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Kammertbau - Zur Geschichte einer Reberziehung unter besonderer Berücksichtigung der Pfalz

von Martin Scharff

1.Einführung

Dieser Beitrag beruht auf Studien, die im Zusammenhang mit den Arbeiten am Wortatlas der kontinentalgermanischen Winzerterminologie (WKW) entstanden sind. [Anm. 1] Der WKW, von Professor Wolfgang Kleiber in Mainz herausgegeben, ist ein historischer Fachsprachen- und Sachatlas, in dem die deutschsprachigen und ehemaligen deutschsprachigen Weinbaugebiete erfaßt sind. Das Weinbaugebiet der Rheinpfalz, heute Pfalz, ist mit 13 Gemeinden vertreten. In jedem dieser Orte wurden sachkundigen Gewährsleuten mehr als 400 Fragen zum Weinbau gestellt. Das anhand dieses Ortsnetzes und des umfangreichen Fragebuches gewonnene Material erlaubt einen grundlegenden Überblick über die Fachsprache des Weinbaus.

Für regionale Besonderheiten, wie den Kammertbau in der Pfalz, schien es zugleich unumgänglich, mit einem dichteren Ortsnetz und einem eigenen Fragebogen zusätzliche Befragungen durchzuführen. So wurden parallel zu den Erhebungen zum WKW in den Jahren 1981 bis 1984 die Grundlagen zu einer Magisterarbeit über den Kammertbau gelegt, die nun dank der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften gedruckt vorliegt und die die Basis zu den folgenden Ausführungen bildet. [Anm. 2] Im Einzelnen werden aus dieser Arbeit auszugsweise hier vorgestellt:

  • Die Darstellung der Sachkultur des Kammertbaus, wie sie in der Literatur beschrieben ist und wie sie mit Hilfe der Gewährspersonen aufgezeichnet werden konnte.
  • Der Wortschatz des Kammertbaus im Spiegel ausgewählter Beispiele des Fachwortschatzes.
  • Die Einteilung des Untersuchungsgebietes nach sachlichen und sprachlichen Kriterien anhand von Karten und die Interpretation des Materials im Hinblick auf die Sprach- und Sachgeschichte.

2.Der Kammertbau

Beim Kammertbau handelt es sich um eine traditionsreiche Reberziehungsart. Diese Anbauweise, eine spezielle Form der Laubenerziehung, ist nachweislich in der Pfalz schon im Frühmittelalter in Gebrauch und reicht möglicherweise sogar bis in die Spätantike zurück. Charakteristisch dafür sind rahmenförmige Gestelle aus Holz, verbundene Joche in Viereckform. In der Vorderpfalz, als letztem Rückzuggebiet, hat sich der Kammertbau vereinzelt noch bis fast in die Mitte unseres Jahrhunderts als eines der örtlich praktizierten Reberziehungssysteme erhalten.

Das besondere landesgeschichtliche Interesse am Kammertbau, auf das Dr. Willi Alter, der Präsident der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, hingewiesen hat, besteht sowohl in der Darstellung der Sachgeschichte mit der geographischen Einbindung in die Weinbaulandschaft wie auch im Versuch einer Datierung anhand sprachlicher Zeugnisse.

3.Zur Herkunft des Kammertbaus

3.1.Antike Anbauformen

Wenn wir uns mit dem Kammertbau beschäftigen, ist es sinnvoll, einen Blick auf die Geschichte der Rebkultur generell zu werfen.

Frühe Zeugnisse für Weinbau finden sich in Ägypten und Mesopotamien schon im dritten vorchristlichen Jahrtausend. Durch eine ägyptische Grabmalerei um 1400 vor Christus ist uns anschaulich vor Augen geführt, dass die Ägypter Wein in der Form der Laubenerziehung anbauten

Die Wurzeln der griechischen Weinkultur, die auf unseren Weinbau einen besonderen Einfluß hatte, sind im ostmediterran-orientalischen Raum zu suchen. Von der griechischen Agrarlehrliteratur existieren zwar so gut wie keine direkten Zeugnisse, doch durch römische Autoren, die sich auch auf die griechischen Quellen berufen, ist uns das Fachwissen der Antike überliefert.

Durch die wichtigsten römischen Agrarschriftsteller – Cato (2. Jh. v. Chr.), Varro (1. Jh. v. Chr.), Columella (1. Jh. n. Chr.), Plinius Secundus (1. Jh. n. Chr.) und Palladius (ca. 5. Jh. n. Chr.) – haben wir Kenntnis von den Grundtypen der antiken Reberziehungsarten, die bis in unser Jahrhundert und teilweise bis in die Gegenwart in nahezu ursprünglicher Form in Gebrauch blieben. Die bei diesen Autoren genannten Reberziehungsarten lassen sich in sechs Grundtypen einteilen. Diese Typen sind zwei übergeordneten Anbauformen zuzuordnen, den vineae (,Weinberge; Weingärten') und den arbusta (,Baumweingärten'), deren Darstellung dem Verständnis der Sachkultur des Kammertbaus dienen soll.

