bismarckfeuer entfacht wurden. Die Fackeln, die zur Sommer-Sonnenwendfeier entzündet wurden sollten zum Beispiel in der Feuerschale des Turms ein weitsichtbares Feuer ergeben, als „Liebesopfer für den großen Todten“[Anm. 3]. Auch zum Geburts- und Todestag Bismarcks, 1. April und 30. Juli, sowie zum Sedanstag, 1./2. September, sollte ein Feuer in der Feuerschale entzündet werden[Anm. 4]. Die Denkmäler wären daher eine Anlehnung an den Brauch der Sachsen und Normannen, die Felsensäulen mit Leuchtfeuern über ihre gefallenen Soldaten aufgetürmt haben[Anm. 5]. Bis zum 100. Gedenktages des Geburtstags Bismarcks sollte der Bismarckturm in Altenkirchen vollendet werden, was jedoch nicht der Fall war. Der Grundstein des Bismarckturms in Altenkirchen wurde am 1. April 1914 (Bismarcks 99.Geburtstag) verlegt. Er ist 14m hoch und durch seine höher gelegene Lage, dem Dorn, von der Stadt aus sichtbar. Wie viele Bismarcktürme wurde auch der Altenkirchener Turm über Spenden finanziert. Dadurch verschob sich das Datum der Einweihung. Insgesamt beliefen sich die Kosten auf 14.000 Mark. Am 21. Mai 1922 fand schließlich die Einweihung statt.

Der Bismarckturm in Altenkirchen nach seiner Sanierung im August 2010[Bild: Uli Stope]
Kennzeichen Bismarcksäule[Bild: www.bismarcktuerme.de]

Im Jahr 2006 wurde der Turm geschlossen, da er baufällig war und die Sanierungskosten die Gelder der Stadt überstiegen haben.Im Juli  wurde der Turm saniert, damit er erhalten werden konnte. Alte Steine, die zum Teil gerissen waren, mussten ausgetauscht werden und die Feuerschale abgenommen werden. Am 28. August. 2010 waren die Sanierungsarbeiten, die sich ebenfalls durch Spenden finanziert haben abgeschlossen. Zur Einweihung hat der Förderverein Bismarckturm e.V ein Fest veranstaltet, bei der in der neu auf den Turm gesetzten Feuerschale ein Feuer entzündet wurde. Der Turm kann an jedem ersten Sonntag im Monat besichtigt werden.

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Anmerkungen:

  1. URL:http://www.bismarckturm-ak.de/turm.html, (Aufruf am 17.03.2015, 11:00Uhr). Zurück
  2. [Hrsg.]Denecke, Dietrich/Von Thadden, Rudolf: Göttingen: Von der preussischen Mittelstadt zur südniedersächsischen Großstadt 1866-1989, Bd. 3, Vandenhoeck + Ruprecht, 1999, S.827, 829. Zurück
  3. Ebd. S. 329. Zurück
  4. Bielefeld, Jörg, Remscheid: URL: http://www.bismarcktuerme.de/ebene2/historie.html,( Aufruf am 17.03.2015, 12:00Uhr). Zurück
  5. [Hrsg.]Denecke, Dietrich/Von Thadden, Rudolf: Göttingen: Von der preussischen Mittelstadt zur südniedersächsischen Großstadt 1866-1989, Bd. 3, Vandenhoeck + Ruprecht, 1999, S.829. Zurück