Hunsrück

Wüscheim, Forsthaus Faas

In der Tranchotkarte von 1811/12 findet sich ein Gehöft mit der Bezeichnung Irgenhausen eingetragen. 1825 ist dort ein Jägerhaus bezeugt. Ob die erwähnten Gebäude mit dem später errichteten Forsthaus Faas identisch sind, ist nicht nachweisbar.
Preußen verfolgte im Zuge seines Verwaltungsaufbaues in der neuen Provinz am Niederrhein (dann Rheinprovinz) eine stringente Forstpolitik, in der es darum ging, die jahrhunderte alten Waldnutzungen durch die Gemeinden zurückzudrängen. Dazu wurden erhebliche finanzielle Mittel aufgewendet, um die Rechte der Gemeinden abzulösen und um durch den Bau von staatlichen und gemeindlichen Forsthäusern und Einstellung von Forstbeamten und Gehilfen entsprechende Kontrollinstanzen aufzubauen.
Aufgrund der Aktenlage ergibt sich, dass 1870 der Neubau eines Wirtschaftsgebäudes bei dem Forstetablissement Faas ausgeschrieben wurde. Auch sollten „Herrichtungen am Forsthaus“ erfolgen. Ein Kostenanschlag für die Bauarbeiten von 1881 ist vorhanden und ein Vermerk, dass dieses Gebäude 1883 neu errichtet wurde. Ein Stein neben der Eingangstür bestätigt das Datum. 1929 wurde der Bau an die Stromversorgung angeschlossen. Der vorhandene Brunnen erfüllte 1930 die Auflagen nicht mehr, so dass 1935 eine Wasserleitung von einer 1,2 km entfernt liegenden Quelle verlegt wurde. 1961 erfolgte der Anschluss an eine Leitung, die vom Hochbehälter der Ortsgemeinde Kappel zum Militärgelände gebaut wurde. 1970 erhielt das Forsthaus eine eigene Wasserversorgung.

Die Eingangstür zum Forsthaus wurde 1962 von Oberförster A. Fachbach (verstorben 1997)geschnitzt.

Literaturhinweis:

Friedrich Hachenberg, Alte und weniger alte Forsthäuser. In: Hunsrücker Heimatblätter 73, 1988,  S. 97- 104.