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.1.Die Familie Wilhelm Heinrich Mergler aus Hachenburg

von Annette Röcher 

.2.Georg Joseph Mergler

[Bild: Annette Röcher]

Amtsapotheker Georg Joseph Mergler wurde am 20. August 1805 in Lorch als Sohn von Conrad Mergler und Magdalena Travers, verwitwete Altenkirch, geboren und starb am 28. März 1881 in Hachenburg. Georg Mergler heiratete am 16. April 1833 - kirchliche Heirat im Kloster Marienstatt-[Anm. 1]Elisabeth (Lubecke Henriette) Jüngst, die am 27. August 1811 in Emmerichenhain geboren wurde und am 31. Januar 1847 in Hachenburg verstarb.

Am 22. Nov. 1869 gab es ein Treffen der Familienmitglieder, um einen Übernahmevertrag zwischen Amtsapotheker Georg Mergler und seinem Sohn Wilhelm zu beurkunden. Wilhelm Mergler führte danach die Apotheke als Amtsapotheker in eigener Regie weiter. Dabei wurden neben Wilhelm Mergler auch die anderen, noch lebenden, Kinder aus der Ehe Georg Mergler und Elisabeth Jüngst genannt:

Elise Mergler und Ehemann Carl Varena aus Oberlahnstein

Franziska Mergler und Ehemann Hugo Heinzerling aus Kirtorf/Hessen

Georgine Mergler und Ehemann Carl Ermen aus Hachenburg  

weiter hieß es:

… die Zahlung folgender Verbindlichkeiten aus dem Nachlass ihrer verstorbenen Tante Henriette Jüngst, ihres verstorbenen Bruder August Mergler, welcher nach der Mutter starb und endlich als Pflichttheil ihres mütterlichen Vermächtnis verschulde.[Anm. 2]

Aus den Kirchenbüchern von Emmerichenhain und Hachenburg:

Auguste Henriette Jüngst, geboren am 9.April 1808, Taufe am 15.April (in der Kirche) zu Emmerichenhain, Herr Heinrich Bernhard Jüngst, Handelsmann und Margarethe Elisabeth Ising von Sieghütte Paten: Jungfer Auguste Jüngst von Niederdresselndorf, Hr. Heinrich Adolf Franz Utsch von Sieghütte, ledigen Standes. Auguste Henriette Jüngst, ledig, gestorben am 31.Mai, beerdigt am 2. Juni 1859 in Hachenburg.

Lubecke Henriette Elisabeth Jüngst, geboren am 27.August, Taufe am 7. Sept.1811, Herr Handelsmann und Munzipal Rath Heinrich Bernhard Jüngst und Margarethe Elisabeth geb. Ising von der Sieghütte bey Siegen Paten: Herr Pfarrer Henrich Wilhelm Christian Joußeaume von Breitscheid, Frau Lubecke Elisabeth des hzgl. Hofgerichts=und Consistorial Rath Bernhardis Ehrfried von Wiesbaden. Mergler Lubecke Henriette Elisabeth gestorben am 31.Jan., beerdigt am 3.Febr. 1847, verheiratet seit 16. April 1833 in Hachenburg, hinterläßt zwei Söhne und drei Töchter.

1. Mergeler Georg Heinrich, geboren 3. März 1834, gestorben 1.May 1834, beerdigt 3.May 1834

2. Heinrich Wilhelm, evangelische Konfession, geboren 1. Mai 1835

3. Elisabetha Johanna Clara, geboren 17.Mai 1836

4. August Conrad Wilhelm, geboren 6.Juni 1837, gestorben 27. März, beerdigt 31.März 1860, wohnhaft zu Hachenburg, ledig, Apotheker, deutsch-katholischer Konfession

5. Heinrich Bernhard, geboren 25.Nov. 1838, gestorben 4. April 1839, beerdigt 6.April 1839

6. Francisca Eleonore, geboren 26.Dez. 1839

7. Georgine, geboren 28.Nov. 1842

Zu Georg Mergler und der bisher wenig erwähnten weiteren Ehefrau erklärte Georg Mergler: … ich lebe dermalen in zweiter Ehe mit der Wittwe des Amtssekretärs Brunner Theodora geb. Kissel, jedoch schon seit beinahe 11 Jahren factisch getrennt …[Anm. 3]

In der Sterbeurkunde Georg Merglers wurde ebenfalls darauf Bezug genommen,  ... verheiratet gewesen in zweiter Ehe mit Theodora Kißel verwittwete Brunner dermalen wohnhaft zu Westerburg ... Der Tod wurde angezeigt durch Wilhelm Mergler.

