Merzweiler in der Pfalz

Merzweiler

In der Umgebung von Merzweiler wurden zahlreiche Artefakte und eine villa rustica aus römischer Zeit entdeckt. Somit scheint es deutlich zu sein, dass die gesamte Gegend in dieser Zeit bewohnt gewesen war.

Die, ursprünglich im Nahegau befindliche, Gemeinde wurde 1341 erstmals als "Mertzwilr" urkundlich erwähnt und wurde vermutlich in der Zwischenzeit von 800 bis 1000 gegründet. Seit dem frühen 12. Jahrhundert gehörte Merzweiler zur Grafschaft Veldenz und wurde in das Amt (später Oberamt) Meisenheim eingegliedert. Im Jahr 1426 wurde der Ort an die Herren Boiz von Reipoltskirchen verliehen und kurze Zeite darauf, 1438, ging er als Lehen an Godelmann Blick von Lichtenberg. In dessen Besitz verblieb die Gemeinde für einige Zeit, bis es zum Meisenheimer Vertrag am 20. März 1595 kam. In diesem wurden einige Dörfer, darunter auch Merzweiler, mit den Rheingrafen von Grumbach getauscht. In jenem Herrschaftsverhältnis blieb die Gemeinde bis zum Ende der Feudalzeit.

Die Einwohner von Merzweiler hatten enorm unter den stetigen Überfällen kroatischer Truppen während des Dreißigjährigen Kriegs zu leiden. Auch eine Hungersnot und der Ausbruch der Pest forderten unzählige Todesopfer, was dazu führte, dass das Dorf im 17. Jahrhundert fast als ausgestorben galt. Zudem kam es, im Zuge der Eroberungskriege des französischen Königs Ludwig XIV., immer wieder zu Übergriffen auf die Bevölkerung. Erst im 18. Jahrhundert stieg die Siedlungsrate durch Einwanderungen und eine friedlichere Zeit erneut an.

In den Jahren von 1801 bis 1814 stand Merzweiler unter französischer Herrschaft und war dem Saardepartement, dem Arrondissement Birkenfeld und der Mairie Grumbach zugeteilt. Nach dem Wiener Kongress wurde die Gemeinde dem neubegründeten Fürstentum Lichtenberg zugesprochen, das im Besitz des Herzogtums Sachsen-Coburg war. Dieses verkaufte Lichtenberg 1834 jedoch an Preußen, das die Ländereien als Kreis St. Wendel in die preußische Rheinprovinz eingliederte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Kreis aufgeteilt. So erhiehlt 1919 das autonome Saarland einen Teil, der Rest verblieb als "Restkreis St. Wendel-Baumholder" bei Preußen. Dieser wurde 1937 mit dem oldenburgischen Kreis Birkenfeld zusammengeschlossen.

Seit der Regional- und Verwaltungsreform aus dem Jahr 1968 ist Merzweiler eine eigenständige Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Lauterecken und im Landkreis Kusel.

Nachweise

Redakt. Bearb.: Aileen Schröder

Quelle: Schworm, Ernst: Ortslexikon des Landkreises Kusel.