Hecken im Hunsrück

Römische Grabgärten

Hecken, Rhein-Hunsrück-Kreis

Zu besichtigen: Grabhügel, Grabgärten

Anfahrt: Anfahrt: Von Kirchberg auf der B421 in Richtung Dickenschied. Am Abzweig zur Rechten nach Hecken (L185) geradeaus vorbeifahren. Nach etwa 900 m den ersten geteerten Feldweg einbiegen und zur Anhöhe hinauffahren. Am Waldrand parken, von hier aus zu Fuß etwa 800 m weit dem geteerten Weg bis zur Kreuzung folgen. Nördlich der Kreuzung (rechts des Weges) Hügelgräberfeld Hecken 2. Zum dritten Hügelgräberfeld mit Grabgärten (Hecken 3) dem Weg  ab der Kreuzung in Richtung Hecken folgen, nach etwa 100m links des Wegs ca. 100 m weit in den Wald hinein.

 

Am Westrand einer Hügelkuppe gelegen finden sich etwa 17 Grabhügel einer kleineren Nekropole (Hecken 3). Einige Hügel sind von auffallender Größe, mehrere Hügel weisen einen Durchmesser von über 20 auf, der größte Hügel erreicht sogar 30 m. Grabgärten umgeben einige der Hügel.

Durch die Umwallung unterscheidet sich das Grabhügelfeld von den beiden Nekropolen Hecken 1 und 2. Der Begräbnisplatz von Hecken 3 dürfte während der keltischen Epoche (Latènezeit) genutzt worden sein, vermutlich sind auch einige der Gräber in römischer Zeit angelegt worden.

Die Sitte einen Bestattungsplatz innerhalb eines von Wall und Graben umgeben Platzes anzulegen, wird vor allem während des letzten Jahrhunderts v. Chr. gepflegt. Die Tradition wird in römischer Zeit fortgesetzt. Im Frankweiler Wald bei Beltheim sind entsprechende Grabgärten unweit eines römischen Gutshofes zu besichtigen.

Für die Wahl des Begräbnisplatzes war die Nähe zum alten Verkehrsweg ausschlaggebend, der westlich unterhalb des Gräberfeldes der heutigen Straße folgend verlief und von der Nahe auf den Hunsrück führte.

Östlich dieser Straße lag am Ostausgang von Hecken eine kleinere, mittlerweile vollständig abgetragene Grabhügelgruppe. Bei unsystematischen Grabungen wurden römische Scherben und eine steinerne Aschekiste geborgen. Spuren der römischen Ansiedlung fanden sich am Ostausgang von Hecken. Aufgepflügte römische Dachziegel, Mauerreste, Wandverputz und Estrich weisen auf die römische Siedlung hin. Ziegelfragmente einer Hypocaustanlage belegen den Wohnkomfort der mit Fußbodenheizungen ausgestatteten der Gebäude.

 

M. Thoma

 

Literatur:

W. Wagner, Hunsrückmuseum Simmern. Mit Inventar der vor- und frühgeschichtlichen Sammlung. Schriftenreihe des Hunsrückmuseums in Simmern/Hunsrück 7 (Simmern 1993) 192-194.