Theodora Kissel war die Tochter von Dr. Friedrich Ludwig Carl Kissel und seiner dritten Ehefrau Christina Juliana Sterzing, die er am 2. März 1811 geheiratet hatte. Friedrich Ludwig Carl Kissel war Medizinalrath, Kantonsarzt, Hofarzt und gräflicher Landphysicus. Er wurde am 23. November 1765 in Daaden geboren und starb am 28. Mai 1849 in Westerburg.[Anm. 4]

Georg Joseph Mergler heiratete am 29. Mai 1855 in Wiesbaden Theodora Kissel, geboren am 26. März 1816 in Westerburg.[Anm. 5]

Langendiebach 169/14: Frau Apotheker Theodora Mergler 71 Jahre evangelischer Religion, wohnhaft in Haus No 169 ¼, geboren zu Westerburg, Tochter des verstorbenen Hofrath Dr. Kissel und dessen verstorbener Ehefrau Christina geb. Sterzing … zu Langendiebach am 7. März 1887 verstorben ist …[Anm. 6]

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.3.Wilhelm Heinrich Mergler

[Bild: Annette Röcher]

Wilhelm Heinrich Mergler war um das Jahr 1858, während seiner Ausbildung zum Apotheker, in Wesel:

… darin ist ein Wilhelm Mergler, 23 Jahre, katholisch genannt, der als „Gehülfe“ im Haus des Apothekers Carl Ritz in der Breiten Brückstraße verzeichnet ist … Von seinem Lehrherrn Carl Ritz ist bekannt, dass er am 29. Juli 1841 bei der Regierung den Antrag auf Übernahme der Schwanenapotheke in Wesel von seinem erkrankten Schwager Johann Heinrich Luyken gestellt hatte....[Anm. 7]

In Hachenburg wurde 1862 auf Betreiben des Amtsapothekers Georg Mergler der Vorschuss- und Kreditverein (später Westerwald Bank) gegründet. Georg Mergler war Direktor und Vorstandsmitglied vom 28.12.1862 – 3.2.1870. Auf dem Schmuckblatt zum 75-jährigen Bestehen ist auch Wilhelm Mergler abgebildet. Unter seinem Porträt ist vermerkt: 

Stellvertretender Vorsitzender vom 6.1.1867 – 3.2.1870; Vorsitzender und Direktor vom 3.2.1870 – 10.3.1907; Ehrenvorsitzender vom 10.3.1907 – 8.12.1909.

„Am 11. Februar 1866 fand eine Generalversammlung statt. In dieser Versammlung trat Apotheker Wilhelm Mergler, der Sohn des Vorsitzenden, zum ersten Male in Erscheinung. Es hatte sich die Notwendigkeit ergeben, für den öfters abwesenden Vorsitzenden, der u.a. dem Nassauischen Landtag in Wiesbaden angehörte, einen Stellvertreter zu wählen. Die Wahl fiel auf seinen Sohn Wilhelm Mergler, der in noch stärkerem Maße als sein Vater ein Menschenalter hindurch die Seele des gesamten Unternehmens geblieben ist.“

Im Jahr 1907 übernahm Karl Keßler auf Wunsch Wilhelm Merglers dessen Position, während Mergler in den Aufsichtsrat eintrat. Einmütig wurde beschlossen, ihn zum Ehrenvorsitzenden zu machen, worüber ihm eine Ehrenurkunde ausgestellt wurde.

Ein weiteres Porträt zeigt Max Schulz, Kassierer vom 31.5.1908 – 19.7.1914. Am 19. Juli fand eine außerordentliche Versammlung statt, bei der Max Schulz von seinem Amt zurücktrat. Dabei handelt es sich vermutlich um seinen unten genannten Schwiegersohn.[Anm. 8]

Wilhelm Mergler war Stadtverordnetenvorsteher und Gründer und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr. Von 1894-1907 war er Mitglied des Kreisausschusses des Oberwesterwaldkreises und von 1899-1909 Abgeordneter des Oberwesterwaldkreises im Nassauischen Kommunallandtag. Dort gehörte er dem Finanz-, Eingaben- und Rechnungsprüfungsausschuss an.[Anm. 9]

.4.Wilhelm Mergler und Johanna Sophia Neubronner

[Bild: Annette Röcher]

Wilhelm Heinrich Mergler heiratete am 6. Januar 1882 in Kronberg/Taunus Johanna Sophia, geboren am 10. Mai 1850 in Kronberg, die Tochter des Amtsapothekers Georg Wilhelm Neubronner und seiner Ehefrau Eugenie Dorothea Albertine geb. Loewe. Die Trauzeugen des Ehepaares waren der Apotheker Albert Hatzfeld, 25 Jahre, wohnhaft zu Cronberg und Dr. med. Carl Löb, 32 Jahre, aus Hachenburg.

