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Die Mainzer Republik in der jüngeren Geschichtskultur

von Dominik Kasper. Druckfassung ohne wissenschaftliche Anmerkungen erschienen in: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Franz Dumont: Die Mainzer Republik 1792/93. Französischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch. Bearbeitet von Stefan Dumont und Ferdinand Scherf. Mainz 2013 (= Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz 55), S. 99–114.

Über die historische  Bedeutung der Mainzer Republik ist in Mainz und überregional viel gestritten worden. Die Kontroverse ist ein wichtiger Teil der historischen Geschichtskultur der Mainzer Republik und wird als Geschichte der Beschäftigung mit den Ereignissen von 1792/93 heute zumeist mit erinnert. Dieser Beitrag möchte zeigen, in welchen Forschungskontexten der Geschichts- und Kulturwissenschaften die Mainzer Republik nach 1993 noch Thema ist und welche Aspekte der Mainzer Republik von 1981 bis heute in Mainz erinnert wurden und werden. In der historischen Wissenschaft gelten die Ereignisse bereits seit 1993 als herausragend detailliert erforscht[Anm. 1], eine Leistung, die zu großen Teilen auf das Lebenswerk von Franz Dumont zurück geht. Als Zeugnisse der Erinnerung sollen in diesem Beitrag alle Arten der Beschäftigung mit der Mainzer Republik gelten, einige davon sollen hier beispielhaft vorgestellt werden, auf andere kann nur hingewiesen werden.

Die Mainzer Republik ist im Gegensatz zum 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts längst kein verschmähtes oder stiefmütterlich behandeltes Thema mehr, weder in Forschung und Wissenschaft noch in der Öffentlichkeit. In der Tat wird seit 1980 an der Heunensäule in Mainz, an einen Teilaspekt der Mainzer Republik erinnert. 1993 wurde das Jubiläum mit Ausstellungen und einer Festsitzung im Landtag gefeiert. Im selben Jahr erfuhr außerdem ein älteres Monument, dass in Erinnerung an den Stationierungsort eines hessischen Regiments während der Belagerung von Mainz 1793 bereits 1858 errichtet wurde, eine Ergänzung um eine Inschriftentafel. 2006 ließ der Landtag eine Informationsstelle vor dem Deutschhaus aufstellen, worauf die Ereignisse von 1792/93 zusammenfassend erzählt werden. Hintergrund war die Ausstellung des Stadtarchivs über das Leben Georg Forsters aus Anlass des Jubiläums seines 250. Geburtstages, der am 24. November eine Vortragsveranstaltung im Landtag vorausging.[Anm. 2] Ohne Zweifel mögen die Zeugnisse einer erlebnisorientierten Aufarbeitung des Themas geringer an der Zahl sein, aber auch diese sind in Gestalt von Theaterstücken und Dramen vorhanden.[Anm. 3] Die meisten Zeugnisse der Geschichtskultur der Mainzer Republik folgen den geschichtskulturellen Leitmustern Geschichte als Nutzen und Geschichte als Bildung.[Anm. 4]

Den Auftakt zum Streit um die Mainzer Republik bildete 1976 ein Schlagabtausch in der Zeitung zwischen dem Mainzer Kulturdezernenten Dr. Anton Maria Keim und dem Mainzer Professor für Neuere Geschichte, Hermann Weber, über eine Quellenpublikation des DDR-Historikers Heinrich Scheel zur Mainzer Republik. Gegner und Befürworter einer positiven Deutung der Mainzer Republik im Hinblick auf die demokratische Entwicklung in Deutschland begannen einen zum Teil äußerst polemisch geführten Diskurs, der sich heute zwar beruhigt hat, seinerzeit aber zu einer politisch geprägten Lagerbildung führte. Franz Dumont, der bei Hermann Weber als Doktorand zur Mainzer Republik forschte, äußerte sich dabei gegen eine glorifizierende Vereinnahmung der Mainzer Republik als demokratisches Ereignis durch Wissenschaft und Politik. Dagegen stand Heinrich Scheel, der den demokratisch-revolutionären Charakter der Mainzer Republik betonte und die DDR als legitime, demokratische Erbin der „erste[n] bürgerlich-demokratischen Republik auf deutschem Boden“[Anm. 5] ansah. Angesichts der Verdammung der Ereignisse von 1792/93 durch die nationalistische Geschichtsschreibung des 19. Jahrhundert, in deren Tradition die Geschichtswissenschaft der BRD im Hinblick auf die Beurteilung der Mainzer Republik immer noch stünde, sei man vor allem in der lokalen Mainzer Geschichtsforschung voreingenommen, so der Kern von Scheels Kritik. Vor dem Hintergrund der Existenz von zwei, sich ideologisch gegenüberstehenden deutschen Staaten wurde der wissenschaftliche Streit um die Mainzer Republik also in einem schwer aufzulösenden politischen Spannungsfeld geführt. Erst die Wende von 1989/90 löste diese Komponente aus der Diskussion.

Welche Rolle kam und kommt der historischen Deutung und der erinnerungspolitischen Positionierung zur Mainzer Republik von Heinrich Scheel zu? Zweifellos müssen seine Forschungen und Deutungen zu den ‚süddeutschen Jakobinern’ und zur Mainzer Republik als grundlegend für die Begründung der positiven Deutungstradition der Ereignisse von 1792/93 gelten. Während Dumont sich 1982 gegenüber der Frage, ob man im Zusammenhang mit der Mainzer Republik von einer ‚Demokratie’ sprechen könne, höchst skeptisch äußerte und schon zu diesem Zeitpunkt für eine Sicht auf die Gesamtereignisse von Oktober 1792 bis Juli 1793 plädierte[Anm. 6], war für Heinrich Scheel klar, dass es sich bei der Mainzer Republik – er bezog die Bezeichnung hier nur auf den Freistaat von 1793 – um „ein herausragendes Ereignis der deutschen Geschichte“ handelte, wo „das Neue – die bürgerliche Ordnung – zum ersten Mal handgreiflich Gestalt angenommen und demokratische Zeichen gesetzt“ hätte.[Anm. 7] Damit wurde die Mainzer Republik in seinen Augen zu einem denk- und erinnerungswürdigen Ereignis. Franz Dumont hielt 1993 am ehesten die „freiwillige Revolutionsrezeption von Ende 1792“ für feierungswürdig, weniger die „Institution [den Rheinisch-deutschen Nationalkonvent], deren demokratische Legitimation zumindest fragwürdig ist.“[Anm. 8] In den folgenden Jahren hat Franz Dumont seine Position allerdings gewandelt und das demokratische Element der Mainzer Republik ebenfalls stärker betont,[Anm. 9] bis hin zu der Auffassung, dass die gesamte Mainzer Republik selbst stärker gewürdigt und damit positiv erinnert werden sollte.[Anm. 10]

Scheel und Dumont hätten ihre wissenschaftlichen Differenzen möglicherweise beilegen können, entgegen des ersten Eindrucks waren sie sich sogar in vielen Punkten einig. Wäre da nicht zum einen der dem marxistischen Geschichtsbild verhaftete Deutungsanspruch Heinrich Scheels gewesen, den er mit Statements wie diesem mehrfach verdeutlichte: „Die Basis für eine objektive und umfassende Würdigung solcher Ereignisse wie der Mainzer Republik ist einzig der proletarische Klassenstandpunkt.“[Anm. 11] Zum anderen griff er in seinen Polemiken die fachliche Kompetenz Franz Dumonts auf das Schärfste an. Verschiedene Deutungen von Demokratieverständnis und Massenbasis, die lediglich auf unterschiedlichen Begriffsdefinitionen basierten, wurden von Scheel zum Anlass genommen, Dumonts Position in Rede und Druck als „schrecklicher Galimathias“, „schlicht Unsinn“ und „völlig abstrus“ zu bezeichnen, während er ihm gleichzeitig „grobe Geschichtsfälschung“ und „unlautere Zahlenmanipulation“ vorwarf.[Anm. 12] In der Schärfe der Vorwürfe mag die Ursache dafür liegen, dass sich Scheel und Dumont trotz gleichzeitiger Archivarbeit in Mainz niemals persönlich ausgesprochen haben.[Anm. 13] 1993 zollte Scheel seinem vermeintlichen Antipoden jedoch im Nachhinein Respekt. Er halte Dumont für einen ernsthaften Forscher, dessen Veröffentlichungen stets auf guter Quellenkenntnis beruhten, so Scheel 1993 in einem Interview.[Anm. 14]

