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Von Kaufleuten, Stuckateuren und Perückenmachern. Die Präsenz von Italienern in Mainz im 17. und 18. Jahrhundert

von Christiane Reves

Seit dem späten Mittelalter ist die Zuwanderung von Italienern in größerem Umfang in Deutschland nachweisbar. Zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert ließen sich italienische Bankiers, Kaufleute und Spediteure in vielen deutschen Handelsstädten nieder. Im 17. und 18. Jahrhundert prägten bildende Künstler und Musiker die kulturelle Entwicklung, seit dem Dreißigjährigen Krieg boten Südfrüchtehändler, sogenannte „Pomeranzenkrämer“ vom Comer See ihre Waren feil. Seiden-, Spezerei- und Galanteriewarenhändler sowie „Italienische Händler“ bereicherten im 18. Jahrhundert das Warenangebot. Sowohl in den Städten als auch auf dem Land arbeiteten Italiener aus den Alpentälern, hauptsächlich aus der Lombardei, als Kaminkehrer, Steinmetze, Stuckateure und Bauarbeiter. Aber auch italienische katholische Kleriker und Mönche fand man vielerorts vor,[Anm. 1] ebenso Bedienstete an fürstlichen Höfen und Beamte in den städtischen Verwaltungen, darüber hinaus Soldaten oder Offiziere in den unzähligen kleineren und größeren Heeren. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts setzte im Zuge der Industrialisierung eine weitere große Einwanderungswelle ein. Italienische Wanderarbeiter verdingten sich im Baugewerbe, in der Ziegel-, Stein-, Textil- und Montanindustrie.[Anm. 2]
Auch in Mainz spielten die Italiener im städtischen Leben des 17. und 18. Jahrhunderts auf vielfältige Weise eine Rolle. Mit diesem Beitrag soll herausgestellt werden, in welchem Umfang italienischstämmige Einwanderer nach Mainz kamen, in welchen Berufssparten sie am häufigsten vorzufinden waren, und welche Bedeutung sie für die Stadt Mainz in der Kurfürstlichen Zeit hatten.

Italienische Einwanderer: Pizzabäcker, Eisverkäufer und Fabrikarbeiter assoziiert man heutzutage mit diesem Begriff – die sogenannten „Gastarbeiter“, die seit den sechziger und siebziger Jahren in Deutschland leben. Doch nicht erst in jüngerer Vergangenheit kamen „Transalpini“[Anm. 3] in hiesige Regionen. Geht man in der Geschichte weiter zurück, so finden sich fast in jedem Jahrhundert Spuren italienischer Einwanderer.

Die Herkunft

Die Herkunft der italienisch-stämmigen Einwanderer in Mainz läßt sich aufgrund der unvollständigen Quellenlage nur schwer abstecken, denn nur für einen geringen Teil sind Angaben über ihre Herkunft überliefert. Abgesehen von ein paar Ausnahmen kamen die Italiener, die sich in Mainz niederließen, aus dem Herzogtum Mailand.[Anm. 4] Innerhalb dieser Region gab es zwei Auswanderungszentren: das Tal rund um den Comer See und das Bergland nordwestlich des Lago Maggiore.
Die Region nordwestlich des Lago Maggiore stand im 17. und 18. Jahrhundert unter wechselnder Herrschaft. Diese Alpentäler gehörten teils zum Herzogtum Mailand, teils aber auch zum schweizerischen Tessin und ab der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auch teils zu Savoyen-Piemont. Bevorzugte Auswanderungstäler waren das Val d'Ossola, das Val Vigezzo, das Val Onsernone, das Valle Maggia und das Val Blenio, das etwas abseits der anderen Täler liegt. Diese Alpentäler wiesen nach Ansicht Augels mehrere charakteristische Merkmale auf:[Anm. 5] Die Bevölkerung erreichte schon im ausgehenden Mittelalter eine solch hohe Zahl, daß der einheimische alpine Getreideanbau nicht mehr alle Einwohner ernähren konnte. Die wirtschaftliche Lage war geprägt von Mangel an Handel Gewerbe und Industrie sowie einer rückständigen Landwirtschaft. Arbeitsintensiver Ackerbau und Viehzucht, zersplitterter Besitz und schlechte Pachtverhältnisse sowie allgemeine Verschuldung erschwerten einen Aufschwung. Aus diesen Gründen mußten einige Bewohner temporär oder für immer auswandern. Dies wird an den häufig sehr hohen Frauenüberschüssen in den einzelnen Dörfern deutlich, denn in der Regel wanderten zunächst nur die Männer aus bzw. waren temporär abwesend. Je nach Herkunftsregion verdingten sie sich entweder als Händler, Maurer, Steinmetzen, Bildhauer oder Stuckateure, Kaminfeger, Ofenbauer und vieles andere mehr. Manche Alpendörfer spezialisierten sich geradezu auf bestimmte Sektoren. Aus dem Val Blenio kamen beispielsweise viele Schokoladenfabrikanten. Auch in Mainz ließen sich Schokoladenmacher aus dem Val Blenio nieder: die de Giorgi.[Anm. 6]
Die Migrierenden lassen sich grob in zwei Gruppen unterteilen: Die einen zogen für mehrere Jahre oder für immer weg, die anderen waren nur Saisonwanderer. Einige, vor allem viele Händler kamen bei ihren Tätigkeiten außerhalb des Herkunftsorts zu großem Reichtum, den sie auch wieder in ihrer Herkunftsregion investierten. Ein Großteil jedoch sicherte sich mit der Arbeit in den Zielregionen gerade das Überleben „die weitaus meisten aber blieben die namenlosen Hutverkäufer aus dem Onsernonetal, Kaminfeger aus der Verzasca, Lastenträger aus der Leventina, Maurer und Stukkateure aus dem Luganese, die [...] auch bis Frankreich, Deutschland, England und weiter zogen“.[Anm. 7]
Die Wanderung wies häufig einen starken Rückbezug zu den Herkunftsorten auf. Dadurch etablierte sich ein Austauschsystem zwischen dem Zielort und der Herkunftsregion. Ein Beispiel sei hier vorgestellt, das allerdings geringfügig den zeitlichen Rahmen dieses Aufsatzes überschreitet: Giovanni Battista Franzini aus dem Val Blenio wollte in Mailand eine Schokoladenhandlung eröffnen. Bei der Eröffnung seines Geschäfts in Mailand im Jahre 1806 beschrieb er seinen Werdegang und seine Referenzen. Er erwähnte dabei, daß er bei den Gebrüdern De Giorgi in Mainz, die ebenfalls aus dem Val Blenio stammten, eine Ausbildung genossen habe: L'esperienza già da molti anni da me acquistata nei Negozij di tal genere presso gli Signori fratelli De-Giorgi di Magonza [...].[Anm. 8] Dies sei nur ein kleiner Hinweis auf die vielfältigen Beziehungen, die zwischen den migrierenden Italienern in der Ferne sowie in dem Herkunftsort bestanden.[Anm. 9]
Der größte Teil der italienischen Einwanderer in Mainz stammte aus dem Gebiet um den Comer See. Dieses Gebiet gehörte zum Herzogtum Mailand, welches seit 1535 unter spanischer Herrschaft und dann im 18. Jahrhundert unter österreichischer Herrschaft stand.[Anm. 10] In der älteren Forschung wird die spanische Zeit als eine Phase „senza ritorno“, als Zeit der Stagnation und der Rückständigkeit, in ganz Italien interpretiert.[Anm. 11] Deshalb wird auch in der traditionellen Migrationsforschung für diese Region davon ausgegangen, daß Verarmung, Bevölkerungsüberschuß und der fiskalische Druck zu einer verstärkten Migration führten.
Neuere Studien gehen allerdings davon aus, daß die Rezession, die vor allem auch die Stadt Como im 17. Jahrhundert traf, nicht unbedingt auch größere Auswirkungen auf die kleineren Gemeinden entlang des Sees hatten; diese profitierten teilweise sogar von dem Abwärtstrend in den Städten.[Anm. 12] Auch die Migration in diesen Regionen muß deshalb vor anderen Hintergründen interpretiert werden. Ansätze für eine neue Interpretation liefern die Untersuchungen von Fontaine über die französischen Alpentäler. Bei dieser Studie über Wanderhändler stellte sie fest, daß eben diese traditionellen Interpretationsansätze in diesem Falle nicht greifen. Nicht, wie lange Zeit angenommen, Armut, Überbevölkerung und schlechte ökonomische Verhältnisse förderten die Auswanderung, sondern die bereits bestehenden sozialen Verbindungen. In vielen Dörfern müssen regelrechte Migrationssysteme bestanden haben, in denen sich die individuelle Mobilität abspielte und in denen auch sozialer Aufstieg möglich war: „As a result, migration was far more than a purely economic phenomenon that merely reflects changes in the labour force. It was a manifestation of family systems, social connections, and regional solidarities.“[Anm. 13]
Die Gründe für die Migration waren also vielfältig und hingen zunächst auch von den verschiedensten Faktoren in der Ausgangsregion ab. Stichwortartig lassen sich abschließend folgende angeben: Die Lage der Auswanderungsregionen an wichtigen Handelsstraßen, die in den Alpenregionen geringen Verdienstmöglichkeiten im Bereich der Landwirtschaft sowie die familiären Netzwerke aufgrund einer jahrhundertelangen Wanderungstradition in den italienischen Alpen- und Voralpentälern.

Die Anzahl der Einwanderer in Mainz

Was die Präsenz der Italiener in Mainz angeht, so konnten für den Unter-suchungszeitraum von 1648 bis 1802 1178 Personen ermittelt werden, die zu der Gruppe der italienischen Einwanderer und ihrer Nachkommen zu zählen sind.[Anm. 14]

Tabelle 1: Herkunft der italienischen Einwanderer

HerkunftAnzahlProzent
Italien139 11,8%
wahrsch. Italien988,3%
fremd917,7%
Mainz64955,0%
wahrsch. Mainz806,8%
Deutschland363,1%
sonstige40,3%
unbekannt817,0%
Summe1178100,0%

Unterscheidet man jedoch etwas genauer zwischen den Personen mit expliziter Herkunftsangabe, also den hier in der Tabelle als "Italiener" bezeichneten Personen, dann denen, die wahrscheinlich aus Italien stammen und wiederum den in Mainz geborenen oder vermutlich in Mainz geborenen Personen und schließlich jenen, die nicht in Italien, aber auch nicht in Mainz geboren wurden, ergeben sich unterschiedliche Größenordnungen der Einwanderung.[Anm. 15]
Zählt man nur als Italiener, wer mit expliziter Herkunftsangabe in den Quellen erwähnt ist, kommt man auf 139, rechnet man diejenigen dazu, die wahrscheinlich aus Italien stammen, sind es bereits 237, fügt man die „Fremden“ hinzu, das heißt also diejenigen bei denen in den Quellen als Herkunft nur „fremd“ angegeben ist, kommt man auf 328. Addiert man schließlich noch die Einwanderer italienischen Ursprungs dazu, die aus anderen Teilen Deutschlands oder einem anderen Land zuwanderten, so kommt man auf 368 Personen. Dem stehen 729 Nachkommen gegenüber, zusammengefügt aus „Mainzern“, also in Mainz geborenen Nachfahren der Einwanderer und „wahrscheinlichen Mainzern“, also denjenigen, die wahrscheinlich hier geboren wurden; unbekannt bleibt die Herkunft bei 81 Personen mit italienischem Nachnamen.
Fasst man den Begriff des „Italienischen Einwanderers“ etwas weiter, läßt sich feststellen, daß die Anzahl der Einwanderer im hier untersuchten Zeitraum fast 370 Personen betragen haben muß. Damit ist die Zahl deutlich größer als der von Johannes Augel in seiner Studie über italienische Einwanderer im Rheinischen Raum veranschlagte Wert. Er zählte für Mainz insgesamt nur 314 Personen. Diese Zahl schließt sogar die Nachkommen der italienischen Einwanderer ein. Die Direkteinwanderer selbst schätzt er auf etwas über 200.[Anm. 16] Auch die Anzahl der italienischen Einwanderer mit konkreter Herkunftsangabe in den Quellen unterscheidet sich erheblich. Während Augel 67 Personen belegen konnte,[Anm. 17] sind es nach den vorliegenden Berechnungen 139, die Anzahl hat sich also mehr als verdoppelt. Auch die Angaben von Keyser und Darapsky, die jeweils mehr als 400 Italiener im oben genannten Zeitraum schätzten, konnten damit präzisiert werden. Keyser geht für den Zeitraum von 1596 bis 1792 von einer Zahl von „mehr als 460 Personen aus, im Jahresdurchschnitt also mehr als 3 Personen“.[Anm. 18] Darapsky nimmt aufgrund der Angaben von Keyser und der Ergebnisse von Augel einen Mittelwert von 400 an, ohne dies näher zu begründen.[Anm. 19]
Der für Mainz ermittelte Wert liegt weit über den Vergleichszahlen in anderen rheinischen Städten. So errechnete Augel beispielsweise für folgende Städte Gesamt-zahlen, bestehend aus der Anzahl der Einwanderer und ihrer Nachkommen: Köln 256, Frankfurt 146, Bingen 89, Koblenz 58 und Trier 79 italienische Einwanderer.[Anm. 20]
Dieses Ergebnis deutet darauf hin, daß die Einwanderung in Mainz allein zahlenmäßig eine große Bedeutung hatte, daß also die bei Augel durch Auswertung der Bürgerannahmen und Stadtaufnahmen ermittelten Italiener nur die Spitze des Eisberges darstellten und die tatsächliche Einwanderung einen weitaus größeren Umfang hatte als bisher vermutet.

