Mastershausen im Hunsrück

Römische Hügelgräber

[Bild: Landesvermessungsamt Koblenz]
[Bild: Landesvermessungsamt Koblenz]
[Bild: M. Thoma]
[Bild: M. Thoma]
[Bild: M. Thoma]

Mastershausen, Rhein-Hunsrück-Kreis

Zu besichtigen. Zwei römische Großgrabhügel, römische Straßentrasse

Anfahrt: Von Kastellaun auf der L203 über Buch nach Masterhausen, am Ortsausgang von  Mastershausen rechts auf die K64 nach Reidenhausen abbiegen. Danach an der nächsten T-Kreuzung der K 44 in Richtung Sosberg folgen. Nach der Einfahrt in ein Waldstück vor der Ausfahrt aus dem Wald in den Forstweg links einbiegen hier parken. Zu Fuß dem Weg mit schöner Aussicht am Waldrand folgen und nach etwa 500 m links abzweigen. Rechts im Wald noch vor der Waldwegkreuzung eine abgeflachter Großgrabhügel. Auch der Anhöhe unübersehbar der Tonhügel. An diesem geradeaus vorbei nach etwa 230 m Entfernung auf die römische Strasse direkt am Waldrand entlang links einbiegen, dieser bis zur nächsten Abzeigung nach links folgen (Rückweg zum Parkplatz).

Auf einer flachen Kuppe finden sich  im Wald bei Reidenhausen zwei Großgrabhügel. Der südliche der beiden etwa 100 m voneinander entfernt liegenden Hügel ereicht bei einem Durchmesser von 25 m noch heute eine Höhe bis zu 4 m. Der von Dachsbauten durchwühlte Hügel trägt die Spuren des Grabungsschnittes von 1888. Seinem Durchmesser von 35 m zufolge könnte der zweite, nur noch 1,5 m hohe Grabhügel, ursprünglich höher gewesen sein. Kreisgräben umgaben die Hügel, das ausgehobene Erdreich wurde zur Hügelanschüttung genutzt. Die Bestattung lag im Zentrum des Hügels.

Während Ausgrabungen im Jahre 1888 wurden so genannte Aschekisten geborgen. In diesen Steinkisten fanden sich neben dem Knochenbrand des oder der auf einem Scheiterhaufen verbrannten Toten auch die Beigaben, darunter bemerkenswerte Glasgefäße. Dank der Aufbewahrung in den Steinkisten blieben die Gläser erhalten und gelangten damals in die Museen in Bonn und Berlin.

In unmittelbarer Nähe, etwa 230 m westlich der Grabhügel führt eine römische Straße nach Norden zur Mosel und in Richtung Süden zur römischen Fernstraße Trier Bingen über den Hunsrück. Heute folgt der so genannte Keltenweg von der Nahe über Soonwald und Hunsrück zu Mosel der römischen Trassenführung. Noch 1892 waren Augenzeugenberichten zufolge zahlreiche römische Gräber „in großen Mengen links und rechts der Römerstraße“ zu finden.

Der Standort der beiden abseits liegenden Großgrabhügel auf einer Kuppe war gut gewählt und für Reisenden auf der Straße weithin sichtbar. Die römische bis in das 2./3 Jahrhundert n. Chr. ausgeübte Sitte Grabhügel zu errichten, geht auf die einheimische Tradition zurück. Gerade die keltisch/römische Oberschicht des frühen 1. Jahrhundert ließ sich zusammen mit Luxusgütern bestatten und noch bis in das 3. Jahrhundert n. Chr. wurden diese Grabhügel innerhalb von Grabgärten oder Kreisgräben angelegt. Grabgärten mit Grabhügeln finden sich bei Beltheim im Frankweiler Wald und bei Hecken in der Flur Bannholz.

 

M. Thoma