Wie steht nun die heutige Forschung zur Mainzer Republik? In der Geschichtswissenschaft hat sich heute Franz Dumonts Auffassung durchgesetzt, unter dem Begriff Mainzer Republik „die insgesamt neun Monate französischer Okkupation, in denen sich die Besatzungsmacht zusammen mit ihren deutschen Anhängern bemühte, Mainz und sein linksrheinisches Hinterland zu einer Republik umzugestalten und diese mit Frankreich zu vereinigen“[Anm. 15] zu verstehen. Seine neun Thesen haben allgemeine Anerkennung in der Forschung gefunden. Der zentrale Punkt seiner Position ist, dass die Mainzer Republik sowohl ein französisches Expansionsunternehmen, als auch ein deutscher Demokratieversuch war. Was in den 1980er Jahren noch bestritten wurde, gilt heute ebenfalls als gesichert: Die Kontinuität auf personell-familiärer Ebene von der Mainzer Republik zum Hambacher Fest von 1832.[Anm. 16]

Für den im Bereich der französischen Revolutionskultur maßgeblichen Forscher Rolf Reichardt liegt die historische Bedeutung der Mainzer Republik heute in den dort vorzufindenden „Ansätzen einer demokratischen Akkulturation“[Anm. 17], die er hauptsächlich an der politischen Soziabilität und der volksnahen Publizistik festmacht.[Anm. 18] Diese Deutung betont den Versuch der Mainzer Akteure in Klub und Administration, mit erzieherischen Maßnahmen ein Umfeld freiheitlich-demokratischer Kultur zu vermitteln, während gleichzeitig die sozialen Schranken der Ständegesellschaft dem Prinzip der Gleichheit wichen. Ersteres lässt sich an zahlreichen Schriften der Mainzer ‚Jakobiner‘ deutlich machen, während die soziale Zusammensetzung des Mainzer Klubs beispielhaft die zweite These verdeutlicht. Eine Detailuntersuchung der an die Landbevölkerung gerichteten Aufklärungsschriften von Gunter Mahlerwein hat aber Unterschiede zum heute vorherrschenden Verständnis einer auf Dialogpartizipation ausgerichteten Demokratie aufgezeigt, da der „belehrende volksaufklärerische Charakter der Schriften“, der mit der Revolutionierung der Landbevölkerung beauftragten Mainzer ‚Jakobiner‘, eher „eine passive, nachvollziehende Aufnahme als gewünschte Rezeption“ erkennen lässt, „aber keinesfalls zum Dialog einlädt.“[Anm. 19]

Die neuere literatur- und kulturgeschichtliche Forschung untersuchte außerdem den Zusammenhang von Sprache und Handlung anhand der Publizistik der Mainzer ‚Jakobiner‘. Dabei erfuhr die Mainzer Republik Würdigung, als ein Versuch „eine kritische politische Öffentlichkeit zu installieren und diese, nicht zuletzt mittels persuasiver Sprachverwendung, zu demokratischem Handel zu motivieren.“[Anm. 20] Gleichzeitig wird aber vor „einer einseitigen Vereinnahmung der Mainzer Republik – etwa im Sinne einer Traditionsbildung parlamentarisch-demokratischen Sprechens“[Anm. 21] gewarnt. Die Mainzer Republik kann als erste Erprobung demokratischer Öffentlichkeit angesehen werden, muss aber zugleich wiederum als Beispiel für „administrative Sprachregulierung“[Anm. 22] gelten, so der Standpunkt des Sprachwissenschaftlers Joachim Herrgen.

Schon seit längeren wurde auf die Heterogenität im Hinblick auf Zusammensetzung und Zielsetzung der zahlreichen in Opposition zum Alten Reich stehenden politischen Gruppen und Individuen des süddeutschen Raumes hingewiesen,[Anm. 23] sodass der Sammelbegriff ‚Jakobiner‘ einen stark generalisierenden Charakter hat. Die Bezeichnung ‚Jakobiner‘ ist allerdings zeitgenössisch für die revolutionären Akteure und insofern natürlich nicht völlig von der Hand zu weisen.[Anm. 24] Dass es überhaupt so etwas wie ein breites Phänomen ‚Deutscher Jakobinimus‘ gibt, welches diese Bezeichnung in Anlehnung an Frankreich verdient, wurde in jüngerer Zeit vor dem Hintergrund der Kulturtransferforschung generell bestritten.[Anm. 25] So unterstellt Anne Cottebrune den deutschen Historikern den Versuch einer Aufwertung deutscher demokratischer Traditionen vor 1848, gleichsam die Schaffung eines Mythos vom deutschen ‚Jakobiner‘, um ein neues Geschichtsbild der deutschen Demokratiegeschichte zu erzeugen.[Anm. 26] Der Handlungsspielraum der Mainzer Klubmitglieder sei auf politische Aufklärungsarbeit durch revolutionäre Publizistik und die Vorbereitung der Wahlen zum Rheinisch-Deutschen Nationalkonvent beschränkt geblieben, während die wichtigen Entscheidungen der französischen Besatzungsmacht oblagen.[Anm. 27] Daher seien die Ereignisse in Mainz nicht vergleichbar mit der Radikalisierung der Revolutionsanhänger in Frankreich und deren inneren Konflikten,[Anm. 28] welche dort den Kern der jakobinischen Kultur ausmachten. Gegen eine Umbenennung der deutschen Vertreter in amis de la révolution und damit der deutlichen Abgrenzung von den französischen Jakobinern, wurde wiederum zu Recht eingewandt, dass es beim Kulturtransfer „um die produktive Aneignung und Umformung eines Phänomens in einem neuen Kontext geht und nicht um die vollständige und unveränderte Übertragung oder Implementierung.“[Anm. 29]

Es bleibt also die Frage, ob französische und deutsche Revolutionäre in ihren Bestrebungen, Tätigkeiten, Zielen und Problemen genügend Gemeinsamkeiten aufweisen, um mit dem gemeinsamen Begriff ‚Jakobiner‘ bezeichnet werden zu können. Diese Fragestellung der Kulturtransferforschung, verdeutlicht den Wandel in den Forschungsinteressen der kognitiven Dimension (= Geschichtswissenschaft) der Mainzer Republik in der Geschichtskultur im Hinblick auf ihre prorevolutionären Hauptakteure. Möglicherweise liegt darin auch die Ursache begründet, dass an die Jakobiner als Gruppe in Mainz heute kaum mehr öffentlich erinnert wird, sondern die Institution ‚Nationalkonvent‘ in den Mittelpunkt gerückt wurde.

Gestützt auf Rolf Reichardts Forschungen wird heute auch wieder auf die revolutionäre Eigendynamik der Region geblickt, ohne die Abhängigkeit der Geschehnisse von den militärischen Ereignissen zu verwerfen.[Anm. 30] Als überholt kann heute die Ansicht gelten, dass es im Linksrheinischen nicht die Spur einer revolutionären Bewegung gegeben hätte.[Anm. 31] Diese Forschungen konstatierten eine fast ausschließlich revolutionsfeindliche – also nicht nur unpolitische – Haltung der Bevölkerung.[Anm. 32] Dass die Forschung zur Mainzer Republik insgesamt einen „revolutionären Mythos von Mainz“[Anm. 33] erschaffen hat, ist aber weit übertrieben. Franz Dumont hatte stets auf einem Verständnis der Mainzer Vorgänge als „Revolutionierung“ insistiert, worunter er „die bewußte, geplante und gezielte Beeinflussung einer Gesellschaft (oder ihrer Teile), um eine radikale Systemveränderung zu bewirken“ verstand.[Anm. 34] Dass es möglich sei, ein geschlossenes Bild der französischen Außenpolitik zur Revolutionszeit zu zeichnen, wurde vor dem Hintergrund der Kontroverse zwischen Dumont und Scheel, der den Charakter der Mainzer Ereignisse als ‚Revolution‘ stärker betonte, generell bestritten.[Anm. 35] Dieses Eingeständnis der Geschichtswissenschaft hat wohl auch dazu beigetragen, die Kontroverse zu entschärfen und zu dem heute mehrheitlich sachlichen Umgang mit der Mainzer Republik in Wissenschaft und Öffentlichkeit beigetragen.

