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Im Schatten der Festung. Die Mainzer Landgemeinden vom 17. bis 19. Jahrhundert

von Elmar Rettinger

0.1.Das Untersuchungsgebiet

Den folgenden Ausführungen liegt eine auf breiter Quellenbasis angelegte Arbeit [Anm. 1] zugrunde, die bewusst als Ergänzung zur demographischen Untersuchung der Stadt Mainz durch Walter G. Rödel [Anm. 2] angelegt worden ist.

Im folgenden soll kurz über dieses Forschungsunternehmen berichtet werden, wobei drei Punkte behandelt werden:

- die spezifische Fragestellung der Untersuchung und die Quellenlage

- die politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen des Untersuchungs­gebietes

- die demographischen Ergebnisse der Arbeit, wobei der Schwerpunkt auf einigen wesentlichen Punkten der drei klassischen Themenbereiche Vitalstatistik, Familienrekonstitution und Migration liegt.

Als Untersuchungsgebiet wurde eine geschlossene Region von 12 Pfarreien bzw. 16 politischen Gemeinden ausgewählt, die sich von Budenheim am Rhein im Nordwesten von Mainz bis Sörgenloch im Süden der Stadt erstreckt (vgl. Karte 1).

0.2.Fragestellung und Quellenlage

Die demographische Untersuchung der Stadt Mainz hat gezeigt, wie sehr die Bevölkerung der Residenzstadt aufgrund ihrer Festungseigenschaft in Mitleidenschaft gezogen wurde. Darüber hinaus konnte man sehen, dass in Bezug auf Mainz – demographisch gesehen – nicht von einem städtischen Verhalten, wie es für größere Populationen nachgewiesen worden ist, sondern von einem eher ländlichen Verhalten gesprochen werden kann. [Anm. 3]

Hier lag es nahe zu überprüfen: - Was ist im allgemeinen unter demographischen Aspekten für die Landgemeinden charakteristisch?

- Welche Auswirkungen hatte im besonderen die Nähe der Residenz- und Festungsstadt auf die Bevölkerung der ländlichen Umgebung?

Hauptquelle der Historischen Demographie und damit auch dieser Untersuchung sind die Kirchenbücher, die in unserem Bereich im allgemeinen erst im 17. Jahrhundert einsetzen, in der Regel später als in den Stadtpfarreien. [Anm. 4] Zunächst sind sie infolge der Kriegsereignisse sehr lückenhaft, so fehlen die Einträge für die Zeit des Dreißigjährigen Krieges völlig. Erst nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg, das heißt etwa seit Beginn des 18. Jahrhunderts, wurden sie kontinuierlich geführt. Darüber hinaus wurden weitere Quellen herangezogen, die zur Interpretation der in Tabellen und Figuren gegossenen Zahlen von Bedeutung sind.

Methodisch lassen sich die für historisch-demographische Untersuchungen traditionellen Schwerpunkte der Auswertung unterscheiden: erstens die Vitalstatistik, die allein auf der nichtnominalen Auswertung der reinen Zahlen zu Taufen, Heiraten und Sterbefällen beruht, und zweitens die Familienrekonstitutionen, mit deren Hilfe Familien aus den Kirchenregistern zusammengestellt werden. Sie ermöglichen eine differenziertere Betrachtung des Bevölkerungsgeschehens. [Anm. 5]

Die folgenden Ausführungen basieren auf der Auswertung von circa 86.000 Einträgen – das heißt Taufen, Heiraten- bzw. Begräbnissen – in den Kirchenbüchern. Zusätzlich wurden die Familien von vier Pfarreien rekonstitutiert. Ortssippenbücher gibt es für den Untersuchungsbereich nicht, die Daten mussten aus den Kirchenbüchern zusammengestellt werden. Dabei konnte allerdings auf Sammlungen von Lokalhistorikern zurückgegriffen werden. [Anm. 6] Insgesamt ergab sich eine Basis von ca. 400 „demographisch vollständigen“ Familien [Anm. 7].

