Hochborn in Rheinhessen

Das Kriegerdenkmal in Hochborn

Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Soldaten des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 in Hochborn
Kriegerdenkmal zum Gedenken an die Soldaten des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 in Hochborn[Bild: Dr. Matthias Ordu [CC BY-SA 4.0]]

Im Jahr 1892 widmete die Gemeinde Hochborn, damals Blödesheim, den Soldaten des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 ein Denkmal in der Nähe der Kirche und des 1872 gepflanzten Friedensbaumes. Das Denkmal aus Gelbsandstein wurde vom „Kriegerverein Blödesheim“ gestiftet, der den Gundersheimer Steinmetz J. Sipp mit der Arbeit beauftragte.

Das Kriegerdenkmal besteht aus einem unterteilten, mit mehreren Reliefs geschmückten Postament, auf dem sich eine Standfigur der personifizierten Germania befindet. In der linken Hand trägt sie ein gesenktes Langschwert und hebt mit der Rechten einen Lorbeerkranz in die Höhe. Auf der nach Norden gerichteten Front des Denkmalsockels ist ein geschmücktes Relief Kaiser Wilhelms I. angebracht. Im darunter liegenden Feld findet sich am oberen Rand ein Lorbeerkranz mit eisernem Kreuz und am unteren Rand ein Hessischer Wappenlöwe. Diese Reliefs rahmen in der Mitte den Satz „Gewidmet von der Gemeinde Blödesheim“ ein. Im untersten Relieffeld befinden sich zwei geschmückte Schwerter, die mit Eichenblättern berankt sind. Auf der Westseite des Postaments wurden die Namen der Soldaten der Kavallerie und auf der Ostseite die Namen der Soldaten der Infanterie verzeichnet.

Am 10. August 1913 musste sich im Gemeinderat mit dem Denkmal befasst werden. Die danebenstehende Linde, die 1872 als Friedensbaum gepflanzt wurde, sorgte immer wieder für Beschädigungen des Denkmals, weshalb so bald wie möglich eine Lösung gefunden werden musste. Die Sache wurde schließlich dem Kriegerverein übergeben, der die Linde wohl fällen ließ.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde auf dem untersten Betonsockel die Namen der Gefallenen Soldaten aus Hochborn sowie die Inschrift „Unseren Toten 1939 – 1945“ ergänzt.

Das Kriegerdenkmal in Hochborn ist heute eines der wenigen noch am Originalstandort verbliebenen Germania-Denkmäler in Rheinhessen.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Jonathan Bugert

Verwendete Literatur:

  • Grünewald, Mathilde: Geschichte und Geschichten von Hochborn in Rheinhessen. Chronik von Hochborn, bis 1971 Blödesheim. Hrsg. von der Ortsgemeinde Hochborn. Mit einem Vorwort von Herwarth Mankel und einem Beitrag von Prof. Dr. Peter Rothe. Hochborn 2019.
  • Krienke, Dieter; Westerhof, Ingrid: Denkmaltopographie in Rheinland-Pfalz. Bd. 20.3 Kreis Alzey-Worms: Verbandsgemeinden Eich, Monsheim und Wonnegau. Hrsg. von der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Rheinland-Pfalz, Direktion Landesdenkmalpflege. Worms 2018.

Aktualisiert am: 10.08.2021