Winzberg am Mittelrhein

Zur Geschichte von Winzberg

Winzberg wird erstmals im Jahr 1269 als Ort (de Wi(n)disberc) erwähnt. Später kommen auch andere Schreibweisen vor: 1288 Windspach; 1302 de Windisberch; 1303 apud Windisbach; 1333 Windesberg; 1354 zu Wyndespach; 1361 zu Windesberg, Wyndesberg; im 14. Jahrhundert de Winzberg; 1499/1502 Wynsberch; 1669/78 Wiensberg.Ethymologisch wird der Ortsname aus Winides-bach/-berg ‘Bach/Berg des Winid (aus germanisch Winitha-) hergeleitet.
Winzberg war Bestandteil des Tals Diebach (Oberdiebach) und gehörte zum Gebiet der sog. „Viertäler“. Es lag im Oberamt Bacharach und unterstand lange Jahre der Landeshoheit der Pfalzgrafen bei Rhein.
Begütert in der Windsberger Gemarkung waren u.a. das Kloster Altenberg. Im Jahr 1303 kam es zu einer Besitzübertragung durch Mechthild von Oberheimbach) und das Urbar (Güterbestandsliste) des Klosters aus den Jahren 1499-1502 zählt noch eine Reihe von Gütern des Klosters auf.. Im Jahr 809 wird ein Gut des alten Klosters Winsbach in Erbbestand erwähnt.
Die Kirche in Winzberg war Filiale der Pfarrei Bacharach. Im Zuge der Aufteilung des Bacharacher Pfarrbezirks nach der Reformation kamen die Evangelischen von Winzberg an die Kapelle zu Oberdiebach. 1669 wird eine kleine Kirche oder Kapelle erwähnt, die aber im Verfall begriffen war. 1963-65 kam es zum Bau der St. Georgs-Kapelle.
Heute gehört Winzberg zusammen mit Rheindiebach zur Gemeinde Oberdiebach.

Kloster St. Werner

Das Wilhelmiterkloster St. Werner hat seinen Namen in Erinnerung an die Ermordung des Knaben Werner (siehe Oberwesel). Es wurde 1288 durch Pfalzgraf Ludwig gegründet. Schenkungen an das Kloster werden 1292, 1293 und 1305 bekannt (Regesten der Pfalzgrafen). 1472 wird ein Prior erwähnt. Das Kloster erlangte keine große Bedeutung. Bei der Einführung der Reformation 1546 bestand es nicht mehr. Laut der Bacharacher Oberamtsbeschreibung von 1669 lag das alte, verfallene Kloster am Winzbach (Wiensbach) zwischen Bacharach und Rheindiebach am Rhein, samt einem auch zerfallenen Klostergebäude mit umgebenden Mauern. Das Kloster wurde auch als Fürstenfeld, Fürstenthal, Winzbach und Windesbach bezeichnet. 1886 sollen noch Mauerreste zu sehen gewesen sein.

Quelle: Rettinger, Historisches Ortslexikon (s. rechte Spalte); redakt. Bearb. S.G.