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Französische Kulturpropaganda in der Besatzungszeit 1918-1930

0.1.1. Einleitung

Polemische Darstellung der Französischkurse durch den Rheinischen Beobachter 1923[Bild: Landesarchiv Speyer]

Die alliierte Besetzung des Rheinlandes von 1918 bis 1930, und damit auch die französische Besetzung der Pfalz und Rheinhessens, brachte für die Bevölkerung vor allem im Bereich des Verkehrs, der Versorgungslage, der Verwaltung und der Wirtschaft spürbare Auswirkungen und Veränderungen mit sich. Aber auch im Presse- und Nachrichtenwesen, im Bildungswesen und in verschiedensten Bereichen des kulturellen Lebens zeigten sich die Einflüsse der Besatzungsmacht. Im Folgenden werden die Facetten der Kulturpolitik und Propaganda der französischen Besatzung, der sogenannten pénétration pacifique, vorgestellt[Anm. 1] sowie die Maßnahmen, die die deutschen Behörden dagegen unternahmen.

0.2.2. Zielsetzung der pénétration pacifique

Aufruf von General Gérard, 28.11.1918[Bild: StA Kaiserslautern]

Bereits am 28. November 1918, unmittelbar vor dem Einmarsch der französischen Truppen in die Pfalz, erließ General Augustin-Grégoire-Arthur Gérard (1857-1926) einen Aufruf an die Bewohner der Pfalz, die in der Formulierung gipfelte, dass das siegreiche Frankreich im zu besetzenden Gebiet die „Herzen und Sinne zu erobern“ suche. Diese auch als pénétration pacifique bezeichnete Vorgehensweise wurde aber zeitweise durch die Förderung des Separatismus in den linksrheinischen Gebieten überlagert, die kurzzeitig deutlich schneller zu einem für Frankreich günstigen Ergebnis zu führen schien. Eine diesem Versuch, die Herzen und Sinne der Bevölkerung zu erobern, zuwiderlaufende Maßnahme war die Abriegelung zum rechtsrheinischen Gebiet. Dies schloss das Verbot der Einfuhr von Zeitungen über den Rhein ein, und die linksrheinischen Zeitungen wurden durch die Einführung der Zensur ihrer Eigenständigkeit beraubt. Dagegen wurde der Vertrieb französischer Zeitungen gefördert. Die französischen Verordnungen machten der linksrheinischen Bevölkerung den französischen Anspruch kultureller Überlegenheit deutlich, während das untergegangene monarchische Deutschland als barbarisch denunziert wurde.[Anm. 2]

Die französische Politik der pénétration pacifique verfolgte neben den einschneidenden Maßnahmen der Militärherrschaft die kulturelle Durchdringung mit friedlichen Mitteln. Der Bevölkerung der besetzten Gebiete sollte die französische Kultur und Sprache vermittelt werden, um eine friedliche Annäherung sowie eine pro-französische Stimmung zu erreichen.[Anm. 3] Betont wurde hierbei auch die historisch enge Verbindung zwischen Deutschland und Frankreich insbesondere in der napoleonischen Zeit. So nahm General Gérard in einem Aufruf an seine Soldaten explizit auf die großen Vorfahren in dieser Zeit Bezug, deren Werk nun fortzusetzen sei. Durch die pénétration pacifique sollte in den linksrheinischen Gebieten gegenüber dem rechtsrheinischen Deutschland und vor allem zu Preußen ein „état d’esprit favorable à la France“[Anm. 4], ein „für Frankreich günstiger Geisteszustand“ entstehen.[Anm. 5]

Maurice Barrès[Bild: Atelier Nadar [gemeinfrei]]

Flankiert wurde die französische Propaganda unter anderem von dem zur nationalen Rechten gehörenden Schriftsteller und Politiker Maurice Barrès (1862-1932). 1921 erschien auf Französisch und auf Deutsch seine Schrift „Der Genius am Rhein“, die auf in Straßburg gehaltenen Vorträgen basierte. Auf der Grundlage historischer Betrachtungen resümierte Barrès: „Mit Preußens Niederlage hat am Strom, an welchem seit Jahrhunderten die Geister von Nord und Süd einander Trotz bieten, ein neuer Aufzug der Welttragödie angefangen. Frankreich ist bereit, dem alten Genius des Rheins seinen Kulturbesitz zurückzuerstatten und ihn in der Abwehr der germanischen Wühlarbeit zu unterstützen."[Anm. 6] Die Thesen Barrès wurden noch viele Jahre später von der nationalsozialistischen, antifranzösischen Propaganda thematisiert, die sich noch 1940 mit ihm und der „friedlichen Durchdringung“ auseinandersetzen sollte: „Es war ein genialer Feldzug, mit dessen Hilfe die alten Raubzüge Ludwigs XIV., die Reunionen des Sonnenkönigs, in geistige und moralische Reunionen modern gewandelt wurden“.[Anm. 7]