Als Ergebnis der Kontroverse zur Mainzer Republik lässt sich im Hinblick auf die (lokale) Geschichtskultur festhalten: Zunächst einmal lieferte sie den Anstoß für eine Reihe von weiteren Forschungen und Publikationen, sodass Franz Dumont bereits 1993 feststellen konnte: „Kein anderer vergleichbarer Abschnitt der Mainzer Geschichte ist mittlerweile so gut erforscht wie jener von Oktober 1792 bis Juli 1793.“ Wir verfügen also heute über ein sehr differenziertes Bild der Mainzer Republik, vor allem die Thesen von Franz Dumont sind hier hervorzuheben.[Anm. 36] Weiterhin wurde eine sozialdemokratisch-linke Traditionslinie der Erinnerung an die Mainzer Republik begründet, die sich über Anton Maria Keim, den Rechtswissenschaftler Axel Azzola, den Mainzer AStA, dem Bonner Historiker Klaus Tervooren, den Publizisten Helmut G. Haasis, bis hin zu den Landtagspräsidenten Christoph Grimm und Joachim Mertens ziehen lässt und die sich zunächst gegen die ablehnende Haltung des Mainzer Lehrstuhls, die Mainzer Republik sei kein Teil der demokratischen Geschichte Deutschlands, aussprach und später eine positive Erinnerung an die Ereignisse forcierte. Durch Publikation, Stellungnahmen zur verfassungsrechtlichen Einordnung, Vortragsveranstaltungen, Dokumentationen und Festakte, begleitet von der regionalen Presse wurde die Mainzer Republik in der kollektiven Identität der Stadt Mainz integriert.

Eingang in die rheinland-pfälzischen Lehrpläne[Anm. 37] und Schulbücher[Anm. 38] hat die Mainzer Republik ebenfalls längst genommen. In den vom Mainzer Rabanus-Maurus-Gymnasium eingereichten Arbeiten zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten waren Themen aus dem Umfeld der Mainzer Republik mehrfach vertreten.[Anm. 39] Der französischen Zeit in Mainz widmen beide neueren Stadtgeschichten von 1998 und 2010 jeweils einen Artikel, auch in stadtführerartigen Veröffentlichung wird sie spätestens seit den 1990er Jahren nicht ausgespart. Selbstverständlich reihte sich das Thema in die im letzten Semester an der Uni Mainz angebotene Ringvorlesung zur Stadtgeschichte ein. Die Mainzer Republik ist im World Wide Web vielfach zu finden, eine Reihe der Websites stammen von Anbietern aus Mainz.[Anm. 40]

Anders als die Geschichtswissenschaft fokussierte der Landtag von Rheinland-Pfalz in seiner Erinnerungsarbeit primär die engere Bedeutung der Mainzer Republik. So zielten sowohl die Festakte zum 200-jährigen Jubiläum von 1993 als auch die diesjährige Veranstaltung, der Schüler- und Jugendwettbewerb 2013 Mitgedacht – Mitgemacht der Landeszentrale für politische Bildung und des Landtags alleine schon wegen der Jubiläumstage auf die Mainzer Republik von 1793 also vorwiegend auf die parlamentarische Zeit der Ereignisse von 1792/93. Die Beschäftigung mit der Mainzer Republik außerhalb der Geschichtswissenschaft setzt also andere Akzente. Der Geschichtskultur ist eigen, dass sie andere Deutungen vollzieht, fiktionale Elemente ergänzt, kontrafaktisch arbeitet, Erkenntnisse selektiv thematisiert, andere unterschlägt. Keineswegs soll aber behauptet werden, dass die Geschichtswissenschaft nicht auch ein Teil der Geschichtskultur wäre. Angesichts ihrer methodischen Vorgehensweise, die in permanenter Reflexion und Diskussion verhandelt wird, beansprucht die Geschichtswissenschaft allerdings die Deutungshoheit über die Vergangenheit. Aber auch innerhalb der professionellen Auseinandersetzung mit Geschichte werden konkurrierende Thesen vertreten, es entstehen Kontroversen, die je nach Thema auch in der Öffentlichkeit ausgetragen werden und spätestens dann Historie zum Politikum werden lassen.

Die nachweisbar demokratischen Grundzüge des Rheinisch-Deutschen Nationalkonvents stehen heute im Mittelpunkt der Erinnerung an die Mainzer Republik. Mit einigem Abstand folgen die Wahrnehmung der herausragenden Rolle des berühmten Naturforschers und Mainzer Universitätsbibliothekars Georg Forster sowie die Belagerung von Mainz 1793 als europäisches Medienereignis und Tragödie für die Stadt. Eine Erinnerung an die Opfer von Deportation und Enteignung während der Mainzer Republik oder der Lynchjustiz an den Mainzer ‚Jakobiner‘ nach der Kapitulation der Stadt findet sich außerhalb der Forschungsliteratur allerdings kaum.

Bereits 1981 war eine Ausstellung zu den Mainzer ‚Jakobinern‘[Anm. 41] ausgerichtet worden. Die parallel und bewusst als Gegenveranstaltung vom Mainzer AStA organisierte ‚Jakobinerwoche‘[Anm. 42] bestand aus mehreren Vorträgen und einer Podiumsdiskussion im Rathaus, die aber weniger als wissenschaftlicher Austausch, denn als politische Positionsbestimmung verlief. Die Wanderausstellung des Goethe-Instituts zur Zweihundertjahrfeier der Französischen Revolution widmete der Mainzer Republik 1989 eine eigene Rubrik und war ebenfalls im Mainzer Rathaus zu sehen. Die Mainzer Republik nahm im Katalog zur Revolutionsausstellung zwanzig Seiten ein, die Exponate auf insgesamt acht Tafeln zeigen.

[Bild: Immanuel Giel [CC BY-SA 3.0]]

Seit 1980 gibt es in Mainz ein Denkmal für ein Ereignis vom 13. Januar 1793: Die 1975 auf dem Mainzer Marktplatz aufgestellte Heunensäule, bekam zur Einweihung am 27. 02. 1980 einen künstlerisch gestalteten Bronzesockel. Neben der Karikatur einer Jakobinermütze als fastnachtliche Narrenkappe, ist eine Seite der Bronzeumfassung mit einer Inschrift versehen, die verkürzt von einem Aspekt der Alltagskultur der Mainzer Republik erzählt: „1793 wurde auf diesem Platz der Freiheitsbaum der Mainzer Republik errichtet.“ Darüber findet sich die Darstellung eines Freiheitsbaums, flankiert von den charakteristischen Piken der Sansculotten, in einem bronzenen Wappenschild. Freiheitsbaumerrichtungen gab es nun nachweislich in ca. 50 Orten,[Anm. 43] zwei fanden in Mainz statt.[Anm. 44] Die Inschrift relativiert daher das Ausmaß dieser Revolutionskultur erheblich, zumal sie auch das – der Überlieferung nach – stark besuchte Freiheitsfest vom 13. Januar, in dessen Raum der Baum errichtet wurde, gänzlich unterschlägt. Allerdings sind Inschrift und Gravur die einzigen, direkten Erinnerungen in Denkmalform an die revolutionäre Agitation der Jakobiner in puncto Festkultur in Mainz.

[Bild: Ingo Schlösser [CC BY-SA 2.0 DE]]

In das Jahr 1858, dem 65. Jahrestag der Belagerung von Mainz, fällt die Errichtung eines Denkmals am Lagerplatz der 1793 an der Umzingelung der Stadt beteiligten hessen-darmstädtischen Truppen unter der Führung des Landgrafen Ludwig X. Als Stifter tritt der amtierende Großherzog Ludwig III. auf. Der „Denkstein“[Anm. 45] steht heute in Mainz-Finthen, abseits am Sertoriusrings. Die Vermutung, dass der amtierende Herzog seinen politisch-herrschaftlichen Anspruch auf Mainz und Rheinhessen durch einen öffentlichen Gedenkakt an seinen ruhmreichen Großvater untermauern wollte, liegt nahe. Dieses Monument erinnert aber lediglich an die Kriegsmonate Mai, Juni und Juli, also die rein militärischen Aspekte der Ereignisse von 1793 und ist – im geschichtskulturellen Kontext seiner Entstehungszeit – dem Leitmotiv Geschichte als Nutzen zuzuordnen. Selbst die Erinnerung an die Belagerung geschah zunächst nur indirekt, da es sich primär um ein Ehrenmal für einen militärischen Truppenverband handelt. Erst mit der Modifikation des Denkmals im Jahr 1993 durch die Ergänzung einer weiteren Inschriftentafel wurde es zu einem Monument, das expressis verbis auf die Belagerung Bezug nimmt.

