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Charles Mangin

Französischer Offizier und General im Ersten Weltkrieg. Kommandant der französischen Rheinarmee, geb. 1866, gest. 1925

Charles Mangin im Jahr 1923[Bild: Wikimedia Commons, gemeinfrei]

Charles Marie Emmanuel Mangin wurde am 6. Juli 1866 in Sarrebourg geboren. Nach seiner Ausbildung auf der Offiziersschule Saint-Cyr diente Mangin bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges in den französischen Kolonien in Afrika. Dort beteiligte er sich u.a. an der Besetzung Senegals und der Eroberung Marokkos. 1910 veröffentlichte Mangin eine Denkschrift mit dem Titel „La force noire“. Darin befürwortet der Autor den Einsatz von Kolonialtruppen im Fall eines europäischen Krieges.

Im Ersten Weltkrieg diente der Kommandant an der Westfront, wo er 1916 an der Schlacht von Verdun teilnahm. Im Laufe der Zeit erlangte Mangin unter seinen Männern u.a. aufgrund seiner offensiven Kriegsführung Bekanntheit, die oftmals in verlustreichen Angriffen resultierte. 1918 war er einer der Initiatoren für die erfolgreiche Gegenoffensive der Alliierten an der Marne. Nach dem Waffenstillstand im November 1918 zog der Oberbefehlshaber der Rheinarmee am 14. Dezember in Mainz ein, wo er im Deutschhaus Quartier bezog. In seiner Funktion als Kommandant der Besatzungsarmee unterstützte er die separatistischen Bestrebungen im Juni 1919 zur Gründung der „Rheinischen Republik“. Nach deren Scheitern wurde Mangin aus Deutschland abgezogen. 1921 wurde er Generalinspekteur der Kolonialtruppen und Mitglied des Obersten Kriegsrates. Mangin starb überraschend am 12. Mai 1925 in Paris. Ein 1928 zu seinen Ehren errichtetes Monument in der französischen Hauptstadt wurde im Juni 1940 von deutschen Truppen zerstört.

Autor: Jan Brunner
Verwendete Literatur:

  • Charles Mangin (1866-1925). In: Bibliothèque nationale de France. URL: data.bnf.fr/ark:/12148/cb12459824j (Aufruf am 27.01.2021).
  • d'Andurain, Julie: Mangin, Charles. In: 1914-1918-online. International Encyclopedia of the First World War, ed. by Ute Daniel, Peter Gatrell, Oliver Janz, Heather Jones, Jennifer Keene, Alan Kramer, and Bill Nasson, issued by Freie Universität Berlin, Berlin 2015-11-09. URL: encyclopedia.1914-1918-online.net/article/mangin_charles (Aufruf am 27.01.2021).
  • Schütz, Friedrich: Großherzoglich-Hessisches Palais 1816 bis 1918. In: Mathy, Helmut (Red.): Die erste Adresse des Landes Rheinland-Pfalz. Geschichte des Deutschhauses in Mainz. Hrsg. vom Landtag Rheinland-Pfalz. Mainz 1990, S. 113-138.
  • Mangin, Charles M. In: Pressemappe 20. Jahrhundert. Digitalisierung der Pressearchive von HWWA und IfW. URL: webopac.hwwa.de/PresseMappe20E/Digiview_MID.cfm (Aufruf am 13.01.2021).
  • Mangin, Charles Marie Emmanuel, in: Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik. URL: www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0000/adr/getPPN/119061007/ (Aufruf am 06.01.2021).
  • Mordacq, Jean J.: Die deutsche Mentalität. 5 Jahre Befehlshaber am Rhein. Wiesbaden 1927.

Erstellt am: 27.01.2021