Rheingauer Heimatforschung

Vorträge

Die Vorträge finden jeweils um 19:00 Uhr im großen Sitzungssaal des Rüdesheimer Rathauses statt.

Vortragsabende 2018

 

Dienstag, 23. Januar 2018

Dienstag, 23. Januar 2018
Prof. Dr. Leo Gros (Geisenheim))
200 Jahre Psychiatrie - Eberbach - Vom Klosterhospiz zur Irrenanstalt

2015 feierte die Vitos-Klinik ihr 200-jähriges Bestehen. Sie entstand aus der 1815 eröffneten „Irrenanstalt“, die das Kloster 30 Jahre später verließ, um auf den benachbarten Eichberg umzusiedeln. Wie konnte im Kloster Eberbach eine „Irrenanstalt“ entstehen? Diese „Nachnutzung“ der dem Herzog von Nassau übertragenen „Immobilie“ war nicht selbstverständlich: Drei historische Entwicklungspfade kreuzten sich Anfang des 19. Jahrhunderts an diesem besonderenOrt: die europäische Geschichte, die Entwicklung der Medizin und die Regionalgeschichte. In den Jahren 1805 bis 1815 laufen sie dennoch nicht geradlinig auf Eberbach als Sitz einer solchen Einrichtung zu, wie das zeitgenössische Pro und Contra zeigt, das im Vortrag skizziert wird. Auch die Beobachtungen von drei Besuchern der „Irrenanstalt“ in den 30er und 40er Jahren des 19. Jahrhunderts kommen zur Sprache. Am Ende sollen einige Gedankensplitter Hinweise dazu geben, wie Menschen des 20. und 21. Jahrhunderts mit diesem „Erbe“ umgingen und umgehen - ist es uns kostenträchtige Last oder Tradition und Auftrag?

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Dienstag, 27. Februar 2018

27. Februar 2018
Werner Kremer (Kiedrich)
Neue Einblicke in die Baugeschichte und Ausstattung der Basilica minor in Kiedrich

Die Basilica minor, ein „Schatzkästlein der Gotik“ ist ein Glücksfall für den Rheingau und speziell
für Kiedrich.

Äußere Ereignisse, wie Erdbeben, Kriege oder andere Fremdeinwirkungen, haben dieses Gotteshaus
nicht zerstört, sodass wir heute einen Kircheninnenraum erleben, der im Wesentlichen in der Zeit von
1330 bis 1500 entstanden ist.

Grundlage des Vortrags ist der jüngst vom Referenten herausgegebene Kirchenführer, der als
individueller Begleiter für einen Rundgang konzipiert ist.

Die Ansammlung von Ausstattungselementen erstreckt sich über den Zeitraum von 1330 bis in die
Neuzeit und umfasst über einhundert Objekte, die dem Betrachter die Glaubens- und Gefühlswelt des
Mittelalters von der Gotik bis zur Spätgotik nahebringen, aber auch barocke Elemente und heutige
Vorstellungen berühren. Bisher nichtgezeigte Detailaufnahmen und Einblicke in die Steinmetz- und
Meisterzeichen bilden eine besondere Bereicherung des Vortrags.

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Dienstag, 27. März 2018

Dienstag, 27. März 2018
Elke Detmann (Walluf)
Die Entstehung der evangelischen Kirche von Walluf

Die evangelische Heilandsgemeinde Walluf verdankt ihre Existenz und heutige Gestalt einer ungewöhnlichen Entstehung:

In ihrer Anfangszeit Ende des 19. Jahrhunderts musste sie sich zwanzig Jahre mit einem Betsaal im Stadionschen Hof in der Kirchgasse (Niederwalluf) behelfen. Als der Hausbesitzer diesen Raum und die Wohnung des Küsters zurück forderte, landeten die Querelen zwischen dem Hauseigentümer und der evangelischen Gemeinde sogar vor dem Richter.

Der einzige Ausweg aus dieser verfahrenen Situation war der Bau einer eigenen Kirche. Am 2. Mai 1902 wurde damit begonnen, und schon am 26. Oktober 1902 konnte die Einweihung gefeiert werden. Die 261 (!) evangelischen Gemeindemitglieder brachten viel an Kraft und Geld für ihre Kirche auf. Auch die fast unglaubliche Baugeschichte verdient es, genauer betrachtet zu werden. Heute ist die Heilandsgemeinde eine sehr lebendige Gemeinde. Es lohnt sich, sie näher kennen zu lernen.

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Alle Interessierten - auch Nichtmitglieder - sind herzlich eingeladen.