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Auszüge aus dem Wirtschaftsbuch der Philippina Krapp

von Werner Krapp, Juni 2007

Im Wirtschaftsbuch meiner Ururgroßmutter Philippina Krapp (1802-1873) aus den Jahren 1861-1865 sind folgende Gewannen-Bezeichnungen der Gemarkung Dürkheim erwähnt, in denen meine Ururgroßeltern offenbar Besitz hatten:

Alm, Benn, Bruch, Dornheck, Fuksmandel, Geierspiel, Hexenacker, Hochfelt, Ho(h)l, Let(t)e, Schinbuckel, Schlamberg, Schlittweg/Schlidweg, Spitahlwerb

Wiederholt genannte Tätigkeiten von Tagelöhnern:

"Dückrüben gehackt"

"Rüben geholt und die Löcher zugedeckt"

"den Acker zugeworfen"

"drei Karn Mist auf den Geierspiel gefahren und eingethan"

"ein Lott Pu(h)l auf das Hochfeld gefahren"

"Wiese mehen"

"Heu gefahren"

"Gras geholt"

"Kleh geholt"

"Korn zu schneite"

"den Haber zu schneiten"

"Gerst zu schneite"

"Gerst gebunten"

"Gerst heim gethan"

"ein Tag gedroschen"

"Kartoflen gesteckt"

"Kardofle(n) ausgemacht"

"das Hochfeld geza(c)kert"

"Streisel (Streiwerck) geholt" [die Verwendung von Laub statt Stroh als Einstreu zur

Viehhaltung war bis ins 20. Jh. üblich und hat zu Humus-armen Waldböden geführt]

"Harthols geholt"

"Holz gesteigt"

"Mistgräben gemacht"

"Misttragen" [Mägde trugen Mist in geflochtenen Körben auf dem Kopf in den Wingert]

"den Grundhaufen rumgeschaft"

"Opst gebrochen"

"Stifel gemacht" [Stiefel = Wingertpfähle]

"Reben eingekürzt"

"Kelter gebuzt"

Der Tageslohn für einen Tagelöhner wird mit 48 Kreuzer angegeben - für "Weibsleid" die Hälfte. Eine festangestellte Magd bekam 36 "Gulten" pro Jahr (das entspricht dem Gegenwert von 225 L Wein; den Schoppen zu 8 Kreuzer).

Nachweise

Verfasser: Dr. Werner Krapp

Redaktionelle Bearbeitung: Dominik Kasper

Erstellt: 05.07.2010