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Land des Mittelstands: Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz gilt als Land des Mittelstands, für das die Existenz vieler kleiner und mittlerer Unternehmen typisch ist. Hierunter werden nach der Definition des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn unabhängige Unternehmen verstanden, die bis zu 499 Beschäftigte haben und einen Umsatz von weniger als 50 Mio. Euro aufweisen. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt weist das Bundesland bis heute einen höheren Anteil mittelständischer Industriebetriebe auf. Hingegen sind in Rheinland-Pfalz weniger Großbetriebe angesiedelt als in anderen Bundesländern.

Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden, Bevölkerungsstruktur und Wirtschaftskraft der Bundesländer, Wiesbaden 1962; Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hg.), Statistisches Jahrbuch für Rheinland-Pfalz 1962, Bad Ems 1963.[Bild: Ute Engelen]

Auch in Rheinland-Pfalz finden in der Nachkriegszeit Konzentrationen in verschiedenen Branchen statt. Immer mehr Arbeitnehmer sind in größeren Betrieben tätig. So steigt die Zahl der im Durchschnitt pro Industriebetrieb Beschäftigten von 44 (1953) auf 88 (1973). Im Jahr 1993 arbeiten in einem Betrieb des Verarbeitenden Gewerbes durchschnittlich bereits 138 Arbeitnehmer. Drei Jahre später bestehen in Rheinland-Pfalz sogar weniger verarbeitende Betriebe mit unter 10 Beschäftigten als im Bundesdurchschnitt. Bei den Betrieben mit 10 bis 49 Arbeitnehmern behält das Land jedoch bis heute die Nase vorn.

Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden, Bevölkerungsstruktur und Wirtschaftskraft der Bundesländer, Stuttgart 2000; Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hg.), Statistisches Taschenbuch Rheinland-Pfalz 1998, Bad Ems 1998.[Bild: Ute Engelen]

Hatte 1953 nur knapp über 1 % der rheinland-pfälzischen Industriebetriebe eine Belegschaft von mindestens 500 Arbeitnehmern, so sind es zwanzig Jahre später 2,7 %, 1993 sogar 3,9 % der Betriebe des verarbeitenden Gewerbes. Allerdings beschäftigten diese wenigen Betriebe bereits 1953
36,4 % der Beschäftigten in der Industrie. Bis 1993 steigt dieser Anteil auf fast die Hälfte. Heute sind es 42,3 %.

von Ute Engelen, 2012