Andernach am Mittelrhein

Zeittafel zur Andernacher Geschichte

JahrEreignis
500.000 v. Chr.Altsteinzeitliche Fundstelle aus der Zeit des Homo erectus im Stadtteil Miesenheim
13500/11500 v. Chr.Lagerplatz von Eiszeitjägern auf dem Martinsberg in Andernach
5.000 v. Chr. – 1. Jahrhundert v. Chr.Zahlreiche prähistorische Fundstellen aus der Jungsteinzeit, der Bronzezeit und der vorrömischen Eisenzeit im Andernacher Stadtgebiet und den Stadtteilen
3. Jahrhundert v. Chr.Älteste Siedlungsfundstelle in der Andernacher Altstadt
55 v.Chr. und 53 v. Chr.In der Nähe von Andernach errichtet Gaius Julius Cäsar Rheinbrücken
12 v. Chr.Der römische Feldherr Drusus beginnt seine Großoffensive gegen das rechtsrheinische Germanien
um 20 n. Chr.Errichtung eines Holz-Erde Kastells
um 60 n .Chr.Soldatengrabstein des FIRMUS, gefunden an der Koblenzer Straße
2/3.Jahrhundert n. Chr.Nach dem Bau des Limes auf der rechten Rheinseite wird das Kastell aufgegeben
Die Zivilsiedlung ANTVNNACVM wird ein wichtiger Hafen- und Handelsplatz (Mühlsteine, Tuffsteine)
um 300 n. Chr.Die Zivilsiedlung wird infolge der Germaneneinfälle erstmals befestigt
355/359 n. Chr.ANTVNNACVM wird von den Franken zerstört und anschließend von Kaiser Julian Apostata zu einem Kastell ausgebaut
Speicher für Getreide aus Britannien werden errichtet
450/470 n. Chr.Andernach wird von den Franken besetzt
6./7. Jahrhundert n. Chr.Einrichtung eines fränkischen Könighofes (villa regia) in Andernach
588 n. Chr.Der fränkische König Childebert II. unternimmt eine Schiffsreise von Metz nach Andernach. Sein Begleiter Venantius Fortunatus preist Andernach in seinem Gedicht über die Reise
594König Childebert II. hält in Andernach eine Heeresversammlung (Märzfeld) ab
um 775Die dem hl. Martin geweihte Kapelle auf dem Martinsberg wird von Karl dem Großen an den Mainzer Erzbischof Lullus verschenkt, der die Kapelle an das Kloster Hersfeld übergibt
876Erste Schlacht bei Andernach zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig III. Durch die Niederlage Karls des Kahlen verbleibt das Rheinland im Ostreich (Austrasien)
883Zerstörung der Händlervorstadt durch die Normannen
939Zweite Schlacht bei Andernach: Anhänger Kaiser Ottos d. Großen besiegen aufständische Herzöge
987Hoftag Ottos III. und der Kaiserin Theophanu in Andernach
1127/1129Gründung des Augustinerinnenklosters (Marienkloster, wird seit 1480 meist Kloster St. Thomas genannt)
1147Erste Erwähnung des Andernacher Rheinzolls
Um 1150Mit dem Bau der Mikwe (jüdisches Ritualbad) wird begonnen
1165/72Erste Erwähnung einer jüdischen Gemeinde in Andernach durch den jüdischen Reisenden Benjamin von Tudela
1167, 1. AugustKaiser Friedrich I. (Barbarossa) schenkt den Reichshof Andernach samt Münze und Zoll dem Kölner Erzbischof Rainald von Dassel
1171Schöffenordnung wird von Erzbischof Philipp von Heinsberg reformiert. Das Schöffengericht ist jetzt für alle Bewohner zuständig. Damit wurde eine Grundlage der städtischen Selbstverwaltung geschaffen
