Ellenz-Poltersdorf an Mosel und Saar

Historische Häuser in Ellenz-Poltersdorf

­­­Sowohl der Ortsteil Ellenz als auch der Ortsteil Poltersdorf verfügen über zahlreiche historische Hofanlagen, die teilweise mit Fachwerk geschmückt sind und aus dem 17., 18. oder 19. Jahrhundert stammen. Die teilweise noch erhaltenen historischen Lehnshöfe geben Auskunft über die zahlreichen Grundherrschaften, die über Besitzungen in Ellenz und Poltersdorf verfügten.

Ellenz

Hauptstraße 6: Eingeschossiger Bruchsteinbau im Neurenaissance-Stil; 1907

Hauptstraße 16: ehem. Schule; Bruchsteinbau; Mitte 19. Jahrhundert

Hauptstraße 18: Bruchsteinbau; Mitte 19. Jahrhundert

Hauptstraße 24: Fachwerkhaus, tlw. massiv; 16. Jahrhundert oder jünger – vermutlich ehem. Kardener Hofhaus

Hauptstraße 34: Fachwerkhaus, tlw. massiv, Krüppelwalmdach; bez. 1622

Fachwerkhaus Hauptstraße 34 in Ellenz
Fachwerkhaus Hauptstraße 34 in Ellenz[Bild: Rolf Kranz [CC BY-SA 4.0]]

Hauptstraße 37: großes L-förmiges Gebäude; im Kern wohl 16. Jahrhundert; Vorderhaus bez. 1911, im Kern älter

Rathaus von Ellenz
Rathaus von Ellenz[Bild: Rolf Kranz [CC BY-SA 4.0]]

Hauptstraße 41:  Das Rathaus der „Universitatis de Ellenze“ wurde 1541 errichtet und ist das älteste noch original erhaltene und noch genutzte Rathaus an der Mosel. Es ersetzte ein 1337 erwähntes Vorgängergebäude und diente als Vorbild für zahlreiche Rathausbauten des 16. Jahrhunderts. Das Untergeschoss ist aus Bruchsteinen gebaut und verfügt über einen offenen Gang an der linken Seite, der durch das gesamte Erdgeschoss bis zum Gemeindebackhaus an der Rückseite führt. Die oberen Stockwerke sind in reichhaltigem, moselfränkischen Schmuckfachwerk gestaltet. An der Rückseite befindet sich der spätgotische Giebelkamin. Das erste Obergeschoss, zu dem ursprünglich eine Außentreppe führte, wird in gesamter Fläche vom Gemeindesaal eingenommen, dessen Balkendecke von einer Mittelstütze mit Knaggen (Konsolen) und Kopfstück über einem Wulst gestützt wird. An der Südwand schloss sich bis ins 19. Jahrhundert das Schulhaus an.

Hauptstraße 42: Bruchsteinbau, um 1845; Spolie des Burghauses Warsberg, spätgotische Inschriftplatte mit Wappen des Trierer Erzbischofs Johann II. von Baden

Hauptstraße 45: Fachwerkhaus, tlw. massiv, Ständerbau wohl noch 15. Jahrhundert; dreigeschossiger Fachwerkanbau, tlw. massiv, 18. Jahrhundert

Fachwerkhaus Hauptstraße 45 in Ellenz
Fachwerkhaus Hauptstraße 45 in Ellenz[Bild: Rolf Kranz [CC BY-SA 4.0]]

Moselweinstraße 6: spätgotischer Putzbau, tlw. Fachwerk; um 1900

Moselweinstraße 15: ehemaliges Pfarrhaus; Bruchsteinbau, erbaut 1838/39; um 1900 erweitert.

Moselweinstraße 16:  Der sogenannte Isenburger Hof stammt aus dem 16. Jahrhundert und verfügt über einen überputztem Fachwerkgiebel mit zwei Achsen, der auf sieben Stützen ruht. Diese Stützen liegen auf den spätgotischen Konsolenspolien auf, die vermutlich aus dem Chor der alten Kirche stammen und vier Masken und drei Engelsbrustbilder darstellen. Die Herren von Isenburg sind seit dem 14. Jahrhundert in Ellenz-Poltersdorf belegt, als sie die Herren von Ulmen mit Besitzungen in der Gemarkung belehnten.

