Kaub am Mittelrhein

Stadtbefestigung

Reste der Stadtbefestigung

Die Stadtmauer wurde wohl in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts, gleichzeitig mit der Burg, angelegt. Die älteste Umwehrung sicherte das ,,Städteviertel" von der Kirche bis zum Mainzer Torturm. Die Rheinfront war wohl schon seit dem 13. Jahrhundert inseitig mit Wohnhäusern bebaut; die Überbauung des Wehrganges erfolgte erst seit dem 17./18. Jahrhundert. Aus der im Wesentlichen erhaltenen Mauerflucht springt die Kirche bollwerkartig vor und scheint daher jünger zu sein.

Eine erste Erweiterung, vermutlich Ende des 13. Jahrhunderts, umschloss die kurfürstliche Amtskellerei und Zollschreiberei, deren Südecke der mächtige, 1485 erneuerte sog. Zollschreiberturm bildet. Wahrscheinlich mit den Stadtrechten 1324 erfolgte eine zweite Erweiterung der Mauern zum Schutz des allmählich entstandenen Markt- und Bächerviertels mit Marktplatz, Alleestraße, Blücherstraße. Hiervon sind der sog. Weseler Turm mit drei polygonalen Ecktürmchen und ein Turm im Blüchertal, sog. ,,Philippinenburg" erhalten. Die dritte Erweiterung aus der Zeit um 1485-87 schützte das langgezogene Zöllerviertel (Zollstraße) im Süden und endete mit dem mächtigen ,,Dicken Turm", einem charakteristischen Rundturm mit zwölfeckigem, hölzernem Wehrumgang.

Im Bereich um Marktplatz und Metzgergasse sind zahlreiche Häuser (praktisch vor allem bei Hochwasser) noch heute über den ehemaligen Wehrgang zu erreichen.

Qullee: Dehio; Krämer; redakt. Bearb. S.G.