Dunzweiler in der Pfalz

Dunzweiler

0.1.Allgemeine Angaben

Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Oberes Glantal

Einwohner (2003): 1100 ca. 2/3 evangelisch und ca. 1/3 röm. katholisch

Einwohner (2010): 932

Weitere Wohnplätze: Frauenfelderhöfe, Lacherwaldhof, Dunzweilermühle mit Talstraße und ein Teil der Waldziegelhütte, die zum größeren Teil auf der Gemarkung von Waldmohr liegt. Gemarkung 533 ha, davon ca. 190 ha Siedlungsgebiet und 166 ha Wald

0.2.Lage

Der Ort erstreckt sich auf mehreren von dem Klingbach und seinen Nebenbächen durchschnittenen Bergrücken, die zu den Ausläufern des Höcherberges zählen. Der nördliche und ein nahe beim Dorf gelegener südlicher Bereich der Gemarkung gelten als landwirtschaftliche Nutzfläche, während der weitere südliche Bereich zu einem ausgedehnten Waldgebietes gehört, das sich weit über die Gemarkung des Dorfes hinaus ausdehnt. Höchste Erhebung ist der Eulenkopf (469m) im Nordwesten des Ortes, während die niedrigste Stelle von ca. 300 Metern über NN im Osten des Ortes zu suchen ist, wo der Klingbach unterhalb der Mühle und einer Kläranlage den Ortsbereich verlässt. Die Gemarkung grenzt im Norden und Nordosten an die Gemarkung von Dittweiler, im Osten an den Ortsteil Schmittweiler von Schönenberg-Kübelberg, im Süden an Waldmohr, im Westen an die Gemarkungen von Höchen, Lautenbach und Breitenbach. Höchen zählt als Stadtteil von Bexbach und Lautenbach als Stadtteil von Ottweiler. Diese beiden Orte liegen bereits im Saarland.

0.3.Siedlung und Wohnung

Hauptachse des Bebauungsgebietes ist die Hauptstraße, die sich von Schönenberg-Kübelberg her kommend in vielen z. Teil weit gezogenen Windungen in westlicher und südwestlicher Richtung erstreckt. Von ihr zweigt bei der Dunzweilermühle die Talstraße ab. Oberhalb dieser Teilsiedlung liegt ebenfalls ein neuerer Siedlungsbereich in der Nähe des Friedhofs. Danach erreicht man den alten Ortskern nahe der evangelischen Kirche, während die Ausfahrten in Richtung Waldmohr und in Richtung Breitenheim wiederum neuere Bebauung aufweisen. Das ehemalige Schulhaus gehört zum alten Ortskern. Die neue katholische Kirche steht ebenfalls an der Hauptstraße, doch oberhalb der evangelischen Kirche auf einem kleinen Hügel. Ein Waldfestplatz liegt südlich der Ortslage am Waldrand, der Sportplatz außerhalb im Westen an der Straße von Breitenbach nach Waldmohr.

0.4.Name

Das Grundwort -weiler ist mit dem Bestimmungswort "Dunzo" verbunden, demnach geht das heutige Dorf Dunzweiler auf die Siedlung eines Mannes mit Namen Dunzo zurück. Weniger ernst zu nehmen ist die volkstümliche Darstellung, Drei Dunzeln (Frauen) hätten den Ort gegründet. Im Laufe der Geschichte erschienen u. a. folgende Namensformen: Dunzwilre 1247, Dontzwilre 1336, Dunzwylr 1441, Dontzwiler 1485, Duntzwiller 1535, Dontzweiler 1659 (Vgl. Dolch/Greule 1994 S. 111 und Zenglein 1997 S. 29 ff.)

0.5.Wüstungen

Im Bereich der Gemarkung Dunzweiler bestanden mehrere Orte, die inzwischen untergegangen sind. Genannt wird Abenhausen (1563/64), das mit einem Dorf Omborn in der Beschreibung der Ämter Zweibrücken und Kirkel durch Tilemann Stella identisch sein soll. Wahrscheinlich lag es im Süden des heutigen Dorfes. Ebenfalls bei Tilemann Stella erscheint der Ort Holzweiler, der wahrscheinlich im Südosten von Dunzweiler lag. Hübschweiler, wohl ebenfalls im Süden des heutigen Ortes, wird in einer Urkunde aus dem Jahr 1405 genannt. Im Norden des Ortes lag der Ort Hundhausen, den Tilemann Stella auf seiner Landkarte verzeichnet hat. (Vgl. Dolch/Greule 1991 S. 29, 230, und 232; Zenglein 1997 S. 29 ff.; Scharf 1993)