Mainz als Einwanderungsstadt

Aufgrund dieser Größenordnung stellt sich die Frage, weshalb gerade die Stadt Mainz eine so große Anziehungskraft auf italienische Einwanderer ausübte. Mainz war nicht nur wegen seiner geringen Bevölkerungsdichte,[Anm. 21] sondern auch aufgrund seiner Bedeutung als kurfürstliche Residenzstadt mit Sitz der Hofhaltung, den Zentralbehörden der Regierung des gesamten Erzstiftes, den Dienststellen der Administration der Erzdiözese und den eigenständigen Verwaltungsorganen des Domkapitels attraktiv für ausländische Einwanderer.[Anm. 22] Die Stadt wurde seit 1462, seit der Mainzer Stiftsfehde, von den Kurfürsten regiert, weshalb praktisch keine städtische Selbstverwaltung und keine eigenständige städtische Oberschicht mit politischem Selbstbewußtsein existierten.[Anm. 23] Doch gerade das Fehlen einer ausgeprägten bürgerlichen politischen und wirtschaftlichen Führungsschicht sowie eines überregional und international verstärkt tätigen Handelsstandes boten einen Anreiz für Einwanderer, diese Lücke zu schließen.
Durch die Hofhaltung und den Verwaltungsapparat bestand ein großer Bedarf an geschulten Beamten und Hofbediensteten, die in der Lage waren, der aufwendigen Lebenshaltung der Adeligen gerecht zu werden, zum Beispiel Perücken zu liefern oder Kleider nach der neuesten Mode herzustellen.[Anm. 24] Außerdem war der Hof, vor allem unter Kurfürst Philipp Karl von Eltz (1732-1743), Zentrum der Musik und der Kunst, die in der Frühen Neuzeit von Italien beeinflußt und geprägt waren. So leitete beispielsweise der aus Wiener Hofkreisen berufene Kapellmeister Vincenzo Righini aus Bologna eine Messe zur Feier der Krönung Kaiser Leopolds II.[Anm. 25]
Nach der Beseitigung der Schäden, die der Dreißigjährige Krieg und der pfälzische Erbfolgekrieg durch Belagerungen, Beschießungen und Einquartierungen verursacht hatten, widmeten sich die Kurfürsten dem Wiederaufbau und der baulichen Verschönerung sowie Erweiterung der Stadt: Kirchen, Adelspaläste, die Favorite – ein Lustschlösschen mit Gartenanlage – und neue Straßenzüge wurden errichtet.[Anm. 26]
Der Bau der Festung,[Anm. 27] beginnend nach 1655, förderte die Einwanderung von italienischen Baumeistern, Bauführern, Steinmetzen und Maurern.[Anm. 28] Eine Festungsstadt, zu der sich Mainz seit Kurfürst Johann Philipp von Schönborn (1647-1673)[Anm. 29] entwickelte, bot auch immer ein Auskommen für ausländische Soldaten und Offiziere.
Doch nicht nur im weltlichen Bereich besaß die Stadt eine Anziehungskraft. Mainz, mit dem Sitz des Erzbischofs, war zwar im kirchlichen Bereich nicht mehr von der überragenden Bedeutung wie im Mittelalter, hatte aber dennoch einen nicht unbedeutenden Einfluß auf die Kirchenpolitik, was unter anderem an der immer noch sehr großen Zahl der Klöster und Kirchen und dem großen Anteil von Klerikern (5% der Bevölkerung) deutlich wird.[Anm. 30]
Im 18. Jahrhundert wurde die Attraktivität der Stadt gesteigert, da Kurfürst Emmerich Joseph von Breidbach-Bürresheim (1763-1774)[Anm. 31] und Kurfürst Friedrich Karl von Erthal (1774-1802)[Anm. 32] den Ausbau und die Reform der Armenfürsorge[Anm. 33], des Schulwesens[Anm. 34] und der Universität[Anm. 35] anstrebten.[Anm. 36]
Auch die geographische Lage der Stadt am Zusammenfluss von Rhein und Main als Schnittpunkt großer Handelsstraßen bot gute Handelsmöglichkeiten und machte Mainz zu einem Anziehungspunkt. Das Gros der Mainzer Handeltreibenden betätigte sich allerdings nicht im Groß- und Fernhandel, sondern deckte hauptsächlich den Bedarf der Stadt und des Umlandes. Die Wirtschaft war fast ausschließlich auf die Bedürfnisse des Hofes und der Bevölkerung ausgerichtet. Das sollte sich erst Mitte des 18. Jahrhunderts ändern, als Kurfürst von Ostein den Handelsstand gründete und dadurch die Großkaufleute von den Krämern abtrennte, um mit Hilfe von erweiterten Handelsprivilegien den Fern- und Großhandel sowie die Zuwanderung auswärtiger Kaufleute zu unterstützen.[Anm. 37]
Auswirkungen auf die Stadt Mainz hatte auch die französische Revolution. Zahlreiche Emigranten kamen nach Mainz, da Kurfürst Erthal die antirevolutionäre Politik der französischen Adeligen begünstigte.[Anm. 38]
Gründe für die relativ große Zahl an Zuwanderern gerade in Mainz lagen also in der Anziehungskraft, die die Stadt als Residenz-, Universitäts- und Festungsstadt ausübte.[Anm. 39] Aber auch Handelsinteressen, diplomatische Verbindungen, die Chance, Handwerker oder Lieferant für den kurfürstlichen Hof zu werden, sowie das Bestreben, in Kriegszeiten hinter starken Festungswällen in relativer Sicherheit leben zu können, trugen zur Attraktivität der Stadt bei.