[Bild: Ingo Schlösser [CC BY-SA 2.0 DE]]

Die Tafel erinnert dabei an mehr als die Belagerung von 1793. Erstens wird der gesamte Zeitraum zwischen den militärischen Eckpunkten als ‚Mainzer Republik‘ bezeichnet. Der rheinisch-deutsche Freistaat oder dessen Parlament, für welches der Ausdruck Mainzer Republik im öffentlichen Sprachgebrauch und einer Reihe von Darstellungen teils synonym Verwendung findet, wird hier gar nicht erwähnt. Zweitens weist die Inschrift auf den Klub als Kern der Mainzer Republik hin. Drittens relativiert die Thematisierung der französischen Besatzung und der genannte Versuchscharakter die Eigenständigkeit des Klubs, ohne den demokratischen Charakter der Bestrebungen außen vor zu lassen. Durch die Abbildung der Jakobinermütze als Freiheits- und Revolutionssymbol unten links, gegenüber einem französischen Militärhelm als Zeichen der Unterdrückung und Besatzung unten rechts, drückt die Tafel dies auch symbolisch aus. Die Befürworter einer differenzierenden Lesart der Mainzer Republik haben hier somit auch ein Monument erhalten.


Das Jahr 1993 bildet nicht nur im Hinblick auf die Inschriftentafeln, sondern insgesamt einen Höhepunkt der Beschäftigung mit der Mainzer Republik, was sich an einer Reihe von Ausstellungen[Anm. 46], Publikationen[Anm. 47], einer festlichen Jubiläumsveranstaltung im rheinland-pfälzischen Landtag und der breiten Rezeption in der regionalen und überregionalen Presse[Anm. 48] erkennen lässt.[Anm. 49]

Am 18. März 1993 trat der Landtag von Rheinland-Pfalz zu einer festlichen Sitzung zusammen, um an die vor genau zweihundert Jahren am selben Ort geschehenen Ereignisse zu erinnern. In der Sitzung wurde durch Landtagspräsidenten Christoph Grimm die Wichtigkeit der Partizipation der Bürger und Bürgerinnen am demokratischen Prozess betont, ein Punkt für den die Mainzer Republik gerade nicht uneingeschränkt als Paradebeispiel herhalten kann. Deshalb ist es bemerkenswert, dass sein Schlusswort auf die Ambivalenz von Demokratie als Staatsform verwies, auch wenn die Deutung der Beteiligten, „die für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gelebt haben“[Anm. 50] zu Recht von der Geschichtswissenschaft erheblich stärker differenziert wird. Der Bezug zur Gegenwart und der hoffnungsvolle Blick auf die Zukunft der Demokratie als eine Art ‚Schuldigkeit‘ der Erben der Mainzer Republik, die von Grimm eindeutig mit den Bürgern der Bundesrepublik identifiziert wurden, stand für den Landtagspräsidenten im Mittelpunkt der Erinnerung an den Ereignissen von 1792/1793.

Die Bewertung der Mainzer Republik in der politischen Öffentlichkeit von Rheinland-Pfalz fällt spätestens seit der Jubiläumsveranstaltung generell positiv aus, weist aber keine eindeutigen Glorifizierungselemente im Bezug auf die Ereignisse auf, da die Vorgänge kritisch mit der Gegenwart in Kontext gesetzt werden.

Wie steht es um die Erinnerung an die Anfänge der Demokratie Deutschland auf nationaler Ebene? Begleitet von pathetischer Musik und Glockenschlägen verkündet der Sprecher der ZDF-Serie „Die Deutschen“ in der Folge „Robert Blum und die Revolution“ den traditionsstiftenden Satz:

„Am 18. Mai 1848 schlägt die Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland.“[Anm. 51]

Die Sendung kann als Zeugnis der Geschichtskultur verstanden werden, die in diesem Fall das gewissermaßen offizielle Geschichtsbild der Demokratiegeschichte in Deutschland widerspiegelt. Ein Blick in die Schulbücher oder die Publikationsverzeichnisse von Bundes- und Landeszentralen für politische Bildung zeigt: Im Hinblick auf die demokratische Tradition in Deutschland weist das bundesrepublikanische Geschichtsbild auf das 19. Jahrhundert. Die Anfänge der Demokratiegeschichte in Deutschland werden vorwiegend am Wartburgfest, am Hambacher Fest, dem Vormärz und dem Paulskirchenparlament erzählt und erinnert. Eine Ausnahme jüngeren Datums bildet die Rede des Bundestagspräsidenten Norbert Lammert zur Bundesversammlung am 18. März 2012, der seine historische Zusammenfassung der freiheitlich-demokratischen Bewegung in Deutschland in einem anderen Kontext beginnt:

„Am 18. März 1793 wurde die Mainzer Republik proklamiert. Sie war unter dem Eindruck und unter dem Einfluss der Französischen Revolution der erste radikaldemokratische Versuch deutscher Jakobiner, eine Republik zu gründen.“[Anm. 52]

Ebenso wie die ZDF-Produktion der Serie „Die Deutschen“ richtet sich das neuen Handbuch zur Geschichte des rheinland-pfälzischen Raumes an ein „breites historisch interessiertes“[Anm. 53] Publikum, wobei der hier entscheidende Unterschied ist, dass die TV-Sendung bundesweit ausgestrahlt wurden, während das Handbuch „Kreuz – Rad – Löwe“ wohl vorwiegend die rheinland-pfälzischen Bürgerinnen und Bürger ansprechen dürfte. Zum Ursprung der Demokratie in Deutschland ist darin zu lesen, dass Mainz vor den Revolutionen von 1848 und 1918 der einzige Ort in Deutschland war „an dem die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Volkssouveränität jedenfalls dem Anspruch nach verwirklicht wurden“ und dort das „erste moderne Parlament auf deutschem Boden“ zusammentrat.[Anm. 54]

Die auf ein regionales Zielpublikum ausgerichtete Erzählung setzt also im Hinblick auf die demokratische Tradition Deutschlands andere Akzente als die Darstellung in der Sendung „Die Deutschen“, wo die Mainzer Republik in keiner Folge erwähnt wird.

Das Fehlen der Mainzer Republik in einer größeren historischen Darstellung zur Französischen Revolution im Rheinland würde heute von den Rezensenten der Historikerzunft zweifellos als Lücke empfunden. Das Gleiche lässt sich über Darstellungen der lokalen und regionalen Geschichte von Mainz, Rheinhessen und den linksrheinischen Gebieten sagen. In die allgemeine Geschichtskultur der Bundesrepublik hat die Mainzer Republik allerdings noch nicht vollends Einzug gehalten. Anzeichen, wie die Rede von Norbert Lammert, deuten jedoch darauf hin, dass sich dies in absehbarer Zeit ändern wird.

Als jüngstes Zeugnis der Geschichtskultur muss der neue Platz der Mainzer Republik gelten. Die Platzumbenennung wurde dabei einstimmig vom Stadtrat beschlossen, auch wenn sich der gesamte Prozess über Jahre hinzog, da innerhalb der Stadtratsfraktionen Diskussionsbedarf bestand.[Anm. 55] Nicht nur daran lässt sich erkennen, dass die Kontroverse zu einem festen Bestandteil im lokalen Umgang mit der Mainzer Republik wurde.

