Liebshausen im Hunsrück

Grabhügelgruppe, römischer Straßendamm, mittelalterliche Wüstung

Liebshausen, Rhein-Hunsrück-Kreis

Grabhügelgruppe, römischer Straßendamm, mittelalterliche Wüstung

Zu besichtigen: Grabhügelgruppe, römischer Straßendamm, mittelalterliche Wüstung

Anfahrt: In Rheinböllen die L214 in Richtung Kisselbach, Liebshausen wähle. nach Liebshausen etwa 600 m weit der L214 folgen bis zum Waldrand. Etwa 200 m weit in den Wald bis zur Kreuzung eines Forstweges fahren. Hier parken die Grabhügelgruppe befindet sich beidseitig der L214. Die römische Straße befindet sich am östlichen Ende des Gräberfeldes, hier liegt auch die mittelalterliche Wüstung.

 

Im Gemeindewald von Liebshausen liegen auf der Flur „Schirmburg“ mindesten 38 Grabhügel in locker gestreuten Gruppen.  Das Grabhügelfeld wird durch die L214 in zwei Teile getrennt. Ein unmittelbar bei der Wegekreuzung rechts liegender Grabhügel wird durch die Straße durchschnitten.

Bemerkenswert ist ein großer Hügel mit 24 m Durchmesser und 1,5 m Höhe, westlich der L214 und links des Forstweges. Der Hügel weist mit seiner trichterförmigen Eintiefung im Zentrum Spuren älterer Grabungen auf. Fundmaterial ist weder aus diesem, noch aus anderen Hügelgräbern bekannt.

Am dichtesten liegen die Hügel der östlichen Gruppe beieinander. Östlich dieser Gruppe verlief in Höhe des östlichsten etwa 13 m großen und 0,8 m hohen Hügels eine römische Straße. Sie kommt von Oberwesel führt an der Siedlung Hellenpütz und erreicht über Pleizenhausen Simmern. Im Gelände ist die römische Straße noch gut sichtbar und wird von zahlreichen Grabhügeln begleitet, ein Hinweis auf den vorrömischen Ursprung dieser römischen Nebenstrecke.

Nordwestlich des östlichsten Hügels sind in einer Schneise mehrere Gruben zu erkennen. Es sind die Überreste einer in den 30iger Jahren noch gut erkennbaren Ansiedlung. Aufgehendes Mauerwerk  war hier von einem Mauermeister aus Liebshausen abgebrochen und für Bauzwecke weiterverwendet worden. Die noch erhaltenen Fundamente bestehen aus Schieferbruchsteinen. Die Grundrisse lassen auf Gebäude von 14 x 7 m Größe schließen. Mehrere Hausgrundrisse überschneiden die römische Straße. Vermutlich handelt es sich bei der Ansiedlung um die Reste des im Jahre 1006 in der Gründungsurkunde von Mörschbach genannten Ortes Kozzelfels.

 

M. Thoma

 

Literatur:

W. Wagner, Hunsrückmuseum Simmern. Mit Inventar der vor- und frühgeschichtlichen Sammlung. Schriftenreihe des Hunsrückmuseums in Simmern/Hunsrück 7 (Simmern 1993) 289-295.