Am 7. Dez. 1909 starb Wilhelm Mergler, deutsch-katholischer Religion in Hachenburg. Der Tod wurde angezeigt durch Lehrerin Lilla Mergler wohnhaft zu Hachenburg.

Seine Frau Sophia Mergler, geborene Neubronner starb am 18. Mai 1925 in Hachenburg. Ihr Tod wurde angezeigt durch Witwe Auguste Löb geb. Ermen wohnhaft zu Hachenburg.

Dem Ehepaar Wilhelm Mergler und Sophia Neubronner wurden in Hachenburg vier Töchter geboren, wobei Sophia in den Urkunden mit deutsch-katholischer Religion angegeben wurde.

Dorothea Elisabeth Georgine Lilla geboren am 7. Jan. 1883; Vermerk: verstorben 27.1.1972 in Hannover.

Heirat 18. August 1906 in Hachenburg:

Dorothea Elisabeth Georgine Lilla Mergler deutsch-katholischer Religion, Tochter des Rentners Wilhelm Mergler und Sophia geb. Neubronner, beide wohnhaft zu Hachenburg, heiratete den Königlichen Forstassessor August Friedrich Paul Niederstadt, Person durch den Zeugen Doktor Schuchardt anerkannt, evangelischer Religion, geboren 23. Februar 1873 zu Grünhagen, wohnhaft zu Hannover. Sohn des Forstmeisters außer Dienst Karl Friedrich Hermann Niederstadt und Emma Maria Wilhelmina geb. Schröder, beide wohnhaft zu Hannover.  

Zeugen: Oberlehrer Doktor Wilhelm Niederstadt, Person durch den Zeugen Doktor Schuchardt anerkannt, 39 Jahre wohnhaft zu Münden in Hannover und der Doktor medicinae Georg Schuchardt, Arzt 36 Jahre, wohnhaft zu Hachenburg.

Wilhelm August Ermen geboren in Hachenburg, der Cousin der Braut, heiratete 1907 in Hannover eine Schwester von August Friedrich Paul Niederstadt.

Elisabetha Wilhelmina Sophia Franziska geboren am 11. März 1884; Vermerk: verstorben 1927 in Herborn/Dillkreis

Caroline Lilla geboren am 7. Juli 1886

Heirat 4. Mai 1911 in Hachenburg:

Bankkassierer Alwin Gustav Max Schulz evangelischer Religion, geboren 14. Dez. 1871 zu Magdeburg Buckau, wohnhaft zu Hachenburg, Sohn der Eheleute Rentner Otto Schulz und Luigia Benich beide wohnhaft zu Wiesbaden und Caroline Lilla Mergler deutsch-katholischer Religion, Tochter des verstorbenen Apothekers Wilhelm Mergler und dessen Ehefrau Sophia geb. Neubronner.

Zeugen: Brauereibesitzer Johannes Volkmann 42 Jahre wohnhaft zu Wiesbaden und der Königliche Oberförster August Friedrich Paul Niederstadt 38 Jahre wohnhaft zu Rodenberg an der Deister

Sophia Georgine Charlotte geboren am 4.8.1890;  Vermerk: verstorben 7.5.1978 in Oberursel.[Anm. 10]

Im Einwohnerverzeichnis Hachenburg 1926 wurde angegeben: Georgine Mergler Schriftstellerin Koblenzer Straße 253.

Das Grab von Amtsapotheker Georg Mergler befindet sich auf dem Friedhof Hachenburg, Steinweg. Am Fußende des Grabes liegt eine kleine Steintafel mit der Aufschrift:

GEORGINE MERGLER 1890 – 1978

Die Verbandsgemeindeverwaltung Hachenburg teilte auf Anfrage freundlicherweise mit:  „Die Urne von Sophia Georgine Charlotte Mergler wurde am 13.7.1978 zusätzlich in das Grab von Georg Mergler beigesetzt. Die Ruhezeit dieser Grabstätte ist abgelaufen. Das Grab wird von der Stadt Hachenburg ohne Verlängerung des Nutzungsrechtes jedoch weiterhin gepflegt.

