Mülheim-Kärlich am Mittelrhein

Die katholische Pfarrkirche Sankt Mauritius in Mülheim-Kärlich

Erstmals urkundlich erwähnt wird die katholische Pfarrkirche St. Mauritius im Stadtteil Kärlich als Schenkung des Koblenzer Stiftes St. Florin im Jahre 1217, zu welchem sie bis zur Säkularisation 1802 gehörte.

Da der Stadtteil Kärlich zur Zeit der frühen Ottonen Reichsgut war und diese das Patrozinium des heiligen Mauritius förderten, liegt die Vermutung nahe, dass bereits um 950 eine Vorgängerbau existierte.[Anm. 1]

 

Die Kirche vor ihrem Abriss 1931

Der heute älteste Teil der Kirche ist der noch erhaltene romanische Ostchor, sowie eine dort freigelegte ehemalige Apsis. Die Ursprünge dieser staufischen Saalkirche lassen sich bis ins Jahr 1200 zurückverfolgen.

Die hochgotische Taufkapelle, die man noch heute im Inneren der Kirche bewundern kann, lässt desweiteren einen Um- oder Ausbau des nördlichen Bereichs um 1500 vermuten.

Nach der Zerstörung der Kärlicher Kirche im 30jährigen Krieg legte erst Pfarrer Adam Braun 1730 den Grundstein für einen größeren Neubau. Diese einschiffige Barockkirche trug einen achteckigen Turm über Kirchenschiff und Chor wurde 1903 um einen höheren, neuromanischen Glockenturm im Westen ergänzt (vgl. Abb. 1).

Die katholische Kirche St. Mauritius in Mülheim-Kärlich von Westen [Bild: Lothar Spurzem]

1931 wird dieser Bau jedoch fast vollständig abgerissen. Pastor Jakob Porz und den Mainzer Dombaumeister Ludwig Becker errichten daraufhin die Pfarrkirche, wie Sie heute noch das Stadtbild prägt. Es handelt sich um eine 40m lange, dreischiffige Hallenkirche mit einem genordeten Chor. Die Fassadengestaltung ist schlicht gehalten und lediglich durch ein Kreuz und wenige Rundbogenfenster unterbrochen, sodass ein harmonisches Gesamtbild mit dem noch unzerstörten romanischen Ostchor entsteht.

Nachweise

Verfasser: Katharina Thielen

Erstellt am: 03.01.2013

Literatur:

  • Schmitt, Joseph: Pfarrei und Pfarrkirche in Kärlich. In: Mülheim-Kärlich. Mühlheim-Kärlich 1981, S. 172-187.

Anmerkungen:

  1. Laut Schmitt, S. 175 bestätigen dies außerdem dendrochronologische Untersuchungen an der Holzdecke der Kirche. Zurück