0.3.3. Kulturpolitik als Bildung

0.3.1.3.1 Die Vermittlung der französischen Sprache

Um eine Annäherung zwischen Deutschen und Franzosen zu erreichen und die Verbindung beider Länder zu vertiefen, war die Beherrschung der französischen Sprache ein wichtiges Ziel. Diese sollte durch Sprachunterricht in der Besatzungszone vermittelt werden.[Anm. 8] Bereits im Dezember 1918 ordnete General Gérard an, dass in den pfälzischen Grundschulen die französische Sprache gelehrt wurde.[Anm. 9] In der Provinz Rheinhessen wurde noch zu Zeiten des Waffenstillstands 1919 der Befehl zur Unterrichtung aller oberen Klassen der Volksschulen und weiterführenden Schulen im Fach Französisch erteilt.[Anm. 10] Lehrmittel und Lehrkräfte für den Französisch-Unterricht mussten von den jeweils zuständigen deutschen Gemeinden getragen werden.[Anm. 11] Mit dem Inkrafttreten des Friedensvertrages von Versailles am 10. Januar 1920 wurde der Unterrichtszwang zum Französisch-Unterricht an den Schulen jedoch aufgehoben und durch die Möglichkeit der freiwilligen Teilnahme an Französischkursen ersetzt. Die Inanspruchnahme der zahlreichen angebotenen Sprachkurse wurde von den Behörden genau verfolgt.[Anm. 12]

Lycée français in Trier, ursprünglich Kaiser-Wilhelm-Gymnasium, heute Max-Planck-Gymnasium[Bild: Stadtarchiv Trier]

Nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene sollten freiwillig an kostenlosen öffentlichen Sprachkursen teilnehmen. Ziel war hierbei, dass Militär und Einheimische sich im praktischen Alltagsleben besser verständigen konnten. Auch für die Vermittlung der französischen Denkweise und Kultur war die Sprache eine wichtige Voraussetzung.[Anm. 13] Zu den bereits 1919 für Erwachsene gemachten Angeboten von Französisch-Unterricht gab es positive Meldungen aus verschiedenen Landkreisen, dass diese gut angenommen würden.[Anm. 14] Auch die Erarbeitung von französisch-deutschen Sprachführern zur Erleichterung der Verständigung wurde veranlasst. Bereits 1919 erschien in Paris der Reiseführer „Guide du Rhin pour les armées de l’Entente“. Zu jedem Land oder jeder Region finden sich „Souvenirs Français“, die die offizielle französische Sicht auf die historischen Beziehungen Frankreichs zu den Rheingebieten mit deutlicher antipreußischer Tendenz zeigen.[Anm. 15]

0.3.2.3.2 Französische Bildungseinrichtungen im Rheinland

Mit der Gründung eines französischen Gymnasiums in Mainz, dem Sitz des Hauptquartiers der französischen Rheinarmee, waren für die Besatzungsbehörden zwei Zielsetzungen verbunden: Zum einen war es für die Kinder der im Rheinland stationierten französischen Soldaten vorgesehen.[Anm. 16] Zum anderen sollte es die deutsch-französischen Verbindung verstärken. Für französische Armeeangestellte und Zivilbeamte wurde eine Grande École mit Schwerpunkt Rechtswissenschaften und eine Wirtschaftsschule in Mainz eingerichtet, damit sie ein durch den Besatzungsaufenthalt unterbrochenes Studium fortsetzen konnten. Diese Schulen standen auch deutschen Studenten offen. Die Frequentierung der Einrichtung durch Deutsche wurde seitens der Besatzer aufmerksam und erfreut registriert.[Anm. 17] Im November 1921 wurde für französische Beamte und Offiziere noch zusätzlich eine Schule zum Studium der deutschen Sprache, Geschichte und Kultur gegründet. Das Centre des Hautes Etudes Germaniques verstand sich ausdrücklich auch als Medium der französisch-deutschen Versöhnung. Aus allen gegründeten Instituten sollte nach und nach eine französische Universität entwickelt werden. Die Besatzer standen generell der Wiedereinrichtung von deutschen Universitäten positiv gegenüber, die als weitere Möglichkeit zur Formung von pro-französischen Rheinländern betrachtet wurden.[Anm. 18] In Mainz kam es hierzu aber erst während der französischen Besatzung nach dem Zweiten Weltkrieg.

0.3.3.3.3 Die Vermittlung von französischer Kultur und französischem Lebensstil

Plakat für eine französische Musikveranstaltung in Landau[Bild: Stadtarchiv Landau]

Ab der zweiten Hälfte des Jahres 1919 wurden vermehrt französische Musik- und Theaterstücke aufgeführt. Im Rahmen einer Tournee spielten von Frankreich subventionierte französische Solisten und Theatergruppen an verschiedenen Orten. Die Theaterstücke hatten jedoch nur wenige Besucher – vermutlich aufgrund fehlender Sprachkenntnisse – während die ebenfalls stattfindenden Musikkonzerte erfolgreicher frequentiert wurden.[Anm. 19] In den folgenden Jahren  wurden weiterhin regelmäßig französische Theateraufführungen und Konzerte angeboten, die in den verschiedenen Mainzer Zeitungen angekündigt wurden.[Anm. 20] Aus der Pfalz sind Filmaufführungen und Vorträge französischer Professoren, beispielsweise zu dem Thema „Französische Ideale“ bekannt.[Anm. 21]

Im Biebricher Schloss wurde 1921 eine bedeutende französische Kunstausstellung gezeigt. Die aufwendig inszenierte Ausstellung stellte französische Malerei und Plastik vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart vor. Unter anderem wurden auch Werke von Auguste Rodin (1840-1917) gezeigt. Darüber hinaus wurden – damals eine Innovation – Nachbauten berühmter französischer Innenarchitekturen (von Ludwig XVI. bis Napoleon) ausgestellt.[Anm. 22] Beide Zusammenstellungen gab es bis dahin noch nie in einer Ausstellung.[Anm. 23] 1922 folgte im Neuen Zeughaus in Mainz eine Ausstellung über französische Gobelins. Beides sollte der Bevölkerung die „künstlerische Schaffenskraft Frankreichs“[Anm. 24] vor Augen führen.