Kurmainzische Einwanderungspolitik und die Rolle der Zünfte

Doch nicht nur die Attraktivität der Stadt zog eine große Zahl Einwanderer nach Mainz, der Kurfürst betrieb auch gezielt Einwanderungs- und Wirtschaftpolitik. Aufgrund des Dreißigjährigen Kriegs war die Bevölkerung von Mainz stark zurückgegangen. In mehreren Landesverordnungen forderte Kurfürst Johann Philipp von Schönborn die entflohenen Untertanen zur Rückkehr auf.[Anm. 40] Gleichzeitig ermunterte er zur Zuwanderung, indem er Privilegien gewährte. Im Jahr 1662 waren Personen, die sich in Mainz niederlassen wollten, bis auf weiteres von Kontributionen und Schatzungen, außerdem von Wachdienst und Einquartierungen befreit. Darüber hinaus wurde ihnen gestattet, zum Bau der Häuser auch Nicht-Mainzer Arbeiter zu beschäftigen, für die Beschaffung von Baumaterialien befreite der Rat vom Zoll. Wer auswärts Schulden hatte, durfte deswegen nicht mit Arrest belegt werden.[Anm. 41] Damit wollte man zahlungskräftige Neubürger anwerben, allerdings kamen viele, die noch nicht einmal das Bürgergeld (5fl.) zahlen konnten.[Anm. 42]
Dass die Zünfte mit der Zuwanderungspolitik, vor allem mit der Zuwanderung der Italiener, nicht immer einverstanden waren, zeigte sich bereits relativ früh. Anzeichen dafür finden sich bereits in den Ratsprotokollen von 1671. Darin beklagten sich einheimische Krämer über die Ausweitung des Warenangebots der zugewanderten italienischen Krämer, so dass der Rat schließlich beschloss, ihnen Warenbeschränkungen aufzuerlegen.[Anm. 43]
Der Kurfürst hielt eine restriktive Einwanderungspolitik aber nicht stringent durch. Immer wieder wurde die Aufnahme von italienischen Krämern als Bürger angeordnet, so am 17. Dezember 1715, als Jacob Rapp, Remigio Notari, Peter Tadeo Manera und Johann Beer den Bürgerstatus erhielten. Diese mussten allerdings bei ihrer Bürgerannahme einen Eid ablegen, dass sie in keiner der Gemein Stadt, Churfürstlichen Rhente, Zoll, oder Kaufhaus schädlichen [...] Compagnie stehen.[Anm. 44] Damit sollte verhindert werden, dass die Italiener das Geld aus dem Erzstift schafften, wie es in der vorangegangenen Diskussion hieß, da man davon ausging, daß es schädlich für die Wirtschaft eines Landes sei, wenn ausländische Waren in einer Stadt verkauft würden: Wenn ausländische Waaren, die nur zur Eitelkeit gehören eingeführt werden, geht das Geld aus dem Lande und auf solche Weise ist die Kauffmannschafft allerdings einem Staate höchstschädlich.[Anm. 45]
Es scheint, als hätten die Einheimischen zumindest teilweise den Zustrom italienischer Einwanderer eindämmen können. Denn noch 1723 verbot Lothar Franz von Schönborn in einer Landesverordnung vom 5. Oktober weitere ausländische, insbesondere italienische, Krämer anzunehmen.[Anm. 46] Die bereits in der Stadt ansässigen Italiener durften zwar bleiben, waren jedoch auf die ihnen zugebilligten Waren beschränkt. Der Grund für diese Verordnung war vermutlich, daß im Jahr 1722 so viele italienische Krämer wie noch nie zuvor angenommen worden waren, nämlich sechs. Im Jahr 1723 wurde diese Anweisung tatsächlich befolgt, doch bereits im Jahr 1724 wurde wieder einem italienischen Krämer das Bürgerrecht verliehen.
Es wurde also deutlich, dass die Kurfürsten bis zu Johann Friedrich Karl von Ostein die Zuwanderung zwar generell befürworteten, jedoch gelegentlich auf den Protest ihrer Untertanen eingehen mussten, aber auch aus der Angst heraus agierten, die Aktivitäten der ausländischen Kaufmannschaft könnten für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt schädlich sein.
Kurfürst von Ostein bemühte sich dann verstärkt um die Zuwanderung von Kaufleuten, denn ab der Mitte des 18. Jahrhunderts sah man in der Förderung des Handels eine unerschöpfliche Quelle des Reichtums eines Staats.[Anm. 47] Im Sinne einer merkantilistischen Wirtschaftspolitik versuchte man, eine aktive Handelsbilanz zu erreichen, das heißt, daß der Wert der Ausfuhr den der Einfuhr übersteigen mußte.[Anm. 48] Man war der Ansicht, dass dies nur mit staatlicher Lenkung möglich sei: daher ist es auch ein sonderbahres Stück der Staats-Klugheit, die Kauffmannschaft in einem Lande in die Höhe zu bringen [...] bey der Klugheit kommt es endlich Theils auf den Landes-Herren, Theils auf die Kauff-Leute an.[Anm. 49]
Ostein machte es sich unter anderem zum Ziel, die Stadt Mainz zu einer wichtigen Handelsstadt auszubauen, um damit dem Konkurrenten Frankfurt entgegenzutreten.[Anm. 50] Mit der Wiedereinführung der Mainzer Messen sowie der Gründung einer Kommerz-kommission und des Handelsstandes versuchte er, Mainz für Großhändler und Manufakturgründer attraktiv zu machen.[Anm. 51] Die wichtigsten Anstöße für die Förderung des Handels und der Zuwanderung waren die Gründung des Handelsstandes und die Wiederbelebung der Mainzer Messen. Durch die Gründung des Handelsstandes trennte man die Großkaufleute von den Krämern und befreite den Zuzug von Kaufleuten somit von dem engen Vorgabenkorsett zum Eintritt in die Krämerzunft. Mit dieser Abtrennung erhoffte man sich, finanzkräftige fremde Unternehmer anziehen zu können, denn mit den Ergebnissen, die der heimische Handel erzielte, war der Kurfürst nicht zufrieden: „Die einheimischen Kaufleute sollen auf Beschluss der Kommerzienkommission durch Aufnahme von Fremden zu erhöhter Tätigkeit angespornt werden [...]. Den besten Mainzer Kaufleuten fehle die Praxis in den berühmten ausländischen Kontors und deshalb der Mut zum direkten Import von Waren aus fremden Ländern.“[Anm. 52] Auch die Mainzer Messen, die seit dem Dreißigjährigen Krieg eingestellt waren, wurden wieder belebt.[Anm. 53] Mit der Wiedereinführung der Mainzer Messen sollte erreicht werden, „Grossisten und Industrielle zur dauernden Niederlassung nach Mainz zu ziehen“.[Anm. 54] Um den Zuzug anzuregen, schaltete man auch in großen Handelsstädten, beispielsweise in Lüttich, in den Zeitungen Anzeigen: tous négocians, artisans et gens de profession, même étrangers, qui voudraient s'établir dans le territoire de Mayence, [...] pour y commercer et exercer leur art et profession, [...] y recevraient toute protection et assistance possible, en cas qu'ils viennent s'y établir et professet leur art, commerce ou négoce.[Anm. 55] Der Handel vermehrte aufgrund dieser Maßnahmen seinen Umsatz in der Zeit von 1775 bis 1791 um 50%, was hauptsächlich auf der Expansion zweier Bereiche beruhte: der des Weinhandels und des Galanteriewarenhandels.[Anm. 56]
Gegen den Hausierhandel wurde im gesamten Untersuchungszeitraum massiv vorgegangen. Ihn betrachtete man als Plage und große Konkurrenz, was dadurch belegt ist, dass es eine große Zahl von Landesverordnungen gegen den Hausierhandel gibt.[Anm. 57] Vorrangig wandte man sich dabei gegen fremde Hausierer: inländische in disseitigen Landen angesessene Hausirer haben vor ganz fremden immer den Vorzug.[Anm. 58]
Auf die Einwanderung der Italiener wirkte sich auch positiv aus, dass Mainz eine katholische Stadt war. Protestanten und Juden waren Minderheiten und erhielten selten das Bürgerrecht. Italiener, die in Mainz Bürger werden wollten, hatten dagegen keine Probleme, denn sie gehörten der katholischen Konfession an. Das erklärt unter anderem auch, weshalb Italiener in Mainz häufiger als beispielsweise in Frankfurt anzutreffen waren, denn in der protestantischen Stadt wurde ihre katholische Konfession häufig vorgeschoben, um ihnen das Bürgerrecht zu verweigern.[Anm. 59]
Daran wird deutlich, daß nicht alle Städte so wie die kurfürstliche Residenzstadt Mainz die Zuwanderung von Fremden begrüßten. Augel stellte bei der vergleichenden Untersuchung fest, daß die Politik der Machthaber in den Städten und die Reaktionen der Bevölkerung sehr unterschiedlich waren, was er auf folgendes zurückführt: „Während aber in den Freien Reichsstädten der Einfluss derjenigen, die die fremde Konkurrenz fürchteten, groß ist, nimmt der Landesherr vielfach aus bevölkerungs- und wirtschaftspolitischen Gründen eine entgegengesetzte Haltung ein und fördert Einwanderung und wirtschaftliche Betätigung der Fremden.“[Anm. 60] Ein Vergleich mit Koblenz und Gießen verdeutlicht insgesamt das Ausmaß der Zuwanderung in Mainz. Während in Mainz 35% der Einwanderer aus einer Entfernung weiter als 100 km kamen, so waren es in Gießen nur 4,3% und in Koblenz nur 13%.[Anm. 61]
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Kurfürsten in der Regel eine einwanderungsfreundliche und aktive Wirtschafts-Politik betrieben, während die ansässige Bürgerschaft sich von Zeit zu Zeit dagegen wehrte. Hin und wieder musste der Kurfürst darauf Rücksicht nehmen, er hielt jedoch im großen und ganzen an seiner Politik fest. Nachdem Ende des 17. Jahrhunderts die Einwanderung von jedermann gefördert wurde, bezog sich die Unterstützung ab der Mitte des 18. Jahrhunderts nur noch auf die Krämer und Kaufleute, hauptsächlich auf Großkaufleute. Hausierer dagegen waren zu keiner Zeit in der Stadt gern gesehen.

Die Periodisierung der italienischen Einwanderung

Da nun festgestellt wurde, dass Mainz insgesamt eine für Einwanderer attraktive Stadt war, darüber hinaus aber auch der Kurfürst gezielte Einwanderungspolitik betrieb, liegt es nahe zu untersuchen, inwieweit sich die Einwanderungspolitik auf den Zugzug der italienischen Einwanderer auswirkte.[Anm. 62]
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts (1640-1699) erhielten 61 Italiener und ihre Nachkommen das Bürgerrecht (vgl. Tabelle 2). Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 1619 Personen als Bürger angenommen.[Anm. 63] Der Anteil der Italiener und ihrer Nachkommen an der Gesamtzahl der Neubürger beträgt also nur 2,32%. Von 1700 bis 1779 Jahrhundert wurden 174 Italiener und ihre Nachkommen als Bürger angenommen, was bei der Gesamtzahl der Neubürger von 6541 nur 2, 66% ausmacht. Direkteinwanderer aus Italien sind im gleichen Zeitraum 112 zu zählen, bei einem Anteil der Fremden unter den Neubürgern von 4076 sind das 2,76%.[Anm. 64] Die Anzahl der italienischstämmigen Neubürger ist also, wenn man sie in Relation zur Gesamtzahl der Neubürger bzw. des Anteils der Fremden an den Neubürgern betrachtet, im 18. Jahrhundert nur geringfügig gestiegen.

Tabelle 2: Anzahl der italienischen Einwanderer pro Dekade nach Herkunft

DekadeItal.wahr. ItalienfremdMainzwahr. MainzDeut.unbek.sonst.ges.
1640-1649-21-----3
1650-16592-11----4
1660-1669521-----8
1670-1679413-----8
1680-168912161----20
1690-169913131----18
1700-17092141----8
1710-17194185----18
1720-17293283----16
1730-173910-77--1-25
1740-17494-112-12-20
1750-175932147-1--27
1760-17696-105-13126
1770-177983108-5--34
1780-17893536141124
1790-179952-623--18

Auf den ersten Blick sieht die Zahl relativ klein aus. Bedenkt man jedoch, aus welcher Entfernung italienische Einwanderer nach Mainz kamen und mit welcher Kontinuität italienische Einwanderer sich in der Stadt niederließen und vor allem, welche Bedeutung sie für die Mainzer Wirtschaft hatten, erscheint ihr Anteil an der Einwanderung in einem anderen Licht.
Bei einem Blick auf Tabelle 2 wird deutlich, dass die Bevölkerungspolitik Auswirkungen auf die Zuwanderung hatte. Die Anzahl der italienischen Neubürger nahm erstmals gegen Ende des 17. Jahrhunderts wahrscheinlich im Zusammenhang mit der kurfürstlichen Bevölkerungspolitik zu und erlebte zu Beginn des 18. Jahrhunderts noch einmal einen Einbruch, was auf den Widerstand der Zünfte zurückzuführen sein kann. Dann jedoch stieg die Anzahl der italienischen Einwanderer wieder kontinuierlich an und hatte zwischen 1740 und 1770 einen Höhepunkt, in dem Zeitraum, als gezielt Wirtschafts- und Handelspolitik betrieben wurde und als die Stadt Mainz wirtschaftlich prosperierte. Gegen Ende des Jahrhunderts nahm die Direktzuwanderung aus Italien wieder ab, was unter Umständen mit den politischen und wirtschaftlichen Ereignissen in Italien in Zusammenhang stehen könnte, jedoch erlaubt die unvollständige Überlieferung in dieser Zeit kein abschließendes Urteil.[Anm. 65] Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts baten auch verstärkt Nachkommen italienischer Einwanderer um die Bürgerannahme.

Die Italiener in den verschiedenen Berufssparten

Die italienischstämmigen Einwanderer waren in den unterschiedlichsten Berufssparten tätig. Insgesamt liegen bei 405 der 1178 erfaßten Personen Berufsangaben vor.[Anm. 66]

Tabelle 3: Berufsverteilung der italienischen Einwanderer

BerufAnzahlProzent
Krämer13132,3%
Kaufmann9423,2%
Fabrikant92,2%
Beamter194,7%
Bediensteter51,2%
Maurer164,0%
Maler41,0%
Stuckateur61,5%
Bauhandwerker102,5%
Soldat215,2%
Schneider41,0%
Schuhmacher123,0%
Kaminkehrer71,7%
Arzt30,7%
Peruquier82,0%
Tagelöhner82,0%
Gastwirt61,5%
Bierbrauer41,0%
Geistlicher82,0%
sonstige307,4%
Summe405100,0%