um 1190Anlage des Andernacher Rotolus, in dem gerichtliche Besitzübertragungen festgehalten sind
1190-1220Bau der spätromanischen Liebfrauenkirche (Mariendom)
1192Erste schriftliche Erwähnung der Pfalzkapelle St. Genovefa (Ursprung sicherlich im Frühmittelalter)
1198Während des Bürgerkrieges zwischen Otto IV. und Herzog Phillip von Schwaben kommt es auch in Andernach zu Verwüstungen. Namentlich das Marienkloster vor den Mauern wird durch Phillip v. Schwaben stark in Mitleidenschaft gezogen
um 1200/1220Bau der St. Michaelskapelle
um 1200Erstes Andernacher Stadtsiegel
1250, 1. JanuarStiftung des Schöffen Ernestus und seiner Ehefrau für das Hospital
1256In Worms tritt Andernach als Mitglied des Rheinischen Städtebunds auf
um 1280Erste Erwähnung eines Lehrers der Andernacher Lateinschule
1285Erste Erwähnung der Kurkölnischen Burg
1287Ausschreitungen gegen die Andernacher Juden
Erste Erwähnung der Andernacher Synagogen (Männer- und Frauensynagoge)
1297Erste Erwähnung der Friedhofskapelle St. Gervasius und St. Protasius am Fuße des Kirchberges. Die Kapelle hat ihren Ursprung vermutlich schon in spätrömischer Zeit
13. JahrhundertBau der mittelalterlichen Stadtbefestigung in Verbindung mit einer Stadterweiterung bis zur Burg
1300Erzbischof Wikbold lässt Andernach auf den Landseiten mit einem Graben umgeben
um 1300Entstehung des Andernacher Rates und des Stadtwappens
1349Juden werden aus der Stadt vertrieben - Ende der ersten jüdischen Gemeinde
1357-1367Bürgerunruhen, Erstürmung der landesherrlichen Burg und des Zollhauses
Rheinzoll wird nach Linz verlegt
1371Neue jüdische Gemeinde wird erwähnt. Sie bestand bis zur 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts
1405/06Erstmals wird ein Schiffskran am Rhein erwähnt
1407, 08. JuniErste Erwähnung des Michelsmarktes. Der Markt ist aber sicherlich älter
vor 1440-1453Bau des Runden Turms
1444Andernach wird von dem hoch verschuldeten Kölner Kurfürsten Dietrich von Moers an Dietrich Herr von Runkel verpfändet
um 1450Vollendung der Kirche des Minoritenklosters (Christuskirche), Baubeginn Mitte des 13. Jahrhunderts
1475, 16. Februar (Julianentag)Im Verlauf des Neusser Krieges werden rund 100 Männer des Andernacher Aufgebots getötet, als das von ihnen errichtetet Bollwerk bei Kripp – gegenüber von Linz – von burgundischen Soldaten angegriffen und erstürmt wird
Zum Andenken an die Gefallenen stiftet Kaiser Friedrich III. den Kaiseraltar in der Pfarrkirche
Der Rheinzoll wird von Linz nach Andernach zurückverlegt
1496Innere Unruhen: Verschwörung gegen die Andernacher Führungsschicht, die den Kölner Kurfürsten um Hilfe bittet. Die von den Andernacher Zünften verteidigte Stadt wird gewaltsam erobert. Die Anführer des Aufstandes werden bestraft
1500Endgültige schriftliche Fixierung des Baugedingweistums, in dem die Rechte und Pflichten des Kölner Kurfürsten als Landesherrn und der Andernacher Bürger niedergeschrieben sind. Bis 1794 bildet dieses Schriftstück die wichtigste Verfassungsurkunde der Stadt
1522Der Achter wird als Vertretung der Zünfte zur Kontrolle des Rates eingesetzt