Bei der Baumerziehung, den arbusta, bieten Bäume das natürliche Pfahlwerk. Dabei können die Reben bis in Kronen hinaufwachsen, wie heute noch in Tunesien zu beobachten ist. Für Gallien war eine ganze Anlage dieser Art unter der Bezeichnung rumpotinetum bekannt, was soviel wie ,Girlanden-Weinpflanzung' heißt.

Bei der zweiten Kulturform, den vineae, werden in der antiken Agrarlehrliteratur fünf Unterarten unterschieden:

Die "kriechenden Reben", eine bei den Römern wenig geliebte Anbauweise, sind für Spanien und Asien bezeugt. Da diese Reberziehungsart eher Tafeltrauben als wohlschmeckenden Wein ergeben soll, wird sie nur für Gegenden mit Holz- oder Pfahlmangel bzw. mit besonders stürmischem Klima empfohlen. In unseren Breiten waren noch im vergangenen Jahrhundert "kriechende Reben" im südlichen Rheinhessen anzutreffen.

Von den "kriechenden Reben" zu unterscheiden sind die ohne Stützen aufrecht stehenden Reben, die Heckenerziehung. Diese Anbauform wurde in den römischen Provinzen am meisten geschätzt. Heute sind ohne Stützen erzogene Reben noch in Südfrankreich und Spanien anzutreffen, und bis in unser Jahrhundert gab es noch Heckenwingerte an der Nahe.

Zu den Reberziehungsarten mit Stützen gehört die Pfahlerziehung. Dabei wird der Weinstock an einem Pfahl aber ohne Joch erzogen. Diese römische Anbauweise findet sich heute noch im Rheingau und an der Mosel. Die Pfahlanlage war den Römern wohl viel weniger geläufig als die Kultur an Jochen und Kammern. Als eine Sonderform der Pfahlerziehung ist die bei Columella beschriebene Pfahlgitterform zu nennen. Hierbei wird ein Rebstock von mehreren Rohrstäben umstellt, an die dann seine Bogreben gebunden werden, characatae genannt. Ein ähnliches Verfahren gab es in der Gegend von Nierstein und dem Nahetal unter der Bezeichnung „Niersteiner Erziehungsart“.

Bei der offenen Rahmenerziehung wurden die Reben auf Balken in fortlaufender Reihe an einem sogenannten Geländer gestützt. Diese Anbauweise schätzte man in den Provinzen besonders, und nach der Heckenerziehung wurde sie am häufigsten angewandt. Die Konstruktion des Joches, die Querverbindung, erfolgte mit Stangen, Rohren, Stricken oder Weinranken. Die Höhe des Joches machte man von den klimatischen Gegebenheiten abhängig. Es hieß, eine höhere Erziehung ergäbe besseren Wein. Doch betreffen diese antiken Ratschläge den Weinanbau in südlichen Zonen. Mit der offenen Rahmenerziehung lassen sich die Rahmen- und Truderwingerte neuerer Zeit vergleichen. Bassermann-Jordan [Anm. 3] stellt eine direkte Beziehung her zwischen den spezifisch römischen Anlagen und dem Rahmenbau, den er als Kulturform der Pfalz bezeichnet.

Die für uns interessanteste und zum Kammertbau hinführende Art der vineae ist die Laubenerziehung. Sie stellt die komplizierteste Form der Reberziehungsarten mit Stützen dar und unterscheidet sich von den vineae uniiugatae durch das Vorhandensein von Längs- und Querbalken. Zu ihr zählen die Weindächer (compluvia von compluvium – ,viereckiger Raum'), die Pergeln (pergulae), die Kammern (camerae) und die Lauben (trichilae).

Bei den Kammern, einer Jocherziehung in quadratischer Form, dürfte es sich um eine dem Kammertbau besonders nah verwandte Form römischer Laubenerziehung gehandelt haben. Die sich ausbreitenden Triebe bilden eine Art Gewölbe (camera) und können so dem Boden Schatten spenden, was sie für heiße Gegenden als besonders geeignet erscheinen ließ. Für die Pfalz hingegen fasst Schumann zusammen: „Der Offene Kammertbau war in Trockengebieten mit schwachwüchsigen Rebsorten verbreitet, während der Geschlossene Kammertbau auf wüchsigen Böden mit höheren Niederschlägen üblich war.“ [Anm. 4]

Dass die römischen Laubenerziehungsarten weit verbreitet waren, zeigt die Übertragung der Bezeichnung vinea auf den Bereich der Belagerungstechnik. Die als vinea bezeichneten Sturmdächer, fahrbare Belagerungsmaschinen, erhielten ihren Namen von den Weinpflanzungen ähnlicher Konstruktionsform.

3.2.Der Kammertbau im Mittelalter und in der Frühneuzeit nach archivalischen Quellen und Topographien

Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird der Weinbau in der Rheinpfalz im Jahr 653. In einer Urkunde anno 767 wird als Maß für einen neuanzulegenden Weinberg ein Schemel angegeben: Vineam I tenentem scamellum. Diese Urkunde stammt aus dem »Codex Laurishamensis« (,Lorscher Codex') und kann zusammen mit anderen Urkunden für Handschuhsheim an der Bergstraße (bei Heidelberg) lokalisiert werden. In weiteren Urkunden aus dem 8. Jahrhundert ist das Rebmaß für Bensheim an der Bergstraße, Edingen bei Mannheim, Wintersheim bei Oppenheim, Bad Dürkheim und Bermersheim bei Worms belegt. Weinberge von einem Schemel waren also zu dieser Zeit an der Bergstraße, in Rheinhessen und in der Pfalz offenbar keine Seltenheit. Kleiber sieht darin konkrete Hinweise auf Kammertbau.

