Hunsrück

Kirchberg, Wappenstein

Auf Initiative des Landesherren August Georg, Markgraf von Baden, hatten die  als Lehrer und Seelsorger tätigen Piaristen 1765 in Kirchberg ihre neue Residenz errichtet und schmückten das Portal mit dem herrschaftlichen Wappen.
Das heute vorhandene Wappen ist eine Kopie des während der napoleonischen Zeit abgeschlagenen Originals. Die Rekonstruktion konnte 1978 ausgeführt werden. 1988 wurden schließlich die Farben nach dem Original wieder angelegt. Dazu schreibt G. Wehrens:

„Das Wappen setzt sich – den Zeitgebäuchen folgende – zusammen aus:
a)     dem ovalen Wappenschild mit Einzelwappen der Herrschaften und sonstige Besitztümer des Landesherren, die um zentral angeordnete Wappen der Markgrafschaft Baden gruppiert sind.
b)     Dem Goldenen Vlies mit Ordenskette als Rahmen des Wappenschildes
c)      Einem Greif und einem Löwen als Wappenhalter
d)     Dem Hermelin besetzten Herrschaftsmantel mit Fürstenhut

Der Wappenschild ist in neun Felder aufgeteilt:

  1. Vordere Grafschaft Sponheim: von Blau und Gold viermal geschacht
  2. Grafschaft Eberstein: in geteiltem Schild oben in Silber eine fünfblättrige blaubesamte rote Rose, unten in Gold auf grünem Boden ein schwarzer Eber
  3. Breisgau: in Silber ein goldgekrönter roter Löwe
  4. Herrschaft Badenweiler: in Rot ein mit drei schwarzen Sparren belegter goldener Pfahll
  5. Markgrafschaft Baden: in Gold ein roter Schrägbalken
  6. Herrschaft Üsenberg: in Blau zwei silberne Flügel, die mit je einem goldenen Kleestengel belegt sind
  7. Herrschaft Rötteln: in geteiltem Schild oben in Gold ein linksgewendeter roter Löwe, unten in Blau mehrere silberne Wellenbalken
  8. Gespaltener Schild:
    a) vorn Herrschaft Lahrs: in Gold ein roter Balken
    b) hinten Herrschaft Mahlberg: in Gold ein schwarzer, rechts gewendeter rot gekrönter Löwe

9. Hintere Grafschaft Sponheim: von Rot und Silber viermal geschacht

 

Literaturhinweis:

Hans Georg Wehrens, Das badische Wappen am Portal des ehemaligen Piaristenklosters in Kirchberg. In: Hunsrücker Heimatblätter 75, 1988, S. 169-171