Zwei Sachverhalte treten besonders deutlich hervor: erstens die große Anzahl der Krämer und Kaufleute und zweitens die große Bandbreite der Berufe.[Anm. 67] Die Krämer und Kaufleute machen insgesamt mehr als 50% (225 Personen) aus, rechnet man noch die Fabrikanten (2,2% / 9 Personen) dazu, die meist auch gleichzeitig Händler waren, so gehören 57,7%, also 234 der italienischen Einwanderer und ihrer Nachkommen, dieser Berufsgruppe an, während andere Berufssparten jeweils mit nur weniger als 10% vertreten sind.
Im Bauhandwerk waren 38 Personen (9%) tätig, davon 16 als Maurer (4,0%), vier als Maler (1,0%), sechs als Stuckateure (1,5%) und 10 (2,5%) in anderen bauhandwerklichen Bereichen. Unter anderem der Bau der Festungsanlage zog eine große Zahl italienischer Baumeister, Bauführer, Steinmetzen und Maurer nach Mainz. Zwei Festungsbaumeister sind nachweisbar: Giovanni Domenico Fontana[Anm. 68], der 1696 als Militärarchitekt und Hauptmann sowie 1699 als Ingenieur in den Quellen auftaucht, und der Bauführer Antonio Righi[Anm. 69], der nachweislich 1660 an den kurmainzischen Befestigungsanlagen mitarbeitete.[Anm. 70]
Der Maurer Johann Baptist Barella[Anm. 71], der 1648 Bürger in Mainz wurde, leitete 1682 und 1683 den Bau des Eltviller Schlosses und übernahm 1701 kleinere Arbeiten an St. Quintin und 1705 an St. Ignaz. Hans Engel Barella[Anm. 72], der 1659 als Bürger angenommen wurde, arbeitete an der Festungsanlage mit, betätigte sich als Gutachter beim Bau der Chorbühne des Domes und wurde als Baumeister beim Schlossbau in Eltville erwähnt. Außerdem erbaute er das Mainzer Schneiderzunfthaus 1678 und war wahrscheinlich Architekt des Schulhauses von St. Quintin.[Anm. 73]
Zahlenmäßig gering, aber doch von großem Einfluss, waren die oberitalienischen Maler, deren Teilnahme an verschiedenen größeren Bauprojekten sich nachweisen läßt. Ihr Schwerpunkt lag auf der dekorativen Malerei und der Deckenmalerei.[Anm. 74] Giovanni Francesco Marchini[Anm. 75] malte die Kapelle des Rochusspitals aus. Außerdem verschönerte der Architekturmaler aus Como von 1721 bis 1723 vermutlich die Fassaden der Orangerie und die Pavillons der Favorite. Giuseppe Appiani[Anm. 76] arbeitete unter der Mitarbeit weiterer italienischer Maler an der Favorite. Zwischen 1746 und 1756 gestaltete Appiani die Sebastianus- oder Albanskapelle aus, 1762 die Welschnonnenkirche, 1745/1746 die Jesuitenkirche und 1755 die Peterskirche. Josef Appiani setzte sich auch für die Gründung der ersten Maler- und Bildhauerakademie in Mainz ein.
Auch die italienischen Stuckateure waren von Bedeutung, so zum Beispiel Jakob Adamo.[Anm. 77] Er wirkte am Innenausbau des Mainzer Deutschordenshauses mit, gestaltete außerdem den Innenraum der evangelischen Kirche in Kirchheimbolanden und war 1720 in Fulda sowie 1725 in Johannisberg im Rheingau tätig. Vom Stuckateur Andreas Lisignol ist leider nichts weiter bekannt, als dass er 1721 das Bürgerrecht erhielt.[Anm. 78]
Ein weiterer Teil der in Mainz ansässigen Italiener fand sein Auskommen als Beamte (4,7% / 19) oder Bedienstete (1,25% / 5), insgesamt waren es 24 Personen bzw. 5,9%. Wieder andere hatten als Offiziere oder als einfache Soldaten eine Anstellung beim Militär (5,2% / 21). Einige waren in geistlichen Berufen (2,0% / 8) und einige waren im Handwerk tätig (10,4% / 34), so zum Beispiel als Ärzte (0,7% / 3) Perückenmacher (2,0% /8), Schneider (1,0% / 4), Schuhmacher (3,0% /12) oder Kaminkehrer (1,7% / 7). Ein geringer Prozentsatz setzt sich aus Tagelöhnern (2,0% / 8) zusammen. Als Gastwirt sind sechs Personen (1,5%) und als Bierbrauer vier (1,0%) registriert. Unter „sonstige“ (7,4% / 30) sind all diejenigen Berufsbezeichnungen zusammengefasst, die weniger als drei Mal aufgeführt waren. Darunter befinden sich unter anderem: ein Gärtner, ein Garkoch, ein Professor der Mathematik, ein Pastetenbäcker, ein Scherenschleifer, ein Knopfmacher, ein Kupferschmied und zwei Faßbender.
Was läßt sich nun aber über Einwanderung der einzelnen Berufsgruppen im Untersuchungszeitraum aussagen? Lassen sich Verbindungslinien zur politischen, wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung in Mainz ziehen oder verläuft die Einwanderung davon unabhängig?[Anm. 79] Zunächst fällt auf, dass es für die Gruppen der Bediensteten, der Geistlichen, der Soldaten und der Beamten, von wenigen Ausnahmen abgesehen, keine zeitlichen Angaben zur Einwanderung gibt, da diese Personengruppen sich selten um das Bürgerrecht bemühten, denn sie waren entweder Angestellte am Hof oder in der kurfürstlichen Verwaltung, wohnten in den Festungsanlagen oder waren dem kirchlichen Bereich zugeordnet.
Betrachtet man die Bürgerannahme der Maurer, ist deutlich erkennbar, dass sie sich ausschließlich im 17. Jahrhundert in Mainz niederließen, der erste bereits 1648. Im 18. Jahrhundert wurde nur ein einziger Maurer als Bürger angenommen. Dass die Einwanderung der Maurer im Zusammenhang mit der Aufbauarbeit nach dem Dreißigjährigen Krieg, der Erlaubnis des Kurfürsten, auch ausländische Arbeiter beschäftigen zu dürfen, und der einsetzenden barocken Bautätigkeit stand, ist deshalb wahrscheinlich. Für die Gruppe der Maurer, Bauhandwerker, Maler und Stukkateure gilt jedoch ähnliches wie für die Beamten und Bediensteten. Sie bewarben sich selten um das Bürgerrecht, da sie sehr oft Wanderarbeiter waren. Sie lebten von Auftragsarbeiten, waren oft sogar im Tross eines Architekten in ganz Deutschland unterwegs und ließen sich nur ganz selten an einem Ort nieder. Die Gruppe der Kaminkehrer, die anderswo eine große Rolle spielte, ist in Mainz nur von geringer Bedeutung.[Anm. 80] Anders sieht die Lage bei den Krämern und Kaufleuten aus.

Hausierer, Krämer und Kaufleute

Der größte Wirkungsbereich der italienischen Einwanderer war der Handel in all seinen Formen und Ausprägungen, vom Hausierhandel bis zur Tätigkeit als Großkaufleute im Speditions- und Kommissionshandel. Aufgrund dieser Vielfalt gibt es verschiedene Berufsbezeichnung für diejenigen, die im Handel mit Waren tätig waren: "Hausierer", "Hocker"[Anm. 81], "Krämer", "Händler", "Handelsmann", "Kaufmann" und vieles mehr. Eine Abgrenzung der Begriffe ist in vielen Fällen schwer möglich.[Anm. 82] Unter Kaufleuten verstand man im 18. Jahrhundert im allgemeinen diejenigen, [...] die das Recht zu kauffen und zu verkauffen besitzen, doch aber sind sie nicht so überhaupt zu beschreiben, sondern man muß auch hiebey auf eines jeden Orts Herkommen und Gewohnheit Achtung geben.[Anm. 83] Die Kaufleute, die Waren „en Gros“ handelten, nannte man auch Grossierer. Ein Grossierer war ein Kaufmann, der die Waaren bey gantzen Stücken und Centnern ein- und wieder verkauffet, denen Kramern aber das Ausschneiden bey Ellen und das Auswägen bei Pfunden überläßt.[Anm. 84]Während man in einigen Städten zwischen Krämern und Kaufleuten unterschied, war eine soziale und berufliche Differenzierung in vielen Fällen eher die Ausnahme.[Anm. 85]
Für diese Untersuchung wird hauptsächlich zwischen drei Gruppen unterschieden, den Hausierern, also denjenigen, die kein festes Ladenlokal besaßen und von Haus zu Haus zogen, den Krämern, Einzelhändler mit eingeschränkten Handelsbeziehungen, und den Kaufleuten, die in der Regel ihre Waren sowohl "en gros" als auch "en detail" verkauften, weitreichende Handelsbeziehungen hatten und teilweise auch ein stattliches Vermögen besaßen. In der Realität war der Übergang zwischen diesen drei Gruppen jedoch fließend: Ein Krämer konnte durchaus noch nebenbei Hausierhandel betreiben, viele Großhändler waren gleichzeitig auch Einzelhändler. In Mainz ist die Trennung vor allem seit der Gründung des Handelsstandes besser möglich, da ab diesem Zeitpunkt die Großkaufleute im Handelsstand und die Krämer in der Krämerzunft organisiert sind.
Im gesamten Untersuchungszeitraum werden in Mainz 225 italienische Einwanderer und ihre Nachkommen als Krämer oder Kaufleute bezeichnet, zählt man noch die Fabrikanten dazu, die meist gleichzeitig auch Händler waren, so kommt man auf 234 (vgl. Tabelle 3). Die Gesamtzahl ist noch größer, addiert man diejenigen hinzu, die zwei oder mehrere Berufe ausübten, von denen einer der Beruf des Krämers war. Man kann davon ausgehen, dass eine noch größere Anzahl Italiener im Mainzer Handel tätig war, da häufig die Berufsangaben in den Quellen fehlen. Der größere Teil der 225 Händler gehörte zu der Gruppe der Krämer, nämlich 131 und etwas weniger zu den Kaufleuten, nämlich 96. Ein Blick auf die Zeitleiste verdeutlicht, dass im 17. Jahrhundert ausschließlich Krämer das Bürgerrecht beantragten (vgl. Figur 1).