0.3.4.3.4 Organisierte Reisen in die ehemaligen Kriegsgebiete nach Nord-Ost-Frankreich

Um der Bevölkerung die deutsche Kriegsschuld zu vermitteln, wurden 1921 Reisen in die vom Krieg zerstörten französischen Landesteile organisiert. Durch diese Reisen sollte bei den deutschen Teilnehmern auch Verständnis für die zu zahlenden Kriegsentschädigungen (Reparationen) erzeugt werden. Die positiven Äußerungen einer größeren deutschen Reisegruppe nach der Reise wurden von den Besatzungsbehörden als Erfolg der Aktion bewertet. Allerdings scheinen diese Reisen wenig erfolgreich gewesen zu sein. Im Sommer 1931, nach dem Ende der Besetzung der Pfalz, organisierte der Speyerer Pfarrer Emil Lind eine „Friedliche Fahrt in Kriegsland“, bei der die Stätten der Westfront aus der Perspektive konservativer Deutscher besucht wurden. Der Pfarrer wahrte große Distanz zur französischen Bevölkerung und nahm Anstoß am Besucherbetrieb in und um Verdun. Lind resümierte, „Franzose und Deutscher haben sich während der langen Besatzungszeit nicht gefunden und verstehen gelernt.“[Anm. 25]

Kriegszerstörungen in der nordfranzösischen Stadt Soissons, 1919[Bild: King, W. L. [gemeinfrei]]

0.4.4. Französische Kulturpropaganda

4.1 Die Betonung der gemeinsamen napoleonischen Vergangenheit

Viele Denkmäler erinnerten in Rheinhessen an die einheimischen Soldaten, die während der napoleonischen Besatzungszeit für die Grande Armée gekämpft hatten und gefallen waren. Hieran wollten die französischen Besatzer mit Zeremonien und militärischen Kundgebungen zur Ehrung der Verstorbenen anknüpfen, um eine pro-französische Stimmung zu erzeugen. An diesen Feierlichkeiten sollten daher auch unbedingt die Nachkommen der „anciens combattants de Napoleon" – der „Veteranen Napoleons“ – teilnehmen. An Allerheiligen der Jahre 1920 und 1921 wurden beispielsweise seitens der Besatzungsbehörden auf Friedhöfen mit napoleonischen Denkmälern für die aus Rheinhessen stammenden Soldaten der Grande Armée besondere Feierlichkeiten inszeniert. Bei den Gedächtnisfeiern anlässlich des einhundertsten Todestages von Napoleon stellten die Behörden im Mai 1921 fest, dass diese in den ländlichen Gebieten gut besucht waren, weil man sich dort wohl noch mehr mit der napoleonischen Zeit verbunden fühlte. In den Städten hingegen seien die schlechten Besuchszahlen wohl auf den größeren Einfluss Preußens zurück zu führen. Die napoleonischen Gedenkfeiern wurden auch im Jahr 1923 fortgeführt.

0.4.2.4.2 Zeitungen als Propaganda-Medium: „Le Rhin Illustré“ und „L‘Écho du Rhin“

Die erste Ausgabe der Zeitung „Le Rhin illustré"[Bild: Heinrich Wothe/Rheinischer Heimatverein Mainz e.V.]

Die Presse wurde seitens der französischen Besatzer als wichtigster Pfeiler der Propaganda gesehen.[Anm. 26] Mit der zweisprachigen, reich bebilderten Wochenschrift „Le Rhin illustré“[Anm. 27] schufen die französischen Besatzer ab Mai 1919 ein Informationsmedium, in dem sie kulturelle Ähnlichkeiten zwischen dem besetzten Gebiet und Frankreich betonten und die angestrebte zukünftige Ausrichtung der Region darstellten.[Anm. 28] Ab September 1919 erschien zusätzlich noch die französische Tageszeitung „L‘Écho du Rhin“[Anm. 29] für das gesamte Rheinland. Die Zeitung sollte sowohl die im Rheinland stationierten französischen Soldaten informieren als auch die Bewohner mit „schnellen und exakten“ Nachrichten versorgen.[Anm. 30] Kritische Berichte über schlechte wirtschaftliche und politische Zustände in den unbesetzten deutschen Gebieten sollten zudem eine pro-französische Stimmung entstehen lassen.[Anm. 31] Vor allem Berichte von „bolschewistischen Unruhen“ in den nicht besetzten Gebieten wurden gezielt weiter gestreut und schürten die Ängste der Einheimischen. So sollte sich bei der Bevölkerung der für Frankreich vorteilhafte Eindruck verbreiten, dass die französische Besatzung ein Übergreifen der Unruhen auf die linksrheinischen Gebiete verhindere.[Anm. 32]

Ab April 1921 erschien mit dem kostenlos verteilten „Nachrichtenblatt“ eine deutschsprachige Zeitung der Besatzungsbehörden für die besetzten rheinischen Gebiete. Ihre Aufgabe war die korrekte Darstellung von Falschmeldungen aus Sicht der Besatzungsbehörden. In einigen Fällen wurde auch versucht, kleinere deutsche Zeitungen aufzukaufen oder durch Unterstützungszahlungen Einfluss auf das deutsche Pressewesen zu nehmen.[Anm. 33]

4.3 Die Verbreitung französischer Propaganda in Lesehallen

In möglichst zentral gelegenen Lesehallen (salle de dépêche) wurden französische Schriften ausgelegt, verkauft und in Umlauf gebracht. Dabei spielte die Vermittlung von französischer Kultur und Sprache eine wichtige Rolle. Um auch die Bildungselite zu erreichen, sollten die Schriften literarisch hochwertig gestaltet und die Propaganda eher dezent gehalten sein.