Die meisten Abbildungen zum Weinbau in den mittelalterlichen Inkunabeln und Frühdrucken besitzen ornamentalen Charakter. In Sebastian Münsters »Cosmographia« aber sind konkrete Abbildungen der Laubenerziehung zu finden. Eine Ansicht Landaus in der Pfalz aus dem Jahr 1547 zeigt einen Kammertwingert in natürlicher Umgebung. Es ist daraus zu schließen, dass der Kammertbau die zu dieser Zeit übliche Erziehungsart in der Südpfalz war.

3.3.Die Verbreitung des Kammertbaus nach dem Zeugnis der Flurnamen

Für die Ermittlung des früheren Verbreitungsgebiets des Kammertbaus stellen die Flurnamen für den Sprachhistoriker eine unschätzbare Quelle dar. Die Namen geben Aufschlüsse zur Sprachentwicklung und damit auch zur Sachkultur. So deutet der Flurname Kammert im südwestdeutschen Sprachraum auf das ehemalige Vorhandensein dieser Reberziehungsweise von Mittelrhein und Mosel bis ins heutige Baden und Elsass-Lothringen hin. Eine Auswahl von Belegen in chronologischer Reihenfolge mag das verdeutlichen:

1051camerad (Cochem), Jungandreas [Anm. 5] 151
1070vineis in loco qui dicitur Chamerta (Koblenz),
Jungandreas 152
um 1140in camera unam (Lieser), Jungandreas 151
1220vineam que kamerait appelatur (Trier), Jungandreas 151
1235duabus vineis in superiori kamerthe (Koblenz-Horchheim), Jungandreas 152
1338les vignes et tous les chambreis (Metz), Godefroy [Anm. 6] 1, 44
1344Klaus Peter ROOS: Die Flurnamen der Freiburger Bucht. Ein Beitrag zur Namenkunde und Sprachgeschichte des Breisgaus. Diss., Freiburg i. Br. 1966.In der kameraten (Munzingen), Roos [Anm. 7] 305
1429 ze kamret, ze kamretten (Tiengen), Roos 305
1465-70ein morgen wingarts genant die kamerreite (Ramsen), Pfälz. Wb. [Anm. 8] 4, 39
1490in der nydre kamerreyden (Ramsen), Pfälz. Wb. 4, 39
1565in den kammerten (Bruchsal), Wiedemann [Anm. 9], Nr. 178
1608bei der roten Cammerladen (Mörstadt bei Worms), Ramge [Anm. 10] Nr. 555

In heutigen Flurnamen ist Kammert ebenfalls erhalten, in der Pfalz [Anm. 11] z.B. in Kammersgarten (Kleinkarlbach), Kammeracker (Klingenmünster), Kammerten (Rülzheim), Altkammert (Walsheim bei Landau), Kammertweg (Heiligenstein bei Speyer), wobei gerade bei diesen Beispielen die Verbindung zur Reberziehungsweise des Kammertbaus naheliegt.

Die Karte zeigt sowohl das Vorkommen von Kammert in historischen Belegen als auch in rezenten Flurnamen. [Anm. 12]

Für Württemberg gilt, daß das Vorkommen von Kammerz auf die dort heimische heutige Bedeutung „Weinlaube am Haus“ beschränkt ist. Daher wurden die Belege nicht in die Karte aufgenommen. Die frühe Entlehnung des Wortes, die vor der zweiten Lautverschiebung stattgefunden haben muss (Verschiebung des auslautenden t in der Stellung nach r zu tz bzw. z), deutet aber darauf hin, dass es sich hier möglicherweise um eine ursprünglich weitverbreitete Reberziehungsweise nach Vorbild des Kammertbaus gehandelt haben könnte

4.4. Neuzeitliche Formen der Laubenziehung

Von den neuzeitlichen Sonderformen der Laubenerziehung sind neben dem Pfälzer Kammertbau der Südtiroler Pergelbau und die lothringische Chambrée-Erziehung zu nennen. Während der Pergelbau noch heute gebräuchlich ist, sind wir bei der Chambrée-Erziehung auf historische Belege angewiesen.###

Die lothringische Chambrée-Erziehung

In den ostfranzösischen Departements sind Chambrée-Formen durch den Atlas Linguistique de la France (ALF) dokumentiert, die auf ein lothringisches Wort Weinlaube zurückgehen. Vorformen dieser lothringischen Belege finden sich auch in den historischen Quellen. Diese Anbauweise, die auf Laubenerziehung schließen lässt, ist allerdings bei Autoren aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert nicht mehr verzeichnet

4.2.Der Südtiroler Pergelbau

Im Etsch- und Eisacktal, im Gebiet von Lana/Burgstall, im Vinschgau und bei Meran sind Rebenlauben unter den Bezeichnungen Pergl, Punt, Pataun anzutreffen. Den auffälligsten Unterschied zwischen einer Südtiroler Rebenlaube und einem Abschnitt im Kammertwingert, Schemel genannt, betrifft die Bauform der Anlage. So ist im Pergelwerk ein Gefälle vorhanden, das es im Kammertbau nicht gibt. Lautliche Entsprechungen in der Terminologie, wie Kammer (Kammerle), unter der sowohl der Rebsteckenabstand als auch der Raum im Geviert verstanden wird, haben kein semantisches Äquivalent im Kammertbau. Pergelähnliche Rebgerüste sind heute noch an der badischen Bergstraße anzutreffen, die zusammen mit dem pfälzischen Kammertbau auf eine römische Tradition des regionalen Weinbaus verweisen.