Figur 1: Anzahl der pro Dekade aus Italien eingewanderten Krämer und Kaufleute

Erst im 18. Jahrhundert ist in den Quellen häufiger die Bezeichnung „Kaufmann“ oder „Handelsmann“ zu finden. Bis zum Jahr 1690 stieg die Zahl der einwandernden italienischen Krämer an, danach wird sie wieder geringer, was man darauf zurückführen könnte, dass die Gegenmaßnahmen der einheimischen Krämer erfolgreich waren. Ab den 1720er Jahren stieg die Zahl der Zuwanderer wieder an, obwohl der Kurfürst noch 1723 eine Landesverordnung gegen die Aufnahme von italienischen Krämern erließ. Zwischen 1730 und 1739 wurden wieder 13 neue Krämer aufgenommen. Nach einem Absinken in der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Anzahl der neu angenommenen italienischen Krämer Ende des Jahrhunderts noch einmal größer, was mit dem allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung in der Stadt in Verbindung stehen kann.
Ab der Mitte des 18. Jahrhundert ist ein weiteres Phänomen zu beobachten: Während bis dato kaum Kaufleute aufgenommen wurden (bis einschließlich 1729 waren es 4) setzte nun die verstärkte Einwanderung von Kaufleuten ein. Während zwischen 1740 bis 1749 drei Italiener mit der Bezeichnung "Kaufmann" oder "Handelsmann" das Bürgerrecht erwarben, so sind es von 1750 bis 1759 bereits 15. Kurz zuvor wurde in Mainz der Handelsstand gegründet und die Messen wieder eingeführt. Ab diesem Zeitpunkt differenzierte man eher zwischen den Berufsgruppen Kaufmann und Krämer, außerdem erleichterten Privilegien und die vorteilhaften Handelsbedingungen Großkaufleuten den Zuzug.
Die Italiener waren in den verschiedensten Handelsbereichen tätig: Galanterie-waren-, Seidenwaren-, Bijouterie- und Juwelenhandel, aber auch Ellen-, Kurzwaren- und Tuchhandel. Ferner gab es Lederhändler, Weinhändler und einige selbständige Faktoren sowie diverse Fabrikanten in Bereichen wie: Puder- und Stärkefabrikation, Wachsbleiche, Kerzenfabrik, Seidenfabrik, Schmierseifen- oder Ölsiederei sowie Schokoladenfabrikanten. Relativ häufig werden Italiener oder ihre Nachkommen in den Quellen als "Italienischer Krämer" oder "Italienischer Kaufmann" bezeichnet oder auch als Spezereihändler.[Anm. 86]
Unter italienischen oder Spezereiwaren verstand man all das, was nicht unbedingt zum alltäglichen Bedarf benötigt wurde, sondern eher den Luxusgütern zuzurechnen war.[Anm. 87] Neben Südfrüchten und nicht in Deutschland produzierten Lebensmitteln gehörten Gewürze, aber auch die unterschiedlichsten Kleinwaren wie Schnupftabak und Parfum sowie wertvolle Stoffe zum Sortiment.[Anm. 88]
In vielen Städten war das Warenangebot der Italienischen Händler durch Verord-nungen beschränkt. Auch in Mainz kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen bezüglich des Warenangebots zwischen den einheimischen Händlern und den Italienern, obwohl bereits im 17. Jahrhundert einige Italiener der Mainzer Krämerzunft angehörten. Denn im Anschluß an einen lange währenden Streit der einheimischen Händler mit den italienischen Händlern, der von 1671 bis 1674 dauerte,[Anm. 89] hatte der Kurfürst den Italienern gestattet, gleich andern hiesigen Bürgern und Krähmern die Handlung ohne restriction zu treiben,[Anm. 90] und immer wieder versuchten die Italiener ihr Warenangebot in Handelsbereiche auszudehnen, in denen der einheimische Handel bereits vertreten war.
In vielen Städten versuchte man auch von seiten der städtischen Regierung, die Italiener aus dem Spezereihandel fernzuhalten, in Mainz war das vor allem im 18. Jahrhundert nicht mehr der Fall. So heißt es in der Landesverordnung von Lothar Franz von Schönborn vom 5. Oktober 1723 zwar, dass keine ausländische, vornehmlich Italianische Krähmer ohne Vorwissen und Genehmhaltung zum Bürger auff- und anzunehmen befugt seyn.[Anm. 91] In der gleichen Verordnung steht aber auch, dass denen jenigen Italianisch- und Ausländischen Krähmern aber, welche sich in denen Aembtern würklich befinden und häußlich niedergelassen haben, auff deren Teutschen Krähmer dargegen führende Beschwerdnus keine andere als Italianische- Spezerey- und Fett-Wahren ohne unsere Erlaubnuß zu debitiren erlaubent seyn solle.[Anm. 92] Die bereits in der Stadt ansässigen Italienischen und Spezereikrämer durften also bleiben und – das unterscheidet die Situation in Mainz von der in anderen Städten – nicht nur mit den typischen italienischen Waren, sondern auch mit Spezerei- und Fettwaren handeln.[Anm. 93]
Mitte des 18. Jahrhunderts dominierten die Italiener bereits den Mainzer Spezereihandel.[Anm. 94] 1754 gab es im Handelsstand neben sechs deutschen 19 italienische Spezereihändler.[Anm. 95] Und während in anderen Berufsgruppen die Bürgerannahme von Italienern oder italienischstämmigen Nachkommen zurückging, nahm die Einwanderung der Spezereihändler weiter zu. Ab diesem Zeitpunkt verlagerten sich die Probleme etwas: Die Fronten verliefen nicht mehr zwischen einheimischen und italienischen Händlern wie im 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts, vielmehr unterschied sich die Behandlung der Einwanderer eher darin, ob es sich dabei um Neuzuwanderung und die Eröffnung eines neuen Ladens handelte, oder ob ein Sohn eines bereits ansässigen italienischen Händlers die Handlung des Vaters übernehmen wollte.
Mehrere Jahre dauerte es beispielsweise, bis Gabriel Alberganti sich in Mainz als Spezereikrämer etablieren konnte. Proteste der bereits ansässigen Krämer, sowohl der deutschen als auch der italienischen, verlängerten das Prozedere. Joseph und Gabriel Alberganti wollten ursprünglich gemeinsam einen Spezereiladen führen. Das wurde ihnen aber nicht gestattet, nur Joseph wurde in die Bürgerschaft und die Krämerzunft aufgenommen und erhielt die Erlaubnis einen Laden zu führen, in dem bereits vorher Handel getrieben wurde, so dass kein neuer Laden errichtet[Anm. 96] wurde. Das Annahmegesuch von Gabriel gemeinsam mit seinem Bruder dagegen wurde abgeschlagen, denn man wollte nicht, dass zwei Personen einen Laden führten. Man fürchtete wohl, dass einer der beiden später einmal den Versuch unternehmen könnte, doch noch einen eigenen Laden zu eröffnen.
Gabriel Alberganti bemühte sich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal um Aufnahme in Bürgerschaft und Krämerzunft, nachdem er den Laden des "Walther" in der Gaugasse gemietet hatte. In diesem Geschäft wollte er Spezereihandel betreiben, was ihm jedoch nicht gestattet wurde, da angeblich das Verkaufsrecht nur für Walther, nicht aber für Alberganti galt.[Anm. 97] Walther hatte in diesem Laden, der eigentlich ein Glas- und Kurzwarenhandel war, per Dispens auch Spezereihandel betrieben. Als Alberganti ebenfalls mit Spezereien handelte, beschwerten sich die in der Gaugasse ansässigen Händler. Sie reichten beim Vizedomamt zwei Mal ein Gesuch ein, in dem sie angaben, dass durch die Eröffnung des Ladens ihr Verdienst geschmälert würde.[Anm. 98] Nach mehreren Jahren Verhandlung wurde Alberganti die Führung eines Spezereihandels schließlich doch gestattet, er erhielt das Bürgerrecht und wurde in die Krämerzunft aufgenommen. Wer in die Krämerzunft eintreten wollte, mußte also vor allem darauf achten, dass kein neuer Laden errichtet wurde. War dies der Fall oder befürchtete man dies, blieb der Protest der bereits ansässigen Krämer nicht aus, unabhängig davon, ob die Mitglieder der Zunft Italiener oder Deutsche waren.
Leichter schien es zu sein, wenn man die Unterstützung des Handelsstandes hatte: Philip Bibo aus Östrich hatte bereits 1788 das Bürgerrecht erworben, war Mitglied des Handelsstands und hatte die Erlaubnis, eine Spezereihandlung zu führen. Vor seiner Bürgerannahme war er bereits seit längerem in Mainz etabliert. Vier Jahre hatte er bei einem Mainzer Handelsmann namens Weingärtner als Comptoirdiener gearbeitet und stand auch mit den italienischen Kaufleuten und Mainzer Bürgern Bianco und Berna in Verbindung. Er gehörte zur finanziellen Oberschicht, denn er hatte ein Vermögen von 8.000fl., was zu dieser Zeit im oberen Mittelfeld lag. Als Bibo jedoch den Laden des Berna übernehmen wollte, hatte er Schwierigkeiten dafür eine Genehmigung zu erhalten, denn in diesem Haus, in dem er einen Spezereihandel eröffnen wollte, war zuvor mit Ellenwaren gehandelt worden. Auch hier befürchteten die benachbarten Kaufleute am Markt die Konkurrenz und versuchten zu verhindern, dass Bibo dieses Geschäft übernahm. Sie wandten sich mit einer Beschwerde an den Kurfürsten, und baten diesen dem Bibo nicht zu erlauben, [...] in dem ehemaligen Zentnerischen Hauß, einen Specerey Laden zu errichten, da ohnehin die anzahl der Specerey-Läden auf dem Marckt übersetzet und einer nächst dem anderen seye wodurch in baldiger Zukunft, dahier durch die Nahrung sehr geschmälert werden müsse, ein Handelsmann mit dem andern zu Grunde gehen würde.[Anm. 99] Auch hier taucht wieder die gleiche Argumentationsschiene wie bei Alberganti auf. Durch die Umwidmung des Ladens würde die Anzahl der Spezereihändler zu groß und daraus resultierend die Verdienstmöglichkeit der bereits ansässigen geschmälert.
Dann nimmt die Geschichte jedoch einen anderen Verlauf. Dem Protest der Nachbarn wurde nicht stattgegeben, statt dessen setzte sich der Handelstand mit einem Schreiben beim Vizedomamt für sein Mitglied ein. Der Handelsstand verfaßte ein Gesuch, in dem es hieß: Auf die Bittschrift des Handelsmannes Bibon ist der Handelsstand des gehorsamsten darführhaltens, dass demselben als Handelsstand Mitgliede vermög der bestehenden kurfürstlichen privilegien die Oefnung seines neuen Spezerei-Ladens nicht zu erschweren seye.[Anm. 100] Das Vizedomamt nahm bei der Behandlung des Falles die Argumentation des Handelsstandes an und wies darauf hin, dass man Bibo einen Dispens erteilen könne, damit dieser in seinem neuen Laden auch Spezereien verkaufen könne: ob wegen den besonderen persönlichen Verhältnissen und dessen zalreicher Familie, der er sonsthin sehr rechtschaffener Mann ist, [...] dispensiert werden wolle,[...].[Anm. 101].
Anhand dieser Beispiele wird deutlich, dass die Krämerzunft und der Handelsstand unterschiedlich auf die Eröffnung neuer Läden reagierten. Während die Krämerzunft peinlich genau darauf achtete, dass kein neues Geschäft errichtet wurde, wurde beim Handelsstand in ähnlichen Fällen schon einmal "ein Auge zugedrückt", auch wenn von den Nachbarn Beschwerden kamen. Sowohl in der Krämerzunft als auch im Handelsstand konnten jedoch die Neuankömmlinge nicht zwangsläufig auf die Unterstützung ihrer bereits ansässigen Landsleute hoffen.

Die Bedeutung der aus Italien stammenden Einwanderer für die Stadt Mainz

Insgesamt lässt sich sagen, dass die Einwanderung in Mainz einen weitaus größeren Umfang hatte als bisher angenommen. Die Zeiträume, in denen sich die Italiener in der Stadt ansiedelten, stehen in engem Zusammenhang mit der politischen, wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung der Stadt. Vor allem die Einwanderungspolitik Ende des 17. Jahrhunderts und die Gründung des Handelsstandes um 1750 bewirkten große Einwanderungsschübe. Die Italiener arbeiteten in den unterschiedlichsten Berufen. Mehr als die Hälfte war jedoch als Krämer oder Kaufmann in der Stadt tätig. Sie erfüllten eine wichtige Aufgabe in der Mainzer Wirtschaft, indem sie Marktlücken schlossen und die Mainzer Bevölkerung mit Waren versorgten, die vorher schwerer zugänglich waren. Sie bauten diesen Handel immer weiter aus, so dass sie Mitte des 18. Jahrhunderts bereits fast den gesamten Spezereihandel, der sehr ertragreich und dem Ansehen der Stadt zuträglich war, dominierten. Sie verschafften mit ihrer Tätigkeit der Stadt Mainz insgesamt mehr Ansehen und wirtschaftliche Bedeutung. Da ihre Waren meist importiert werden mußten, belebten sie den Groß- und Fernhandel.
Was die Bedeutung der italienischstämmigen Zuwanderer für die Stadt Mainz angeht, so lässt sich aufgrund der vorliegenden Ergebnisse feststellen, dass sie mit zu den treibenden Kräften bei der Förderung von Handel und Verkehr gehörten. Sie waren maßgeblich an der Gründung des Handelsstandes beteiligt, so wurde Jacob Tosetti gemeinsam mit zwei weiteren Mainzer Bürgern bei der Gründung zum Vorsteher bestimmt. Außerdem waren 14 der 51 Gründungsmitglieder Italiener.[Anm. 102] Ferner nahmen sie an den wiederbelebten Mainzer Messen teil, indem sie selbst Waren verkauften und ihre Läden als Verkaufsflächen anderen Händlern zur Verfügung stellten.[Anm. 103] Die rege Handelstätigkeit zog weitere Mitglieder der bereits in Mainz ansässigen Händlerfamilien an, die den innerstädtischen Handel weiter ausbauten und die Geschäftsbeziehungen zu Handelshäusern in den benachbarten Städten förderten. Aber auch in anderen Bereichen wie beispielsweise dem Bauhandwerk oder der Malerei leisteten sie Bedeutendes für die Stadt Mainz.
Abschließend ist zu bedenken: Obwohl vor allem Krämer und Kaufleute als typische italienische Einwanderer in dieser Zeit anzusehen sind, sollte man nicht vergessen, dass darüber hinaus mehr als 40% der Einwanderer in anderen Bereichen tätig waren und zum Beispiel als Schuhflicker, Schneider, Bauhandwerker, als Perückenmacher, Bediensteter, Beamter, Soldat oder Geistlicher in Mainz ihren Lebensunterhalt verdienten. Jeder prägte somit auf seine Weise das Bild der Stadt und nicht zuletzt auch das Straßenbild: Wohl als Reminiszenz an seine Heimat nannte beispielsweise Domenico Brentano sein 1753 in der Löhrgasse 13 neu errichtetes Haus „Zum Comer See“, verzierte es über der Mitte der Parterrefenster mit einem Relief, das den Comer See darstellte, und leistete so seinen Beitrag zur „Internationalisierung“ der kurfürstlichen Stadt.[Anm. 104]

