Oberndorf in der Pfalz

Simultankirche St. Valentin in Obermoschel

Im Jahr 1128 wird erstmals eine Kirche in Oberndorf urkundlich erwähnt. Dabei ist von einer dem Heilgen Disibod geweihten Wehrkirche die Rede, höchstwahrscheinlich war sie unter dem Einfluss des Kloster Disibodenberg entstanden, welches über mehrere Besitzungen in Oberndorf und Umgebung verfügte.

Vom mittelalterlichen Bau sind heute nur noch Teile der Chorbogenwand und ein niedriger Turm an der Südostecke der Kirche aus dem 13. Jahrhundert enthalten. Sie sind in den aktuellen Bau integriert worden. Im 15. Jahrhundert wurde spätgotische, einschiffige Bau errichtet, auf den Strebepfeilern im Chor ist eine Datierung mit dem Jahr 1474 zu finden. Um 1500 wurde das Langhaus angebaut.

Im 15. und 16. Jahrhundert diente die Kirche als Grablege für die Ritter von Randeck, mehrere reich verzierte Grabsteine aus dieser Zeit sind noch erhalten. Mit der Einführung des lutherischen Bekenntnisses 1555 wurde die Kirche für den protestantischen Gottesdienst verwendet. Wenige Jahre später um 1588 wurde der Calvinismus zur dominanten Religion in der Gemeinde und beanspruchte auch die Kirche. Zwischen den Jahren 1620 und 1627 wurde St. Valentin wieder als katholisches Gotteshaus genutzt, bevor der Calvinismus sich wieder durchsetzte. Spätestens seit 1697 wurde St. Valentin als Simultankirche sowohl für den katholischen wie auch protestantischen Gottesdienst verwendet. Im Jahr 1702 wurde wieder eine eigene katholische Pfarrei eingerichtet.

Von der neuzeitlichen Inneneinrichtung sind heute noch ein Taufstein von um 1600, die barocke Südempore aus dem Jahr 1728 und die Statue einer Madonne Immakulata mit Kind aus dem Jahr 1748 erhalten. Die Statue war von den letzten Herren der Burg Randeck, der Familie Reigesberger, gestiftet worden. 1958 wurden während Renovierungsarbeiten die umfangreichen Wand- und Gewölbemalereien aus der Erbauungszeit freigelegt. 1965/66 wurde die Kirche erneut renoviert. St. Valwentin wird bis heute simultan genutzt, im Chor findet der katholische, im Kirchenschiff der protestantischen Gottesdienst statt.

 

Nachweise

Verfasser: Juliane Märker

Verwendete Literatur:

  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 15: Donnersbergkreis. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 1998.

Erstellt am: 02.04.2014