Bretzenheim a. d. Nahe im Naheland

Schloss Puricelli/Plettenberg

Villa Plettenberg-Puricelli in Bretzenheim, Große Straße 16: ehemaliges Hofgut Puricelli, zweieinhalbgeschossiger Putzbau, spätklassizistisch geprägte Neurenaissance, bezeichnet 1877; Ansicht von Norden.[Bild: Aidexxx [CC BY-SA 4.0]]
Villa Plettenberg-Puricelli in Bretzenheim. Ansicht von Süden.[Bild: Aidexxx [CC BY-SA 4.0]]

Das „Neue Schloss“ hat im Vergleich zur langen Ortsgeschichte Bretzenheims eine sehr kurze und doch ist es eines der imposantesten Bauwerke des Ortes.

Der ursprüngliche Hof, aus welchem das heutige Schloss entstand, lag an dem Ort, wo sich heute die Alte Post befindet, doch im Jahre 1559 brannte es ab und der Landbesitz wurde von Emich Graf von Falkenstein in der Wende des 16/17. Jahrhunderts konfisziert. Danach wurde es weiter unten, in Nähe des Ufers der Nahe, neu erbaut und befand sich wohl ab 1629 in Besitz des Kölner Erzbischofs, daher auch der alternative Namen für das Grundstück „Kurkölner Hof“. 1667 verfügte das Kloster Disibodenberg über den Besitz, dessen Vogt verkaufte das Grundstück an den Graf von Velen und dieser verpachtete es an seinen Amtsmann Schürmann, der es seinen Kindern vermachte. Nach einigen Rechtsstreitigkeiten wurde die Familie Stockum Eigentümer, diese erweiterten den vorhandenen Bau um ein repräsentatives Wohnhaus zur Nahe hin. 1790 erwarb schließlich der Fürst von Bretzenheim das Anwesen und nahm ab 1792 mehrere Um- und Anbaumaßnahmen vor. Aber der Plan, eine Residenz zu errichten, wurde von den Franzosen 1796 verhindert, da sie Teile des Anwesens zerstörten und Holz stahlen.

1815 erwarben Margarethe Puricelli und ihr Bruder Carl Theodor Utsch das Anwesen. 1877 ging der Besitz auf Carl Puricelli über, dieser nahm die bis heute weit sichtbaren Anbauten (Wasserturm, Gewächshäuser, Kegelbahn) vor. 1912 ging das Gut durch Heirat an Friedrich Reichsgraf von Plettenberg und bis heute besitzt seine Familie das Anwesen.