0.6.Wappen

Es ist senkrecht zweigeteilt. Die linke Hälfte zeigt auf rotem Grund eine goldene Sense, einen goldenen Dreschflegel und ein goldenes Rad, die rechte Hälfte auf goldenem Grund eine schwarze Grubenlampe mit roter Flamme und verziert mit gekreuzten rotgoldenen Bergwerkshämmern. Sense und Dreschflegel weisen auf die Landwirtschaft hin, die zunächst das Leben im Dorf bestimmte, die Grubenlampe auf frühere Kohlenbergwerke im Bereich Dunzweiler. (Vgl. Debus 1988 S. 170)

0.7.Geschichte

0.7.1.Früh- und Vorgeschichte

Nach Bantelmann soll sich am Hollerkopf im Südwesten der Ortslage ein vorgeschichtliches Hünengrab befinden, das bei einer Begehung aber nicht mehr festzustellen war. (Bantelmann 1972 S. 46) Reichere Funde sind aus der Römerzeit nachzuweisen. Nach Zenglein sind, basierend auf Mitteilungen von Egon Wagner, folgende Fundstellen nachzuweisen.

- Eine durch Probegrabungen festgestellte villa rustica am Lacherwald.

- Eine zweite villa rustica in der Gewanne Hübschweiler.

- Zwei Viergöttersteine, die als Spolien im Mauerwerk der evangelischen Kirche (am Heidenkopf) von Dunzweiler eingemauert waren, wurden bereits im 17. Jahrhundert durch Tilemann Stella beschrieben, wiederholt auch durch Archäologen der neueren Zeit, z. B. Sprater.

- Ebenfalls auf der Gemarkung von Waldmohr im Hengstwald fanden schon vor langer Zeit Bauern Überreste aus der gallo-römischen Epoche. Beschrieben wurden sie im 18. Jahrhundert durch Pfarrer Jodocus Selbach, der im kurfürstlichen Auftrag sogar ein Gedicht über die Funde verfasste. Diese Funde galten in der Vergangenheit fälschlich als "Heiligtum von Waldmohr". (Vgl. Zenglein 1997 S. 16-28)

0.7.2.Mittelalter

Wahrscheinlich entstand die "Siedlung des Dunzo" schon in fränkischer Zeit, also vor dem 10. Jahrhundert. Nach der Urkunde der Ersterwähnung des Grafen Heinrich von Zweibrücken (1247) verzichteten Wilhelm von Duntzwilre und seine Frau Panzerte auf eine Klage gegen das Kloster Wörschweiler wegen eines Grundstücks, wofür sie nach ihrem Tod bei dem Kloster beerdigt werden sollten. 1264 erfahren wir aus einer Urkunde der Loretta von Zweibrücken, dass ein Priester Verculo auf sein Eigentum „zu Dunzwilr“ verzichtet. Im selben Jahr beurkundet wiederum Heinrich von Zweibrücken, dass ein Pfarrer Johannes zu Dunzweiler alle seine Güter dem Kloster Wörschweiler vermachte. Dunzweiler gehörte demnach zur Grafschaft Zweibrücken, deren Grafen in dem Ort Güter an ihre Vasallen verlehnten, vornehmlich an die Herren von Bitsch. Im frühen 15. Jahrhundert war die Grafschaft Zweibrücken verpfändet, sie wurde durch Stephan von der Kurpfalz ausgelöst, der mit kurpfälzischen Erbteilen, mit den Erbteilen seiner Frau Anna von Veldenz und der ausgelösten Grafschaft von Zweibrücken die neue Pfalzgrafschaft Zweibrücken begründete, später allgemein als Herzogtum bezeichnet. Dessen ungeachtet besaßen Angehörige des niederen Adels Besitz in Dunzweiler, den die Herzöge von Zweibrücken nach und nach übernahmen. Zwei Weistümer von Dunzweiler blieben aus dem 15. Jahrhundert erhalten.