Unlängst wurde bei einer Vortragsveranstaltung die Frage gestellt, ob das Deutschhaus, der heutige Sitz des Landtags von Rheinland-Pfalz und Tagungsort des Rheinisch-deutschen Nationalkonvents, als Erinnerungsort im Sinne des Konzepts der lieux de memoire des französischen Historikers Pierre Nora gelten kann. Dabei wurde festgestellt, dass das größte Potential dazu in der Mainzer Republik zu sehen ist,[Anm. 56] es aber bisher noch kein Erinnerungsort „im Vollsinne dieses Begriffes“[Anm. 57] sei. Letzterer wäre erfüllt, wenn es sich um einen Ort der Erinnerung eines nationalen Kollektivs handeln würde. Obwohl sich eine Reihe von Verweisen auf das Deutschhaus als Sitz des Rheinischen-National Konvents finden, sind diese natürlich vorwiegend im regionalen Rahmen getätigt worden, vor allem in der Erinnerung an die Mainzer Republik in Ausstellungen und Vorträgen. Allerdings sah der Redner, Prof. Michael Kißener, unter Bezugnahme auf den Festakt von 1993, die Chance gekommen, dass das Deutschhaus nun endlich zu einem Erinnerungsort für die deutsch-französische Geschichte insgesamt werden könne.[Anm. 58] Zumindest in der lokalen Geschichtskultur ist es heute bereits ein Ort der Erinnerung für den Sitz des ersten Parlaments auf deutschem Boden.

Nachweise

Verfasser: Dominik Kasper

Quellen und Literatur:

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  • Blanning, Timothy C. W.: The French Revolution in Germany. Occupation and Resistance in the Rhineland 1792–1802. Oxford 1983.
  • Clemens, Lukas/Felten, Franz J./Schnettger, Matthias: Vorwort der Herausgeber, in: Clemens, Lukas [u. a.] (Hrsg.): Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte. 1. Von den Anfängen der Erdgeschichte bis zum Ende des Alten Reiches. Mainz/Darmstadt 2012, S. 11–14.
  • Cottebrune, Anne: „Deutsche Freiheitsfreunde“ versus „deutsche Jakobiner“. Zur Entmythisierung des Forschungsgebietes „Deutscher Jakobinismus“. Bonn 2002 (= Gesprächskreis Geschichte 46).
  • Dumont, Franz: „Die munteren Bäume der Freiheit“. Demokratische Festkultur im französischen Mainz, in: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Franz Dumont: Die Mainzer Republik 1792/93. Französischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch. Bearbeitet von Stefan Dumont und Ferdinand Scherf. Mainz 2013 (= Schriftenreihe des Landtags 55), S. 83–86.
  • Dumont, Franz: Die Mainzer Republik von 1792/93. Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz. Alzey, 2. erw. Aufl. 1993 (= Alzeyer Geschichtsblätter Sonderheft 9).
  • Dumont, Franz: Die Mainzer Republik von 1792/93, in: Schütz, Friedrich/Dumont, Franz (Hrsg.): Deutsche Jakobiner: Mainzer Republik und Cisrhenanen 1792-1798. 1. Handbuch : Beiträge zur demokratischen Tradition in Deutschland. Mainz. 2. Aufl. 1982, S. 25–35.
  • Dumont, Franz: Eine Zeit voller Widersprüche. Beitrag von Franz Dumont in der Allgemeinen Zeitung Mainz vom 26. Juni 2012, in: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Franz Dumont: Die Mainzer Republik 1792/93. Französischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch. Bearbeitet von Stefan Dumont und Ferdinand Scherf. Mainz 2013 (= Schriftenreihe des Landtags 55), S. 93–96.
  • Dumont, Franz: Neun Thesen zur Mainzer Republik. Französischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch, in: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Franz Dumont: Die Mainzer Republik 1792/93. Französischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch. Bearbeitet von Stefan Dumont und Ferdinand Scherf. Mainz 2013 (= Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz 55), S. 97f.
  • Dumont, Franz: Von Mainz nach Hambach? Kontinuität und Wandel im Lebensweg rheinischer und pfälzischer Jakobiner, in: Rödel, Volker (Hrsg.): Die Französische Revolution und die Oberrheinlande. (1789–1798) (= Oberrheinische Studien 9). Sigmaringen 1991, S. 205–221.
  • Facharbeiten: Siehe Fußnote 39.
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  • Kißener, Michael: Anfänge der modernen Demokratie in Mainz – Das „Deutschhaus“ als Erinnerungsort, in: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Anfänge der modernen Demokratie in Mainz – das „Deutschhaus“ als Erinnerungsort. Vortrag im Landtag Rheinland-Pfalz am 9. August 2011 zum Abschluss der Reihe „Verborgen – Verloren – Wiederentdeckt. Erinnerungsorte in Mainz von der Antike bis zum 20. Jahrhundert“. Mainz 2011 (= Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz 51), S. 15–35.
  • Klapheck, Helmut/Dumont, Franz (Hrsg.): Als die Revolution an den Rhein kam. Die Mainzer Republik 1792/93 ; Jakobiner, Franzosen, Cisrhenanen ; Beiträge und Materialien für den Unterricht. Mainz 1994.
  • Köhler, Manfred: „Die Jakobinismus-Forschung ist hoffähig geworden.“. Interview mit Heinrich Scheel über die Mainzer Republik, die deutschen Jakobiner und sein eigenes Leben. Das Interview führte Manfred Köhler, in: Mainzer Geschichtsblätter 8 (1993), S. 30–44.
  • Kuhn, Axel: Die Französische Revolution. Stuttgart 1999 (= Reclams Universal-Bibliothek 17017).
  • Lammert, Norbert: Einleitende Worte zur 15. Bundesversammlung am 18. März 2012, URL: www.bundestag.de/bundestag/praesidium/reden/2012/002.html (Stand: 27.11.2012)..
  • LandtagRheinland-Pfalz (Hrsg.): Mainzer Republik. Der Rheinisch-Deutsche Nationalkonvent. Mainz 1993.
  • Lehrpläne RLP: Siehe Anmerkung 37.
  • Mahlerwein, Gunter: Jakobiner und ländliche Gesellschaft in linksrheinischen Dörfern im Umfeld der Mainzer Republik, in: Der Wormsgau 26 (2008), S. 39–52.
  • Molitor, Andreas: Die erste Republik. Nie wieder Untertan, in: ZEIT Geschichte Nr. 3 (24.08.2010), URL: http://www.zeit.de/zeit-geschichte/2010/03/Text-Mainzer-Republik/komplettansicht(Stand: 13.03.2013)
  • Pädagogisches Zentrum Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Als unser Land französisch war. Deutsche und Franzosen – schwierige Nachbarn? Bad Kreuznach 2008 (= PZ-Information 8).
  • Plenarprotokoll des Landtags Rheinland-Pfalz, 12. Wahlperiode, 45. Sitzung, 18. März 1993.
  • Reichardt, Rolf: Das Blut der Freiheit. Französische Revolution und demokratische Kultur. Frankfurt am Main 1998 (= Europäische Geschichte).
  • Stadtbibliothek Mainz (Hrsg.): Behrens, Klaus (Red.): Die Schriften der Mainzer Jakobiner und ihrer Gegner (1792–1802). Revolutionäre und gegenrevolutionäre Proklamationen und Verordnungen, Reden, Flugschriften, Abhandlungen, Schauspiele, Gedichte und Lieder, Reiseberichte, Zeitungen und Zeitschriften aus der Zeit der Mainzer Republik (1792/93) und der linksrheinischen Revolutionsbewegung bis zur frühen Franzosenzeit in Rheinhessen und der Pfalz (1792–1802). 1. Microfiche-Edition [Mikrofiche-Ausg.]. München [u.a.] 1993.
  • Scheel, Heinrich: Der historische Ort der Mainzer Republik, in: Schütz, Friedrich/Dumont, Franz (Hrsg.): Deutsche Jakobiner: Mainzer Republik und Cisrhenanen 1792-1798. 1. Handbuch : Beiträge zur demokratischen Tradition in Deutschland. Mainz. 2. Aufl. 1982, S. 17–24.
  • Scheel, Heinrich: Die Mainzer Republik. Bd. 3: Die erste bürgerlich-demokratische Republik auf deutschem Boden. Berlin 1989.
  • Schlösser, Ingo: Das Hessendenkmal zu Finthen, URL: http://www.hgv-finthen.de/index.php/finthens-geschichte/einzelobjekte/das-hessendenkmal-zu-finthen (Stand: 20.12.2012).
  • Schnettger, Matthias: Politische Ereignisse von der Reformation bis zur Französischen Revolution, in: Clemens, Lukas [u. a.] (Hrsg.): Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte. 1. Von den Anfängen der Erdgeschichte bis zum Ende des Alten Reiches. Mainz/Darmstadt 2012, S. 505–536.
  • Schönemann, Bernd: Geschichtskultur als Forschungskonzept der Geschichtsdidaktik, in: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 1 (2002), S. 78–86.
  • Schulbücher RLP: Siehe Anmerkung 38.
  • Schweigard, Jörg: „Die Liebe zur Freiheit ruft uns an den Rhein“. Aufklärung, Reform und Revolution in Mainz. Gernsbach 2005.
  • Struck, Bernhard/Gantet, Claire: Revolution, Krieg und Verflechtung 1789–1815. Darmstadt 2008 (WBG, Deutsch-französische Geschichte 5).
  • Theaterstücke: Siehe Anmerkung 3
  • Verein für Sozialgeschichte Mainz e. V. (Hrsg.): Rund um den Freiheitsbaum. 200 Jahre Mainzer Republik (= Mainzer Geschichtsblätter, Heft 8), Mainz 1993.
  • Websites: Siehe Anmerkung 40.
  • Wehler, Hans-Ulrich: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. 1. Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur Defensiven Modernisierung der Reformära, 1700–1815. München, 3. Aufl. 1996.
  • Wehrlein, Michael-Peter/Göbel, Ralph (Hrsg.): Wir und die Mainzer Republik. Zur Aktualität der Deutschen Jakobiner. Asta-Dokumentation zur Mainzer Jakobinerwoche. Mainz 1981.

