Landau in der Pfalz

Stadtpfarrkirche St. Maria

Zweitgrößte Kirche im Bistum Speyer, neoromanischer Kathedralstil, geweiht am 12. Juni 1911.

[Bild: Bernd Oliver Sünderhauf]

Nach dem Ende des Simultaneums in der Stiftskirche von Landau erhielten im Jahre 1893 die Katholiken Landaus die Augustinerkirche und einen Bauplatz für einen Kirchenneubau zugesprochen.

 Schon wenige Jahre später war die alte Augustinerkirche dann zu klein für die katholische Gemeinde geworden und man begann mit der Planung für einen Kirchenneubau. 1904 wurde der Architekt und Diözesanbaumeister der Diözese Rottenburg Josef Cades aus Stuttgart mit der Planung der neuen Kirche beauftragt. Cades soll anekdotischen Erzählungen zu Folge seine Pläne für eine neue Bischofskirche in Rottenburg einfach für die Marienkirche in Landau übernommen haben.

 Im Jahr 1907 beschloss der katholische Kirchenrat von Landau den Kirchenneubau nach den Plänen Cades im neoromanischen Kathedralstil. Am 12. Juni 1908 wurde dann im neu entstandenen Stadtteil Landau-Süd unter Aufsicht des örtlichen Bauleiters Albert Boßlet der Grundstein für eine neue, größere und modernere Kirche gelegt. 1910 wurde der Rohbau der Kirche mit Ausnahme der beiden Türme fertiggestellt und am  08. Dezember 1910 vom Domdekan geweiht. So konnte bereits am Weihnachtsabend der erste Gottesdienst in der neugebauten Kirche gefeiert werden. Nach der Fertigstellung wurde die Marienkirche am 12. Juni 1911 vom Speyerer Bischof Michael von Faulhaber im Namen "St. Maria in coelum assumpta" geweiht.

Im Zweiten Weltkrieg zerstörte ein alliierter Bombenangriff die Sakristei der Kirche zerstört, welche aber nach dem Krieg nach neuen Plänen wiedererrichtet und 1955 vollendet wurde. In den Jahren 1974/75 wurden die Altarräume umgestaltet. 1985 erkannte man die Notwendigkeit einer Sanierung der Gewölbe, bereits im Folgejahr waren alle Schäden behoben. 2011 feierte Kardinal Friedrich Wetter den 100 jährigen Jubiläumsgottesdienst.

 Die Marienkirche ist 73 m lang und 40 m breit. Sie ist im Mittelschiff innen 20 m hoch. An der westlichen Front besitzt sie zwei Türme mit jeweils 60 m Höhe. Sie weist eine bebaute Grundfläche von 1800 qm auf und bietet ca. 3000 Menschen Platz.

Nachweise

Verfasser: Niklas Schmelz

 

Literatur:

  • Ammerich, Hans: Die Marienkirche in Landau /Pfalz; in: Jahrbuch d. Vereins f. Christl. Kunst Band 17; Lindenberg, Kunstverlag Fink (1988), S. 45-62.
  • Ammerich, Hans: 100 Jahre Marienkirche Landau: 1911 - 2011; Landau, Kath. Kirchenstiftung St. Maria (2011).
  • Verl. d. Kirchenbauvereins [Hrsg.]: Festschrift zur Einweihung der Marienkirche in Landau (Pfalz) 12.6.1911; Landau, Verl. d. Kirchenbauvereins (1911).

 

Erstellt: 13.12.2013