0.7.3.Neuzeit

Dunzweiler teilte nun in der Schultheißerei Waldmohr die Geschichte der Pfalzgrafschaft Zweibrücken bis hin zu deren Auflösung zur Zeit der Französischen Revolution. Der Ort und seine Umgebung werden in dem "Zweibrücker Oberamtsbuch" von 1547 beschrieben, und über die archäologischen Aufzeichnungen hinaus erscheint er auch wiederholt in der "Beschreibung der Ämter Zweibrücken und Kirkel" des Tilemann Stella von 1564. Beispielsweise heißt es auf Seite 28: "Fortan gehet die grenitz berguber biß zu einem Ort, im Hohen Teich genannt. Dieser Ort schaidet Duntzweiller und Ditweiller. Von dan gehet die oberkait gemach bergin bis zu einem marckstein. Dieser marckstein wirt genannt oben am Hundthauser teich bei der Krelesaichen. Er hatt ein creutz unnd schaidet Duntzweiller und Diweiller, diß ist Pfältzisch unndt höret inns Reich." (Scharf S. 22) Nach einer Liste der Pfarrkinder der Pfarrei Ohmbach von 1609 lebten damals ca. 120 Personen im Ort. Krieg und Pest forderten auch hier ihre Opfer. Immerhin lebten nach dem Krieg noch sieben Familien im Dorf, während manche Orte der weiteren Umgebung vollkommen ausgestorben waren. Manche Einwohner waren geflohen und hielten sich in entfernten Ortschaften auf. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts lebten wieder 14 Familien im Dorf. (Vgl. Zenglein 1997 S. 65/66) Eine umfassende Gemeindeordnung liegt aus dem Jahr 1673 vor, ein Lagerbuch aus dem Jahr 1756, und in den Huldigungslisten von 1776 sind wiederum alle 48 Familienväter und zusätzlich 16 noch ledige Männer aufgezählt. Als 1801 Frankreich das linksrheinische Deutschland annektiert hatte, lag die Commune de Dunzweiler bis 1814 im Canton de Waldmohr, darüber hinaus im Arrondissement de Sarrebruck (Saarbrücken) und im Département de la Sarre mit der Hauptstadt Trèves (Trier). Im Jahr 1805 ließ die französische Verwaltung einen "Plan géometrique" von Dunzweiler anlegen, also eine Karte mit eingezeichneter Bebauung und mit der Verteilung der Fluren.

0.7.4.Neueste Zeit

1814 verließen die Franzosen das linksrheinische Deutschland. Nach einer Übergangszeit entstand 1816 der "Baierische Rheinkreis", die spätere bayerische Rheinpfalz des Königreichs Bayern. Die während der französischen Zeit entstandenen Verwaltungseinheiten blieben weitgehend bestehen. Dunzweiler gehörte jetzt zum Bürgermeisteramt im Kanton Waldmohr und im Landkommissariat (Bezirksamt) Homburg. Diese Einteilung blieb bis zum Ende des Ersten Weltkrieges erhalten. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Kreis Homburg dem autonomen Saargebiet angeschlossen, zurück blieb der Kanton Waldmohr bei dem neu gegründeten Freistaat Bayern und damit beim Deutschen Reich. Er gehörte mit einer Außenstelle der Verwaltung zu dem Bezirksamt (Kreis) Kusel. 1940 wurde diese Außenstelle Waldmohr aufgelöst und auch verwaltungsmäßig dem Kreis Kusel angeschlossen. 1947 erhielt Dunzweiler ein eigenes Bürgermeisteramt. Seit dem Jahr 1972 gehörte der Ort als selbstständige Ortsgemeinde zu der Verbandsgemeinde Waldmohr. Nach dem freiwilligen Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Glan-Münchweiler, Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr gehört Dunzweiler seit dem 1. Januar 2017 zur neu gegründeten Verbandsgemeinde Oberes Glantal.

