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Reunionskriege

Kriege Ludwigs XIV. (1667-1697).

 

Der französische König Ludwig XIV. unternahm drei Kriegszüge, die als Reunionskriege in die Geschichte eingegangen sind.

1. Reunionskrieg (Devolutionskrieg) 1667/68. 
Nach dem Tod Philipps IV. von Spanien erhob Ludwig XIV. als sein Schwiegersohn Ansprüche auf die Spanischen Niederlande aufgrund des in Brabant geltenden Devolutionsrechts. Die Franzosen wurden aber zum Frieden von Aachen (1668) genötigt, der ihnen den Besitz von 12 Grenzfestungen einbrachte (u. a. Lille, Charleroi, Tournai).

2. Reunionskrieg (Holländischer Krieg) 1672-1678. 
Im Bund mit dem englischen König überrannten die Franzosen die unvorbereiteten Niederländer, deren Generalstatthalter Wilhelm III. von Oranien aber eine Koalition mit dem Kaiser, dem Deutschen Reich, Brandenburg und Spanien zustande brachte. Der französische Marschall Turenne verwüstete die Pfalz; die verbündeten Schweden wurden von den Brandenburgern 1675 bei Fehrbellin geschlagen. Im Frieden von Nimwegen (1678/79) erhielt Frankreich 10 elsässische Reichsstädte, die Freigrafschaft Burgund und Cambrai, Valenciennes, Ypern u.a.

3. Reunionskrieg (Pfälzischer Erbfolgekrieg) 1688-1697.
Ludwig XIV. erhob willkürlich Erbansprüche auf die Pfalz als Schwager der Elisabeth Charlotte von Orléans (Liselotte von der Pfalz). Die "Augsburger Allianz" (Deutsches Reich, Kaiser, Niederlande, England, Savoyen, Spanien, Schweden) zwang die Franzosen zur Räumung der Pfalz, die erneut verwüstet wurde. Trotz französischer Erfolge im Landkrieg (aber Niederlage zur See am Kap de la Hogue 1692) zwang die Überspannung der französischen Kräfte Ludwig zum Einlenken: Im Frieden von Rijswijk (1697) ließ er seine Ansprüche auf die Pfalz und die Reunionen fallen, ausgenommen das Elsass mit Straßburg, das bei Frankreich blieb. 

 

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