Französische Buchhandlung in Ludwigshafen[Bild: Stadtarchiv Ludwigshafen]

Die Schriften beschäftigten sich thematisch sowohl mit der historisch engen Verbindung zwischen Frankreich und Deutschland (brochures historiques)[Anm. 34] als auch mit Darstellungen zur Kriegsschuld Deutschlands, denn ein Anliegen der französischen Besatzer war die Vermittlung der deutschen Kriegsschuld und der im Krieg in Frankreich begangenen Verbrechen.[Anm. 35] Über verschiedene Propagandaformen sollte die deutsche Bevölkerung damit konfrontiert werden, um ein Bewusstsein für die deutsche Schuld zu entwickeln.[Anm. 36]

Die französischen Behörden mussten jedoch schnell einsehen, dass die Bevölkerung der monoton anmutenden Propaganda-Schriften bald überdrüssig wurde und sie somit wohl nicht die beabsichtigte Wirkung entfalten konnten. In Berichten ist überliefert, dass Illustrierte und Modejournale eher Anziehungskraft auf die Besucher der Lesehallen ausübten.[Anm. 37]

Zur Verbreitung der französischen Kultur wurden in den Lesehallen auch Ausstellungen gezeigt. 1920 wurden beispielsweise Fotografien von französischen Sehenswürdigkeiten und Fotos aus dem französischen Alltagsleben präsentiert. Hierbei war den Besatzern wichtig, dass nur positive Eindrücke über Frankreich vermittelt wurden.[Anm. 38]

0.4.4.4.4 Militärische Veranstaltungen der Franzosen

Parade anlässlich der Ankunft der Regimentsfahne am Hauptbahnhof Kaiserslautern[Bild: Stadtarchiv Kaiserslautern]

Truppenparaden, Aufmärsche für hohe Generäle und Politiker und die Durchführung „beeindruckender Feierlichkeiten“ sollten Interesse und Begeisterung bei der Bevölkerung erzeugen. Diese Form der französischen Selbstinszenierung hatte das Ziel, für Frankreich zu werben, und fand durchaus großen Anklang und Bewunderung bei der deutschen Bevölkerung, die mit vielen Zuschauern zu den Veranstaltungen strömte.[Anm. 39] Ein weiteres Ziel der vielfältigen französischen Paraden, Wachablösungen und Fackelzüge war die Demonstration von Ordnung und Ruhe, die deutschen Propagandaberichten von  „unordentlichen, zügellosen Soldaten“ entgegen wirken sollte.[Anm. 40] Allerdings fanden diese Selbstdarstellungen der französischen Armee ihre Grenze darin, dass es sich um militärische Zeremonielle einer ungeliebten Besatzungsmacht handelte, die tief in das tägliche Leben der Bevölkerung eingriff.

0.4.5.4.5 Soziales Engagement der Besatzungsmacht

Soziale Aktionen, wie zum Beispiel die tägliche Verteilung von Suppe an die Ärmsten in sogenannten „Volksküchen“ in Mainz und in Worms, wurden für die pro-französische Beeinflussung der Bevölkerung in den besetzten Gebieten als ebenso wichtig angesehen, wie die kulturelle Propaganda.[Anm. 41] Neben der regelmäßigen Ausgabe von soupes populaires wurden in den wichtigsten französischen Garnisonen auch Lebensmittel an deutsche Bedürftige verteilt. Anlässlich des Weihnachtsfestes 1921 wurden beispielsweise 20.000 Francs für verschiedene karitative Zwecke für die deutsche Bevölkerung ausgegeben, was von dieser sehr positiv aufgenommen worden sei.[Anm. 42] Im Jahr 1923 erhielten noch mehr Menschen Suppe und Nahrungsmittel.[Anm. 43]

0.5.5. Maßnahmen der deutschen Behörden gegen die pénétration pacifique

Frankreich als „Polyp Europas“[Bild: Rheinischer Beobachter 1923, S. 69]

Die französische Kulturpolitik der pénétration pacifique wurde auf der Ebene der deutschen Reichs- und Landesbehörden sehr genau beobachtet.[Anm. 44] In der Pfalz wurde 1921 der aus Franken stammende Forstwissenschaftler Lorenz Wappes (1860-1952) zum bayerischen Staatskommissar für die Pfalz ernannt. In dieser Eigenschaft veröffentlichte er 1924 und erweitert 1930 eine Chronologie der Ereignisse der Besatzungszeit, die „für alle Zeiten die politischen Ziele aufgedeckt […]“ halten wollte, „die mit der bisherigen Ausübung des Besatzungsrechtes verfolgt wurden und die heute, bei der noch frischen Erinnerung, vor aller Augen offen liegen.“[Anm. 45]  Im Bereich Rheinhessen wurden als Gegenmaßnahme zu französischen Propaganda-Einflüssen beispielsweise kulturelle Einrichtungen wie das Stadttheater in der Stadt Mainz durch das Reich und den Volksstaat Hessen[Anm. 46] zielgerichtet unterstützt und gefördert.