0.8.Wahlergebnisse (Auswahl in Prozent):

SPDCDUFDPGrüne LinkeSonstige
Landtag 200159,126,93,43,4---7,2
Landtag 200653,418,44,82,31,020,1
Landtag 201154,425,72,27,64,16,0
Bundestag 200249,827,69,96,5--- 6,2
Bundestag 200539,025,28,95,815,35,8
Bundestag 200930,125,212,06,719,87,2
Bundestag 201336,634,02,43,49,913,8

0.9.Zeittafel

VorgeschichteHügelgrab ohne Zeitbestimmung
RömerzeitIn der Gemarkung sind drei ehemalige gallo-römische Gutshöfe nachzuweisen, wobei es sich in einem Fall (Ziegelhütte) möglicherweise um eine Kultstätte handelte. Das Mauerwerk der evangelischen Kirche enthielt einen Viergötterstein, der heute im Historischen Museum der Pfalz in Speyer verwahrt wird.
vor 1000Mögliche Gründung des Dorfes
1247  Urkundliche Ersterwähnung als "Duntzwilre" in der Grafschaft Zweibrücken
1264Priester Verculo verzichtet auf sein Eigentum zu Dunzwilr. Ein Priester Johannes vermacht seine Güter dem Kloster Wörschweiler
1444Dunzweiler in der Pfalzgrafschaft (bzw. im Herzogtum) Zweibrücken
15. Jhd.Zwei Weistümer aus Dunzweiler
1544Einführung der Reformation
1564Mehrfache Erwähnung des Ortes bei Tilemann Stella
1648Ende des Dreißigjährigen Krieges. Nur wenige Bewohner überleben den Krieg
1738Erste Schürfung nach Steinkohlen
1783Neubau der evangelischen Kirche
1793Erste Besetzung des Gebietes durch Truppen der Französischen Revolution
1801Dunzweiler in der Mairie undim Kanton Waldmohr, im Arrondissement Saarbrücken und im Saardepartement (Trier)
1816Dunzweiler in der Bürgermeisterei und im Kanton Waldmohr und im Landkommissariat (Kreis) Homburg des bayerischen Rheinkreises
1919Der Kanton Waldmohr, vom Bezirksamt (Kreis) Homburg losgelöst, wird zur Nebenstelle des Bezirksamts Kusel
1940Auflösung der Nebenstelle Waldmohr
1947Dunzweiler wird selbstständige Bürgermeisterei
1972Dunzweiler wird zur selbstständigen Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Waldmohr
2017Nach dem freiwilligen Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Glan-Münchweiler, Schönenberg-Kübelberg und Waldmohr gehört Dunzweiler seit dem 1. Januar 2017 zur neu gegründeten Verbandsgemeinde Oberes Glantal.

0.10.Religion

Die Dorfkirche[Bild: Ernst Schworm]

Aus einer Urkunde von 1108 erfahren wir, dass im Jahr 976 das Kirchspiel Ohmbach in den Besitz des Klosters Disibodenberg übergeben wurde. In der Annahme, dass auch Dunzweiler damals zum Kirchspiel Ohmbach gehörte, muss auch dieser Ort von jenem Zeitpunkt an bis um die Mitte des 13. Jahrhunderts im Besitz des Klosters an der Nahe gewesen sein. Dessen Besitztümer am Ohmbach und im Ostertal gingen in den Besitz des Grafen Gerlach V. von Veldenz über, der sie dann dem Kloster Wörschweiler vermachte. Nach der Reformation gehörte Dunzweiler zur evangelischen „Ohmbacher Pfarr", die neben zweibrückischen auch kurpfälzische Dörfer umfasste. 1561 wurden die kurpfälzischen Dörfer aus der Pfarrei Ohmbach ausgegliedert, wobei Dunzweiler als Ort der Pfalzgrafschaft Zweibrücken bei Ohmbach verblieb, aber durch kurpfälzische Orte von dem Pfarrort getrennt wurde. Der Pfarrer von Ohmbach hatte die Möglichkeit, in einer Kapelle von Ohmbach sporadisch den Gottesdienst zu halten, verweigerte dies zeitweise, da die Bewohner von Dunzweiler nicht die "Wegzehrung" zu geben bereit waren. Von 1638 bis 1832 gehörten die evangelischen Christen zunächst zur Kirchengemeinde von Waldmohr und dann zur Kirche von Breitenbach. 1841 erhielt die evangelische Gemeinde nach dem Abriss der alten Kapelle eine neue Kirche. Katholische Christen kamen durch die Neubesiedlung nach dem 30-jährigen Krieg wieder in den Ort und besuchten ursprünglich den Gottesdienst ebenfalls in Breitenbach, richteten sich 1932 in Dunzweiler eine Notkirche ein, erbauten 1987 ein eigenes Gotteshaus, das dem heiligen Ägidius geweiht ist. (Zenglein 1997 S. 159 bis 176)