4.3.Der Pfälzer Kammertbau

Der Pfälzer Kammertbau ist in unserem Jahrhundert an der Oberhaardt noch gut belegt. In den Beschreibungen der Fachliteratur des 18. und 19. Jahrhunderts ist er für die Pfalz und angrenzende Gebiete detailliert beschrieben. Die einzelnen Veröffentlichungen erlauben uns vergleichende Betrachtungen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.

In Breuchels »Umständlicher und gründlicher Beschreibung des edlen Weinstocks« [Anm. 13] aus dem Jahr 1781 stoßen wir auf eine Beschreibung der Kammert für die Gegend von Neustadt mit den Orten Neustadt, Gimmeldingen, Haardt, Mußbach und Königsbach. In diesen Orten bestand demnach die Anlage aus einem Lattengerüst von Längs- und Querbalken. Durch Breuchel erfahren wir von unterschiedlichen Erscheinungsformen des Kammertbaus, mit einer einfacheren Form bei Neustadt und einer komplizierteren bei Edenkoben. Nördlich von Neustadt hört nach Breuchel die geschlossene Rahmenerziehung, der Kammertbau, auf.

Johann Metzger [Anm. 14] hat ebenfalls zwei Formen des Kammertbaus, die Bergsträßer und die Edenkobener Kammer-Erziehungsart, verzeichnet. Die jeweilige Erziehungsart ist für eine relativ eng begrenzte Gegend bezeugt, an der Bergstraße von Leimen bis Weinheim und in der Pfalz u.a. für Edenkoben, Rhodt und Edesheim. Unterschiede bestehen nach Metzger in der Anzahl der Längsbalken. Für Edenkoben ist das Vorkommen von sogenannten Trudelbalken belegt. Von der Edenkobener Erziehungsart wird die Erziehungsart von Maikammer ohne Trudelbalken und noch weiter nördlich der Übergang zur niederen Rahmenerziehung ohne Trudel- und Querbalken unterschieden.

Johann Philipp Bronner bereiste im 19. Jahrhundert die deutschen Weinbaugebiete und veröffentlichte seine Beobachtungen in mehreren Bänden. Den Ausgangspunkt für Bronners Beschreibung des Weinbaus am Haardtgebirge [Anm. 15] bildet Edenkoben. Seine 1833 erschienenen Aufzeichnungen über den Kammertbau in der Pfalz geben den anschaulichsten Einblick in den damaligen Stand der Reberziehungsarten.

Bronner unterscheidet verschiedene Typen des Kammertbaus: die Doppelkammer-Erziehung mit zwei Trudelbalken, die Variation mit einem Trudelbalken und die geschlossene niedere Rahmenerziehung ohne Trudelbalken. Die offene niedere Rahmenerziehung ohne Trudel- und Querbalken ist von Bronner für die Orte Mußbach, Neustadt, Haardt, Gimmeldingen, Königsbach verzeichnet, wo Breuchel noch den Kammertbau beschrieb. Nach diesen Beobachtungen ist es möglich, die Veränderung der Anbauweise innerhalb eines halben Jahrhunderts festzustellen.

Nach Bronner kommt es in den Kammertgebieten zu grundlegenden Umstellungen, z.B. durch den Einsatz von Pflügen und die Einführung von Pfropfreben. Holzmangel und allgemein steigende Preise beschleunigen die Entwicklung. Der Kammertbau verliert zunehmend an Boden. Karl Heinrich Schattenmann [Anm. 16] kritisiert 1864 die Kammer, die im Bezirk Weißenburg und an der Oberhaardt zu dieser Zeit noch übliche Weinbauart, als mangelhaft. In dem Bewusstsein, eine Reliktform für die Nachwelt festzuhalten, hat er eine exakte Beschreibung einer Kammertlaube überliefert. Nach seinen Angaben entstand maßstabsgetreu die folgende Zeichnung.

Eine generelle Abkehr vom Kammertbau zeichnet sich Ende des 19. Jahrhunderts ab. Adolf Lenert [Anm. 17] spricht 1905 zwar noch vom Kammertbau am oberen Haardtgebirge, meint aber damit schon die Rahmenerziehung. Mit dem Niedergang des Kammertbaus werden Bezeichnungen, die für diese Erziehung typisch sind, auf Funktionselemente nachfolgender Erziehungsarten übertragen. Die Bezeichnung Kammert hat weiter Geltung, auch wenn die Reben statt an Trudelbalken nun an Trudeldrähte gebunden werden.

