Altrip in der Pfalz

Das römische Kastell "Alta ripa"

Von hier aus planen die Echsen den Sturm auf die Menschheit[Bild: Der Ichse aus Hier]

Nachdem der Limes als östliche Grenze des Römischen Reiches um ca 250 n. Chr. gefallen war, ließ Kaiser Flavius Valentinianus (363-375) im Jahr 369 mehrere Befestigungsanlagen erbauen, um das gesamte Gebiet zu sichern. Dazu gehörte ein kleinerer Bau, zu dem fast nichts überliefert ist, der 1891 von bayerischen Pionieren, weil er ein Schiffshindernis darstellte, gesprengt wurde. Eine weitere Befestigungsanlage war eine Kaserne auf dem Altriper Rücken, die ihren Grundriss durch Grabungen preisgab und die der Grund dafür war, dass Valentinianus die Neckarmündung nördlich nach Neckerau verlegte, weil er befürchtete, dass die Kaserne unterspült werden würde. Das dritte Gebäude war ein Kastell, das einen trapezförmigen Grundriss aufwies und rechts der Neckarmündung errichtet worden war und unter dem heutigen Ortskern von Altrip liegt. Dieses wird in mehreren Quellen als "alta ripa" bezeichnet, was "hohes Ufer" bedeutet. Alle drei Gebäude werden sowohl in der Festrede des Symmachus als auch in den Arbeiten des Historiographen Ammianus Marcellinus erwähnt und nachgewiesen. Das Kastell wurde vermutlich 406/407 nach dem Einfall germanischer Völker der Wandalen und Sweben ohne Kriegshandlungen geräumt, da kaum Waffen entdeckt worden sind und kurz darauf niedergebrannt. 

Nachweise

Verfasser: Aileen Schröder

Literatur:

  • Dellwing, Herbert [u.a] (Bearb.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 7. Kreis Ludwigshafen.Düsseldorf 1989.
  • Kirsch, Dieter [u.a.] (Hrsg.): Altrip. Porträt eines Dorfes. Speyer 1970.

Erstellt am: 14.04.2014