0.11.Bevölkerung

Dunzweiler war ursprünglich ein Bauerndorf, dessen Familien durchweg nebenher Handwerke ausübten. Von der Mitte des 18. Jahrhunderts an arbeiteten mit der Entwicklung des Bergwesens nach und nach viele Männer in den Kohlenbergwerken, auch außerhalb des Ortes, ebenso in der Ziegelhütte. Früh begann das Auspendeln vor allem zu den größeren Gruben des Saarlandes. Um 1900 gab es etwa 90 Bergleute gegenüber lediglich 25 Landwirten unter den berufstätigen Männern. Dabei wurden gerade diese häufig vorkommenden Berufszweige miteinander kombiniert im Status des "Bergmannsbauern", in dem sich auch eine eigene Hausform entwickelte. Mit der Entstehung der westpfälzischen Industrie der Diamantschleifereien fanden viele Bewohner auch in diesem Berufsfeld eine Erwerbsmöglichkeit. Die Landwirtschaft konzentrierte sich nach dem Zweiten Weltkrieg auf immer weniger, dafür größere Betriebe. Nebenerwerbsbetriebe expandierten zunächst, um dann wieder aus diesem Berufsfeld zu verschwinden. Ähnlich verhielt es sich mit den alt hergebrachten Handwerksberufen, die mit dem Anwachsen der Bevölkerung expandierten, inzwischen zum Erliegen gekommen sind und von moderneren Berufszweigen abgelöst wurden. Heute ist der Ort ein Wohnort für Menschen in den unterschiedlichsten Berufen, und sehr viele erwerbstätige Bewohner müssen zum Broterwerb auspendeln. In religiöser Hinsicht zählen die Bewohner zu etwa zwei Dritteln zu der evangelischen und zu einem Drittel zur römisch katholischen Konfession.

0.11.1.Bevölkerungsentwicklung (nach Alter, Pfalzatlas)

1825 1835 1871 1905 1961 2008
gesamt 469 525 488 628 1131 981
katholisch 86 411
evangelisch 383 719

0.12.Schule, Kultur, Vereine

0.12.1.Schule

Während des 17. Jahrhunderts besuchten die Kinder von Dunzweiler den Schulunterricht in Waldmohr, wurden um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert vorübergehend am eigenen Ort durch einen Winterschullehrer unterrichtet. 1722 wird Hermann Dörr als Lehrer im Ort genannt, 1743 Friedrich Jakob Lochner, 1759 Georg Zimmermann, 1764 Philipp Wildberger, zuletzt unterrichtete Johann Jacob Hafner bis zum Zusammenbruch des Feudalsystems. Auch die Lehrer des 19. und 20. Jahrhunderts sind alle dokumentiert. Wahrscheinlich gab es schon im 18. Jahrhundert ein Schulhaus im Dorf. 1848 erhielt die Gemeinde ein neues Schulhaus für beide Konfessionen, in dem bis 1964 unterrichtet wurde. Ein zu Beginn des 20. Jahrhunderts geplantes Schulhaus kam nicht zur Ausführung, doch konnte 1964 ein neues Schulhaus bezogen werden. Etwa 3/4 der in dieser Zeit in Dunzweiler unterrichteten Kinder stammte aus Waldmohr. Nachdem der Betrieb in den 1980er Jahren eingestellt wurde, wird das Gebäude heute als Kindergarten genutzt. Inzwischen besuchen die Grund und Hauptschüler des Ortes die entsprechenden Systeme der Rothenfeldschule in Waldmohr (Grundschule und Regionalschule). Weiterführende Schulen bestehen in Homburg. Nächst gelegene Universitäten sind die von Saarbrücken, Homburg (Medizinische Fakultät) und Kaiserslautern.

0.12.2.Kultur

Das kulturelle Geschehen wird weitgehend durch die örtlichen Vereine bestimmt, vornehmlich durch die Veranstaltungen des Gesangvereins Liederkranz, auch durch Faschingsveranstaltungen des Karnevalvereins, durch bunte Veranstaltungen des Evangelischen Frauenbundes und der Katholischen Frauengemeinschaft.

Außerdem bestehen ein Pensionärverein, ein Obst- und Gartenbauverein, ein Frauengymnastikverein, ein Schiklub, ein Motorsportclub, der Turn- und Sportverein 1930, der Club der Zwanzig, ein DRK- Ortsverein, ein SPD- Ortsverein, ein Kleintierzuchtverein.

