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Martin Naumann: "Wir sind das Volk!" - Pressefotografie für die Schublade

Von Sarah Spieß

Kategorie: Hauptportal, Rheinhessenportal

Den 20. Jahrestag des Mauerfalls nimmt das Mainzer Gutenberg-Museum zum Anlass, eine fotografische Dokumentation des Geschehens in Leipzig im Herbst 1989 zu zeigen. Ihr Urheber, der Pressefotograf Martin Naumann, hat ohne Auftrag seiner Zeitung und ohne Aussicht auf Veröffentlichung seiner Aufnahmen die Ereignisse so lückenlos wie kein zweiter auf Film gebannt.

Die Geschichte der Demokratie in Deutschland ist über weite Strecken tragisch verlaufen. Alle Versuche des Aufbegehrens gegen obrigkeitliche Bedrückung – vom Bauernkrieg über die Revolutionen von 1848 und 1918 bis zum 17. Juni 1953 – blieben unvollendet oder scheiterten gar. Umso heller strahlt der Glanz des 9. Oktober 1989, an dem in Leipzig nach dem allwöchentlichen Montagsgebet in der Nikolaikirche trotz massiver Drohungen durch die Staatsmacht weit mehr als 70.000 Menschen ihre Angst überwanden und mit dem Ruf "Wir sind das Volk", Bürgerechte, Freiheit und Demokratie einforderten.
 

Der 9. Oktober 1989 löste einen politischen Prozess aus, der zur Öffnung der Mauer, dem Ende der SED-Diktatur, der Wiedervereinigung der geteilten Nation und schließlich zur restlosen Beseitigung des Eisernen Vorhangs im politisch gespaltenen Europa führte.

  • Die Ausstellung ist vom 9. - 15. November,  Mo -Sa  von 9:00 - 17:00 Uhr geöffnet.
  • Ansprechpartner:Stiftung Deutsches Zeitungsmuseum im Gutenberg-Museum
  • Ort: Gutenberg-Museum Mainz
  • Eröffnung der Ausstellung: 09. Oktober 2009, 10.30 Uhr