1538-1574Bau eines Festhauses und des Rathauses an der Hochstraße
1543/1547Reformationsversuch des Kölner Erzbischofs Hermann v. Wied
1554-1561Bau des Alten Krans
1586Abriss der Friedhofskapelle Gervasius und Protasius am Fuße des Kirchberges. Die Kapelle wurde abgerissen, da sie baufällig geworden war
1594-1600Der kurkölnische Amtmann Georg von der Leyen lässt den Hof von der Leyen in der Hochstraße erbauen
1632/1633Im 30. Jährigen Krieg wird die Stadt teilweise zerstört
1689Zerstörung der Stadt durch Truppen Ludwigs XIV.
18. JahrhundertAndernach verliert seine wirtschaftliche Stellung
1794Einnahme der Stadt durch französische Revolutionstruppen
1800Bildung der Mairie Andernach
1816Bildung des preußischen Landkreises Mayen und der Bürgermeisterei Andernach
1854Konstituierung der evangelischen Gemeinde Andernach-Rheineck
1857Andernach wird im Rahmen der Rheinischen Städteordnung zur Stadt erhoben
1858Einweihung der Bahnstrecke Köln–Koblenz, an die auch Andernach angeschlossen ist
2. Hälfte des 19. JahrhundertsRege Bautätigkeit, die Stadt wächst über den mittelalterlichen Mauerring hinaus
1918-1929Amerikanische und französische Besatzung
1918, 9.NovemberRevolutionstruppen besetzten das Rathaus
Bildung eines Arbeiter –und Soldatenrates sowie eines Bürgerausschusses
1919, 9. JuniEinführung von Pfarrer Adolf Rosch
1919, 28. JuniGründung des Gemeinnützigen Bauvereins
1920, SommerBeginn der Bauarbeiten zur Errichtung eines Kaltwalzwerkes (Rasselstein) der Firma Remy/van der Zypen
1921, 25. FebruarBürgermeister Dr. Hugo Rosendahl, seit 1916 im Amt, wird verabschiedet. Er hat sich mit dem Stadtrat überworfen
1921, 9. MärzStadtrat wählt Heinrich Mettlich (Zentrum) zum neuen Bürgermeister
1922, AugustAmerikanische Besatzung verlässt die Stadt
1922, OktoberFranzösische Besatzungstruppen rücken ein
1923, 22. OktoberAusrufung der Rheinischen Republik durch die Separatisten
1925, 9. AprilDie Stadtverordnetenversammlung beschließt die Einrichtung eines städtischen Jugendamtes
1925, OktoberAndernacher Sparkassenaffäre. Die Kasse weißt 1,6 Millionen Mark Schulden auf. Die Beamten der Kasse kommen in Untersuchungshaft. In Folge dieser Affäre kommt es zur Vereinigung von städtischer Sparkasse mit der Kreissparkasse
1926, 16. JuniStadtverordnetenversammlung genehmigt die ersten beiden Tankstellen
1927, 1. JuliAndernach hat 11400 Einwohner, davon 9650 Katholiken, 1390 Protestanten, 150 Israeliten, 50 "andere Christen", 150 Anhänger anderer Glaubensrichtungen und Bewohner, deren Religion nicht ermittelt werden konnte
1933, MaiBürgermeister Mettlich (Zentrum) wird seines Amtes von den Nationalsozialisten enthoben
Neue Synagoge wird eingeweiht
1936Eröffnung des städtischen Heimatmuseums im ehemaligen Hof von der Leyen
1938, 9/10.NovemberZerstörung der jüdischen Synagoge
1944, 27. Dezember und 1945, 1. JanuarSchwere Bombenangriffe, bei denen vornehmlich die Außenbezirke und der Bahnhof in Mitleidenschaft gezogen werden