Anmerkungen:

  1. Vgl. Anton Schindling: Bei Hofe und als Pomeranzenhändler. Italiener im Deutschland der Frühen Neuzeit. In: Klaus Bade (Hrsg.): Deutsche im Ausland – Fremde in Deutschland. Migration in Geschichte und Gegenwart, 3. Aufl., München 1993, S. 290. Zurück
  2. Dieses Phänomen ist für den norddeutschen und den nordwestdeutschen Raum sehr gut belegt: Del Fabbro, Transalpini (wie Anm. 1), S. 139ff.; Wennemann, Arbeit (wie Anm. 1), S. 111ff. Vgl. auch René del Fabbro: Emigrazione Proletaria italiana in Germania all'inizio del XX secolo. In: Jens Petersen (Hrsg.): L'emigrazione tra Italia e Germania, Manduria 1993, S. 27-44, hier S. 27ff.; Martin Forberg: Manodopera italiana e sindicati tedeschi nel impero. 1890-1926. In: Petersen, L'emigrazione (wie Anm. 3), S. 45-62, hier S. 45ff. Zurück
  3. Vgl. René Del Fabbro: Transalpini. Italienische Arbeitswanderung nach Süddeutschland im Kaiserreich 1870-1918 (Studien zur Historischen Migrationsforschung, 2), Osnabrück 1996, S. 1; Adolf Wennemann: Arbeit im Norden. Italiener im Rheinland und Westfalen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts (Schriften des Instituts für Migrationsforschung und interkulturelle Studien der Universität Osnabrück. IMIS-Schriften, 2), Osnabrück 1997.  Zurück
  4. Bei den Untersuchungen in meiner unveröff. Staatsexamensarbeit: Italienische Einwanderung in Mainz von 1648 bis zum Ende der Kurfürstlichen Zeit, Mainz 1997 (Betreuer: Prof. Dr. Michael Matheus), wurden Informationen zu 1178 Personen – Ersteinwanderer und deren Nachkommen – erfasst. Nur in 56 Fällen lagen exakte Ortsangaben vor und in 13 Fällen wurde nur die Region angegeben, aus denen die Einwanderer stammten. Ausgewertet wurden u.a. Quellen aus dem Mainzer Stadtarchiv, hauptsächlich Quellen zur Bürgerannahme wie Bürgerregister und Bürgerannahmeprotokolle, zusammengefaßt in der Kartei „Bürgerannahmen“, sowie die Zunftakten, Familienblätter und Stadtaufnahmen. Stadtarchiv Mainz (im Folgenden: StAMz) Abt. 1/201, Abt. 1/202-205, Abt. 1/211-226; Abt. 21, vor allem Abt. 21/101, 21/120-164; Familienblätter; Heinrich Schrohe (Hrsg.): Die Mainzer Stadtaufnahmen des 16. bis 17. Jahrhunderts, Bd. 3: Die Mainzer Stadtaufnahmen von 1747 und 1785/86 (Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz, 8), Mainz, 1931. In Einzelfällen wurden die Kurmainzischen Landesverordnungen, die Ratsprotokolle, der Hof- und Staatskalender sowie die Akten zur Mainzer Messe ausgewertet. StAMz LVO, Abt. 1/15-58 (Rats- und Vizedomamtsprotokolle 1645-1797); Chur-Mayntzischer Stands- und Staatschematismus (zwischenzeitlich auch Stands- und Staatskalender, Hof- und Staatskalender genannt) aller hohen Ertz-Stiffts Geist- und weltlicher, Civil- und Militär-Angehörigen, Dicasterien ... Mainz 1740-1797; StAMz Abt. 24/521. Zurück
  5. Vgl. Johannes Augel: Italienische Einwanderung und Wirtschaftstätigkeit in rheinischen Städten des 17. und 18. Jahrhunderts (Rheinisches Archiv, 78), Bonn 1971, S. 88. Zurück
  6. Vgl. Augel, Einwanderung (wie Anm. 5), S. 56; André Schluchter: Die „nie genug zu verwünschende Wuth in fremde Länder zu gehen“. Notizen zur Emigration der Tessiner in der frühen Neuzeit. In: Gerhard Jaritz/Albert Müller (Hrsg.): Migration in der Feudalgesellschaft (Ludwig-Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft, 8), Frankfurt/New York 1988, S. 239-262, hier S. 252; zur Geschichte der Wanderhändler in Europa im allgemeinen vor allem anhand des Beispiels der französischen Alpentäler Laurence Fontaine: Histoire du Colportage en Europe (XVe-XIXe siècle), Paris 1993. Zurück
  7. Schluchter, Notizen (wie Anm. 6), S. 241f. Zurück
  8. Zit. nach Rafaello Ceschi: Bleniesi Milanesi. Note sull'emigrazione di mestieri dalla svizzera italiana. In: Col bastone e la bisaccia per le strade d'Europa. Migrazioni stagionali di mestieri dall'arco alpino nei secoli XVI-XVIII. Atti di un seminario di studi tenutosi a Bellinzona l‘8 e il 9 settembre 1988, Bellinzona 1991, S. 49-72, hier S. 68. Zurück
  9. Genauer untersucht werden diese Beziehungen vor allem für die Händler vom Lago di Como in meiner Dissertation zum Thema: Italienische Händler im Frankfurt und Mainz im 17. und 18. Jahrhundert. Migration – Handel – Integration.  Zurück
  10. Vgl. Bruno Caizzi: Il Comasco sotto il dominio spagnolo. Saggio di storia economia e sociale (Centro Lariano per gli Studi Economichi, 1), Como 1955; Bruno Caizzi: Il Comasco sotto il dominio austriaco fino alla redazione del Catasto Teresiano (Centro Lariano per gli Studi Economici, 3), Como 1955; Carlo M. Cipolla (Hrsg.): Storia dell'economia italiana, vol. I: Secoli settimo-diciasettimo, Turin 1959; Giuliano Procacci: Geschichte Italiens und der Italiener, München 1983, S. 167ff.; Rudolf Lill: Geschichte Italiens in der Neuzeit. Darmstadt 1986, S. 7ff.; M. Aymard: La fragilità di un'economia avanzata: l'Italia e le trasformazioni dell'economia europea. In: Romano Ruggiero (Hrsg.): Storia dell'economia italiana, vol. II: Verso la crisi, Torino 1991, S. 5-12; Vicola Tranfaglia/Massime Firpo: La Storia. I grandi problemi dal Medioevo all'Età Contemporanea, vol. V: L'età moderna. Stati e società, Torino 1986. Zurück
  11. Als jeweils ein Beispiel von deutscher und italienischer Seite seien hier nur genannt Augel, Einwanderung (wie Anm. 5); Caizzi, Comasco spagnolo (wie Anm. 10); Caizzi, Comasco austriaco (wie Anm. 10). Zurück
  12. Vor allem Sella und Merzario befaßten sich detaillierter mit der wirtschaftlichen Situation dieser Region und bemerkten den Unterschied zwischen der Entwicklung auf dem Land und in der Stadt, dem zuvor von den Historikern wenig bis gar keine Beachtung geschenkt wurde. Siehe u.a. Dominico Sella: The two faces of the Lombard economy in the 17th century. In: F. v. Krantz/P.M. Hohenberg (Hrsg.): Failed transitions to modern industrial society. Renaissance Italy and 17th century Holland, Montréal 1975, S. 11-15; Raul Merzario: Uomini per la pianura. L'emigrazione dalle valli dell'antica diocesi di Como. In: Col bastone (wie Anm. 8), S. 13-20. Zurück
  13. Leslie Page Moch: Moving Europeans. Migration in Western Europe since 1650, S. 31ff.; Herbert Moller: Population movements in modern European history, New York/London 1964, S. 16. Diesen Ansätzen soll in der o.g. Dissertation weiter nachgegangen werden. Zurück
  14. Grundlage für diese Untersuchung ist das gesamte oben angegebene für die Staatsexamensarbeit aufbereitete Quellenmaterial, das Auskunft über Italiener in Mainz gibt. Zurück
  15. Bei der Auswertung der Materialien stellten sich mehrere Probleme. Schwierigkeiten bereitete vor allem die grundlegende Frage: Wer ist eigentlich ein Italiener? Einfach gestaltete sich die Klassifizierung in den Fällen, in denen die Herkunft angegeben war, entweder durch die Bezeichnung "Italiener" oder sogar durch die Nennung des Herkunftsortes, was leider nicht sehr häufig vorkam. Bei den Bürgerannahmen beispielsweise findet sich in vielen Fällen nur die Angabe "fremd", was jedoch nicht bedeuten muß, daß dieser Neubürger aus dem Ausland stammte, denn als „fremd“ wurde jeder bezeichnet, der kein gebürtiger Mainzer war. Würde man nun für die Untersuchung nur diejenigen in Betracht ziehen, deren Herkunftsort bekannt ist, würde das zu kurz greifen. Deshalb mußten Kriterien festgelegt werden, wer zu der Gruppe der Italiener zählt und wer nicht. In vielen Fällen war hauptsächlich der Klang des Nachnamens ausschlaggebend. Die Auswahl wurde dadurch erschwert, daß italienische Namen gelegentlich eingedeutscht wurden. Einige Namen konnten nicht eindeutig zugeordnet werden, da sie überregional gebräuchlich waren (z.B. Lamberti) oder da sie romanisierte Formen deutscher Namen hätten sein können. In diesen Fällen wurden die Personen nur dann in die Liste aufgenommen, wenn konkrete Hinweise auf eine italienische Herkunft vorlagen. Problematisch war auch die Einteilung nach "Einwanderern" und "Nachkommen", wenn keine Herkunftsangaben in den Quellen vorgefunden wurden. In einigen Fällen konnte deshalb keine Zuordnung vorgenommen werden. Wer als Italiener oder dessen Nachkomme gezählt wurde, war jeweils im Einzelfall zu entscheiden, ein Anspruch auf Vollständigkeit wird nicht erhoben. Obwohl die Gesamtzahl wahrscheinlich größer war, wird man aber davon ausgehen können, daß mit den hier registrierten italienischen Einwanderern ein Großteil erfaßt wurde. Als schwierig entpuppte sich auch festzustellen, wer sich dauerhaft in Mainz niederließ. Bei den in dieser Arbeit berücksichtigten Personen ist jedoch in der Regel davon auszugehen, daß sie länger in der Stadt verweilten, da sie entweder als Bürger ansässig wurden, hier heirateten oder ein Haus besaßen. Zurück
  16. Vgl. Augel, Einwanderung (wie Anm. 6), S. 120. Zurück
  17. Vgl. Augel, Einwanderung (wie Anm. 6), S. 120. Zurück
  18. Erich Keyser (Hrsg.): Städtebuch Rheinland-Pfalz und Saarland (Deutsches Städtebuch, 4/3), Stuttgart 1964, S. 393. Zurück
  19. Elisabeth Darapsky: Mainz. Die kurfürstliche Residenzstadt 1648-1792, Mainz 1995, S. 17. Zurück
  20. Vgl. Augel, Einwanderung (wie Anm. 5), S. 120. Vermutlich würden sich diese Zahlen jedoch ebenfalls nach oben korrigieren, wenn man auch dort weitere Quellen in die Untersuchung einbeziehen würde. Zurück