Erstellt: 15.03.2013

Anmerkungen:

  1. Bibliographie und Literaturverzeichnis der 2. Auflage von Franz Dumonts Dissertation umfassten 1993 über 600 Titel zur Mainzer Republik, siehe: Dumont, Franz: Die Mainzer Republik von 1792/93. Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz. Alzey, 2. erw. Aufl. 1993 (= Alzeyer Geschichtsblätter Sonderheft 9), S. 507–539. Eine Auswahl der wichtigsten Veröffentlichungen zur Mainzer Republik findet sich in: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Franz Dumont: Die Mainzer Republik 1792/93. Französischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch. Bearbeitet von Stefan Dumont und Ferdinand Scherf. Mainz 2013 (= Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz 55), S. 130–133. Zurück
  2. Harpprecht, Klaus: Vortrag: „Nur freie Menschen haben ein Vaterland“. Georg Forster und die Mainzer Republik, in: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nur freie Menschen haben ein Vaterland. Georg Forster und die Mainzer Republik. Vortragsveranstaltung im Landtag Rheinland-Pfalz am 24. November 2004 . Mainz 2004 (= Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz 25), S. 9–28. Zurück
  3. Vogler, Werner Simon: Die Gruschel von Mayntz (Theaterstück, uraufgeführt 1975 in Hamburg); Schneider, Rolf: Die Mainzer Republik (Theaterstück, uraufgeführt 1981 in Mainz); Zweig, Stefan: Adam Lux. Zehn Bilder aus dem Leben eines deutschen Revolutionärs. Mit Essay und Materialien von Franz Dumont und Erwin Rotermund. Obernburg am Main 2003 (Drama, posthum erschienen, am 18. Mai 2007 im Mainzer Rathaus in Lesung und Vortrag präsentiert); Schöller, Johannes: Vive la Révolution - Zum Deibel mit de Udschebebbes (Theatermusical, uraufgeführt im Dezember 2012 in Bodenheim nahe Mainz). Zurück
  4. Siehe Schönemann, Bernd: Geschichtskultur als Forschungskonzept der Geschichtsdidaktik, in: Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 1 (2002), S. 78–86, hier S. 80f. Schönemann unterscheidet verschiedene, historische Leitmuster der Geschichtskultur Mitteleuropas: Geschichte als Nutzen dominierte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die öffentliche Verwendung von Geschichte als Magd der Rhetorik, der Kunst der überzeugenden Rede, wobei Historisches hauptsächlich zur Stärkung der eigenen Argumentation oder Legitimation herangezogen wurde. Geschichte als Bildung war im 19. Jahrhundert leitend, gewissermaßen zur Veredelung des klassisch gebildeten Bürgers, während Geschichte als Event/Erlebnis die konsumorientierte Darstellung von Geschichte in Unterhaltungsformaten seit dem späten 20. Jahrhundert bis heute beschreibt. Alle drei Muster sind heute noch gegenwärtig und bilden gemeinsam mit der auf vertikaler Ebene ergänzbaren Trägerschaft in Gestalt von kulturschaffenden Institutionen, Professionen, Medien und Zielgruppen eine an der gesellschaftlichen Entwicklung orientierte Fundierung der Geschichtskultur. Zurück
  5. Scheel, Heinrich: Die Mainzer Republik. Bd. 3: Die erste bürgerlich-demokratische Republik auf deutschem Boden. Berlin 1989, Titel. Zurück
  6. Dumont, Franz: Die Mainzer Republik von 1792/93, in: Schütz, Friedrich/Dumont, Franz (Hrsg.): Deutsche Jakobiner: Mainzer Republik und Cisrhenanen 1792-1798. 1. Handbuch : Beiträge zur demokratischen Tradition in Deutschland. Mainz. 2. Aufl. 1982, S. 25–35, hier S. 33. Zurück
  7. Scheel, Heinrich: Der historische Ort der Mainzer Republik, in: Schütz, Friedrich/Dumont, Franz (Hrsg.): Deutsche Jakobiner: Mainzer Republik und Cisrhenanen 1792-1798. 1. Handbuch : Beiträge zur demokratischen Tradition in Deutschland. Mainz. 2. Aufl. 1982, S. 17–24, hier S. 22. Zurück
  8. Dumont, Die Mainzer Republik von 1792/93 (wie Anm. 1), S. 559 (beide Zitate). Zurück
  9. Vgl. Molitor, Andreas: Die erste Republik. Nie wieder Untertan, in: ZEIT Geschichte Nr. 3 (24.08.2010), URL: http://www.zeit.de/zeit-geschichte/2010/03/Text-Mainzer-Republik/komplettansicht (Stand: 13.03.2013), S. 4. Zurück
  10. Vgl. Dumont, Franz: Eine Zeit voller Widersprüche. Beitrag von Franz Dumont in der Allgemeinen Zeitung Mainz vom 26. Juni 2012, in: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Franz Dumont: Die Mainzer Republik 1792/93. Französischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch. Bearbeitet von Stefan Dumont und Ferdinand Scherf. Mainz 2013 (= Schriftenreihe des Landtags 55), S. 93–96. Zurück
  11. Scheel, Die Mainzer Republik. Bd. 3: Die erste bürgerlich-demokratische Republik auf deutschem Boden, S. 306. Zurück
  12. Ebenda, S. 342 und 343. Der Text in diesem Kapitel (Historie oder Politikum) von Scheels Monographie basiert auf einem Vortrag vom 23. November 1981 in Mainz. Zurück
  13. Vgl. Molitor, Andreas: Die erste Republik. Nie wieder Untertan, in: ZEIT Geschichte Nr. 3 (24.08.2010), URL: http://www.zeit.de/zeit-geschichte/2010/03/Text-Mainzer-Republik/komplettansicht (Stand: 13.03.2013), S. 4. Zurück
  14. Vgl. Köhler, Manfred: „Die Jakobinismus-Forschung ist hoffähig geworden.“. Interview mit Heinrich Scheel über die Mainzer Republik, die deutschen Jakobiner und sein eigenes Leben. Das Interview führte Manfred Köhler, in: Mainzer Geschichtsblätter 8 (1993), S. 30–44, hier S. 40. Zurück
  15. Dumont, Die Mainzer Republik von 1792/93 (wie Anm. 1), S. 1 Zurück
  16. Dumont, Franz: Von Mainz nach Hambach? Kontinuität und Wandel im Lebensweg rheinischer und pfälzischer Jakobiner, in: Rödel, Volker (Hrsg.): Die Französische Revolution und die Oberrheinlande. (1789–1798) (= Oberrheinische Studien 9). Sigmaringen 1991, S. 205–221. Zurück
  17. Reichardt, Rolf: Das Blut der Freiheit. Französische Revolution und demokratische Kultur. Frankfurt am Main 1998 (= Europäische Geschichte), S. 276. Zurück
  18. Vgl. Ebenda, S. 276 u. 279. Zurück
  19. Mahlerwein, Gunter: Jakobiner und ländliche Gesellschaft in linksrheinischen Dörfern im Umfeld der Mainzer Republik, in: Der Wormsgau 26 (2008), S. 39–52, hier S. 47 (alle drei Zitate). Zurück
  20. Herrgen, Joachim Die Sprache der Mainzer Republik (1792/93). Historisch-semantische Untersuchungen zur politischen Kommunikation. Tübingen 2000 (= Reihe germanistische Linguistik 216), S. 67. Zurück
  21. Ebenda, S. 263. Zurück
  22. Ebenda, S. 263. Zurück
