Hachenburg im Westerwald

"Steinernes Haus" - Gasthaus "Zur Krone" (Am Markt 5)

Das Haus wurde wohl im Auftrag der Stadt Hachenburg auf den Trümmern eines 1439 beim großen Stadtbrand zerstörten Hauses errichtet. Die am Haus angebrachte Jahreszahl 1322 bezieht sich offensichtlich auf diesen Vorgängerbau. 1461 erwarb Graf Gerhard II. von Sayn (reg. 1417-1493) das steinen huysz von dem Hachenburger Schöffen Dederich Sneyseler, der es von seiner Schwiegermutter Sophie Nolczen geerbt hatte. Das damals einzige Steingebäude in Hachenburg wurde von den Grafen von Sayn als Verwaltungsgebäude und Gästehaus verwendet. Die Grafen ließen 1531 auf seinem Kellergrat ein neues Gemach erbauen und neu decken. 

Danach kam das Anwesen in bürgerlichen Besitz. 1558 nannte sich ein Hachenburger Bürger Gerhard im Steinen Haus. Emund Sauerdeich, ein Sohn des Rentmeisters Johannes Sauerdeich, vertauschte kurz vor 1585 das steinerne Haus an seinen Bruder Konrad Sauerdeich. Dieser ließ das vierstöckige Haus zu jenem stattlichen Renaissancebau mit dem Rollwerkgiebel und dem dreifenstrigen Erker ausbauen, dessen Marktfront noch heute zu bewundern ist. Das steynen Hausz wird danach noch mehrfach genannt, als Wirtshaus zur Krone taucht es seit 1707 in den Quellen auf.

Das Innere mit stuckierter Balkendecke und schöner Holztreppe wurde Ende des 17. Jahrhunderts erneuert. Das Kronenstübchen malte Prof. Becker-Gundahl von der Münchener Kunstakademie aus. Das Erkerzimmer im 1. Stock des Hauses wird noch heute die »Femestube« genannt.[Anm. 1] 

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung:

Alexander Wißmann

Verwendete Literatur:

  • Grathoff, Stefan: Geschichte der Stadt Hachenburg, Hachenburg 2011.

Erstellt am:

20.07.2018

Anmerkungen:

  1. Siehe Grathoff 2011, S. 520f. Zurück