Nach obigen Ausführungen war Georgine Mergler vermutlich die letzte Angehörige, die den Familiennamen Mergler aus der Linie Georg Mergler trug.

.5.Weitere Informationen

Bei der Recherche stieß ich auf die Familien - Schultz – Frentzel – Stiftung mit Sitz in Kronberg im Taunus. Stiftungsgründerin und Vorstand ist Barbara Schultz, eine Urenkelin von Julius Neubronner, des Schwagers von Wilhelm Mergler. - Der Familienname Schultz stammt aus der Linie Julius Neubronner und steht nicht in Verbindung mit Alwin Gustav Max Schulz. 

Die Pflege und der Erhalt der deutschen Malerei des 19. Jahrhunderts soll die Aufgabe der Stiftung sein.[Anm. 11]

Frau Barbara Schultz war so freundlich, mir genealogisches Material aus der Arbeit ihres Vaters zur Familie Neubronner und Mergler, sowie neuere Daten aus ihren Unterlagen zur Verfügung zu stellen, die ich nachfolgend in Auszügen wiedergebe.

Georg Wilhelm Neubronner (1813 -1894) war verheiratet mit Eugenie Dorothea Albertine geb. Loewe (1819-1886). Neben seiner erstgeborenen Tochter Johanna Sophia, die Wilhelm Mergler heiratete, hatte er den Sohn Julius Gustav Neubronner, geboren 8.2.1852 in Kronberg, Dr. phil., Hofapotheker, Amateurphotograph, Erfinder der Brieftauben - Photographie, Gründer einer Fabrik für gummierte Papiere, mehrere Veröffentlichungen, gestorben 17.4.1932 in Kronberg. Er heiratete am 6.5.1886 in Frankfurt Charlotte Gabriele Marie Stiebel, geboren am 7.8.1865 in Frankfurt, gestorben am 28.7.1924 in Kronberg.

Das jüngste Kind war Lilla Maria Neubronner, geboren am 31.7.1853 in Kronberg, gestorben am 4.3.1938. Sie heiratete in Kronberg am 1.? 6. 1881 Heinrich Theodor Drexel, geboren am 5.5.1836 in Frankfurt, gestorben am 12. März 1897.  Gemeinsam mit seinem Bruder war er Eigentümer des Hotels „Russischer Hof“ in Frankfurt/Main. Zudem hatten die Brüder 1862 die Weinhandlung „Gebrüder Drexel“ gegründet und waren Hoflieferant für 14 deutsche und ausländische Höfe.[Anm. 12]

Familie Niederstadt/Mergler:

Hermann Niederstadt geboren am 22.10.1907 in Knesebeck Kreis Celle, Lehrer, gestorben am 6.5.1945 als Soldat. [Anm. 13]

Wilhelm Niederstadt geboren am 1.3.1910 in Knesebeck, Apotheker, gestorben 1933.

Der Ehemann von Dorothea Mergler (auch Doris genannt) August Friedrich Paul Niederstadt starb 1918 in Hannover.

Familie Schulz/Mergler:

Sophie Dorothee Schulz geboren am 10.3.1912 in Hachenburg, kaufmännische Angestellte

Lilla Maria Schulz geboren am 21.7.1913 in Hachenburg, Behördenangestellte

Erika Schulz geboren am 28.2.1916 in Hardheim/Baden, Dipl. Architektin, beamtete Berufsberaterin

Caroline Lilla geb. Mergler starb am 15.4.1917 in Hardheim/Baden;

Alwin Gustav Max Schulz starb am 13.12.1960 in Buchen (Baden)

Sophie Georgine Charlotte Mergler (1890-1978) war Schriftleiterin und Lektorin bei der Hannoverischen Allgemeinen Zeitung

Aus den veröffentlichten Todesanzeigen:

… Dorothee Schulz am 1. März 2014 kurz vor ihrem 102. Geburtstag friedlich eingeschlafen ist ... Nach einer Trauerfeier in Kronberg erfolgt die Beisetzung später im Familiengrab Schulz in Hardheim/Odenwald.