Das Untersuchungsgebiet

Die meisten der untersuchten Gemeinden gehörten zum Mainzer Kurstaat. In einigen Orten (Gonsenheim, Mombach) besaß das Mainzer Domkapitel die Ortsherrschaft, ein Ort (Sörgenloch) war territorial noch Ende des 18. Jahrhunderts umstritten. In all diesen Gemeinden spielte jedoch der Kurstaat eine dominierende Rolle. Allein Essenheim war eine Ausnahme: Dort war der Pfalzgraf bei Rhein Ortsherr. [Anm. 8]

Konfessionell bedeutete diese Konstellation, dass alle Gemeinden bis auf Essenheim katholisch waren; letzteres war calvinistisch. Von zentraler Bedeutung für die untersuchten Landgemeinden war die Nähe zu Mainz. Die Stadt war Hauptort des Mainzer Erzstifts, hier residierte der Mainzer Erzbischof und Kurfürst. Auf die Mainzer Geschichte muss hier nicht weiter eingegangen werden. [Anm. 9] Im folgenden sollen aus der Perspektive des Landes lediglich zwei Aspekte – ein politisch-militärischer und ein wirtschaftlicher – hervorgehoben werden:

Mainz und mit der Stadt auch das Umland wurden im 17. und 18. Jahrhundert ständig in militärische Konflikte verwickelt. Aufgrund der – mit heutiger Terminologie würde man sagen – "chronisch angespannten Haushaltslage" des Kurstaates, war dieser nicht in der Lage, die Festung adäquat mit Soldaten zu besetzen und konnte den Angreifern keinen nennenswerten Widerstand entgegensetzen.

Das vom Feind eroberte Mainz musste dann unter großen militärischen Anstrengungen befreit werden. Darunter hatte nicht nur die Stadt, sondern auch das Land zu leiden: Die Bauern mussten Soldaten beherbergen, Fuhrdienste leisten und Lebensmittel sowie Geräte bereitstellen. Die Gemeinden waren gezwungen, sich hoch zu verschulden, um den Forderungen der Militärs nachkommen zu können.

Ein anderer, wesentlicher Aspekt der Stadtnähe ist ein wirtschaftlicher: Mainz war ein wichtiger Marktort, dort konnten die Landbewohner Waren zum Verkauf anbieten. Allerdings darf die ökonomisch-innovative Strahlkraft der Stadt nicht überbewertet werden: Der kurfürstliche Hof war in der Stadt wohl ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, auf dem Land trat er als Auftraggeber kaum in Erscheinung. Überhaupt hat sich Mainz nicht zu dem Wirtschaftsstandort entwickelt, zu dem es aufgrund seiner Voraussetzungen prädestiniert war. Von neuen Wirtschaftsformen wie Manufakturwesen ist in den Landgemeinden nichts zu spüren. Diese waren ausschließlich agrarisch geprägt und in der Regel wirtschaftliche Selbstversorger. Die günstigen klimatischen Bedingungen und guten Bodenverhältnisse ermöglichten z.T. Weinwirtschaft und die Entwicklung von relativ großen Gemeinwesen mit z.T. über 1.000 Einwohnern im Jahr 1800.

0.3.Demographische Ergebnisse

In der erwähnten Arbeit [Anm. 10] wird die gesamte Palette historisch-demographischer Fragen abgehandelt. Hier müssen einige Schlaglichter genügen. Die Grundfrage lautet: Wie hat die Bevölkerung auf die permanente militärische Bedrohung reagiert? 

Vordergründig war die Reaktion bei Krieg und Seuchen die Flucht von Haus und Hof. Dabei hat man schnell bemerkt, dass man bei der Flucht in den vermeintlichen Schutz der Mainzer Stadtmauern "vom Regen in die Traufe" kam. Viele Landbewohner wählten daher entlegenere Regionen, wie zum Beispiel den Rheingau auf der gegenüber­liegenden Rheinseite.