Aufgrund der Aufzeichnungen Lenerts können wir eine differenzierte Gliederung des pfälzischen Weinbaugebietes nach Reberziehungsarten zu Beginn des 20. Jahrhunderts nachvollziehen. Die Südpfalz betrieb demnach unter verstärkter Verwendung von Holz den Kammertbau mit einem Stockabstand von einem Meter. An der Mittelhaardt war die offene Rahmenerziehung unter vermehrtem Einsatz von Steinen und Draht mit einer Stockhöhe von 60 bis 70 cm üblich, ebenso an der Unterhaardt, wobei die Stockhöhe dort nur 30 bis 40 cm betrug. Die Grenze zwischen den beiden letztgenannten Erziehungsarten verlief nach Lenert zwischen den Gemarkungen von Diedesfeld und Maikammer, dem alten Übergangsgebiet des Kammertbaus.

5.Die empirischen Erherbungen

Mit Hilfe sprachwissenschaftlicher empirischer Methoden sollten Sachkultur und Wortschatz des Kammertbaus zum letzten noch möglichen Zeitpunkt dokumentiert werden. Einige der Gewährsleute waren schon über 90 Jahre alt, das Durchschnittsalter der Informanten zum Zeitpunkt der Befragung betrug 82 Jahre. Für die Ortswahl stellte somit die Verfügbarkeit geeigneter Gewährspersonen das entscheidende Kriterium dar. In Orten, in denen der Kammertbau noch in der Erinnerung älterer Gewährspersonen lebte, wurde anhand eines umfassenden Fragebogens in Direktinterviews und mit Aufzeichnung auf Tonträger das Wissen um diese archaische Reberziehungskultur aufgezeichnet. Insgesamt wurden in 34 Orten Interviews durchgeführt, zum Teil mit zwei oder drei Befragten. Das Ortsnetz ist in der Südpfalz am dichtesten, da sich der Kammertbau dort noch am längsten hielt.

6.Der Kammertbau im Spiegel ausgewählter Beispiele des Fachwortschatzes

Die Bezeichnungen innerhalb des Wortschatzes des Kammertbaus zeigen eigenständige, häufig von der üblichen Weinbauterminologie abweichende Besonderheiten, die über Alter, areale Gliederung und Sachbezug Auskunft geben können. Wie das Wort Kammert selbst, zeugen viele von hohem sprachlichem Alter und dokumentieren interessante sprach- oder sachgeschichtliche Entwicklungen. Exemplarisch sollen im folgenden einige Bezeichnungen näher dargestellt werden.

Als Bezeichnungen für die Kammertanlage selbst begegnen uns in der Pfalz: Balkenwingert, Gegitter, Holzwingert, Kammert, Kammertwingert, Kammertbau, Kreuzwingert, Reben mit Balken, Trudelsystem, Wingert. Wenn die Kammertanlage in manchen Orten nur als Wingert bezeichnet wird, so deutet das darauf hin, daß diese Erziehungsart früher die Regel und ein differenzierender Zusatz nicht nötig war. Ansonsten reflektieren die Bezeichnungen entweder das verwendete Material (Balken, Holz) oder die Konstruktionsweise (Gegitter, Kreuzwingert – ,über Kreuz verlaufende Balken', Trudelsystem). Die aus dem Lateinischen hervorgegangene Bezeichnung Kammert leitet sich von vinea camerata ab, zu lat. camerare (,wölben'). Das Wort wurde von der Lautverschiebung von t zu z nicht erfaßt. [Anm. 18]

Während die originalen Kammertanlagen heute längst verschwunden sind, lebt das Wort Kammert noch in Kammert machen, kammern, kammerten für das Aufbinden von Reben oder das Ausbessern von Haltegerüsten weiter.

Die Gliederung des Weinbergs und das Konstruktionsprinzip des Rebgerüsts spiegeln sich in der Bezeichnung Schemel (,Abschnitt, Abteilung von drei bis vier Zeilen') wieder. Lat. scamellum hat schon im Romanischen eine Fülle von sekundären Bedeutungen, die auch zu pfälzisch Schemel passen. Entlehnt aus lat. scamnum (,Bank') gehört das Wort zur ältesten Lehnwortschicht. [Anm. 19] Aus dem Diminutiv scamellum entsteht in den Weinbaugebieten von Mosel und Pfalz die Bedeutung „ein bestimmtes Stück Rebland“, die mit dem römischen Weinbau offenbar in engem Zusammenhang steht.

Auf den Kammertbau direkt verweisen Bezeichnungen von Geräten, Materialien, Tätigkeiten, die das Wort selbst enthalten: Kammertschlegel als Gerät zum Einschlagen der Stiefel, Kammertweide zum Anbinden der Reben, Kammert machen für die Tätigkeit des Anbindens.

Typisch für den Kammertbau ist die aufwendige Konstruktionsform. Die damit zusammenhängenden typischen Bezeichnungen für das Balkenwerk lauten: Stiefel, Trudelbalken, Länderich. Wie differenziert der Fachwortschatz des Kammertbaus ist, zeigt ein Blick auf Bezeichnungen für die verschiedenen Bindematerialien. Zum Beispiel wurden als Bezeichnungen für die stärkeren Weiden zum Anbinden der Balken und Stiefel von den Gewährspersonen genannt (in Auswahl): Balkenband, Biegzinken, Gaugenband, Kammertband, Kammertweide, Kammertwilge, Kreuzband, Stiefelband, Unterband, Weidenband, Wickelband.