Moselweinstraße 22: Putzbau, tlw. Fachwerk; wohl 17. Jahrhundert

Neustraße 4: Putzbau, tlw. Fachwerk, Heimatstil; 1914

Neustraße 7: spätmittelalterlicher Gewölbekeller, hist. Takenplatte

Rathausstraße 3: Fachwerkhaus, tlw. massiv, verputzt, abgewalmtes Mansarddach; 18. Jahrhundert

Schulstraße 1/3 – siehe Burghaus Warsberg

St. Sebastianusstraße 9: Fachwerkhaus, tlw. massiv, Ständerbau; wohl mglw. noch 15. Jahrhundert; dreigeschossiger Fachwerkanbau, tlw. massiv, 18. Jahrhundert

St. Sebastianusstraße 11: Massivbau, im Kern mglw. 16. Jahrhundert

Poltersdorf

Goldbäumchenstraße 14: ehem. Schule; Putzbau, Mitte 19. Jahrhundert

Der Gymnicher Hof in Poltersdorf
Der Gymnicher Hof in Poltersdorf[Bild: Wikipedia-Nutzer "Kajo1949" [CC BY-SA 4.0]]

Kirchstraße 8: Der Gymnicher Hof oder Adenauer Hof liegt in direkter Nachbarschaft der Filialkirche St. Andreas. Der Hof gehörte der Malteser-Kommende Adenau, die von den Reichsrittern von Gymnich vertreten wurden. Der Fachwerkbau ist teilweise massiv und ist in Ständerbauweise errichtet. Im Kern stammt das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert und weist Formen der Spätgotik (um 1500) auf. Ein großer Anteil ist allerdings nicht mehr im Original vorhanden, sondern wurde nach Abriss der ursprünglichen, baufälligen Bausubstanz unter Wahrung der ursprünglichen Konzeption und Wiederverwendung alten Baumaterials neugebaut. Auch das barocke Hoftor wurde wieder rekonstruiert. Der Hofkomplex bildet zusammen mit der Fachwerkscheune eine Gesamtanlage. Auch das große Kelterhaus aus dem 16. Jahrhundert ist in originaler Bausubstanz erhalten. Der Gymnicher Hof ergibt mit der benachbarten St. Andreaskirche zusammen ein eindrucksvolles Ensemble.

Kurfürstenstraße 30: Fachwerkhaus, tlw. massiv, abgewalmtes Mansarddach; um 1800

Kurfürstenstraße 32: Fachwerkhaus, tlw. massiv, verputzt, abgewalmtes Mansarddach; um 1790

verputztes Fachwerkhaus Kurfürstenstraße 32 in Poltersdorf
verputztes Fachwerkhaus Kurfürstenstraße 32 in Poltersdorf[Bild: Wikipedia-Nutzer "SilvioMartin" [CC BY-SA 4.0]]

Kurfürstenstraße 34: Fachwerkhaus, tlw. massiv, verputzt, abgewalmtes Mansarddach; um 1810

Verputztes Fachwerkhaus Kurfürstenstraße 34 in Poltersdorf
Verputztes Fachwerkhaus Kurfürstenstraße 34 in Poltersdorf[Bild: Wikipedia-Nutzer "SilvioMartin" [CC BY-SA 4.0]]

(Neben) Raiffeisenstraße 9: Fachwerkhaus, tlw. massiv; Krüppelwalmdach; 18./19. Jahrhundert

Fachwerkhaus neben der Raiffeisenstraße 9 in Poltersdorf
Fachwerkhaus neben der Raiffeisenstraße 9 in Poltersdorf[Bild: Wikipedia-Nutzer "SilvioMartin" [CC BY-SA 4.0]]

Ehemaliger Manderscheid-Blankeheimer Hof in der Raiffeisenstraße 15 in Poltersdorf
Ehemaliger Manderscheid-Blankeheimer Hof in der Raiffeisenstraße 15 in Poltersdorf[Bild: Wikipedia-Nutzer "SilvioMartin" [CC BY-SA 4.0]]

Raiffeisenstraße 15: Die Hofanlage des sogenannten Manderscheider Hofes wurde mehrfach umgebaut. Der Giebelkamin weist auf das frühe 16. Jahrhundert, das Fachwerk der Scheune mit Zwerghalm hingegen auf den Anfang des 17. Jahrhunderts hin. Das Haupthaus wurde 1792 in klassizistischem Stil umgebaut und verfügt über eine fünfachsige Trauffassade. Der Umbau des Hofes erfolgte durch die Eheleute Johann Haupts und Agnes Meurers wie der Bezeichnung des Hoftors mit Rokokotür aus dem Jahr 1802 zu entnehmen ist. Das Dach ist als Mansarddach mit Krüppelwalm geformt. Der Manderscheider Hof gehörte den Herren Manderscheid-Blankenheim und war Zentrum sowohl der Blankenheimer als auch der Arenberg-Kerpischen Besitzungen in der Umgebung, die beide durch die Herren Manderscheid gehalten wurden. Johann Haupts ersteigerte den Manderscheider Hof Anfang des 19. Jahrhunderts vom französischen Staat.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Bugert, Jonathan

Verwendete Literatur:

Aktualisiert am: 12.10.2023