Bei einem Besuch im Römisch-Germanischen Zentralmuseum ließen französische Wissenschaftler im Jahr 1922 durchblicken, dass sie dieses gerne in ihren Einflussbereich übernehmen würden. Dies führte zu einer Empfehlung seitens des zuständigen hessischen Reichsvertreters an die Reichskanzlei, das Museum doch durch Geldmittel zu unterstützen, um einer Schließung aus wirtschaftlichen Problemen heraus zuvor zu kommen. Die Empfehlung fand Gehör und es flossen mehrfach Gelder der deutschen Behörden an das Museum, um dessen Selbständigkeit zu erhalten. [Anm. 47]

Durch die finanziellen Schwierigkeiten des Mainzer Stadttheaters[Anm. 48] entstand bei den deutschen Behörden die Sorge, dass die französischen Besatzer diese wichtige kulturelle Einrichtung übernehmen könnten. Der Hilferuf an die Reichsbehörden fand beim Reichsinnenministerium Gehör: Im Januar 1921 wurden 700.000 Mark zur Unterstützung des Stadttheaters für die aktuelle Spielzeit gewährt, ein weiterer Betrag folgte für die Spielzeit 1922. Dafür wurden seitens der Reichsbehörden auch genau die gespielten Stücke beobachtet und gegen Stücke mit „französischer Seele“ Protest erhoben.[Anm. 49]

Den französischen Lesehallen, die als kulturelle Einflussbereiche für französische Propaganda gesehen wurden, sollten eine deutsche „Volksbücherei“ und eine „Volkslesehalle“ entgegengesetzt werden. Mit Hilfe finanzieller Unterstützungen des Reiches wurde schließlich 1922 eine „volkstümliche Abteilung“ für die Mainzer Stadtbibliothek geschaffen und 1923 in Mainz eine Volkslesehalle eingerichtet.[Anm. 50]

Auch die Gründung verschiedener hochschulartiger französischer Bildungseinrichtungen stieß bei den deutschen Behörden auf Argwohn. Sie wollten gerne der Einflussnahme der Franzosen entgehen. Ein weiteres Gegenstück zur französischen kulturellen Propaganda sollte eine „wissenschaftlich-künstlerisch ausgerichtete Musikschule“ in Mainz bilden.[Anm. 51] Um den Erfolg der sozialen Aktionen der Besatzer zu mindern, die Suppen und Lebensmitteln in Volksküchen ausgaben, wurde von Seiten der deutschen Behörden dazu aufgerufen, die eigene „Wohlfahrtspflege“ in den besetzten Gebieten effektiver zu gestalten.[Anm. 52]

Die 1929 erschienene Bibliographie „Zehn Jahre Rheinlandbesetzung“[Bild: dilibri Rheinland-Pfalz (www.dilibri.de) [CC BY-NC-SA 3.0]]

Vor dem Hintergrund der pénétration pacifique entstanden in der Pfalz die Pfälzische Landesbibliothek (1921) und die Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (1925), entscheidend gefördert durch die Münchener Regierung. Die Pfälzische Landesbibliothek sei, wie ihr erster, von der Bayerischen Staatsbibliothek München kommender Direktor, Georg Reismüller, formulierte, „aus der Not des deutschen Zusammenbruchs und der feindlichen Besetzung geboren.“[Anm. 53] 1929 erschien unter dem Titel „Zehn Jahre Rheinlandbesetzung“ eine Bibliographie des sogenannten Westschrifttums, die vor allem die deutschen und französischen Quellen der Besatzungszeit dokumentierte.[Anm. 54] Als Aufgabe der 1925 gegründeten Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, bei deren Gründung der bayerischen Regierung nahestehende Behördenleiter eine große Rolle spielten, wurde propagiert, „Wache zu halten für Deutschlands Volkstum an Deutschlands neuer Grenze.“ Trotz dieser Ausrichtung wurde diese Institution, die von der Bayerischen Volkspartei nahestehenden Personen getragen wurde, 1933 von den Nationalsozialisten umgehend gleichgeschaltet.[Anm. 55]

Für das Gebiet der Pfalz gründete der 1919 von der französischen Besatzungsmacht ausgewiesene Regierungspräsident Theodor von Winterstein (1861-1945) eine „Zentralstelle für pfälzische Angelegenheiten“ („Pfalzzentrale“) im badischen Mannheim.[Anm. 56] Sie entwickelte sich zu einem Propaganda-, Nachrichten- und Aufklärungsdienst, der der französischen Kulturpolitik entgegentrat. Die von August Ritter von Eberlein (1877-1949) geleitete Einrichtung polemisierte gegen die Besatzungstruppen aus den französischen Kolonialgebieten, gegen die sogenannte Schwarze Schmach, Adressaten waren hier das rechtsrheinische Deutschland, aber auch das Ausland. Ab 1920 erschien die Propagandaschrift „Farbige Franzosen am Rhein“, die bis 1923 auch in verschiedenen anderen europäischen Sprachen publiziert wurde.