1945, 9./10. MärzAmerikanische Truppen besetzen die Stadt - Kämpfe im westlichen Teil der Altstadt. Einrichtung eines Kriegsgefangenenlagers für deutsche Soldaten in Miesenheim und in Andernach
1946, 15. SeptemberErste demokratische Stadtratswahl nach dem Krieg
1946, 25. SeptemberBürgermeisterwahl (Egon Herfeld)
1954, 25. JuliKonsekration der Pfarrkirche St. Albert
Anstieg der Einwohnerzahl, unter anderem durch Flüchtlinge aus deutschen Ostgebieten, die sich in Andernach niederlassen - Erweiterung der Stadt
1955Erstmals Burgfestspiele in Andernach
1955, 17. JuniEinweihung des Stadions am Bassenheimer Weg
1956, 20. JanuarBundeskanzler Dr. Konrad Adenauer begrüßt in der Andernacher Kaserne die ersten Freiwilligen der Bundeswehr
1959Städtepartnerschaft mit St. Amand-les-Eaux (Frankreich)
1961, 12. NovemberKonsekration der Pfarrkirche St. Peter
1964Die Umgehungsstraße B9 wird fertiggestellt
1967, 28. MaiEinweihung der evangelischen Kreuzkirche in der "Südstadt"
1967, SeptemberErstmals "Fest der tausend Lichter" in Andernach
1968, 24. MärzKonsekration der Pfarrkirche St. Stephan im Neubaugebiet "Südstadt"
1969, 7. JuniEingliederung der Gemeinde Namedy
1970, 1. JanuarAndernach wird große kreisangehörige Stadt
1970, AprilDer neue Rheinhafen wird seiner Bestimmung übergeben
1970, 7. NovemberEingliederung der Gemeinden Eich, Kell und Miesenheim
1975, 28. OktoberStädtepartnerschaft mit Dimona (Israel)
1979, 25. MärzStädtepartnerschaft mit Ekeren (Belgien)
1980, 6. JuniDas neue Rathaus wird seiner Bestimmung übergeben
1981, 23. Mai 1981Eröffnung der Mittelrhein-Halle
1984, 28. SeptemberStädtepartnerschaft mit Stockerau (Österreich)
1970er/80er JahreAltstadtsanierung, Fußgängerzone, Neugestaltung des Marktplatzes
1983Grundsteinlegung für den Krankenhausneubau, I. Bauabschnitt
1988Restaurierung des historischen Rathauses und Neubau der Stadtbücherei
2000 Jahrfeier
1990, 21. SeptemberStädtepartnerschaft mit Zella-Mehlis (Thüringen)
1991Krankenhausneubau, II. Bauabschnitt
1980er/90erNeue Bau- und Industriegebiete werden erschlossen
1991, 27. SeptemberStädtepartnerschaft mit Farnham (Großbritannien)
1995, April25 Jahre neuer Rheinhafen Andernach
1996, 3. MaiPartnerschaft mit dem Fernmeldebattalion 950
1996, 7.-9. JuniRheinland-Pfalz Tag in Andernach
1999Hafenerweiterung auf dem Nordkaigelände
2000Inbetriebnahme des Container Service Center Andernach (CSA) im Rheinhafen
750 Jahrfeier Stiftung St. Nikolaus-Stifthospital
2001Eröffnung des neuen Jugendzentrum Andernach
Einweihung Neubau Grundschule Hasenfänger
Fertigstellung III. Bauabschnitt St. Nikolaus-Stifthospital
Auf dem Namedyer Werth wird der Geysir erneut erbohrt
2002, DezemberEinweihung des neuen Bürgerhauses in Miesenheim
2003550 Jahre Runder Turm Andernach - das Baudenkmal wird einer aufwendigen Restaurierung unterzogen
2006Erster Geysir Sommer
2005-2007Generalsanierung des Hauses von der Leyen (Stadtmuseum)
2008Abriss der Mälzerei Weissheimer - Ausgrabungen auf dem Gelände

Nachweis

Verfasser: Klaus Schäfer

Bearbeiter: Rebecca Mellone

Erstellt am: 08.01.2010

Geändert am: 01.02.2010