Hachenburg im Westerwald

Bergwerkswesen in Hachenburg

Im Jahr 1570 hatte der Kaiser den Grafen von Sayn die Erlaubnis gegeben, in ihrer Grafschaft Bergwerke einzurichten. Im Gegensatz zu benachbarten Regionen des Westerwaldes spielte in der Hachenburger Geschichte Gemarkung der Abbau von Basalt, Ton oder Braunkohle keine Rolle.
Die Braunkohlereviere des Westerwaldes lagen östlich von Hachenburg in einem Bereich, der von den Orten Bad Marienberg/Höhn, Westerburg und Lahr/Breitscheid umgrenzt wird. Nachdem man bei der Ziegelhütte Braunkohle vermutet hatte, ließ die Stadt 1757 danach suchen. Die Grabungen wurden einem Steiger und einem Bergmann aus Westerburg übertragen. Man wollte scheinbar den Ziegeleibetrieb dadurch rentabler machen. Nachdem man einen Schacht 2 Lachter und 2 Schuh tief geführt hatte, stellte man die Arbeiten ein und warf das Loch wieder zu.
Obwohl Hachenburg selbst auf einer Basaltkuppe steht, hat sich der Abbau von Basalt in der Gemarkung offensichtlich nur im »Blauen Steinbruch« am Grünen Hahn rentiert. Die Hauptabbaugebiete des Westerwaldes sind jedenfalls östlich der Stadt auf der Basalthochfläche zu finden.
Es gab aber Versuche, anstehendes Eisenerz zu fördern. Zu keinem Zeitpunkt konnten sich aber die kleinen Hachenburger Bergwerke mit den bedeutenden Eisenerzgruben bei Luckenbach, Höchstenbach, Welkenbach, Bölsberg und Enspel vergleichen.
An der Straße zwischen Alpenrod und Büdingen, in der Flur »Eisenstein« und »auf dem Krumrich« wurden 1725 durch den Maxsainer Hüttenherrn Neuberg Schürfungen niedergebracht. Dieser Kupfergang wurde 1742 unter dem Hachenburger Bürgermeister Freudenberg durch die Anlage von Schächten und Stollen weiter erschlossen. 1773 heißt es im Bergwerksbuch der Grafschaft: Eisenbergwerk der Cramerich genannt bey Alpenroth gehört eigentümlich und wird vom Bergrath Freudenberg in Hachenburg betrieben. Weitere Nachrichten zu dieser Unternehmung liegen bisher nicht vor
1761/62 betrieb Bergrat Georg Friedrich Freudenberg »in der Holzbach« südlich des Dorfes Nister ein Eisenbergwerk. Die Ausbeute war offenbar so gering, dass das kleine Bergwerk die Förderung bald wieder einstellte. Die alten Schürflöcher und Verladeeinrichtungen sind noch heute im Gelände auszumachen.
Im Hirzbachtal, 500 m von der Mündung des Hirzbaches in die Große Nister entfernt, weisen aufgeworfene Erdhaufen auf die Stelle hin, an der früher das kleine Eisenerzbergwerk betrieben wurde. Einzelheiten hierzu sind bisher aber nicht bekannt.
Südlich des Krankenhauses hat sich an der »Alten Poststraße« eine kleine Erzgrube befunden. Eine heute verschwundene Abraumhalde soll von einer einstmals regen Tätigkeit gezeugt haben.

Redaktioneller Hinweis: Die hier vorgestellten Ausführungen sind inhaltliche Ergänzungen und Erweiterungen der entsprechenden Abschnitte des Buches „Geschichte der Stadt Hachenburg“. Die zugehörigen Basis-Informationen sind u.U. nur in der Druckausgabe zu finden. Die Inhalte dieser Seiten entsprechen also nicht denjenigen des Buches.