Erika Schulz starb am 27.3.2015 ... Sie wurde ebenfalls nach einer Trauerfeier in Kronberg im Familiengrab Schulz in Hardheim beigesetzt.

Die Geschwister Dorothee und Erika Schulz haben durch ein Vermächtnis der Stiftung Kronberger Malerkolonie eine Sammlung von insgesamt 70 Werken verschiedener Künstler der Kronberger Künstlerkolonie hinterlassen. Die beiden Schwestern verbrachten ihre letzten Lebensjahre im Altkönigstift in Oberhöchstadt …

Sie waren die Urenkelinnen des Apothekers Wilhelm Neubronner, der – wie sein Sohn Julius – ein enger Freund der Kronberger Maler war – insbesondere mit Anton Burger ging er regelmäßig zur Jagd.

Die meisten der jetzt der Stiftung zugesprochenen Arbeiten gehörten ursprünglich der Großmutter der beiden Stifterinnen Sophie Mergler, und deren Schwester Lilla Drexel …

Vor allem die junge Lilla Neubronner hatte es ganz offensichtlich den Kronberger Malern angetan. Sie wurde von Philipp Franck in dessen autobiografischem Werk „Vom Taunus zum Wannsee“ als „Krone von Kronberg“ und „himmlische Lilla“ bezeichnet und erhielt so zahlreiche kleinere Arbeiten von den Künstlern als Geschenk. Sie heiratete jedoch zum Leidwesen der Maler den Hotelier Theodor Drexel vom Russischen Hof in Frankfurt, damals das „erste Haus“ der Stadt.

Die Ölgemälde, Aquarelle, Radierungen und Zeichnungen stammen von Burger, Chelius[Anm. 14]

Anton Burger wurde der „König von Kronberg“ genannt. Anlässlich der Hochzeit von Lilla Neubronner fertigte er eine Vignette an, die das Hochzeitspaar darstellt.

Frau Barbara Schultz erzählte mir, dass für die Bilder und Zeichnungen keine großen Geldsummen aufgewendet werden mussten. Sie denkt, dass Lösungsmittel und anderer Künstlerbedarf aus dem Bereich der Apotheke Neubronner sicher ab und zu mit einer Skizze beglichen wurde. Bedeutender wäre aber der persönliche Kontakt zwischen der Familie Neubronner und den Malern gewesen und so hätte das ein oder andere Stück aus reiner Sympathie und Zuneigung den Besitzer gewechselt.

Aus den Erzählungen wäre bekannt, dass Lilla eher die „Dame von Welt“ und Sophia als die „Bodenständige“ der Schwestern dargestellt worden sei.

Allerdings kommt Frau Schultz in Anbetracht des Todes von Dorothee und Erika Schulz und den ihr bekannten genealogischen Daten zu dem traurigen Schluss:

„Da Lilla Maria Schulz in den 1990er Jahren verstarb, ist davon auszugehen, dass die Linie Neubronner - Mergler nunmehr ausgestorben ist“.

Neben den Gemälden, den Grabstätten in Hachenburg und schriftlichen Arbeiten bleibt eine besondere Erinnerung an die Familie Wilhelm Heinrich Mergler und Johanna Sophia Neubronner, die ich bei der Recherche entdeckte:

Der Kronberger Apotheker und Erfinder Julius Neubronner war einer der ersten, der in der Rhein-Main-Region Filme drehte. Im Jahr 1903 erwarb er seine erste Kamera eine „Kino“, die die Dresdner Foto-Firma herstellte. Mit ihr nahm er historische Ereignisse auf und hielt den Alltag seiner Familie fest.[Anm. 15]

Von dem als „Filmpionier“ bezeichneten Julius Neubronner existiert ein sehr seltenes Zeitdokument: eine kurze Filmaufnahme, die die kirchliche Hochzeit seiner Nichte Dorothea Elisabeth Georgine Lilla Mergler mit dem Forstmeister August Friedrich Paul Niederstadt in Hachenburg zeigt.[Anm. 16]

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Verfasserin: Annette Röcher
Redaktionelle Bearbeitung: Jasmin Gröninger, Alexander Wißmann
Erstellt am: 5.12.2018
Nachweise:

Anmerkungen:

