1876 - Der Kauber Bergrutsch
Der unendliche Wasserreichtum des Winters 1875/76 sowie unterirdische, bis dahin nicht ausgemachte Wasserläufe waren die Auslöser des gewaltigen Bergrutsches in der Nacht vom 10. auf den 11. März 1876. Aus dem Distrikt "Kalkgrub" in Kaub stürzten 100.000 Kubikmeter Felsgeröll zu Tal und begruben fünf Häuser der heutigen Hochstraße sowie fünf Nebengebäude des Zöllerviertels unter sich. Bei den zuletzt erwähnten Gebäuden handelte es sich um Hinterhäuser der Gasthöfe "Zum Adler" (Wilhelm Kimpel) "Zum grünen Wald" (Heinrich Erlenbach) und "Zur Stadt Heidelberg" (Lippert und Zentgraf). Unter Trümmern und Geröll lagen 28 Menschen begraben, von denen drei lebend geborgen wurden, für die übrigen 25 kam jede Hilfe zu spät. Zu den Toten zählten die Eheleute Siebert, die Familien Pfaff, Hehner und Dillenburger mit je sechs Personen, das Ehepaar Gehrer mit Sohn, die Witwe Rörsch sowie die Dienstmagd Trieb im Lippertschen Hinterhaus. Auch eine der drei lebend geborgenen Personen erlag wenig später ihren Verletzungen. Die Opfer dieser Katastrophe wurden auf dem Kauber Friedhof beigesetzt. Von der Kauber Bürgerschaft wurde über diesem Gemeinschaftsgrab eine Gedenkstätte errichtet.
Quelle: Der Text wurde mit freundlicher Genehmigung dem Internetportal Rhein-Lahn-Info entnommen.