0.12.3.Brauchtum und Feste

Dunzweiler feiert ein Dorffest am ersten Wochenende im Juli, die Kirchweih am ersten Wochenende im September, einen Nikolausmarkt am ersten Adventssonntag

0.13.Gesundheitswesen und Sozialwesen

Ärzte und Apotheken finden sich in den größeren Nachbarorten, vor allem in Waldmohr. Die Sozialstation Brücken betreut Pflegefälle. Nächste Krankenhäuser sind die Universitätsklinik in Homburg, die Krankenhäuser in Landstuhl und in Ottweiler, die Westpfalzkliniken in Kusel und in Kaiserslautern. Ein Kindergarten besteht im Ort selbst in dem ehemaligen Schulhaus.

0.13.1.Wirtschaftliche Verhältnisse und Verkehr

Ursprünglich betrieben alle Familien des Ortes die Landwirtschaft, wobei wiederum in fast allen Häusern im Nebenberuf auch Leinen gewebt wurde. Eine erste Mühle wird 1550 erwähnt, eine zweite 1575 (Hieronymusmühle, später Dunzweiler Mühle) Während des 30-jährigen Krieges wurden beide Mühlen zerstört, und lediglich die Dunzweiler Mühle entstand neu um die Wende zum 18. Jahrhundert. Dicht bei der Mühle stand zu jener Zeit auch eine Ziegelbrennerei, die längst wieder verschwunden ist. Die Mühle selbst stellte 1970 den Betrieb ein. Das Bergbauwesen erlangte im Verlauf des 18. Jahrhunderts vor allem in den Nachbardörfern Bedeutung, während in Dunzweiler selbst erst 1820 ein Bergwerk eröffnet wurde (Zeche Dietrich Reinhard), das 1840 einen zweiten Stollen grub und dann mit Unterbrechungen bis nach dem Ersten Weltkrieg in Betrieb war. Es kam zu weiteren Schürfversuchen mit mäßigem Erfolg. Noch nach dem Zweiten Weltkrieg erlangte die Gemeinde durch die Landesregierung die Erlaubnis, am Lachrech einen Stollen zu graben. Durch die weitere politische und wirtschaftliche Entwicklung konnte diese Unternehmung nicht zu Ende geführt werden. "Dunzweiler ist heute eine Siedlung, die weitgehend durch Auspendler bestimmt wird,die sich nach dem Verbandsgemeindeplatz Waldmohr ausrichten." (Zenglein 1997 S. 202)
Dunzweiler ist mit Waldmohr und Breitenbach über die Kreisstraße 4 und über die Landesstraße 354 verbunden. Die Kreisstraße 4 führt nach Schönenberg-Kübelberg, die Kreisstraße 71 zum Nachbarort Dittweiler. Die Autobahnauffahrt 10 der A 6 ist nur acht Kilometer weit entfernt, der Bahnhof Homburg an der Strecke Kaiserslautern-Saarbrücken 12 Kilometer.

0.14.Nachweise

Verfasser: Ernst Schworm

Redaktionelle Bearbeitung: Dominik Kasper

Literatur:

  • Bantelmann, Niels: Die Urgeschichte des Kreises Kusel. Speyer 1972.
  • Dolch, Martin und Greule Albrecht: Historisches Siedlungsnamenbuch der Pfalz. Speyer 1991.
  • Kramer, Karl: Geschichte des Volksschulwesens im früheren Herzogtume Zweibrücken. 2. Teil. Kaiserslautern 1915.
  • Pöhlmann, Carl und Doll, Anton: Regesten der Grafen von Zweibrücken aus der Linie Zweibrücken. Speyer 1962.
  • Scharf, Eginhard: Tilemann Stella, Gründliche und wahrhafftige beschreibung der baider ambter Zweibrucken und Kirckel, wie dieselbigen gelegen 1564, überarbeitet von Eginhard Scharf. Zweibrücken 1993.
  • Zenglein, Dieter: Dorfbuch Dunzweiler 1247-1997. Dunzweiler 1997.
  • Ders.: 750 Jahre Dunzweiler. - Streiflichter aus der Dorfgeschichte, in: Westrichkalender 1998, S. 219-233.