  1. Heirat: Familienforschung Bierbrauer, Hachenburg.  Zurück
  2. http://www.stadtarchiv-hachenburg.de/archiv/abt-d-personengeschichte/einzelpersonen/mergler.htmlZurück
  3. http://www.stadtarchiv-hachenburg.de/archiv/abt-d-personengeschichte/einzelpersonen/mergler.html; Die zweite Ehefrau wurde zunächst als „ … Frau  des Amtssekretärs Ermmen Theodore geb. Kissel ...“ gelesen. Zurück
  4. http://www.albert-dieckmann.de/index.html; Christina Juliane Sterzing * 3. Februar 1782 in Wiesbaden, +27. Juli 1849 Westerburg. Vielen Dank an den Verfasser für ein sehr freundliches Gespräch zur Familiengeschichte. Zurück
  5. Angaben bei ancestry; Der erste Ehemann war vermutlich Friedrich Karl Brunner, Ehemann von Dorothea Kissel, geb. 11.Okt.1810, gestorben Sept. 1851 in Wiesbaden (ancestry); 1844 Amtssekretär Friedrich Brunner, Marienberg: https://books.google.de/books?id=ep5jAAAAcAAJ&pg=RA1-PA83&lpg=RA1-PA83&dq=friedrich.brunner+marienberg&source=bl&ots=2U5DOFdTFO&sig=uSUzjUw-sYUN-EsxttzUHWHWIj4&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjApvv5lZPUAhWJuRQKHQD1DIsQ6AEILDAC Zurück
  6. http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/gsearch/pageSize/40/page/127/sort/ort+asc/sn/hadis?q=%2Anebenregister&fq[]=landkreis:Main-Kinzig-Kreis&fq[]=ort:Langendiebach&fq[]=laufzeit0:1880-1889&fq[]=laufzeit1:1887 Sterbejahr 1887 Seite 11: Theodora Mergler/Kissel. Zurück
  7. http://www.historische-vereinigung-wesel.de/images/Mitteilungen/140.pdf Die darin genannten Dokumente stammen aus dem Nachlass der Enkelinnen Dorothee und Erika Schulz und befinden sich im Stadtarchiv Wesel. Die Familie Luyken spaltete sich um 1800 von einem „Weseler“, in einen zusätzlichen „Altenkirchener Zweig“.(Familienverband Luyken) Zurück
  8. 150 Jahre Westerwaldbank 2012, Martin Krauß, Mitarbeit Wolfgang Gerz, Verlag Regionalkultur Heidelberg, Seite 79 und „Festschrift zum 75-jährigen Bestehen 1862-1937“ Zurück
  9. Wilhelm Mergler, Wikipedia Zurück
  10. Die Angaben nach 1875 stammen aus dem Personenstandsregister Hachenburg / Archiv. Zurück
  11. Familien-Schulz-Frentzel-Stiftung mit Sitz in Kronberg im Taunus, Barbara Schultz Blumenweg 31, 63128 Dietzenbach; http://www.stiftung-schultz-frentzel.de/cms/index.php/stiftungsgeschichte.htmlZurück
  12. Lilla Drexel wurde 1938 auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beigesetzt. „Grabstätten bedeutender Frauen“: http://www.frankfurter-hauptfriedhof.de/bedfrauen.htm  Zurück
  13. Ergänzung: Hermann Wilhelm Paul Niederstadt, geboren 22. Okt. 1907, hatte die Taufpaten: Forstmeister a. D. Hermann Niederstadt; Apotheker Wilhelm Mergler, Hachenburg; Oberlehrer Wilhelm Niederstadt, Hannover Münden; Witwe Lilla Drexel geb. Neubronner, Frankfurt a.M.; Angaben bei ancestry. Zurück
  14. http://www.taunus-zeitung.de/lokales/hochtaunus/vordertaunus/Grosszuegiges-Vermaechtnis-an-die-Stiftung-Malerkolonie;art48711,1633453Zurück
  15. http://www.filmportal.de/film/hochzeit-des-forstmeisters-niederstadt-in-hachenburg_2ed81c0eca864709aea201d1ec8798f0; Berichtigung zur Filmbeschreibung: Es muss Nichte statt Cousine heißen. Deutsches Filminstitut DIF bei Youtube: Hochzeit Forstmeister Niederstadt in Hachenburg. Zurück
  16. https://www.youtube.com/watch?v=PFKd_OQrZCo. Bericht zu den anderen Filmen von Julius Neubronner ab Seite 47: http://filmarchives.tnnua.edu.tw/ezfiles/34/1034/img/412/212423991.pdfZurück