Holzhausen an der Haide im Rhein-Lahn-Kreis

Jüdische Gemeinde Holzhausen

Der erste Beleg für eine jüdische Familie, die in Holzhausen lebte, stammt aus dem Jahr 1688. Die dort lebenden Jüdinnen und Juden bildeten gemeinsam mit den in Obertiefenbach ansässigen Glaubensgenossen eine Kultusgemeinde.

Für das folgende Jahrhundert lässt sich die zahlenmäßige Entwicklung der jüdischen Gemeinde nicht rekonstruieren. Erst für das Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts liegen Zahlen vor. 1843 lebten 21 und 1864 43, 1895 38 und um 1900 41 Jüdinnen und Juden in der Ortschaft.

Ab 1900 sank die Zahl der jüdischen Holzhausener kontinuierlich. 1905 waren noch 37, 1910 33 und 1925 22 Jüdinnen und Juden in der Ortschaft ansässig. Um 1933 lebten noch 12 jüdische Menschen in Holzhausen. Vier Jahre später, also im Jahr 1937, hatten alle Jüdinnen und Juden die Ortschaft verlassen. [Anm. 1]

17 gebürtige Holzhausener wurden im Holocaust ermordet. [Anm. 2]

Synagoge

Im Jahr 1865 stellte der jüdische Holzhausener Beer Hirschberger einen Antrag auf den Bau einer Synagoge. Dieser Bauantrag wurde vom Herzog von Nassau genehmigt und mit 100 Gulden bezuschusst. Quellen berichten aber erst einige Zeit später, nämlich im Jahr 1897, über den Bau und die Einweihung der Synagoge in der Schulstraße. Über das weitere Schicksal der Synagoge, die mit Lisenen und Rundbogenfenstern ausgestattet worden war, ist wenig bekannt. Ende der 1960er Jahre wurde der ehemalige Ritualbau abgerissen, um Platz für ein Wirtschaftsgebäude zu schaffen.[Anm. 3]

Nachweise

Verfasserin: Lisa Groh-Trautmann

Quellen und Literatur:

  • Arnsberg, Paul: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. Darmstadt 1971. Bd. 1 S. 387 und Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 190.
  • Bundesarchiv (Hg.): Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945. Koblenz 2006. Online verfügbar unter: https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/intro.html.de. [Aufgerufen am: 24.01.2020].
  • Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 190.

Erstellt am: 18.11.2021

Anmerkungen:

  1. Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. Darmstadt 1971. Bd. 1 S. 387 und Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 190. Zurück
  2. Bundesarchiv (Hg.): Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945. Koblenz 2006. Online verfügbar unter: https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/intro.html.de. [Aufgerufen am: 24.01.2020]. Zurück
  3. Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 190. Zurück