Die Terminologie des Kammertbaus hat sich bis in unsere Zeit in einzelnen Fällen erhalten, auch wenn der Kammertbau selbst schon längst nicht mehr ausgeübt wird. Trotz Sachwandels wurden Bezeichnungen beibehalten und auf die neue Funktion oder Tätigkeit übertragen. Zum Beispiel wird heute noch von Kammert machen und kammerten gesprochen, was örtlich differenziert das Ausbessern einer Anlage oder das Biegen und Anbinden von Reben allgemein meint. [Anm. 20] Den heutigen Winzern ist die Herkunft dieser Wörter aus dem Kammertbau oft schon nicht mehr bewusst.

7.Ergebnisse

7.1.Zur Sachgeschichte

Unter dem Kammertbau verstehen wir eine niedere Laubenerziehungsart, die in zwei Erscheinungsformen auftrat: einer einfacheren Form mit Längs- und Querbalken und einer komplizierten unter der zusätzlichen Verwendung von sogenannten Trudelbalken, zusätzlichen Längsbalken. In der Mitte des 19. Jahrhunderts läßt sich ein Zurückweichen des Kammertbaus auf ein kleineres Areal an der Oberhaardt erkennen. Die Gründe für die Regression sind vielseitig und unter anderem im Aufkommen neuer Arbeitstechniken (Einsatz von Pflügen) und neuer Materialien zu suchen. Die traditionellen Unterstützungsvorrichtungen aus Holz machen dem billigeren Draht Platz. Aus der geschlossenen Erziehung wird die offene, der ursprüngliche Charakter geht verloren. An die Stelle der Pfosten treten Steine. Diese Entwicklung ist kontinuierlich und irreversibel, aber keineswegs einheitlich. Vereinzelt sind noch alte Anbauformen bis in die sechziger Jahre unseres Jahrhunderts zu finden.

Im Hinblick auf die ursprüngliche Verbreitung des Kammertbaus ist ein größeres Areal in den Grenzzonen der Romania vorauszusetzen. Als Reberziehungsart römischen Ursprungs war der Kammertbau, außer in der Pfalz, wohl auch im Elsaß, am Neckar und an der Bergstraße heimisch. Flurnamenbelege verweisen weiterhin auf Breisgau, Mosel und Mittelrhein.

7.2.Zur Sprachgeschichte

In Hinblick auf die mögliche gallo-romanische Provenienz des Kammertbaus finden wir einschlägige Hinweise in den Bezeichnungen Kammert, Schemel, Stiefel, Trudel.

Kammert (,Weinlaube') ist ostfranzösisch (chambrée) und pfälzisch belegt. In abweichenden Bedeutungen kommt das Wort in romanisch-germanischen Grenzgebieten vor (Südtirol, Schweiz, Elsaß). Zusammen mit den Zeugnissen der Flurnamen weist dies auf eine weitaus größere Verbreitung des Kammertbaus hin als bisher angenommen. Die Entlehnung des Wortes in der Westromania ist möglicherweise vor dem Jahre 700 erfolgt. [Anm. 21]

Auch für den Terminus Schemel ist eine frühe Entlehnung (aus lat. scamellum) anzunehmen. [Anm. 22] Alanne zählt das Wort zur frühesten Lehnwortschicht. [Anm. 23] Die Verbreitung von Schemel kann in der nördlichen Galloromania gesehen werden. [Anm. 24] Der Spezialbedeutung „Abschnitt im Kammertwingert“ liegt möglicherweise die Bedeutung „altes Rebmaß“ zugrunde, mit der Schemel im 8. Jahrhundert im »Codex Laurishamensis« belegt ist.

Die Bezeichnung Stiefel für den Stützpfahl im Kammert- oder Rahmenwingert ist in unserem Untersuchungsgebiet häufig belegt. Wahrscheinlich liegt auch bei diesem Wort lateinische Herkunft vor. [Anm. 25] Da die hochdeutsche Lautverschiebung regelgerecht vollzogen ist, müsste es sich um eine frühe Entlehnung handeln.

Als umstritten gilt die lateinische Herleitung von Trudel aus lat. trudis (,Stange'), im Kammertbau als „parallel zu den Längsbalken verlaufende Stangen“. Im Zusammenhang mit den vorangegangenen Wortbeispielen ist an romanischen Einfluß zu denken, wobei altnordisch tróð durchaus den Eingang des lateinischen Wortes in die germanischen Sprachen erleichtert haben könnte.