Sowohl von französischer als auch von deutscher Seite wurde die kulturelle Auseinandersetzung nicht nur mit einer Vielzahl von Broschüren, sondern auch mit den Mitteln des Films geführt. Ab 1926 entstanden im deutschen Reich vermehrt Weltkriegs- und Rheinlandfilme; auch die napoleonische Zeit fand als Sujet aus deutscher Sicht Verwendung. Die Aufführung solcher Produktionen in den linksrheinischen Gebieten wurde von der französischen Besatzungsmacht regelmäßig verboten.[Anm. 57] Auch die deutsche Literatur beschäftigte sich mit der Kriegszeit- und Besatzungszeit. Unter dem Pseudonym Allemand Daudet veröffentlichte der Jurist und Schriftsteller Max Joseph Wolff (1868-1941) 1922 in Berlin unter dem Titel „Tartarin am Rhein“ eine Satire auf die Selbstsicht und das Sendungsbewusstsein der französischen Besatzungstruppen am Rhein, die auch in einer englischen Ausgabe erschien. Sie persifliert die humoristischen-pikaresken Romane von Alphonse Daudet (1840-1897), bei denen Tartarin von Tarascon der Held ist, und lässt seinen Nachkommen als französischer Besatzungsoffizier an den Rhein reisen: „Jetzt kannte er die Stimmung in Deutschland: er wußte, daß die Deutschen von dem Kaiser und seinen bluttriefenden Preußen aufs schändlichste unterdrückt waren und daß sie sich seit Jahren nach der Befreiung durch die Franzosen sehnten.“[Anm. 58]

0.6.6. Fazit

Die französische Zeitung „L'Echo du Rhin“[Bild: Heinrich Wothe/Rheinischer Heimatverein Mainz e.V.]

Verschiedene Faktoren bestimmten das Verhältnis der linksrheinischen Bevölkerung zur Besatzungsmacht Frankreich. Zum einen handelte es sich um einen erbitterten Gegner im Ersten Weltkrieg, der in pfälzischen Zeitungen noch unmittelbar vor der Besetzung als „Todfeind“ geschmäht wurde. In der Pfalz war die Erinnerung an die Verwüstungen des Pfälzischen Erbfolgekriegs durch die Truppen Ludwigs XIV. noch lebendig, weiter die napoleonische Zeit, die neben einer Fremdherrschaft aber auch wichtige Reformen mit sich brachte. Die Besatzungstruppen griffen mit ihren teils drückenden Verordnungen tief in den Alltag ein, auch in das kulturelle Leben und in die Presselandschaft, und riegelten die linksrheinischen Gebiete vom restlichen Deutschland ab. Hinzu kamen Verordnungen und andere Maßnahmen der Besatzungsmacht, die die tatsächlichen französischen Ziele nie eindeutig erkennen, aber Pläne einer wie auch immer gearteten, langfristigen Einflussnahme auf diese Gebiete erkennen ließen. Deutlich formuliert wurden zudem der Anspruch französischer kultureller Superiorität und der Vorwurf der deutschen Kriegsschuld. Während die deutschen Zeitungen der Zensur unterworfen wurden, förderte die Besatzungsmacht den Vertrieb französischer Zeitungen und produzierte eigene Propagandainstrumente. Ein großer Teil der französischen Kulturpolitik in den besetzten Gebieten scheiterte allerdings an der Sprachgrenze. Zudem stand die Kulturpolitik in einer Abhängigkeit von der von der pfälzischen Bevölkerung weitgehend abgelehnten phasenweisen Förderung des Separatismus. Aufgrund ihrer teils schwankenden Politik gelang es der französischen Besatzungsmacht nicht, Vertrauen zur linksrheinischen Bevölkerung aufzubauen, so dass auch das vergleichsweise schwache Instrument der Kulturpolitik scheiterte.

Propagandistisches Titelblatt des „Illustrierten Beobachters“ von 1940[Bild: Landesarchiv Speyer, W1 Nr. 1998]

Die pfälzischen Beamten amtierten angesichts der gegebenen Umstände weitgehend im Einklang mit der Münchener Regierung. Auf kulturellen Gebiet wurden mit der Pfälzischen Landesbibliothek in Speyer und der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften zwei Institutionen geschaffen, die neben bereits bestehenden Archiven und Museen die linksrheinische deutsche Kultur stärken sollten; eine politische Wirksamkeit hatten beide Einrichtungen, die der Wissenschaft verpflichtet waren, jedoch kaum. Eigentliche Propaganda in Form von Broschüren und Filmen wurde in erster Linie vom rechtsrheinischen Baden aus organisiert. Sie konzentrierte sich auf die Denunziation der „Schwarzen Schmach“, die Abwertung der französischen Kolonialtruppen und deren vorgebliche Greueltaten. Diese an das nichtfranzösische Ausland und an das rechtsrheinische Deutschland gerichtete, teils nationalistische und chauvinistische Propaganda war durchaus erfolgreich und verstärkte den deutsch-französischen Antagonismus. Angesichts der Rahmenbedingungen brachte die Besatzungszeit, deren Ende 1930 auf der politischen Ebene, aber auch von großen Teilen der Bevölkerung als Befreiung empfunden wurde, Deutsche und Franzosen nicht näher, und an die antifranzösische Polemik konnte die nationalsozialistische Propaganda in weiten Teilen anschließen.

Autoren: Marion Nöldeke, Armin Schlechter
Verwendete Literatur:

  • Brunn, Gerhard: Französische Kulturpolitik in den Rheinlanden nach 1918 und die Wiesbadener Kunstausstellung des Jahres 1921, in: Hüttenberger, Peter/Molitor, Hansgeorg (Hg.): Franzosen und Deutsche am Rhein 1789 – 1918 – 1945. Essen 1989, S. 219-241.
  • Gembries, Helmut: Französische Besetzung der Pfalz, 1918/19-1930, 16.04.2007, in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Franz%C3%B6sische_Besetzung_der_Pfalz,_1918/19-1930 (Aufruf 23.03.2020).
  • Kreutz, Wilhelm/Scherer, Karl: Die Pfalz unter französischer Besetzung (1918/19-1930). Kaiserslautern 1999 (Beiträge zur pfälzischen Geschichte, Bd. 15).
  • Schlechter, Armin: Kriegsende und Besetzung der Pfalz Ende 1918 im Spiegel der pfälzischen Presse, in: Furtwängler, Martin/Möller, Lenelotte/Schlechter, Armin (Hg.): Kriegsende und französische Besatzung am Oberrhein. Ostfildern 2020 (Oberrheinische Studien) [im Erscheinen].
  • Süß, Martin: Rheinhessen unter französischer Besatzung. Vom Waffenstillstand im November 1918 bis zum Ende der Separatistenunruhen im Februar 1924. Stuttgart 1988 (Geschichtliche Landeskunde, Bd. 31).