  23. Vgl. Fehrenbach, Elisabeth: Vom Ancien Régime zum Wiener Kongress. München, 5. Aufl. 2008 (= Oldenbourg Grundriss der Geschichte 12), S. 68. Zurück
  24. Vgl. Grab, Walter: Eroberung oder Befreiung? Deutsche Jakobiner und die Franzosenherrschaft im Rheinland 1792 bis 1799, in: Archiv für Sozialgeschichte 10 (1970), S. 7–94, S. 8f. Zurück
  25. Vgl. Cottebrune, Anne: „Deutsche Freiheitsfreunde“ versus „deutsche Jakobiner“. Zur Entmythisierung des Forschungsgebietes „Deutscher Jakobinismus“. Bonn 2002 (= Gesprächskreis Geschichte 46), S. 5. Als wichtiger Vertreter einer 50jährigen „demokratischen Sondertradition“ im linksrheinischen Gebiet gilt Haasis, Helmuth G.: Die linksrheinischen Deutschen Jakobiner. Von der Mainzer Republik zur ersten Demokratischen Verfassung, URL: http://www.ibka.org/artikel/ag02/haasis.html (Stand: 20.02 2013). Zurück
  26. Vgl. Cottebrune, „Deutsche Freiheitsfreunde“ versus „deutsche Jakobiner“, S. 5. Zurück
  27. Vgl. Ebenda, S. 11–17. Zurück
  28. Vgl. Ebenda, S. 17. Zurück
  29. Struck, Bernhard/Gantet, Claire: Revolution, Krieg und Verflechtung 1789–1815. Darmstadt 2008 (WBG, Deutsch-französische Geschichte 5), S. 214f. Zurück
  30. Vgl. Ebenda, S. 77f. Zurück
  31. Blanning, Timothy C. W.: Gegenrevolutionäre Kräfte, in: Schütz, Friedrich/Dumont, Franz (Hrsg.): Deutsche Jakobiner: Mainzer Republik und Cisrhenanen 1792-1798. 1. Handbuch : Beiträge zur demokratischen Tradition in Deutschland. 2. Aufl. Mainz 1982, S. 87–96 u. Blanning, Timothy C. W.: The French Revolution in Germany. Occupation and Resistance in the Rhineland 1792–1802. Oxford 1983, S. 13: „What is portrayed by the Atlantic School as a great democratic revolution was in reality nothing more than the military expansion of the French Republic.“ Zurück
  32. Dass sich eine Politisierung von Mainzer Studenten und Professoren durch die Französische Revolution im Einzelnen nachweisen lässt hat Jörg Schweigard mit seinen Stammbuchuntersuchungen deutlich gemacht, vgl. Schweigard, Jörg: „Die Liebe zur Freiheit ruft uns an den Rhein“. Aufklärung, Reform und Revolution in Mainz. Gernsbach 2005, S. 131–179 und 189–238. Zurück
  33. Wehler, Hans-Ulrich: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. 1. Vom Feudalismus des Alten Reiches bis zur Defensiven Modernisierung der Reformära, 1700–1815. München, 3. Aufl. 1996, S. 635. Zurück
  34. Dumont, Die Mainzer Republik von 1792/93 (wie Anm. 1), S. 10. Zurück
  35. Kuhn, Axel: Die Französische Revolution. Stuttgart 1999 (= Reclams Universal-Bibliothek 17017), S. 185. Zurück
  36. Vgl. Dumont, Franz: Neun Thesen zur Mainzer Republik. Französischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch, in: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Franz Dumont: Die Mainzer Republik 1792/93. Französischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch. Bearbeitet von Stefan Dumont und Ferdinand Scherf. Mainz 2013 (= Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz 55), S. 97f. Zurück
  37. Richtlinien zur Umsetzung der Lehrpläne Geschichte für die Klassenstufen 7 bis 9/10 und für Grund- und Leistungsfach im 8-jährigen Gymnasium mit Ganztagsschule (G8GTS). Mainz 2009 sowie Lehrplan Gesellschaftslehre an integrierten Gesamtschulen (Klassenstufe 5–10). Mainz 1999, S. 94f. und. S. 106. Dort wird sogar explizit auf in Klapheck, Helmut/Dumont, Franz (Hrsg.): Als die Revolution an den Rhein kam. Die Mainzer Republik 1792/93 ; Jakobiner, Franzosen, Cisrhenanen ; Beiträge und Materialien für den Unterricht. Mainz 1994 bereitgestellt Unterrichtsmaterial verwiesen. Weiteres Unterrichtsmaterial findet sich in Pädagogisches Zentrum Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Als unser Land französisch war. Deutsche und Franzosen – schwierige Nachbarn? Bad Kreuznach 2008 (= PZ-Information 8). Im Lehrplan Geschichte (Klassen 7–9/10). Hauptschule, Realschule, Gymnasium, regionale Schule. Mainz 1993 [in Kraft gesetzt 1998/99] wird die Mainzer Republik zwar nicht wörtlich genannt, der leitende Unterrichtsaspekt „Legitimation von Herrschaft durch ideellen Anspruch - auf Verwirklichung der revolutionären Ideen - und politische Erfolge“ (S. 198) bietet den Lehrenden aber den nötigen Behandlungsrahmen. Zurück
  38. Jeweils eigene Themenseiten mit Quellen zur Mainzer Republik liefern: Geschichte und Geschehen 3. [Rheinland-Pfalz]. Stuttgart/Leipzig 2010. [Sekundarstufe I], S. 88–91; Horizonte 9. Geschichte Gymnasium Rheinland-Pfalz. Braunschweig 2010. [Sek I], S. 82–85 und Zeit für Geschichte. Band 3 Geschichtliches Unterrichtswerk für Gymnasien. Ausgabe G8. Braunschweig 2006. [Sekundarstufe I], S. 54f. Das Kursbuch Geschichte. Neue Ausgabe Rheinland-Pfalz. Von der Antike bis zur Gegenwart. Berlin 2011. [Sekundarstufe II], S. 229 bietet einen Überblick im darstellenden Teil. Zurück
  39. Erbar, Florent: Georg Forster und die Mainzer Republik – Revolutionierung von Mainz im Sinne Frankreichs – Skandalös oder sinnvoll? Wettbewerb 2010/11; Schepers, Markus: Historie oder Politikum? Die Geschichtsschreibung zur Mainzer Republik zwischen Schwarz und Rot – (k)ein Skandal? Wettbewerb 2010/11; Binner, Leonhard/Rissel, Marco: Georg Forster - Weltbürger mit Heldencharakter. Wettbewerb 2008/09. Zurück
  40. Webangebote zur MR aus Mainz: Bischöfliches Williges Gymnasium Mainz – 200 Years of the "Mainzer Republik"http://www.staff.uni-mainz.de/willi/mainz/mz_republik_200.htm (Stand: 20.12.2012); Demokratiegeschichte – Die Auswirkungen der Revolution am Rhein 1792 bis 1798http://www.demokratiegeschichte.eu/index.php?id=22 (Stand: 20.12.2012); Landtag Rheinland-Pfalz – Mainzer Republik und Napoleonhttp://www.landtag.rlp.de/Service/Virtuelle-Tour/Deutschhaus/broker.jsp?uMen=4d870921-bef6-b701-be59-2655c07caec2&_ic_uCon=7292581e-b6bb-a01b-e592-6bf983c6eaca (Stand: 20.12.2012); Regionalgeschichte.Net – Die Mainzer Republik – Der erste Demokratieversuch auf deutschem Bodenhttp://www.mainzer-republik.de/ (Stand: 20.12.2012); Stadt Mainz – Die Mainzer Republikhttp://www.mainz.de/WGAPublisher/online/html/default/mkuz-5t3hvj.de.html (Stand: 20.12.2012); 1793: „Mainzer Republik“ – gegen den Willen und zum Schaden des Volkeshttp://mainzer-republik.npage.de/ (Stand: 20.12.2012); Die Websites sind mehrheitlich dem Leitmotiv Geschichte als Bildung zuzuordnen und stellen das Thema differenziert dar. Lediglich das Angebot 1793: „Mainzer Republik – gegen den Willen und zum Schaden des Volkes“ ist eine sensationsorientierte Verzerrung der Position Dumonts und entbehrt aus wissenschaftlicher Sicht zum größten Teil einer haltbaren Deutung. Zurück
