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Romanik

Abendländischer Kunststil des 11. und 12. Jahrhunderts.

Der im 19. Jahrhundert geprägte Stilbegriff kennzeichnet die abendländische Kunst des 11. und 12. Jahrhunderts, deren Architektur durch den "römischen" Rundbogen gekennzeichnet ist. Die Wurzeln der Romanik liegen in der römischen Spätantike, teilweise aber auch im byzantisch-syrischen und im islamischen Bereich. Sie entwickelte sich ab 900 europaweit. Als Vorläufer gilt die Karolingische Kunst. Sie ging gegen 1250 in die Gotik über.

Man unterscheidet zwischen Frühromanik, Hochromanik und Spätromanik:

 

  • Zur Frühromanik (920-1030) zählen die ottonische Kunst und der normannische Baustil.
  • Die Hochromanik (in Frankreich 1000-1150, in Deutschland 1030-1140) wird in Deutschland auch als salische Kunst bezeichnet.
  • Die Spätromanik, auch als staufische Kunst (1140-1250) oder als "Übergangsstil" bezeichnet.

Die Kunst der Stauferzeit in Deutschland und Italien zeigt spätromanische und frühgotische Stilformen, während in Frankreich bereits die Frühgotik vorherrscht.

Die wichtigste Aufgabe der romanischen Baukunst ist die Kirche. Stilprägend ist der bereits in der Ottonischen Kunst entwickelte Bautypus der dreischiffigen Basilika über kreuzförmigem Grundriß mir zwei Querhäusern, Ost- und Westchor sowie östlicher und westlicher Turmgruppe einschließlich der Vierungstürme. Vorherrschend ist der Eindruck einer Gliederung in klar unterschiedene Bauglieder, die in massivem Mauerwerk ausgeführt sind, mit tief eingeschnittenen Fenstern und Portalen. Als Schmuck des Außenbaus dienen Blendbögen und Blendarkaden. Im Inneren wechseln häufig Pfeiler und Säulen als Stützen der Arkaden zwischen dem Mittelschiff und den Seitenschiffen. Bei diesem "Stützenwechsel" markieren die Pfeiler die Eckpunkte der quadratischen Raumabschnitte.

Kennzeichnende Elemente der Gotik im Kirchenbau: Rundbogenfenster, kleinere Fenster, flache, brandgefährdete Holzdecken, eckige Elemente, 1-3 schiffige Bauweise sowie schmucklose Gliederung der Wandflächen.

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