Hunsrück

Orkanstein im Soonwald

Der Quarzitblock mit der metallenen Aufschrift ORKAN über einem Windpfeil und der Jahreszahl 1990 steht am Landrichtweg im Forstbezirk Wildburg im Soonwald und erinnert an eine der schlimmsten Sturmkatastrophen, die Anfang und Ende Februar 1990 den Hunsrück heimsuchten und unermessliche Schäden verursachten.

Sturmböen bis zur Windstärke 12 warfen ganze Waldflächen, insbesondere Nadelholzbestände, zu Boden, knickten aber auch alte Buchen und Eichen wie Streichhölzer. Straßen waren blockiert, Stromleitungen unterbrochen und in den Dörfern Hausdächer abgedeckt. Mit dem Namen WIEBKE ging dieser Orkan in die Wettergeschichte ein.

Die Forstleute bezeichneten damals die Lage als katastrophal. Allein im Forstamt Entenpfuhl/Soonwald lagen eine halbe Million Festmeter am Boden und hatten 200 ha Kahlflächen verursacht. Ende März 1990 meldete die Rhein-Hunsrück-

Zeitung für die Verbandsgemeinde Simmern 30 Millionen an Mehrkosten für die Behebung der Schäden. Um sie zu begrenzen, wurden mit allen verfügbaren Kräften Maßnahmen eingeleitet. Gegen den drohenden Befall des Holzes durch den Borkenkäfer galt es, das Holz möglichst schnell aus dem Wald zu transportieren und es zu entrinden. Weil deutsche Unternehmen nicht in der Lage waren, die anfallenden Mengen in kurzer Zeit zu bewältigen, wurden aus ganz Europa Fachkräfte mit Spezialgeräten herbeigerufen. Eine weitere Maßnahme war die so genannte Nasslagerung in einigen Bachtälern des Hunsrücks. Durch eine Dauerberieselung wurde das Holz über Jahre konserviert und konnte nach und nach zu annehmbaren Preisen abge­setzt werden. - In Nr. 79/1990 der Hunsrücker Heimatblätter wies Friedrich Hachenberg auf den Zusammenhang zwischen Baumartenwechsel und Sturmschäden hin.

 

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