Maxsain im Westerwald

0.Wüstungen bei Maxsain

0.1.Kratzenbach

Etwa 2,5 km östlich Maxsein.

Im Jahr 1455 wird Göbel von Kratzenbach als Schöffe zu Maxsain erwähnt. Über diese Wüstung ist wenig bekannt. Die Örtlichkeit wird aber öfters in Schriftstücken genannt: 1503 der »Cratzenbacher Berg«, 1525 »Kratzenpach«, 1579 der »Krantzenbacher bergh«. 1746 wird eine Örtlichkeit »an der Maxsayner Bach in der Kratzenbacher Wiesen« und »Kratzenbach, wo das Ewighäußer Flößgen in diese Bach fließt« erwähnt. 1808 ist noch eine Wiese »Cratzenbach« bekannt.[Anm. 1]

0.2.Dernbach

Die Lage des Hofes ist auch mit dem Flurnamen »Dernbach«, etwa 300 m nördlich der Hammermühle, nicht sicher bestimmt, da durchaus auch eine andere Stelle an dem kleinen Bachlauf in Betracht kommt. Dieser wurde erst vor 1686 zu dem herrschaftlichen Maxsainer (Dernbacher) Weiher aufgestaut.[Anm. 2] Erstmals erwähnt wird »Derembach apud Hartinvels« im Jahr 1325. Es folgen weitere Nennungen: 1402 »zu Derembach an der brukken«, 1511 »zu Dernbach an der brucken«, 1693 werden die »Dernbacher Wiesen« bezeichnet. 1325 werden Wigand Enolphi und seine Frau Nese zu Hartenfels als Inhaber des Hofes Dernbach genannt, als sie ihn dem Trierer Erzbischof Balduin (1307-1354) zu einem Burglehen von Hartenfels auftrugen.[Anm. 3]

0.3.Lukayn

Um 1315 wird »Lukayn« und in einer Urkundenkopie aus dem 17. Jahrhundert »Lukam« genannt. Lukayn dürfte in der Nähe Maxsains gelegen haben. Dort kämen Äcker, Wiesen und Wald »Lonkerhahn«, 1 km nördlich des Ortes, 1808 »vor dem Lanckerhan«, 1812 »vorm Lonckerberg«, 1815 »vorm Lanckerhan« vielleicht für die Lokalisierung in Betracht. Möglich ist auch eine Gleichsetzung mit dem Lonkenhof. Dieser wird 1525 mehrfach an den Grenzen der Kirchspiele Salz und Meudt als »Loncken Hoff« im Raum zwischen Düringen, dem kleinen Sainbach und dem Wetzstein genannt. Auf eine Siedlung im Grenzraum der Gemarkungen Wölferlingen, Obersain und Rothenbach deuten 1807 die Flurnamen »in der Lunckenstruth« und »vor dem Lonckerberg« in der Gemarkung Wölferlingen.[Anm. 4]

0.4.Berwardt

1,5 km nordnordwestlich der Kirche von Maxsain.

Die Wüstung wird um 1315 als »Beyriuort« bzw. »Beiriuort« erstmals erwähnt: Weitere Nennungen: 1579 »Berbecher Berge«, 1599 »Berwardt« und 1774 »vom Berwert am Bitterberg« bezeichnet. Als Flurnamen sind »Berbert« und »Berwert« bekannt. Die Namensform von 1599 erinnert an den Namen der trierischen Wildhube »Elbert«, 1211/1214 »Elewarthim«. In dem noch wohl noch 1599 bestehenden Ort gehörte der »Fordtger Houf« zum wiedischen Hofgericht Rückerodt. Wann der Ort aufgegeben wurde, ist nicht bekannt. Von der Flur der Dorfwüstung stand des 1774 Wied-Neuwied der Zehnte zu.[Anm. 5]

0.5.Opperlingen

Die Wüstung wird um 1315 bzw. 1404 als »Operlingen« genannt. Der Name ist wohl mit einem Personennamen (Ohpern oder Operlo) gebildet worden und kommt als Herkunftsnamen 1383 mit Gela Operlingers zu Montabaur und im 16. Jahrhundert mit Johan Opperling aus Helferskirchen zu Diez vor. Den Zehnten hatten in Opperlingen, wie auch in Wölferlingen, bis 1398 Rorich von Erlen, danach zur Hälfte die von Rodheim (1398 und 1404.)[Anm. 6]

0.6.Swewingen

Der Ort wird erstmals um 1315 bzw. 1404 genannt. Der Zehnte war in den gleichen Händen wie zu Opperlingen. Es muss offenbleiben, ob ein Ritter Hermann von Sewelingen zu Leutesdorf 1254[Anm. 7] und Engelbert und Hermann von Sewelink zu Sayn 1291 von diesem oder einem anderen Ort ihren Herkunftsnamen herleiteten.[Anm. 8]

0.7.Dautenberg

Dautenberg wird 1301 als »Dutinberch«, 1325 als »Dutemberg prope Hartinvels«, für das Jahr 1404 als »Duenberg« (Kopie aus dem 17. Jahrhundert), 1788 »hintig Dautenbergs Stück« genannt. Ein Dautenberg (Tautenberg) ist auch in der Gemarkung Linden (Westerwald) und in der Gemarkung Dreifelden bekannt. Der Name ist wohl mit dem Vornamen des Grafen Dudo von Laurenburg (1093-1117) gebildet, aus dessen Erbe mit anderen Stücken der Bann Maxsain an die Grafen von Sponheim kam. So ist es kein Zufall, das Ida von Dutinberch, die sich nach dem Dorf benannte, im Jahr 1301 dem Kloster Seligenstadt Güter im Kirchspiel Esten-Holzappel im früheren Herrschaftsbereich des Dudo von Laurenburg schenken konnte. Isfrid von Sibengeriere und seine Ehefrau Lukard trugen 1325 Erzbischof Balduin von Trier ihren Hof im Dorf Dautenberg mit allem Zubehör zwischen Dautenberg und Dreifelden zu einem Hartenfelser Burglehen auf. Den Zehnten hatten 1398 und 1404 die von den Erlen und die von Rodheim inne. Saynische Leibeigene nahmen den Namen »Dutenberg«, »Dautenberg« mit nach Rückeroth, wo ein saynischer Hof, 1599 eine Hube und auf der Gemarkungsrenze nordwestlich von Goddert ein Weiher nach dieser Familie benannt wurde.[Anm. 9]

Anmerkungen:

  1. Gensicke, Bann S. 267. Zurück
  2. Der 1814 sechs Morgen große Hüttenweiher war 1883 bereits trockengelegt und zu einer Wiese umgewandelt worden. Zurück
  3. Gensicke, Bann S. 267. Zurück
  4. Gensicke, Bann S. 267. Zurück
  5. Gensicke, Bann, S. 267f. Zurück
  6. Gensicke, Bann S. 273. Zurück
  7. Goerz, Mittelrheinische Regesten III Nr. 1154. Zurück
  8. Gensicke, Bann S. 273. Zurück
  9. Gensicke, Bann S.273. Bei Heldt, Konkurrenz wird der Familienname Dautenberg mehrfach in Rückeroth und Hartenfels erwähnt. Zurück