  41. Die Ausstellung Deutsche Jakobiner: Mainzer Republik und Cisrhenanen 1792–1798 wurde im November u. Dezember 1981 für insgesamt vier Wochen gezeigt und von einer dreibändigen Publikation, bestehend aus einem Handbuch mit wissenschaftlichen Aufsätzen, einem Katalog der Exponate und einer Bibliographie begleitet, siehe Verweis auf das Literaturverzeichnis des Druckbandes in Anm. 1. Zurück
  42. Zum Selbstverständnis und der Positionsbestimmung der Mainzer verfassten Studierendenschaft in Bezug auf die ‚Mainzer Republik-Kontroverse‘ vgl.: Wehrlein, Michael-Peter/Göbel, Ralph (Hrsg.): Wir und die Mainzer Republik. Zur Aktualität der Deutschen Jakobiner. Asta-Dokumentation zur Mainzer Jakobinerwoche. Mainz 1981. Zurück
  43. Vgl. Dumont, Die Mainzer Republik von 1792/93 (wie Anm. 1), S. 191. Zurück
  44. Siehe zu den Freiheitsbäumen den Beitrag von Dumont, Franz: „Die munteren Bäume der Freiheit“. Demokratische Festkultur im französischen Mainz, in: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Franz Dumont: Die Mainzer Republik 1792/93. Französischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch. Bearbeitet von Stefan Dumont und Ferdinand Scherf. Mainz 2013 (= Schriftenreihe des Landtags 55), S. 83–86. Zurück
  45. Schlösser, Ingo: Das Hessendenkmal zu Finthen, URL: http://www.hgv-finthen.de/index.php/finthens-geschichte/einzelobjekte/das-hessendenkmal-zu-finthen (Stand: 20.12.2012). Zurück
  46. Ausstellungen gab es zur Publizistik der Mainzer Jakobiner und ihrer Gegner (Rathausfoyer der Stadt Mainz vom 14.03.–18.04. 1993) und zur Belagerung von Mainz 1793 (Landesmuseum Mainz vom 28.03.–30.05. 1993). Beide Ausstellungskataloge sind im Literaturverzeichnis des Druckbandes aufgeführt, siehe Anm. 1. Zurück
  47. Die wichtigsten und eindeutig in erinnernder Absicht in diesem Jahr in Mainz veröffentlichen Werke sind neben der Neuauflage von Franz Dumonts Dissertation (siehe Anm. 1) die Sammelbände u. Quelleneditionen: LandtagRheinland-Pfalz (Hrsg.): Mainzer Republik. Der Rheinisch-Deutsche Nationalkonvent. Mainz 1993, mit Beiträgen der wichtigsten Forscher zur Mainzer Republik und Französischen Revolution; Stadtbibliothek Mainz (Hrsg.): Behrens, Klaus (Red.): Die Schriften der Mainzer Jakobiner und ihrer Gegner (1792–1802). Revolutionäre und gegenrevolutionäre Proklamationen und Verordnungen, Reden, Flugschriften, Abhandlungen, Schauspiele, Gedichte und Lieder, Reiseberichte, Zeitungen und Zeitschriften aus der Zeit der Mainzer Republik (1792/93) und der linksrheinischen Revolutionsbewegung bis zur frühen Franzosenzeit in Rheinhessen und der Pfalz (1792–1802). 1. Microfiche-Edition [Mikrofiche-Ausg.]. München [u.a.] 1993; Verein für Sozialgeschichte Mainz e. V. (Hrsg.): Rund um den Freiheitsbaum. 200 Jahre Mainzer Republik (= Mainzer Geschichtsblätter, Heft 8), Mainz 1993, mit Beiträgen und Interview aus dem Umfeld der Mainzer Republik. Diese Liste ließe sich um zahlreiche weitere Titel aus der Mainzer Zeitschrift, dem Kulturmagazin Mainz. Vierteljahreshefte für Politik, Kultur, Wirtschaft und Geschichte u. anderen regionalen Organen ergänzen. Zurück
  48. Die folgenden Printmedien widmeten der Mainzer Republik und den Veranstaltungen des Jahres 1993 Artikel: Allgemeinen Zeitung Mainz (vier Beiträge), Mainzer Rheinzeitung (vier Beiträge), Die Rheinpfalz (drei Beiträge), Frankfurter Rundschau (zwei Beiträge), Rheinhessen-Spiegel, Wiesbadener Kurier, Deutsche Universitätszeitung, Süddeutsche Zeitung, TAZ und Die Zeit (jeweils ein Artikel). Die AZ druckte außerdem fünf Leserbriefe die sich ablehnend oder bejahend mit der Berichterstattung auseinandersetzen. Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zurück
  49. Siehe auch Hexemer, Hans-Peter: Die Mainzer Republik, der Landtag Rheinland-Pfalz und ein Erinnerungsort für die Anfänge der modernen Demokratie, in: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Franz Dumont: Die Mainzer Republik 1792/93. Französischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch. Bearbeitet von Stefan Dumont und Ferdinand Scherf. Mainz 2013 (= Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz 55), S. 115–122, hier S. 116f. Zurück
  50. Plenarprotokoll des Landtags Rheinland-Pfalz, 12. Wahlperiode, 45. Sitzung, 18. März 1993, S. 3629. Zurück
  51. Die Deutschen: Robert Blum und die Revolution (Staffel 1, Folge 8), Erstausstrahlung am 18. November 2008 um 20:15 Uhr im ZDF, in der 24. Minute. Zurück
  52. Lammert, Norbert: Einleitende Worte zur 15. Bundesversammlung am 18. März 2012, URL: http://www.bundestag.de/bundestag/praesidium/reden/2012/002.html (Stand: 27.11.2012). Zurück
  53. Clemens, Lukas/Felten, Franz J./Schnettger, Matthias: Vorwort der Herausgeber, in: Clemens, Lukas [u. a.] (Hrsg.): Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte. 1. Von den Anfängen der Erdgeschichte bis zum Ende des Alten Reiches. Mainz/Darmstadt 2012, S. 11–14, hier S. 12. Zurück
  54. Schnettger, Matthias: Politische Ereignisse von der Reformation bis zur Französischen Revolution, in: Clemens, Lukas [u. a.] (Hrsg.): Kreuz – Rad – Löwe. Rheinland-Pfalz. Ein Land und seine Geschichte. 1. Von den Anfängen der Erdgeschichte bis zum Ende des Alten Reiches. Mainz/Darmstadt 2012, S. 505–536, hier S. 533f. (beide Zitate). Zurück
  55. Vgl. Hexemer, Die Mainzer Republik, der Landtag Rheinland-Pfalz und ein Erinnerungsort für die Anfänge der modernen Demokratie, S. 120f. Zurück
  56. Kißener, Michael: Anfänge der modernen Demokratie in Mainz – Das „Deutschhaus“ als Erinnerungsort, in: Der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Anfänge der modernen Demokratie in Mainz – das „Deutschhaus“ als Erinnerungsort. Vortrag im Landtag Rheinland-Pfalz am 9. August 2011 zum Abschluss der Reihe „Verborgen – Verloren – Wiederentdeckt. Erinnerungsorte in Mainz von der Antike bis zum 20. Jahrhundert“. Mainz 2011 (= Schriftenreihe des Landtags Rheinland-Pfalz 51), S. 15–35, hier S. 20. Zurück
  57. Ebenda. Zurück
  58. Ebenda, S. 33f. Zurück