  21. Die genaue Zahl der Bewohner der Stadt Mainz in der frühen Neuzeit läßt sich schwer ermitteln, da die erste sogenannte "Volkszählung" erst im Jahre 1799 stattfand, weshalb für den hier behandelten Zeitraum keine exakten Werte vorliegen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg belaufen sich die Schätzungen auf rund 8000 Bewohner, bis zum Jahr 1700 steigt die Zahl dann auf 13.000 bis 15.000, was Rödel auf Geburtenüberschüsse, aber auch auf verstärkte Zuwanderung zurückführt. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stieg die Bevölkerung noch einmal an, die genaue Ziffer ist allerdings aufgrund der Quellenlage schwierig zu ermitteln. Es kann aber als relativ gesichert gelten, daß die Zahl der Bewohner in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wieder mehr als 20.000 betrug, um 1750 liegen die Schätzungen bei 25.000. Bei der Volkszählung von 1799 schließlich wurden 21.600 Personen gezählt. Vgl. Walter G. Rödel: Mainz und seine Bevölkerung im 17. und 18. Jahrhundert. Demographische Entwicklung, Lebensverhältnisse und soziale Strukturen einer geistlichen Residenzstadt (Geschichtliche Landeskunde, 28), Stuttgart 1985, S. 119ff. Zurück
  22. Darapsky, Mainz (wie Anm. 19), S. 3. Zurück
  23. Zur Mainzer Stiftsfehde siehe Anton Philipp Brück: Mainz vom Verlust der Stadtfreiheit bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (1462-1648) (Geschichte der Stadt Mainz, 5), Düsseldorf 1972; Kai-Michael Sprenger: Die Mainzer Stiftsfehde 1459-1463. In: Franz Dumont/Ferdinand Scherf/Friedrich Schütz (Hrsg): Mainz. Die Geschichte der Stadt, Mainz 1998, S. 205-226. Zurück
  24. Blanning beziffert die Ausgaben des Kurfürstlichen Hofes zu Mainz für das Jahr 1785 auf weit über 200.000 fl. Vgl. T.W.C. Blanning: Reform and Revolution in Mainz 1743-1803 (Cambridge Studies in Early Modern History), Cambridge 1974, S. 81f. Zurück
  25. Vgl. Karl Georg Bockenheimer: Das öffentliche Leben in Mainz am Ende des 18. Jahrhunderts, Mainz 1902, S. 26; Günter Wagner: Musik in Mainz um 1800. In: Christoph Jamme/Otto Pöggeler (Hrsg.): Mainz – „Centralort des Reiches“. Politik, Literatur und Philosophie im Umbruch (Deutscher Idealismus, 11), Stuttgart 1986, S. 235-319, hier S. 295ff. Zu Kurfürst Philipp Karl von Eltz siehe auch Heinz Duchhardt: Philipp Karl von Eltz. Kurfürst von Mainz, Erzkanzler des Reiches (1732 bis 1743) (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte, 10), Mainz 1969. Zurück
  26. Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts wurden unter anderem folgende Gebäude errichtet: 1685-1694 Wolf-Metternich'scher Hof, 1715-1718 Dalberger Hof, 1720 Fechenbacher Hof, 1692-1701 Karthäuser Kirche, 1701 Neubau des Jesuitennoviziats, 1710-1713 Karmeliterkloster, 1746 Neubau der Franziskanerkirche, ausgemalt von Joseph Appiani, 1756 Peterskirche, 1762 die Welschnonnenkirche, Erneuerung der Stiftskirchen St. Stephan, Liebfrauen, Altmünster, die Pfarrkirchen St. Emmeran, St. Christoph, 1763-1775 Neubau der St. Ignazkirche, 1768-1772 der Augustinerkirche, 1759-1763 Chorgestühl des Mainzer Domes, 1750-1752 Weiterführung des Schloßbaus, Osteiner Hof, Bassenheimer Hof, 1742/43 Eltzer Hof, 1786 Mainzer Hof, Breidenbacher Hof. Vgl. Darapsky, Mainz (wie Anm. 19) S. 123ff.  Zurück
  27. Zur Rolle von Mainz als Festungsstadt Friedrich P. Kahlenberg: Kurmainzische Verteidigungseinrichtungen und Baugeschichte der Festung Mainz im 17. und 18. Jahrhundert (Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz, 19), Mainz 1963; Peter Lautzas: Die Festung Mainz im Zeitalter des Ancien Régime, der französischen Revolution und des Empire (1736-1814). Ein Beitrag zur Militärstruktur des Mittelrhein-Gebietes (Geschichtliche Landeskunde, 8), Wiesbaden 1973. Zurück
  28. Vgl. Augel, Einwanderung (wie Anm. 5), S. 171f.; Darapsky, Mainz (wie Anm. 19), S. 32. Zurück
  29. Zur Person Karl Wild: Johann Philipp von Schönborn, Heidelberg 1896; Georg Mentz: Johann Philipp von Schönborn. Kurfürst von Mainz, Bischof von Würzburg und Worms. 1605-1673. Ein Beitrag zur Geschichte des siebzehnten Jahrhunderts, Teil 2, Jena 1899; Friedhelm Jürgensmeier: Johann Philipp von Schönborn (1605-1673) und die römische Kurie (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte, 28), Mainz 1977. Zurück
  30. Vgl. Rödel, Mainz (wie Anm. 21), S. 68. Zurück
  31. Vgl. Blanning, Reform (wie Anm. 24), S. 96ff.; vgl. auch Günter Christ: Staat und Gesellschaft im Erzstift Mainz im Zeitalter der Aufklärung. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 41, 1989, S. 203-242, hier S. 203ff. Zurück
  32. Vgl. zu Breidbach-Bürresheim Blanning, Reform (wie Anm. 24), S. 96ff.; zu Erthal Blanning, Reform (wie Anm. 24), S. 164ff.; Karl Ottmar von Aretin: Friedrich Karl Freiherr von Erthal. Der letzte Kurfürst und Erzbischof von Mainz. In: Jamme, Mainz (wie Anm. 25), S. 77-93. Zurück
  33. Friedrich Rösch: Die Mainzer Armenreform vom Jahr 1786 (Arbeit an dem Forschungsinstitut für Fürsorge in Frankfurt, 3), Berlin 1929. Zurück
  34. Karl Georg Bockenheimer: Die Mainzer Schulen unter den beiden letzten Kurfürsten (Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz, 5), Mainz 1882; August Messer: Die Reform des Schulwesens im Kurfürstentum Mainz unter Emmerich Joseph (1763-1774), Mainz 1897; Inviolata Helfrich: Das Mainzer Bildungswesen von 1774-1792, Frankfurt 1922; Hans Michael Elzer (Hrsg.): Zwei Schriften zur Kurmainzer Schulreform von 1770-1783, Frankfurt/Berlin 1967. Zurück
  35. Helmut Mathy: Die Universität Mainz 1577-1977, Mainz 1977; Helmut Mathy: Moguntia academica. Von der Spätaufklärung über die Große Revolution bis zum Ende der französischen Herrschaft. In: Jamme, Mainz (wie Anm. 25), S. 98ff. Zurück
  36. Vgl. Bockenheimer, Öffentliches Leben (wie Anm. 25), S. 21. Zurück
  37. Mehr zur Gründung des Mainzer Handelsstands siehe im folgenden Abschnitt. Zurück
  38. Vgl. Rödel, Mainz (wie Anm. 21), S. 50ff. Zurück
  39. Vgl. Rödel, Mainz (wie Anm. 21), S. 535. Zurück
  40. Vgl. Heinrich Schrohe: Die Stadt Mainz unter kurfürstlicher Verwaltung (1462-1792) (Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz, 5), Mainz 1920, S. 126ff.; Michel Oppenheim: Versuche zur Beseitigung von Kriegsschäden in Mainz nach dem 30-jährigen Krieg. In: A. F. Napp-Zinn/Michael Oppenheimer (Hrsg.): Kultur und Wirtschaft im Rheinischen Raum. Festschrift für Christian Eckert, Mainz 1949, S. 55-65, hier S. 56ff. Dûpaquier stellte fest, daß die Versuche, die Bevölkerung wieder zurückzuholen nicht nur in Mainz, sondern vielerorts in Europa unternommen wurden. Vgl. Jacques Dûpaquier: Macro-migrations en europe (XVIe-XVIIIe siècles). In: Simonetta Cavaciocchi (Hrsg.): Le Migrazioni in Europa Secc. XIII-XVII. Atti della „Venticinquesima Settimana di Studi“. 3-8 maggio 1993 (Istituto Internazionale di Storia economica „F. Datini“, Prato, Serie II – Atti delle „Settimane di Studi“ e altri Convegni, 25), S. 65-90, hier S. 73ff. Zurück
  41. Vgl. Schrohe, Stadt Mainz (wie Anm. 40), S. 134. Zurück
  42. Dreyfus konstatierte, dass zwischen 1650 und 1710 der Kurfürst große Anstrengungen unternahm, um Franzosen, Savoyarden und Italiener nach Mainz zu holen. Sie kamen entweder als Familie oder als Einzelpersonen, erhielten aber in der Regel sehr schnell das Bürgerrecht und holten häufig auch ihre Familien nach. Vgl. Dreyfus, Sociétés (wie Anm. 21), S. 302f. Zurück
  43. Näheres im folgenden Kapitel. Zurück
  44. StAMz Abt. 1/25, Protokolle 1713-1730, Sitzung vom 16. Jan. 1718, S. 57. Rapp und Beehr sind wahrscheinlich keine Italiener, sondern nur Inhaber eines „italienischen Kramladens“, also eines Ladens, in dem italienische Waren verkauft wurden. Zurück
  45. Johann Heinrich Zedler (Hrsg.): Großes vollständiges Universallexikon aller Wissenschaften und Künste [...], 63 Bände, Halle/Leipzig 1733-1750, hier Bd. 15, Sp. 264. Zurück
  46. Vgl. StAMz LVO 1723, 5. Okt. Zurück
  47. Zedler, Universallexikon (wie Anm. 45), Bd. 15, Sp. 264. Zurück
  48. Vgl. Anton Keim: Zweitausend Jahre Mainzer Wirtschaftsleben, Mainz 1962, S. 19f. Zurück
  49. Zedler, Universallexikon (wie Anm. 45), Bd. 15, Sp. 264. Zurück
  50. Ausführlich dazu Karl Schwarz: Der wirtschaftliche Konkurrenzkampf zwischen der Reichsstadt Frankfurt und der kurfürstlichen Stadt Mainz, Frankfurt 1932; Hermann Aubin: Mainz und Frankfurt – Vergleich zweier Städteschicksale. In: Historische Vierteljahresschrift 15, 1931, S. 529-546. Zurück
  51. Vgl. Rödel, Mainz (wie Anm. 21), S. 47; zur Handelspolitik und dem Aufbau der Mainzer Messen Richard Dertsch: Die Gründung des Mainzer Handelsstandes im 18. Jahrhundert. In: 50 Jahre A. u. E. Fischer in Mainz 1880-1930, Mainz 1930, S. 25-30; Albert Kirnberger: Die Handelsmesse in Mainz in der Zeit der merkantilistischen Politik unter der Regierung der letzten Kurfürsten von Mainz 1743-1793, Mainz 1951; Hermann Scholl: Kurmainzische Wirtschaftspolitik unter besonderer Berücksichtigung der Handels- und Gewerbepolitik in der kurfürstlichen Residenzstadt Mainz (1648-1802), Frankfurt 1924; Rudolf Schäfer: Förderung von Handel und Wandel in Kurmainz im 18. Jahrhundert, Frankfurt-Höchst 1968; Keim, Wirtschaftsleben (wie Anm. 48), S. 19ff. Vgl. auch den Aufsatz von Ricarda Matheus in diesem Band. Zurück