Die Wortbeispiele deuten auf eine frühe Übernahme aus dem Lateinischen hin, die die Annahme einer Kontinuität des Kammertbaus seit der Römerzeit wahrscheinlich macht. [Anm. 26] Auch die Fülle anderer Lehnwörter lateinischen Ursprungs in der pfälzischen Winzerfachsprache stützen diese These. Lehnwörter wie auch archäologische Befunde legen den Schluss nahe, dass es in Teilen der Pfalz romanische Besiedlungskontinuität bis in das 5. Jahrhundert gab. [Anm. 27] Die in den vorausgegangen Ausführungen aufgezeigten sprachlichen und sachkundlichen Zusammenhänge bieten für diese Annahme ein weiteres Indiz. Im Kammertbau hat sich demnach offensichtlich die römerzeitliche Tradition bis in unser Jahrhundert fortgesetzt.

8.Die areale Gliederung der Kammertterminologie am Beispiel der Karte "Abschnitt im Kammertwingert

Durch die Darstellung des erhobenen Materials auf Sprachkarten lässt sich eine areale Differenzierung des Aufnahmegebietes herausarbeiten. Die dadurch vermittelte Arealstruktur spiegelt nicht nur Sprach- sondern auch Kulturgeschichte wieder. [Anm. 28] Innerhalb des noch bis in unser Jahrhundert bestehenden Kammertgebietes an der Oberhaardt fällt in den meisten Fällen eine wortgeographische Zwei- oder Dreiteilung auf. Als Räume mit sprachlichen Eigenheiten treten ein nördliches Gebiet um Neustadt bis Landau hervor und ein sich anschließendes südliches ab Landau, wobei der elsässisch-pfälzische Grenzraum nochmals eine Sonderstellung einnimmt. Exemplarisch soll dies durch folgende Sprachkarte aufgezeigt werden.

Als Beispiel für diese Beobachtungen dient hier die Sprachkarte für die Bezeichnung des Abschnitts im Kammertwingert, die ausgeprägte Wortareale aufweist: Schemel-Laube-Parzelle. Das nördliche Schemel ist etwa von Neustadt bis Landau belegt, von Landau bis zur französischen Grenze tritt Laube auf, südlich davon das standardsprachlich gestützte Parzelle mit zwei Belegen jenseits der französischen Grenze. Diese sprachliche Arealstruktur ist nicht sehr alt, denn durch die wortgeographischen Beobachtungen Breuchels haben wir davon Kenntnis, dass Ende des 18. Jahrhunderts in der Gegend von Edenkoben und Rhodt noch Laube gebräuchlich war. Offensichtlich hat sich die Bezeichnung Schemel nach Süden bis Landau durchgesetzt. Nur noch in dem Gebiet um Landau blieb der Terminus Laube in seiner alten Bedeutung erhalten. Dieses Gebiet hat sich auch in sachlicher Hinsicht als Rückzugsgebiet erwiesen.

Auf anderen hier nicht dokumentierten Wortkarten finden wir Hinweise auf eine ähnlich gelagerte, zwei- bis dreigliedrige Arealverteilung, wie bei den Bezeichnungen für einen neuangepflanzten Kammertwingert, bei dem ein nördliches Rod einem südlichen Stufe gegenübersteht. Die Wortgrenze verläuft wieder in der Landauer Gegend. Bei der Bezeichnung für das Gerät zum Einschlagen der Pfähle tritt das zentrale Gebiet des Kammertbaus mit dem Terminus Kammertschlegel deutlich hervor, während der Norden nur das Grundwort Schlegel kennt, ein Indiz für die relativ frühe Aufgabe der Kammerterziehung. Der Terminus Kammert machen ist dagegen bis in die Gegend von Bad Dürkheim belegt.

9.Ausblick

Der Kammertbau, die vermutlich älteste Art und Weise, in der Pfalz Reben anzubauen, ist mit seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen, die das Landschaftsbild an der Oberhaardt über Jahrhunderte prägten, für alle Zeiten untergegangen. Die vorliegenden Ausführungen zeigen, dass der vorhandene Fachwortschatz gerade noch bei den ältesten Gewährspersonen aufgezeichnet und beschrieben werden konnte. Dies weist auf die Notwendigkeit hin, auch andere ausgestorbene oder im Aussterben begriffene Fachsprachen wissenschaftlich zu erheben

Anmerkungen:

