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Russen kamen erstmals ins Köllertal...

Das sogenannte Russenlager am Engelfanger Aspenschacht.

Die deutschen Heere machten an der Ostfront viele Kriegsgefangene. Obwohl verschiedenster Nationalität, wurden diese gemeinhin von der Bevölkerung als Russen bezeichnet. Für die „Heimatfront“ bildeten die Kriegsgefangenen Ersatz für die eingezogenen Arbeiter in den Industrien. Sie kamen in der Saarregion hauptsächlich im Bergbau und den Hütten zum Einsatz. Am Aspenschacht in Engelfangen errichtete die Grubenverwaltung eines der Russenlager aus mehreren Baracken. Die Kriegsgefangenen wurden meist zu einfachen Arbeiten Untertage, zum Beispiel als Schlepper, eingesetzt. Trotz Arbeit im Bergbau war ihre Brotration mit 200 gr. pro Tag geringer als die der Bevölkerung mit 250 gr. bzw. die der deutschen Bergarbeiter.

Inneres der Baracken für die Kriegsgefangenen.

Russen kamen aber auch bei Arbeiten in den Gemeinden zum Einsatz. So schachteten russische Kriegsgefangene aus dem Lager Aspenschacht das geplante Buchschacher Freibad aus und schütteten das Material im Dörschbachtal für einen Weg auf, womit der heute noch so genannte Russenweg entstand. Die einfache Bevölkerung, die zu dieser Zeit ja kaum mal aus ihren Dörfern heraus kam, reagierte ängstlich auf die Fremden, die nun in den Orten unterwegs waren.

Kriegsgefangene bei einfachen Arbeiten auf der Grube Viktoria.

Tanzen in der Freizeit.

Verfasser: Karl Heinz Janson (Verein für Industriekultur und Geschichte)

Red. Bearb. KT

Erstellt am: 10.12.2016