  52. Vgl. Gottfried Zoepfl: Fränkische Handelspolitik im Zeitalter der Aufklärung. Ein Beitrag zur Staats- und Wirtschaftsgeschichte (Bayerische Wirtschafts- und Verwaltungsstudien, 3), Erlangen/Leipzig 1894, S. 142. Zurück
  53. Vgl. Kirnberger, Handelsmesse (wie Anm. 51), S. 15. Zurück
  54. Kirnberger, Handelsmesse (wie Anm. 51), S. 19. Zurück
  55. Nach Kirnberger, Handelsmesse (wie Anm. 51), S. 51. Es bleibt nachzuprüfen, ob ähnliche Anzeigen auch in italienischen Zeitungen geschaltet wurden. Zurück
  56. Vgl. Dreyfus, Sociétés (wie Anm. 21), S. 191. Zurück
  57. Dies könnte allerdings auch ein Hinweis darauf sein, dass man der Situation nicht Herr wurde. Zurück
  58. StAMz LVO 1792, 15. März; mehr dazu siehe Peter, Italienische Einwanderung (wie Anm. 4), S. 45ff. Zurück
  59. Vgl. Augel, Einwanderung (wie Anm. 5), S. 163; Alexander Dietz: Frankfurter Handelsgeschichte, 4 Bände, Frankfurt 1910-1925, hier Bd. 4.1, S. 240. Zurück
  60. Vgl. Augel, Einwanderung (wie Anm. 5), S. 156. Zurück
  61. Vgl. Arthur E. Imhof: Historische Demographie als Sozialgeschichte. Gießen und Umgebung vom 17. bis zum 19. Jahrhundert (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte, 31), Darmstadt/Marburg 1975, Bd. 2, S. 660; Etienne François: Koblenz im 18. Jahrhundert. Zur Sozial- und Bevölkerungsstruktur einer deutschen Residenzstadt (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, 72), Göttingen 1982, S. 45ff. Zurück
  62. Grundlage für diese Untersuchung sind die Bürgerannahmen in der Stadt Mainz, denn nur diese Daten lassen eine Periodisierung zu. StAMz Abt. 1/201; Abt. 202-205; Abt. 211-226. Als Einwanderer bzw. Italiener werden diejenigen gezählt, die als Italiener, wahrscheinlich Italiener und „fremd“ klassifiziert wurden.  Zurück
  63. Vgl. Rödel, Mainz (wie Anm. 22), S. 73ff. Das Bürgerrecht musste jeder beantragen, der in der Stadt ein Handwerk oder ein Gewerbe betreiben wollte, gleichgültig, ob er in Mainz geboren war oder von außerhalb kam. Zurück
  64. Für die Zeit nach 1780 liegen keine exakten Vergleichsdaten vor. Zurück
  65. Um dies bestätigen zu können, bedürfte es genauerer Forschungen auch in Italien.  Zurück
  66. Eine Unterscheidung zwischen Ersteinwanderern und Nachkommen wurde hier nicht vorgenommen, da diese keine zusätzlichen aussagekräftigen Ergebnisse geliefert hätte. Zurück
  67. Um die Auswertung überhaupt zu ermöglichen, wurden einige Berufsbezeichungen, die in den Quellen auftauchten, zusammengefasst. Unter Bauhandwerkern sind zum Beispiel unter anderem die Gipssieder, Sandkarcher und viele andere mehr subsumiert. Die Fabrikanten wurden in den Quellen häufig noch näher bezeichnet, z. B. als Puder-, Seifen-, Stärke- oder Schokoladenfabrikanten. Auch die Krämer und Kaufleute sind häufig spezialisiert als Fettkrämer, Spezereikrämer oder ähnliches. Diese detaillierten Bezeichnungen fallen erst einmal weg, werden später aber wieder aufgegriffen. Unter der Bezeichnung "Soldat" verbergen sich Offiziere ebenso wie einfache Soldaten. Unter "sonstige" werden alle Berufe zusammengefasst, die in den Quellen nur ein oder zweimal erwähnt wurden. Einige Italiener übten zwei Berufe aus. Diese wurden nicht doppelt gezählt, sondern in der Regel der selteneren Berufsgruppe zugeordnet. Zurück
  68. Vgl. Kahlenberg, Verteidigungseinrichtungen (wie Anm. 27), S. 123, S. 152; StAMz Familienblätter, Fontana. Zurück
  69. Vgl. Kahlenberg, Verteidigungseinrichtungen (wie Anm. 27), S. 144. Zurück
  70. Zum Festungsbau und den Angaben zu Personen, die daran beteiligt waren, vgl. Kahlenberg, Verteidigungseinrichtungen (wie Anm. 27), S. 77ff. Zurück
  71. Vgl. Schrohe, Stadt Mainz (wie Anm. 40), S. 196; Hans Fritzen: Profanbauten in der Pfarrkirche St. Quintin im 17. und 18. Jahrhundert. In: Mainzer Zeitschrift 48/49, 1953/54, S. 93-103, hier S. 93ff.; StAMz Familienblätter, Barella; StAMz Kartei Bgannahmen, Barella. Zurück
  72. Vgl. Schrohe, Stadt Mainz (wie Anm. 40), S. 193; Schrohe, Stadtaufnahmen, (wie Anm. 4), Bd. 2, S. 63ff., Bd. 3, S. 45, S. 52; Fritzen, Profanbauten (wie Anm. 71), S. 93, S. 102; StAMz Familienblätter, Barella; StAMz Kartei Bgannahmen, Barella. Zurück
  73. Nachweise zur Tätigkeit von weiteren Maurern, Bauführern, u.ä. finden sich bei Fritzen, Profanbauten (wie Anm. 71), S. 93ff.; Hans Fritzen/Fritz Arens (Hrsg.): Die Baugeschichte der St. Ignazkirche in Mainz. Urkunden des Pfarrarchivs St. Ignaz in Mainz (Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz, 22), Mainz 1974, S. 101ff. Zurück
  74. Zur Tätigkeit von italienischen Künstlern im Rheinland Hans M. Schmidt (Hrsg.): Himmel, Ruhm und Herrlichkeit. Italienische Künstler an rheinischen Höfen des Barock (Kunst und Altertum am Rhein. Führer des rheinischen Landesmuseums Bonn, 128), Köln/Bonn 1989. Zurück
  75. Vgl. Ludwig Döry: Die Mainzer Stuckateure der Bandlwerkzeit. In: Mainzer Zeitschrift 49/50, 1953/54, S. 109-152, hier S. 111f. Zurück
  76. Weiteres zur Person, zur Herkunft und zu seinen Werken Heinz Leitermann: Joseph Appiani: Kurfürstlich Mainzischer Hofmaler und Akademiedirektor. Ein Beitrag zur Geschichte der Freskomalerei des 18. Jahrhunderts in Mainz und Süddeutschland. In: Mainzer Zeitschrift 30, 1935, S. 1-31, hier S. 1ff. Zurück
  77. Vgl. Döry, Stuckateure (wie Anm. 75), S. 131ff. Zurück
  78. Vgl. Döry, Stuckateure (wie Anm. 75), S. 131ff. Zurück
  79. Grundlage für die Analyse der zeitlichen Einteilung der Einwanderung ist wieder nur die Bürgerannahme, da nur damit eine Tabelle der zeitlichen Einteilung erstellt werden konnte. Zurück
  80. Vgl. Augel, Einwanderung (wie Anm. 5), S. 173ff. Zurück
  81. Hocker finden sich allerdings eher in ländlichen Gegenden, wo sie größere Mengen Lebensmittel wie Butter, Käse, Speck, Eier und Federvieh einkauften, und sie einzeln zu einem höheren Preis wieder verkauften. Vgl. Zedler, Universallexikon (wie Anm. 45), Bd. 13, Sp. 333. Zurück
  82. Denn schon in Zedlers Universallexikon Band von 1737 heißt es: "Die Kramer werden insgemein zu den Kauff-Leuthen gerechnet, eigentlich sind sie von denen selben zu unterscheiden, weil jene allein in das Grosse handeln." Daran wird deutlich, dass im Sprachgebrauch wohl häufig die Begriffe synonym gebraucht wurden, obwohl sie schon zu unterscheiden waren. Zedler, Universallexikon (wie Anm. 45), Bd. 15, Sp. 1736. Zurück
  83. Zedler, Universallexikon (wie Anm. 45), Bd. 15, Sp. 260. Weiter heißt es in der Definition: "der Verkehr allerhand Waaren und Gütern, die zum Unterhalt und Gebrauch in dem menschlichen Leben nöthig und nützlich sind, und entweder gegeneinander getauscht oder aber um baar Geld erhandelt und von einem Orte zum andern verführet werde." Zedler, Universallexikon (wie Anm. 45), Bd. 15, Sp. 264. Zurück
  84. Zedler, Universallexikon (wie Anm. 45), Bd. 11, Sp. 1066. Zurück
  85. Vgl. Zedler, Universallexikon (wie Anm. 45), Bd. 15, Sp. 260. Zurück
  86. Vgl. StAMz Bgannahmen. Zurück
  87. Vgl. Augel, Einwanderung (wie Anm. 5), S. 200. Zurück
  88. Zedler liefert eine Beschreibung dessen, was zu dieser Zeit in einer "Italiänischen Handlung" verkauft wurde: was "[...] Italien von seinen eigenen, natürlichen und durch Kunst und Fleiß gemachten Waaren nur allein aus[gibt], allerhand delikate Weine, Oel, frische und eingemachte Früchte, als Citronen und Pomerantzen, Oliven, Capern, rohe auch zubereitete und gefärbte Seide, guten Käse, worunter sonderlich der Parmensanische berühmt ist, wohlrüchende Essenzien, Sammt, einige Mineralien; an Manufacturen aber gezogenen und gesponnenen Golddraht, Sammer, Atlas, Brocard, Tafft, Tobin, [...] Tapeten, Trick- und Spiegel-Gläser, schön Gewehr [...] ferner allerhand parfumirte Handschuhe, seiden Strümpfe, gestickte seidene Camisols, Violinen-Saiten, Schnupftaback, Corallen, Sardellen, vielerhand Confecturen, geräucherte Würste und der gleichen." Zedler, Universallexikon (wie Anm. 45), Bd. 14, Sp. 1422; siehe auch Ludovici, Kaufmanns-Lexicon, Sp. 1443; vgl. auch Augel, Einwanderung (wie Anm. 5), S. 200ff. Zurück
  89. Vgl. StAMz Abt. 1/18, Ratsprotokolle 1670-1674. Zurück
  90. Vgl. Augel, Einwanderung (wie Anm. 5), S. 200. Zurück
  91. StAMz LVO 5. Okt. 1723 (vgl. Abb. 2). Zurück
  92. StAMz LVO 5. Okt. 1723 (vgl. Abb. 2). Zurück
  93. Vgl. Augel, Einwanderer (wie Anm. 5), S. 205ff:  Zurück
  94. Nach Dertsch dominierten die norditalienischen Krämer bereits seit dem 17. Jahrhundert den Spezereihandel. Vgl. Dertsch, Gründung des Handelsstandes (wie Anm. 51), S. 26. Zurück
  95. Vgl. Dertsch, Gründung des Handelsstandes (wie Anm. 51), S. 26. Zurück
  96. StAMz Abt. 21/130. Zurück
  97. StAMz Abt. 21/130. Zurück
  98. StAMz Abt. 21/130. Unterzeichnende waren Andreas Straßen und Jacob Manera, einer der beiden war also ein Italiener. Zurück
  99. StAMz Abt. 21/131. Zurück
  100. StAMz Abt. 21/131. Unterschrieben wurde dieses Gesuch von Baltasar Dumont, Balthasar Dohsi und Georg Bizzala. Zurück
  101. StAMz Abt. 21/131. Zurück
  102. Vgl. StAMz Abt. 24/521, Mainzer Messe Nr. 1-4 1747-1763, 1748 Aug. 4. Zurück
  103. Vgl. StAMz LVO 1752. Zurück
  104. Vgl. Freiherr Johannes von Brentano: Kurmainzer Familien italienischer Abstammung. In: Mainzer Journal 1933, Nr. 84, 86, 87. Zurück