War die Sterblichkeit im Vergleich mit anderen Regionen besonders hoch, hat man die Bevölkerungsverluste durch reicheren Kindersegen auszugleichen versucht? Im folgenden sollen einige Aspekte der demographischen Entwicklung behandelt werden. Dabei wird der Blick auf die Gesamtheit der Landgemeinden beschränkt, und die Unterschiede zwischen einzelnen Landgemeinden bleiben außer Acht. Im Vordergrund steht der Vergleich mit Mainz.

 

Kurzfristige Bevölkerungsentwicklungen

In der Historischen Demographie unterscheidet man zwischen kurz- und langfristigen demographischen Phänomenen. Zunächst zu den kurzfristigen Erscheinungen:

Figur 1 zeigt einen Überblick über den Verlauf von Taufen, Heiraten und Begräbnissen über zwei Jahrhunderte in allen 12 Pfarreien zusammengenommen.

Zunächst einmal fällt der unruhige Verlauf der Kurven auf. Dies ist typisch für die Zeit vor der Industrialisierung. In früheren Jahrhunderten waren Geburt, Heirat und Tod erheblich weniger vom Menschen beeinflusst als heute. Idealtypisch gesehen war der Ablauf folgendermaßen: Einer durch Kriegsereignisse oder durch eine Epidemie hervorgerufenen Sterbekrise folgte in der Regel ein Heiratsboom. Gerade in einer von kleinen landwirtschaftlichen Betrieben und Familienwirtschaft geprägten Region wie hier war die Wiederverheiratung, mithin der Ersatz der verlorenen Arbeitskraft, eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Dem Heirats-Hoch folgte im nächsten Jahr ein Geburtenboom. Empfängnisverhütende Praktiken waren wohl bekannt, wurden jedoch gerade in katholischen Regionen nicht angewandt. Die durchschnittliche Kinderzahl der katholischen Frauen, die mit fast acht Kindern pro Ehe, nahe am biologischen Limit [Anm. 11] lag, spricht eine deutliche Sprache: Von Geburtenplanung kann keine Rede sein.

Natürlicher Bevölkerungszuwachs in 12 Gemeinden im 18. Jahrhundert

Kinder waren besonders anfällig für Infektionskrankheiten, und so folgte das nächste Mortalitätshoch auf dem Fuße.

Als nächstes fallen die Sterbespitzen zu bestimmten Jahren auf. Vergleicht man die Vitalstatistik der Stadt Mainz mit der der Landgemeinden, stellt man fest, dass Stadt und Land häufig – wenn auch nicht immer – gleichzeitig von Mortalitätskrisen betroffen wurden.

Für das Jahr 1666 weisen die Register eine Zahl von knapp 500 Verstorbenen aus. Wenn man bedenkt, dass zu diesem Jahr Eintragungen in den Kirchenregistern lediglich für ein Drittel der Pfarreien vorliegen, kann man schätzen, dass damals cirka 1.500 Menschen gestorben sein müssen, mithin über ein Drittel der Gesamtbevölkerung. 1666 grassierte – letztmals in unserem Raum – die Beulenpest, gegen die es kein Mittel gab.

Dennoch ist auf dem Lande – besonders im 18. Jahrhundert – langfristig ein Bevölkerungsüberschuss zu verzeichnen. Dies zeigt Figur 2, welche die Differenz von Geburten und Sterbefällen in den Landgemeinden mit der Stadt Mainz vergleicht. Auf dem Lande überlebten deutlich mehr Menschen als in der Stadt.

Als Fazit kann man festhalten: Aufgrund der Nähe zur Festung Mainz wurde das Umland ständig in kriegerische Aktionen verwickelt. Dennoch ist auf längere Perspektive sowohl im 17. als auch im 18. Jahrhundert ein Bevölkerungswachstum auf dem Lande zu konstatieren.

