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Eduard Kreyßig

Stadtbaumeister, geb. 1830, gest. 1897.

Die architektonischen Vorstellungen des oberhessischen Baumeisters Eduard Kreyßig, geboren 30.08.1830 in Eichelsachsen b. Schotten (Oberhessen), prägen noch heute das Erscheinungsbild der Stadt Mainz. Der "Vater der Neustadt" erhielt im Jahr 1864 den Ruf zum Stadtbaumeister von Mainz, und bereits drei Jahre später stand sein Konzept zur Bebauung des "Gartenfeldes", dem Gebiet der heutigen Neustadt. Doch erst nach langjährigen schwierigen Verhandlungen zwischen der Stadt Mainz und der Festungsverwaltung in Berlin konnte 1872 mit dem Stadterweiterungsvertrag der Startschuss für die Verlegung der nord-westlichen Festungswälle und die bedeutende Ausdehnung der Stadt erfolgen.
Während der Planungs- und ersten Bauphase war Kreyßig immer wieder zu Änderungen gezwungen. Dennoch zeugen noch heute insbesondere die Kaiserstraße sowie das Raster aus breiten begrünten und schmäleren unbegrünten Straßen und freien Plätzen von Kreyßigs idealem Entwurf. Zu den weiteren städtebaulichen Projekten Kreyßigs zählen u.a. die Mainzer Kanalisation, die Stadthalle, die Renovierung des Kurfürstlichen Schlosses, der Umbau des Theaters, der Bau der Straßenbrücke über den Rhein, des Zoll- und Binnenhafens und des Schlacht- und Viehhofs, außerdem zahlreiche Schulgebäude sowie andere öffentliche Bauten. Auch die Vorplanungen für den Bau der Christuskirche gehen auf Kreyßig zurück.
Eduard Kreyßig starb am 1.3.1897 in Mainz

Nachweise

Verfasser: Sonja Glaab und Hedwig Brüchert

Quelle: 2000 Jahre Mainz - Geschichte der Stadt digital