Görgeshausen im Westerwald

Die Lehmkaute zu Görgeshausen

Eine Lehmkaute wird erstmals im Jahr 1825 erwähnt.[Anm. 1] 1858 wird ein Acker genannt, der eigentlich zum Schulgut gehörte, von der Gemeinde aber als Lehmgrube genutzt wurde.[Anm. 2] Im Winter 1918/1919 war die Lehmkaute mit Wasser gefüllt, denn in der Schulchronik wird erwähnt, dass man auf ihr Schlittschuhe laufen konnte.

Die ehemalige Lehmkaute befand sich zu beiden Seiten der Einmündung der Eppenroder Straße in die Diezer Straße. Rechter Hand befand sich die Gemeindelehmgrube, auf der linken Seite die private Lehmgrube der Bauunternehmung Nink. Die Kaute lieferte den Lehm, mit dem man bis 1933/1934 Ziegel brannte. Zahlreiche Görgeshausener Gebäude (etwa die alte Schule) sind mit gebrannten Lehmziegeln errichtet worden. Zuweilen konnte man den lehmigen Aushub bei den Häusern direkt verwenden. Dann brannte man die Ziegeln an Ort und Stelle.

Die Lehmgrube wurde vor 1958 zugeschüttet. An der betreffenden Stelle wurde 1958/59 eine Makadam-Aufbereitungsanlage für den Autobahnbau aufgestellt. Die Anlage qualmte Görgeshausen regelmäßig zu. Auch die umliegenden Feldern und Wiesen waren von einer dicken Staubschicht bedeckt, sodass das Futter für das Vieh ungenießbar wurde.

Eine Tongrube hat es in der Görgeshausener Gemarkung nie gegeben.

Verfasser: Stefan Grathoff

Veröffentlicht am: 01.06.2017

Verwendete Literatur:

Siehe das Verzeichnis: Quellen und Literatur

Anmerkungen:

  1. DAL N11 Niedererbach 25/1 vom18.2.1825. Zurück
  2. HessStAWi Abt.405 Nr.16109 vom21.10.1858. Zurück