0.4.Langfristige Bevölkerungsentwicklungen

Ein zentraler Aspekt demographischer Untersuchungen sind längerfristige Bevölkerungsentwicklungen:

Monatliche Schwankungen der Sterblichkeit

Es ist ein bekanntes Phänomen, dass sich Sterbefälle nicht gleichmäßig über die Monate eines Jahres verteilen. Figur 3 zeigt den monatlichen Verlauf der Sterblichkeit im 17. und 18. Jahrhundert sowohl für die Stadt Mainz als auch für das Land. Allgemein sind im Frühjahr und im Herbst mehr Menschen gestorben als zu anderen Jahresszeiten. In Mainz war die Mortalität in den Herbstmonaten relativ hoch, auf dem Land dagegen in den ersten Monaten des Jahres. Man weiß, dass im Frühjahr mehr Erwachsene und im Sommer bzw. Herbst mehr Kinder starben. Offensichtlich ist der Bevölkerungsüberschuss auf dem Lande nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass hier die Überlebensbedingungen für die Kinder besser waren als in der Stadt.

Die zentrale Rolle der Säuglings- und Kindersterblichkeit zeigt auch Figur 4. Sie macht am Beispiel von 6 Pfarreien deutlich, in welchem Alter die Menschen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts starben. Ins Auge fällt sofort die hohe Zahl in der Altersgruppe bis 5 Jahre. Hatte man die Alterschwelle 5 bzw.10 Jahre überwunden, konnte man durchaus auch ein höheres Alter erreichen. Auffallend ist die geringe Kindersterblichkeit in Essenheim. Essenheim ist die einzige protestantische Gemeinde im Untersuchungsgebiet. Demographische Untersuchungen zu protestantischen Regionen haben gezeigt, dass die Konfession demographisch deutliche Auswirkungen hatte. Dies ließe sich an weiteren Beispielen zeigen, soll hier jedoch nur angedeutet werden.

Alter der Verstorbenen in 6 Landpfarreien im 18. Jahrhundert

0.5.Zum Problem der Demographischen Transition

Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts war allgemein von einem starken Bevölkerungsanstieg geprägt. Dies läßt sich auch an den Mainzer Landgemeinden nachweisen. Die Frage der Ursache dieses Anstiegs ist vielfach diskutiert worden. Die klassische Theorie der sogenannten „Demographischen Transition“ besagt folgendes: Die Bevölkerungsweise hat sich von einem hohen Niveau von Geburten und Todesfällen zu einem niedrigen Niveau gewandelt. In einer Übergangsphase sei es bei zurückgehender Mortalität und gleichbleibend hoher Natalität zu einem starken Bevölkerungswachstum gekommen. [Anm. 12] Dagegen hat die englische Forschung eine Veränderung des Heiratsverhaltens und – damit verbunden – eine höhere Zahl an Geburten für den Bevölkerungsanstieg verantwortlich gemacht. [Anm. 13]

Vergleicht man die Geburts-, Heirats- und Sterbeziffern – das sind auf 1.000 Einwohner berechnete Werte – aller untersuchten Landgemeinden für das 18. und 19. Jahrhundert, fällt folgendes auf: Demographisch hat sich in den untersuchten Landgemeinden im 19. Jahrhundert im Vergleich zum 18. kaum etwas geändert. Die Geburtenziffern sind etwa gleich, eher im 19. Jahrhundert etwas geringer; die Zahl der Heiraten ist Anfang des 19. Jahrhunderts wohl deutlich höher, auf das gesamte Jahrhundert gesehen jedoch etwas niedriger als im 18. Jahrhundert. Die Sterblichkeit liegt im 19. etwas unter der des 18 Jahrhunderts, ein Rückgang der Säuglingssterblichkeit ist allerdings erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts auszumachen.

Fragt man am Beispiel der Mainzer Landgemeinden, ob die Zunahme der Zahl der Heiraten oder die Abnahme der Zahl der Verstorbenen für den Bevölkerungsanstieg im 19. Jahrhundert verantwortlich war, so liegt des Rätsels Lösung nicht in einem "entweder oder" sondern in einem "sowohl als auch". Was die Bevölkerungsentwicklung angeht, ist im 19. Jahrhundert nicht etwas hinzugekommen, sondern eher etwas weggefallen: Durch den Wegfall der Hemmnisse "Krieg" und "Infektionskrankheiten", die im 17. und zum Teil auch noch im 18. Jahrhundert das Wachstum gebremst hatten, ist es im 19. Jahrhundert zu einem Bevölkerungsanstieg gekommen, ohne dass sich an der Bevölkerungsweise etwas Grundlegendes geändert hat.