Letzte Bearbeitung: 20.08.2020

Anmerkungen:

  1. Süß 1988, S. 1. Bei seiner umfangreichen Darstellung „Rheinhessen unter französischer Besatzung“ geht Martin Süß vor allem auf die Jahre 1918 bis 1923 ein, da diese aus seiner Sicht am ereignisreichsten waren. Zurück
  2. Schlechter 2020. Zurück
  3. Süß 1988, S. 39 und 242. Auch wenn aus Sicht des französischen Militärs der Rhein als Grenzlinie wünschenswert gewesen wäre, um ein Hindernis für mögliche Angreifer zu bilden, war eine Angliederung des linken Rheinufers nicht vorgesehen (vgl. ebd. S. 36). Die französische Regierung betonte nachdrücklich, keine Gebiete annektieren zu wollen (vgl. ebd. S. 37). So blieb es bei einer zeitlich begrenzten Besetzung des Rheinlands. Vorstellbar war jedoch die Zielsetzung, die linksrheinischen Gebieten in eine „zone d´influence française“ – nicht nur wirtschaftlich gesehen – zu verwandeln (vgl. ebd. S. 38). Zurück
  4. Süß 1988, S. 40. Zurück
  5. Vgl. ebd. Zurück
  6. Barrès, Maurice: Der Genius des Rheins. Das rheinische Gefühl in der französischen Seele. Das Sagenleben am Rhein. O. O. [1921], S. 54. Zurück
  7. Oberhauser, Robert: Das Programm der französischen Kulturpropaganda. Der „Befreier“ Maurice Barrès. Was die Generäle mit der Gewaltpolitik am Rhein nicht erreichten, sollte dem politisierenden Dichter mit der „friedlichen Durchdringung“ gelingen, in: Deutsche Front, 27.8.1940, Nr. 27. Zurück
  8. Süß 1988, S. 38 und 48. Zurück
  9. Schlechter 2020. Zurück
  10. Süß 1988, S. 46-47. Der Befehl zum Sprachunterricht wurde am 23. Januar 1919 erteilt. Gegen die Einführung des Französischunterrichts in den rheinhessischen Volksschulen gab es seitens der Stadtverordneten und des damaligen Mainzer Oberbürgermeisters Göttelmann bereits am 7. Februar 1919 Protest beim zuständigen General. Dieser wurde mit Schärfe beantwortet: Göttelmann, der seit 1905 Oberbürgermeister von Mainz war wurde abgesetzt, musste sein Amt am 11. Februar 1919 niederlegen und das besetzte Gebiet verlassen.  Zurück
  11. Süß 1988, S. 49. Zurück
  12. Süß 1988, S. 135. Zurück
  13. Süß 1988, S. 45. Zurück
  14. Süß 1988, S. 49. Genannt werden hierfür bspw. die Kreise Alzey und Oppenheim. Zurück
  15. Guide du Rhin pour les armées de l’Entente. Avec 22 Plans de Ville et suivi d’un Vocabulaire Franco-Allemand, Paris 1919. Zurück
  16. Süß 1988, S. 136-137. Das Gymnasium wurde im Oktober 1919 gegründet. Zurück
  17. Süß 1988, S. 137. Ab Mai 1920 gab es eine École de Droit und eine École de CommerceZurück
  18. Süß 1988, S. 138.  Zurück
  19. Süß 1988, S. 50. U. a. wurden die Städte Mainz, Worms und Wiesbaden im Rahmen der „Tournées théâtrale française“ aufgesucht. Zurück
  20. Süß 1988, S. 139. Süß belegt Aufführungen in den Jahren 1920 bis 1922. Die Auftritte der französischen Ensembles wurden direkt vom französischen Hochkommissariat subventioniert. Zurück
  21. Gembries 2007. Zurück
  22. Brunn 1989, S. 234. Zurück
  23. Brunn 1989, S. 235. Zurück
  24. Süß 1988, S. 141. Zurück
  25. Schlechter, Armin: Emil Lind als Reiseschriftsteller, in: Bümlein, Klaus/Schlechter, Armin (Hg.): Emil Lind und Albert Schweitzer. Ein pfälzischer Pfarrer und Schweitzer-Freund zwischen „Ehrfurcht vor dem Leben“ und „Nationalkirche“, Speyer 1919 (Protestantische Reihe 4=Veröffentlichungen des Vereins für Pfälzische Kirchengeschichte 35), S. 209-212. Zurück
  26. Süß 1988, S. 54. Zurück
  27. Übersetzt: „Der Rhein im Bild“. Zurück
  28. Süß 1988, S. 52-53. Die Erstausgabe der Wochenschrift „Le Rhin Illustré“ erschien am 10. Mai 1919. Sie wurde beispielsweise auch in den Lesehallen ausgelegt. Zurück
  29. Übersetzt: „Echo des Rheins“. Zurück
  30. Süß 1988, S. 53.  Zurück
  31. Süß 1988, S. 54. Zurück
  32. Süß 1988, S. 56. Berichte hierzu gab es aus dem Kreis Alzey und dem Kreis Oppenheim. Zurück
