Wolfstein in der Pfalz

Die Ruine Alt-Wolfstein

Die, im Lautertal gelegene, Höhenburg wurde 1275 erstmals urkundlich als "Castrum nostrum dictum Woluistein" in der Gründungsurkunde von Wolfstein erwähnt. In der Umgebung gab es bereits zwischen 1160 und 1170 eine kleinere Burg, die im Lautertal auf einem künstlichen Plateau errichtet worden war und vermutlich um 1800 vollständig abgetragen war. Diese war ursprünglich mit der Höhenburg verbunden. Diese war in der Zeit von 1313 bis 1438 im Besitz des Geschlechts der Wolf von Sponheim, die jedoch im Jahr 1400 durch den Herzog von Lothringen und den König und Kurfürsten Ruprecht unterworfen wurde und somit ein Viertel der Burg an den Kurfürsten fiel. Ab 1438 war die Burg fast vollständig im Besitz des Kurpfälzers. 1504 kam es zunächst während des Bayerisch-Pfälzischen Erbfolgekriegs zu einer Besetzung der Burg durch die Herren von Pfalz-Zweibrücken, die Höhenburg jedoch wurde noch im gleichen Jahr von dem Kurfürsten Philipp vollkommen zerstört und seitdem dem Verfall überlassen. 

Von der, auf einem schmalen Sporn eines Berggrades über dem Lautertal gelegene, Burg ist heute noch der 20 Meter hohe Burgfried erhalten, der von Resten einer bis zu zehn Meter hohen Mantelmauer umgeben wird. Dieser besaß ursprünglich fünf Etagen, die durch Rundbogenfenster nach Norden und durch zwei Schießscharten im dritten und vierten Stock erhellt wurden. Von der Plattform aus kann man über das Lautertal zwischen Wolfstein und Tiefenbach blicken und über die Hochfläche um Einöllen und die Hänge von Roßbach auf der östlichen Seite. Von der vierten Etage aus führte ursprünglich ein Weg zum anschließenden Wohnbau auf der östlichen Seite, von dem heute nur noch Reste übrig sind und ein Übergang zu einem Wehrgang im Süden, über den man zur Mantelmauer gelangte. Heute existiert ein moderner Zugang im Erdgeschoss.

In der Zeit von 1961 bis 1975 wurden im Zuge von Grabungsarbeiten das Fundament der äußeren Burganlage freigelegt, die sich wohl im Westen und Norden an die Kernburg angeschlossen hatte. Zudem wurden zwei Wohnhäuser der Ganerbenfamilie nachgewiesen, die sich unterhalb der Höhenburg befanden.

Literatur

  • Schüler-Beigang, Christian (Bearb.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 16. Kreis Kusel. Worms 1999.