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Schildmauer

Besonders befestigter Mauerabschnitt auf der Angriffsseite der Burg.

Vor allem bei Burgen in Spornlage reichte eine normale Ringmauer auf der Angriffsseite nicht aus, um die Burg wirkungsvoll gegen Beschuß zu schützen. Wenn das Burgvorgelände steil anstieg konnte man leicht über die Mauer in das Burginnere schießen. Deshalb errichtete der Burgherr an solchen Stellen eine besonderes massive und mächtige Schildmauer, die noch wirkungsvoller als die Mantelmauer die bedrohte Seite der Burg als zusätzliches Schutzschild deckte.

Schildmauern gab es hauptsächlich im Moselgebiet, in der Pfalz und am Rhein, vereinzelt auch in Württemberg. Besonders schöne Schildmauern kann man heute noch auf den Burgen Reichenberg bei St. Goarshausen, Freienfels bei Weilburg, der Kasselburg in der Eifel, auf Burg Ehrenfels, Greifenstein im Westerwald, Hohenstein bei Langenschwalbach, Runkel an der Lahn, Burg Rheinstein, sehen.

Der Bau von Schildmauern setzte um 1200 ein, besonders in Südwestdeutschland, im Elsaß und in der Pfalz, erreichte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts seinen Höhepunkt und ging im 14. Jahrhundert wieder zurück. Mit dem Aufkommen der Pulverwaffen wurden in der zweiten Hälfte des15. Jahrhunderts und im 16. Jahrhundert erneut mächtige Schildmauern gebaut.

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