Nackenheim in Rheinhessen

St. Gereon in Nackenheim

Bildstrecke zur Kirche[Bild: Torsten Schrade]

Kirchengeschichte
1234 war der Zehnt in Nackenheim vom "Makburn" an zu à im Besitz des Kölner Stiftes St. Gereon, der dritte Teil stand der Nackenheimer Pfarrkirche zu. Jenseits des Brunnens und in der Niersteiner Gemarkung beanspruchte Philipp von Hohenfels den Weinzehnten und einen Teil des Fruchtzehnten. Die Einkünfte der Pfarrkirche gingen 1255 gleichfalls in die Stiftspräbenden ein. 1262 wurde die Kirche, die 1258 mit den übrigen Gereoner Rechten und dem Zehnten den Besitzer gewechselt haben dürfte, dem St. Stephansstift inkorporiert, der Pfarrer wurde vom Stiftsdekan ernannt. Aus dem 14. bis 18. Jahrhundert liegt ein Kirchenbuch vor, in dem die Besitzungen der Nackenheimer Pfarrkirche umfassend dokumentiert sind. Noch im 17. Jahrhundert kam es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Zehntherren St. Stephan und der Gemeinde über die Modalitäten der Weinzehnterhebung, die mit einer Neuregelung durch den Erzbischof geschlichtet wurden.

Das Kirchengebäude
Die Kirche wurde als Saalbau mit Rechteckchor 1716 von Johannes Vordörffer erbaut und 1902 nach Westen durch einen Querbau mit Volutengiebeln erweitert. Der Westturm stammt aus dem Jahr 1913. Der Hochaltar wurde 1697 als Martinsaltar in den Ostchor des Mainzer Doms gestiftet.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff

Verwendete Literatur:

  • Dehio, Georg: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saarland. 2. Aufl. München 1985.
  • Landesamt Denkmalpflege (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 18.2: Kreis Mainz-Bingen. Bearb. v. Dieter Krienke. Worms 2011.
  • Schmitt, Sigrid: Ländliche Rechtsquellen aus den Kurmainzischen Ämtern Olm und Algesheim. Stuttgart 1996.

Aktualisiert am: 17.10.2014