Zuwanderung durch Heiraten auf dem Lande im 17. und 18. Jahrhundert

0.6.Migration

Die Frage der Migration ist in historisch-demographischen Untersuchungen vor auf dem Lande aufgrund der Quellenlage ein nur unzulänglich zu erfassendes Phänomen. Die Stadt Mainz konnte aufgrund der Zuwanderung ihren Bevölkerungsstand halten. Auch wenn die negative Wanderungsbilanz zeigt, dass das Land eine Abwanderungsregion war, stammten die Zuwanderer nach Mainz offensichtlich in geringerem Maße aus dem unmittelbaren Umland als man hätte erwarten können.

Was die Zuwanderung in die Gemeinden anbelangt, hat die Auswertung der Herkunftsangaben in den Kirchenbüchern ergeben, dass die Wanderungsbewegung auf dem Lande vor allem Mikromigration im unmittelbaren Nahbereich war. Figur 5, die für das 17. und 18. Jahrhundert die Zuwanderung nach Entfernungskategorien zeigt, belegt dies deutlich. Im Vergleich zur Stadt ist die Entfernungskategorie 1-15 km deutlich stärker besetzt. Dagegen ist die Zuwanderung aus weiter entfernten Gebieten ähnlich hoch wie in der Stadt Mainz und erheblich höher als in vergleichbaren anderen ländlichen Regionen. Offensichtlich haben die Landgemeinden hier von der Attraktivität der Residenzstadt profitiert.

0.7.Ausblick

Dieser letzte Aspekt verweist auch auf den Wert derartiger mikroregionaler "Korinthenzählerei", wie es Arthur E. Imhof einmal genannt hat. [Anm. 14] Der Wert liegt meines Erachtens auf zwei Ebenen:

Pfister beklagte 1992, dass es noch keine Bevölkerungsgeschichte der Frühen Neuzeit gibt. [Anm. 15] Sie gibt es auch heute noch nicht. Jede Mikrostudie ist ein kleiner Beitrag hierzu. Sollte es einmal eine solche großräumige Zusammenfassung geben – wenn sie angesichts der komplizierten territorialen und konfessionellen Verhältnisse im Alten Reich überhaupt möglich ist – , dann müssen ihre Ergebnisse an regional begrenzten Beispielen, wie sie auch in den folgenden Referaten vorgestellt werden, immer wieder überprüft werden.

Anmerkungen:

  1. Elmar Rettinger: Die Umgebung der Stadt Mainz und ihre Bevölkerung 17. bis 19. Jahrhundert. Ein historisch-demographischer Beitrag zur Sozialgeschichte ländlicher Regionen (Geschichtliche Landeskunde.53). Stuttgart 2002. Zurück
  2. Walter G. Rödel: Mainz und seine Bevölkerung im 17. und 18. Jahrhundert. Demographische Entwicklung, Lebensverhältnisse und soziale Strukturen in einer geistlichen Residenzstadt. Stuttgart 1985. (Geschichtliche Landeskunde 28). – Einen Überblick über die demographische Literatur bietet der jüngste Forschungsbericht von Elmar Rettinger: Bevölkerungsgeschichte. In: Blätter für deutsche Landesgeschichte 119, 133, 1997, S. 495-573. Zurück
  3. Vgl. Rödel, Mainz (wie Anm. 2), S. 173f. – Ders.: Aufklärung und Mainzer Alltag. Einflüsse auf Mentalität und demographisches Verhalten der Mainzer Bevölkerung. In: Aufklärung in Mainz. Hg. Hermann Weber. (Schriften der Mainzer Philosophischen Fakultätsgesellschaft 9), Wiesbaden 1984, S. 148-62. Zurück
  4. Einen Überblick über die Kirchenbücher bietet Barbara Günther (Bearb.): Verzeichnis der katholischen Kirchenbücher und Elenchen der Diözese Mainz sowie der Elenchen des ehemaligen Erzbistums Mainz (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz 28), Koblenz 1977. Zurück
  5. Vgl. die Ausführungen zu den Methoden in den Einführungen in die Historische Demographie: Ingeborg Esenwein-Rothe: Einführung in die Demographie. Wiesbaden 1982. – Arthur E. Imhof: Einführung in die historische Demographie. München 1977. – Arthur E Imhof: Historische Demographie heute. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 44, 1993, S. 347-361. Zurück
  6. Im Fall Zornheim war das Herr Wolfgang Kneib, dem auch an dieser Stelle herzlich für seine Hilfe gedankt sei. Zurück
  7. „Demographisch vollständig“ bedeutet, dass bestimmte Angaben zu den Personen vorhanden sein müssen: Datum der Eheschließung der Eltern, Geburtsdaten der Eltern und aller Kinder, Todesdaten beider Eltern. Es mußte sich um eine Erstehe handeln, in der mindestens ein Kind geboren worden war. Beide Ehepartner sollten die Vollendung des 45., besser des 50. Lebensjahres erlebt haben. Zur Typisierung der Familien vgl. Imhof, Einführung, S. 104-106. Zurück
  8. Jüngst ist eine umfangreiche Stadtgeschichte zu Mainz erschienen mit ausführlichem Literaturverzeichnis: Franz Dumont, Ferdinand Scherf, Friedrich Schütz: Mainz. Die Geschichte der Stadt. Mainz 1999. – Hingewiesen sei auch auf die zahlreichen Beiträge von Walter G. Rödel. Vgl. den Beitrag von Rödel in diesem Band. – Eine CD-ROM „2000 Jahre Mainz“, von Peter Eulberg und Elmar Rettinger [ist im Institut erschienen]. Zurück
  9. Die ortsgeschichtliche Literatur zu den untersuchten Orten ist vielfältig. Historisch-demographische Beiträge enthalten die Ortsgeschichten zu Nieder-Olm und Drais. Karl-Heinz Spiess (Hrsg.): Geschichte der Verbandsgemeinde Nieder-Olm. Nieder-Olm 1982. Walter G. Rödel (Hrsg.): Vor den Toren der großen Stadt. 850 Jahre Drais 1149-1999. Mainz 1998. Einen Überblick über die landesgeschichtliche Literatur in Rheinhessen-Pfalz bietet der jüngste Forschungsbericht von Sigrid Schmitt und Elmar Rettinger in Blätter für deutsche Landesgeschichte 136, 2000 bzw. 137, 2001. Zurück
  10. Vgl. Anmerkung 1. Zurück
  11. Vgl. das Modell der „natürlichen Extremwerte“ von Geburtenabständen von Edward Anthony Wrigley: Bevölkerungsstruktur im Wandel. Methoden und Ergebnisse der Demographie. München 1969, S. 92. Zurück
  12. Kurze Darstellung des Verlaufs der demographischen Transition und der Ursprünge des Modells bei Imhof, Einführung (wie Anm. 5), S. 60-63; Thomas Sokoll: Historische Demographie und historische Sozialwissenschaft. In: Archiv für Sozialgeschichte 32, 1992, S. 405-426, hier S. 409f. – Forschungsüberblicke bei Josef Schmid: Bevölkerung und soziale Entwicklung. Der demographische Übergang als soziologische und politische Konzeption. Boppard 1984 und Peter Marschalck: Zur Theorie des demographischen Übergangs. In: Ursachen des Geburtenrückgangs – Aussagen, Theorien und Forschungsansätze zum generativen Verhalten. Stuttgart 1979, bes. S. 43-60. Zurück
  13. Vgl. den Beitrag von W. Robert Lee in diesem Band. Zurück
  14. Arthur E. Imhof: Historische Demographie heute. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 44, 1993, S. 347-361 Zurück
  15. Christian Pfister: Bevölkerungsgeschichte und Historische Demographie 1500-1800. (Enzyklopädie Deutscher Geschichte.28), München 1994, S.1. Zurück