Offstein in Rheinhessen

Lindesheim - ein verschwundenes Dorf bei Offstein

Zu sehen ist die Wallfahrtskirche in Gau-Algesheim
Wallfahrtskirche in Gau-Algesheim.[Bild: Georg Dahlhoff]

Westlich von Offstein, nur durch einen Weidengraben von demselben getrennt, lag einst das Dorf Lindesheim. Es wird zusammen mit Offstein unter dem Namen Landrisheim erstmals im Jahr 771 in einer Lorscher Urkunde genannt. Später heißt es Lendrichesheim (801), Lidrichsisheim (1141), Lidhrichesheim (1223), Lydgerßheim (1254), Lindrisheim (1266) und Lindesheim (1266).
Das Dorf gehörte ursprünglich dem Bistum Worms, von dem es die Grafen von Saarbrücken zu Lehen trugen. Im Jahr 1293 verkauften die Grafen und Brüder Eberhard und Walram von Zweibrücken und deren Neffe Heinrich ihre Vogtei, ihre Güter und Rechte zu Lindesheim an den Konvent des Nonnenmünsters zu Worms. Ihren Lehnsherrn, das Bistum Worms, entschädigten sie 1298, indem sie ihm das Dorf Göllheim mit der Gerichtsbarkeit übertrugen und das Dorf Kettenheim als Unterpfand setzten.
Urkundlich kommt Lindesheim zuletzt 1317 vor. Bald darauf scheint es eingegangen, seine Gemarkung mit der von Offstein vereinigt und mit diesem gemeinsam an Kurpfalz gekommen zu sein. An der alten Siedlungsstätte auf dem Laurenziberg wurde eine Wallfahrtskapelle errichtet, die hier im Bild zu sehen ist.

Nachweise

Redaktionelle Bearbeitung: Stefan Grathoff

Verwendete Literatur:

  • Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichte der bestehenden Städte, Flecken, Dörfer, Weiler und Höfe, Klöster und Burgen der Provinz Rheinhessen nebst einer Einleitung. Gießen 1905.

Aktualisiert am: 07.06.2016