  33. Süß 1988, S. 142 f. Zurück
  34. Süß 1988, S. 50. Zurück
  35. Süß 1988, S. 51. In Mainz wurde im März 1919 eine Lesehalle eröffnet. In den Kreisen Bingen und Oppenheim erfolgten Beschlagnahmungen oder Anmietungen entsprechender Räume. Zurück
  36. Süß 1988, S. 50. Zurück
  37. Süß 1988, S. 52. Überliefert ist hier ein Bericht aus dem Kreis Worms. Zurück
  38. Süß 1988, S. 140. Die Foto-Ausstellung wurde in Mainz, Worms und Bingen gezeigt. Zurück
  39. Süß 1988, S. 54. Lt. Einem Bericht von 1920 zufolge soll es besonders aufwendige Truppenparaden in Mainz gegeben haben. Vgl. ebd. S. 144. Zurück
  40. Süß 1988, S. 144. Zurück
  41. Süß 1988, S. 55. Die Verteilungsankündigung der soupes populaires erfolgte im Kreis Mainz in einem Schreiben vom 18. November 1919. Die Verteilung sollte ab Mitte Dezember 1919 beginnen. Zurück
  42. Süß 1988, S. 144-145. Zurück
  43. Süß 1988, S. 198. Zurück
  44. Süß 1988, S. 247. Zurück
  45. [Wappes, Lorenz]: Die Pfalz unter französischer Besatzung. Kalendarische Darstellung der Ereignisse vom Einmarsch 1918 bis November 1924. Herausgegeben vom bayerischen Staatskommissars für die Pfalz, München 1925, hier S. 3; [Wappes, Lorenz]: Die Pfalz unter französischer Besatzung von 1918 bis 1930. Kalendarische Darstellung der Ereignisse vom Einmarsch im November 1918 bis zur Räumung am 1. Juli 1930. Herausgegeben vom bayerischen Staatskommissar für die Pfalz, München 1930; Viktor Carl, Lexikon Pfälzer Persönlichkeiten, 3. Aufl., Edenkoben 2004, S. 917. Zurück
  46. Der „Volksstaat Hessen“ bildete von 1918/1919 bis 1934 inklusive der Provinz Rheinhessen ein Land des Deutschen Reiches. Mainz war zur Zeit der französischen Besatzung die Provinzhauptstadt der Provinz Rheinhessen. Zurück
  47. Süß 1988, S. 134. Zurück
  48. Das Stadttheater Mainz wurde 1989 zum heutigen Staatstheater Mainz umbenannt. Zurück
  49. Süß 1988, S. 140. Im konkreten Fall ging es um das im zeitlichen Rahmen der Revolution spielende Büchner-Stück „Dantons Tod“. Zurück
  50. Süß 1988, S. 141 Zurück
  51. Süß 1988, S. 138-139. Das „Spangenberg-Konservatorium in Wiesbaden“ wurde beispielsweise als „im Dienste der französischen Kulturpropaganda stehend“ gesehen, Die Mainzer Einrichtung sollte ein Gegengewicht dazu bilden.  Zurück
  52. Süß 1988, S. 199. Zurück
  53. Jung, Rudolf : Die Gründung der Pfälzischen Landesbibliothek und ihre Entwicklung bis zum Jahre 1945, in: Metz, Wolfgang (Hg.): Die pfälzische Landesbibliothek 1921-1971. Aus Geschichte und Gegenwart, Speyer 1971 (Pfälzische Arbeiten zum Buch- und Bibliothekswesen und zur Bibliographie 7), S. 9-80. Zurück
  54. Reismüller, Georg/Hofmann, Josef (Hg.): Zehn Jahre Rheinlandbesetzung. Beschreibendes Verzeichnis des Schrifttums über die westfragen mit Einschluß des Saargebietes und Eupen-Malmedys, [Bd. 1]: Die selbständig erschienenen Schriften, Breslau 1929. Zurück
  55. Schlechter, Armin: Die Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften von ihrer Gründung bis zum Jahr 1955, in: Van Gorp, Angelo/Wien, Ulrich A. (Hg.): Weisheit und Wissenstransfer. Beiträge zur Bildungsgeschichte der Pfalz, Ubstadt-Weiher/Heidelberg/Speyer 2018 (Forschungen zur Pfälzischen Landesgeschichte 19, S. 235-265. Zurück
  56. Gembries 2007. Zurück
  57. Kreutz, Wilhelm: Der Film als Medium des deutsch-französischen Propagandakampfs im besetzten Rheinland der 1920er Jahre, in: Kreutz/Scherer 1999, S. 281-332; Viktor Carl, Lexikon Pfälzer Persönlichkeiten, 3. Aufl., Edenkoben 204, S. 187. Zurück
  58. Daudet, Allemand [Wolff, Max Josef]: Tartarin am Rhein, Berlin 1922, S. 35; Deutsches Literaturlexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch, 2. Aufl., Bd. 35, Berlin/München/Boston 2016, Sp. 417 f.; .Kindlers Literatur-Lexikon, 3. Aufl., Bd. 4, Stuttgart/Weimar 2009, S. 423 f. Zurück