Sabershausen im Hunsrück

Grabhügelgruppe

Sabershausen, Rhein-Hunsrück-Kreis

Zu besichtigen: Grabhügelgruppe

Anfahrt: Auf der L205 von Beltheim nach Dorweiler und der Abfahrt in Richtung Sabershausen vorbei. Auf dem höchsten Punkt der etwa 400 m entfernt liegenden Hügelkuppe ein Forstwegkreuzung. Hier halten, die Grabhügel liegen rechts unmittelbar an der Straße, etwa 50 m auf der L205 zurückgehen.

 
Auf einer Hügelkuppe liegt westlich von Sabershausen eine Gruppe von 4 Grabhügeln entlang der Landstraße. Die Hügel sind mit 10-12 m Durchmesser klein und von geringer Höhe (0,6-0,8 m). Zwei Grabhügel wurden 1962 ohne Genehmigung und Dokumentation des Befundes ausgegraben. Dabei kamen römische Gefäßscherben über einer Brandschicht zum Vorschein. Der Verbrennungsplatz der Brandbestattung war nach der Einäscherung des Toten mit Erde überhäuft und zu einem Hügel angeschüttet worden. Der zweite Grabhügel enthielt nach Auskunft des Ausgräbers eine fundleere Grabkammer aus Schieferbruchsteinen. Der zeitlichen Einordnung der Scherben zufolge handelt es sich um einen Bestattungsplatz des 1 Jahrhunderts n. Chr.

Auf der Gemarkung Sabershausen sind mehrere urgeschichtliche Bestattungsplätze anzutreffen. Der L205 in Richtung Dorweiler folgend liegt kurz vor der Ausfahrt aus dem Wald an der rechten Straßenseite eine weitere Grabhügelgruppe unbekannter Zeitstellung.

In der Flur „Im Scheid“ wurde beim Pflügen im Jahr 1903 ein Grab entdeckt. Das römische Brandgrab war mit Schiefesteinen umstellt und von einer Schieferplatte abgedeckt. In der Grabkammer fanden sich römische Keramikgefäße und eine römische Münze. Der Fundverbleib ist unbekannt und das Grab nicht genauer zu datieren. Mit der Münze sollte der Verstorbene den Fährmann Charon bezahlen, der ihn nach einem antiken Mythos über den Fluss Styx fährt, der die Ober- von der Unterwelt trennt. Das Grab gehört zu einer im Gelände kaum mehr wahrnehmbaren Gruppe eingeebneter Hügel.

Die zu den römischen Gräbern gehörende Siedlungsstelle lag vielleicht in unmittelbare Nähe der Flur „Im Scheid“, hier waren die Reste eines römischen Gutshofes zu beobachten.


M.Thoma


Literatur:

W. Wagner, Hunsrückmuseum Simmern. Mit Inventar der vor- und frühgeschichtlichen Sammlung. Schriftenreihe des Hunsrückmuseums in Simmern/Hunsrück 7 (Simmern 1993) 154-156.