  1. Wolfgang Kleiber (Hg.): Wortatlas der kontinentalgermanischen Winzerterminologie (WKW). Einleitung bearb. von Sigrid Bingenheimer u.a., Lieferung 1-3, bearb. von Sigrid Bingenheimer u.a. Tübingen 1990-92. Lieferung 3-6, bearb. von Mathias Gotschy u.a., Tübingen 1993-97.  Zurück
  2. Martin Scharff: Der Kammertbau. Zur Rekonstruktion einer historischen Reberziehungsweise in der Pfalz. (Veröffentlichungen der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Speyer, Bd. 87) Speyer 1995. Diesem Werk sind hier die unten wiedergegebenen Abbildungen 1, 4, 10 und 11 sowie unten Karte 1, 2 und 3 entnommen. Zurück
  3. Friedrich von Bassermann-Jordan: Geschichte des Weinbaus, 3 Bde. 2. Aufl., Frankfurt a. M. 1923, Nachdruck in 2 Bänden, Neustadt (Weinstraße) 1975. Zurück
  4. Fritz Schumann: Drahtrahmenanlagen für Spaliererziehung in Direktzuglagen im Hinblick auf Qualität und Arbeitszeitbedarf. In: Mechanisierung der Stockpflegearbeiten. Auswirkungen auf die Weinqualität. Vorträge anlässlich des 4. Internationalen ATW-Symposiums „Technik im Weinbau“ am 18.-20. Mai 1995 in Stuttgart. (KTBL-Schrift, 364) Darmstadt 1995, S. 90-104, hier S. 92. Zurück
  5. Wolfgang JUNGANDREAS: Historisches Lexikon der Siedlungs- und Flurnamen des Mosellandes. (Schriftenreihe zur Trierischen Landesgeschichte und Volkskunde 8) Trier 1962/63. Zurück
  6. Frédéric GODEFROY: Dictionnaire de l'ancienne langue française et de tous ses dialectes du IXe au XVe siècle, 10 Bde. Paris 1880-1902. Zurück
  7.  Zurück
  8. Pfälzisches Wörterbuch. Begründet von Ernst CHRISTMANN, fortgeführt von Julius KRÄMER, bearb. von Rudolf POST unter Mitarbeit von Sigrid BINGENHEIMER und Josef SCHWING, Bd. 1ff. Wiesbaden 1965. Zurück
  9. Alfred WIEDEMANN: Die Flurnamen von Bruchsal. (Badische Flurnamen, Bd. 2, H. 1) Heidelberg 1937. Zurück
  10. Hans RAMGE: Die Siedlungs- und Flurnamen des Stadt- und Landkreises Worms. Darmstadt 1967. Zurück
  11. Belege aus dem Flurnamenarchiv am Institut für Geschichtliche Landeskunde in Mainz und nach Pfälz. Wb. (wie Anm. 10). Zurück
  12. Belege aus dem Flurnamenarchiv am Institut für Geschichtliche Landeskunde in Mainz sowie aus Flurnamenstudien aus dem badischen, lothringischen und elsässischen Raum. Zurück
  13. Philipp Jacob Breuchel: Breuchels umständliche und gründliche Beschreibung des edlen Weinstocks wie nemlich Weingärten und Weinberge aufs beste angelegt, hergestellet, unterhalten und benutzet, auch allerhand Gemüß und fruchtbare Bäume mit Nutzen darein gepflanzet werden können. Nebst beygefügter Abhandlung von allen Sorten Trauben, nach der Bauart des Kernes von Churpfalz, als nemlich Neustatt, Gimmeldingen, Haard, Mußbach und Königsbach. Frankfurt a. M. 1781. Zurück
  14. Johann Metzger: Der Rheinische Weinbau in theoretischer und praktischer Beziehung. Heidelberg 1827. Zurück
  15. Johann Philipp Bronner: Der Weinbau am Haardtgebirge von Landau bis Worms. (Der Weinbau in Süd-Deutschland, Bd. 1) Heidelberg 1833, Faksimiledruck Neustadt (Weinstraße) o. J. Zurück
  16. Karl Heinrich Schattenmann: Denkschrift über den Weinbau in den Departementen des Ober- und Niederrheins und in Rheinbayern. 2. Aufl., Straßburg 1864. Zurück
  17. Adolf Lenert: Edenkobener Winzerbuch oder Der Kammertbau am obern Haardtgebirge in der Rheinpfalz an einem Musterbeispiel erläutert. Edenkoben 1905. Zurück
  18. Dies hängt mit der Sonorisierung von lat. *camerata zu *camerada zusammen, vgl. Wolfgang Kleiber: Oberrheinisch Särmde, Sände f. ‚Rebwelle, Rebreisig' aus lateinisch sarmenta f. ‚Rebreisig'. Zur Geschichte des Weinbaus am Oberrhein. (Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz. Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse 3) Stuttgart 1990, S. 26. Zurück
  19. Eero Alanne: Die Stellung der Weinbauterminologie in den westgermanischen Hauptdialekten mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Sprachgebiets. In: Neuphilologische Mitteilungen 64 (1963), S. 16-40. Zurück
  20. Pfälz. Wb. (wie Anm. 10), Bd. 4, Sp. 39. Zurück
  21. Dazu Kleiber, Weinbau am Oberrhein (wie Anm. 21), S. 26. Zurück
  22. Wolfgang Kleiber: Zur sprachgeographischen Struktur der deutschen Winzerterminologie. (Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz, Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse, 6) Wiesbaden 1980, S. 16, Anm. 62. Zurück
  23. Alanne, Weinbauterminologie (wie Anm. 22), S. 25. Zurück
  24. Vgl. Gertraud Müller/Theodor Frings: Germania Romana II. Dreißig Jahre Forschung. Romanische Wörter. (Mitteldeutsche Studien, Bd. 19,2) Halle a. d. Saale 1968, S. 453f. Zurück
  25. Zu lat. stipula ‘Halm', vgl. Kleiber, Winzerterminologie (wie Anm. 25), S. 16, Anm. 62. Zurück
  26. Kleiber, Winzerterminologie (wie Amn. 25), S. 17. Zurück
  27. Rudolf Post: Pfälzisch. Einführung in eine Sprachlandschaft. 2. Aufl., Landau i. d. Pfalz 1992, S. 170. Zurück
  28. Kleiber, Winzerterminologie (wie Anm. 25), S. 19. Zurück