Guntersblum in Rheinhessen

Leininger Schloss

Das Schloss von Guntersblum[Bild: Institut für Geschichtliche Landeskunde]
Das Schloss von Guntersblum[Bild: Institut für Geschichtliche Landeskunde]

Das Leininger Schloss in der Alsheimer Straße 29 in Höhe der katholischen Kirche, ehemals "Moser`sches Gut", wurde 1704 von Jacob Campoing für 4000 Gulden gekauft und 1708 zunächst als Rohbau erstellt. Nach dessen Tod im selben Jahr wurde erst mit dem Innenausbau begonnen und fertiggestellt. Die Witwe von Jacob Campoing, die Reichsgräfin Anna Sabina von Nostiz, verkaufte anno 1717 das gesamte Anwesen an den kurpfälzischen Geheimen Rat und Oberamtmann Karl von Venningen. 70 Jahre später, 1787, brachte Graf Wilhelm Carl von Leiningen-Guntersblum das Schloss endgültig unter die Herrschaft der Leininger, die es erkennbar renovierten und ausbauten. Im Jahre 1833 ersteigerte die Guntersblumer Gemeinde für 4000 Gulden den herrschaftlichen Bau vom badischen Geheimrat und Kammerherrn Freiherr von Berlichingen, welcher der Schwiegersohn des Grafen Wilhelm Carl zu Leiningen-Guntersblum war. Am 31.12.1834 wurde das Gebäude als neues Rathaus eingeweiht und von 1845 bis 1965 beherbergte das Leininger Schloss auch das katholische Pfarrhaus. 1961 und 1972 erneut renoviert und von 1989 bis 1990 in der heutigen Form endgültig umgebaut, ist das Schloss als Rathaus Sitz der Guntersblumer Gemeindeverwaltung.

Zur Ausstattung ist zu bemerken, dass das Leininger Schloss ein leicht auskragendes Mansardenwalmdach hat und sich unter dem Haupteingang der Eintritt zu einem Veranstaltungskeller befindet. Das Schloss liegt günstig im Guntersblumer Ortskern in der Nähe des zweiten Guntersblumer Schlosses, dem Neuen Schloss.

Nachweise

Verfasser: Wolfgang Höpp

Verwendete Literatur:

  • Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.2: Kreis Mainz-Bingen. Bearbeitet von Dieter Krienke. Worms 2011.