Mengerschied im Hunsrück

Zur Geschichte von Mengerschied

Zu sehen ist eine Gesamtansicht der evangelischen Kirche in Mengerschied

Das Wappen

Das Wappen der Ortsgemeinde wurde 1984 genehmigt. Der dreigeteilte Schild zeigt die wittelsbacher Rauten und den pfälzischen Löwen. Damit wird an die Zugehörigkeit des Dorfes zum Herzogtum Simmern und die Kurpfalz erinnert. In der Mitte des unteren Wappenteiles ist der spätgotische Taufstein der Walburgiskapelle aus dem 15. Jahrhundert dargestellt. Die vier Eichenblätter symbolisieren die vier jahrhundertealten Eichen in der Gemarkung.

Geschichte

Mengerschied wurde 1346 urkundlich erstmals erwähnt. Auf der Gemarkung finden sich römische Siedlungsreste sowie untergegangene mittelalterliche Siedlungsstellen (Auen, Hirchelhausen).

Der Ort liegt am Zusammenfluss von Lamet- und Brühlbach, am nördlichen Fuß des Soonwaldes in einer Talmulde (325 m ü. NN). Die 900 ha umfassende Gemarkung erreicht bei den Dachslöchern (Felsformation aus Quarzit) im Soonwald, mit 543 m ihre höchste Erhebung. Zu Mengerschied gehören der Ortsteil Layenkaul (früher Schieferabbau) in Richtung Tiefenbach und die Eichenmühle in Richtung Gemünden. Außerhalb des Ortskerns liegen zudem die ehemalige Wickertsmühle und das 1933 erbaute Jagdschloss Soonruhe, das einst berühmte Gäste beherbergte, darunter Max Schmeling oder die Königin der Niederlande.

Die durch den Ort führende L 162 verbindet Simmern/Hunsrück mit Simmertal an der Nahe. Über die Kreisstraße 58 erreicht man den Nachbarort Ravengiersburg mit dem Hunsrückdom. Das frühere Kloster besaß im 11. Jahrhundert in Mengerschied eine von einer adeligen Dame gestiftete Kapelle: die Walburgiskirche auf dem Gelände des Friedhofes. Ein noch vorhandener Taufstein aus dem 15. Jahrhundert gehörte zu dieser Kirche, die im 17. Jahrhundert verfiel. 1608 gab es in der Ortsmitte eine neue Fachwerkkirche, die im 19. Jahrhundert baufällig war und mit der 1842/43 errichteten evangelischen Kirche an fast gleicher Stelle ersetzt wurde. Weitere prägende Gebäude in der Ortsmitte sind, das Gemeindehaus, erbaut 1927/28, erweitert 1990/91 und die mit Feldbrandziegeln erbaute ehemalige evangelische Volksschule, errichtet 1871. Der frühere Tanzsaal beim Gasthaus „Zur Wildburg“ wurde um 1900 erbaut und diente der Fernsehserie „Heimat“ als Filmkulisse. Das Gasthaus „Zur Post“, basierend auf einem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, rundet das Ensemble ab.

Freizeit und Tourismus:

Auf Teilen der früheren Bahntrasse von Simmern nach Gemünden (eröffnet 1921 – stillgelegt 1964) verläuft heute der Schinderhannes-Radweg-Soonwald. Interessante Wanderwege führen in Richtung Soonwald, zur Wildburg oder zu den benachbarten Orten Gemünden, Ravengiersburg, Sargenroth und Tiefenbach. Das Lamettal verbirgt botanische Besonderheiten und ist zugleich Wasserreservoir für die gesamte Verbandsgemeinde Simmern. An der Wildburger Straße/Lametweg findet sich ein Erlebnisspielplatz, ein Wassertretbecken und der Kindergarten. Am Ortsrand steht das ehemalige Wasserwerk der Ortsgemeinde und im oberen Lamettal die Felsformation der „Plackensteiner Kuh“. Der örtlichen Überlieferung nach dreht sich der Fels um 11.00 Uhr mittags, aber nur, wenn er die Mittagsglocke hört.
Den Sportplatz und den Grillplatz der Ortsgemeinde erreicht man über die Soonwaldstraße. In Mengerschied finden sich zwei Gasthäuser, ein Imbisslokal, ein Lebensmittelgeschäft mit Bäckerei und private Ferienwohnungen. Der Ort hatte im Jahr 2006 ca. 820 Einwohner.